Unklarer Husten seit 8 Monaten

  • Themenstarter schnuff
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Hallo schnuff

ich dachte, Du gehst zum Lungenröntgen zum Lungenfacharzt? Der wäre meiner Meinung nach schon lange der richtige Facharzt für Dich !
Dies dachte ich auch! Bzw. sehe ich auch so! Auch wenn Lungenfachärzte sich erfahrungsgemäss auch nicht mit allem immer auskennen... Der dürfte sich mit deinen Beschwerden sicherlich besser auskennen als der Hausarzt.
Meiner Meinung nach sollte das Röntgen der erste Schritt sein. Ich möchte an dieser Stelle darauf hinweisen, dass z.B. eine Lungenentzündung nicht stets auf dem Röntgenbild ersichtlich ist (auch wenn dies viele Mediziner denken…). Gerade die oben erwähnten „atypischen“ Erreger hinterlassen dort oft keine Spuren. D.h. wenn man auf dem Röntgenbild nichts sieht, heisst dies natürlich nicht, dass dort auch sicher nichts ist!

Allenfalls könnte man sich auch eine Bronchoskopie überlegen („Spiegelung der Bronchien/Lungen“). Dies ist zwar eine kostspielige Variante. Aber so könnte man u.U. gleich sehen, ob z.B. die Schleimhäute in den Bronchien/Lungen entzündet sind. Im Zuge einer Bronchoskopie kann u.a. auch eine Bronchoalveoläre Lavage (BAL) durchgeführt werden. Die entsprechenden entnommenen Sekrete können anschliessend auch für Tests auf bestimmte (bakterielle) Erreger verwendet werden. Wie immer, gilt insbesondere auch hier: Solche Tests sind leider nicht immer zuverlässig. Dies vor allem dann nicht, wenn der Infektionsbeginn schon lange zurück liegt und schon viele Antibiotika eingenommen wurden. Auch wenn es sich um intrazelluläre Erreger handelt (z.B. Chlamydien, Mycoplasmen), ist der Erregernachweis umso schwieriger. D.h.: Auch wenn bei dieser Untersuchung nichts rauskommt, heisst dies trotzdem nicht, dass da nichts ist! Keine Ahnung, ob sich so was in deinem Fall lohnen würde. Ich musste feststellen, dass die (Lungen-)Ärzte eine Bronchoskopie in der Regel nur dann durchführen wollen, wenn man etwas auf dem Röntgenbild sieht. Nur eben, es könnte auch was sein, wenn man es auf dem Röntgenbild nicht sieht. Weiss nicht, ob sich dies lohnt. Ich glaub, ich würde es an deiner Stelle versuchen. Aber erst, nachdem dich ein Lungenspezialist gesehen hat und „seine Ideen“ dich nicht weiter brachten.
kann ich die Tests selbst in Auftrag geben?
Ich weiss nicht, woher du kommst. Aber z.B. hier in der Schweiz kann man i.d.R. keine Tests selbst in Auftrag geben, sondern nur via ärztlicher Verordnung werden irgendwelche Laboranalysen gemacht. In Deutschland habe ich schon ein paar Tests selbst in Auftrag gegeben, musste diese aber natürlich auch selbst bezahlen. Ich glaube, ich würde mit den Tests auf bestimmte Erreger noch ganz wenig warten, bis die Resultate des Lungenröntgens vorliegen sowie bis dich ein Lungenspezialist gesehen hat.

Sorry, aber was ich vergass zu fragen: Hast du eigentlich Fieber/erhöhte Temperatur oder gar eher ein Kältegefühl/Schüttelfrost/eher Untertemperatur?

Liebe Grüsse
 
Hallo Kaempferin,

nein ein Kältgefühl oder Untertemperatur habe ich nicht. Ich habe immer vermehrt Hitzewallungen, einfach so, ohne ersichtlichen Grund. Aber erhöhte Temperatur wohl eher auch nicht.

Lieben Gruß
 
Ja aber die Schilddrüsenhormone machen nicht solche Beschwerden, also keine Sorge ;). Hmm...ich bin ja gespannt was beim Arzt rauskommt.
 
Hallo zusammen,
ich konnte nun heute kurzfristig zum Röntgen.
Alles ok, in der Lunge ist nichts zu sehen.
Er meinte, das es eventuell eine chronische Bronchitis sein könnte.
Nun werde ich zu einem Lungenfacharzt gehen, ich hoffe, das ich dort weiter komme. Ich werde euch auf dem Laufenden halten.

Liebe Grüße
 
Hallo schnuff,

Alles ok, in der Lunge ist nichts zu sehen.

Auch wenn das immer noch keine Diagnose und damit Therapie bedeutet, ist es doch eine gute Nachricht!
Ich denke, der Lungenfacharzt wird jetzt verstärkt nach
- Allergien
- Intoleranzen
- toxischen und anderen Belastungen
- Asthma, das ja mit den anderen Punkten zusammen hängen kann,
...
fragen und suchen.

Wann hast Du einen Termin?

Grüsse,
Oregano
 
Hallo Oregano,

ja das habe ich mir auch gedacht, das das erstmal gut ist.
Termin habe ich leider erst am 4.6., da nächste Woche ja schon wieder ein Feiertag ist
 
Liebe Daniela!

Ich hatte so ziemlich ein ähnliches Problem. Es hat 3 Jahre gedauert, bis der eigentliche Ursache klar war und das Problem im wahrsten Sinne des Wortes an der Wurzel gepackt wurde

In meinem Fall war es Entzündung Magen, Darm, Speiseröhre, Kehlkopf, Stimmbänder, Zwerchfellriss, Reflux (GERD), Erschöpfungszustände, Gewichtsverlust, vermindertes Immunsystem, ständige Entzündungen etc. Die eigentliche Ursache dessen war eine Infektion mit dem Magenbakterium Helicobacter bzw. das was dadurch im Köper passiert.

Mit dem Wissen von heute erklären sich für mich und auch den Ärzten die Fülle der Symptome für die keine Ursache gefunden werden konnte. Beziehungsweise die Verstärkung und Verschleierung anderen Symptomatiken.
Ich bringe meinen Fall nur mal als Beispiel, vielleicht ist es ja eine "Spur" für dich und irgendetwas trifft auf dich zu.

Verschleimung verstärkt morgens mit Hustenreiz und teilweise würgen und erbrechen:
Magensäure stieg in der Nacht die Speiseröhre hoch. Die Speiseröhre versucht sich zu schützen und erzeugt mehr Speichel. Die Verschleimung ist somit nicht Schleim, sondern zu viel Speichel gemischt mit Luft. Wenn die Magensäure in der Nacht hochsteigt komme feinste Tröpfchen der Säure beim Atmen an die Stimmbänder. Diese reagieren auch und die Stimmbänder nehmen Schaden. Wenn die Stimmbänder geschädigt sind kann es vorkommen, dass sie in ihre Funktion (öffnen beim Atmen, schließen beim Essen) eingeschränkt sind. Wenn die Schließung mangelhaft ist, kann beim Atmen etwas in die Lunge kommen. Die Lunge reagiert und versucht das wieder raus zu bekommen - Hustenanfälle. Atemproblem als Folge, da die Stimmbänder beim Atmen nicht mehr so ganz funktioniert haben. Mein Köper bekam trotzdem noch genug Sauerstoff. Auch hier meiner Ansicht nach ein Warnsignal des Körpers.
Warum hauptsächlich morgens? Meine Erklärung: heißen Morgenkaffee mag weder eine entzündete Speiseröhre noch die Stimmbänder. Essen: dafür ist zu viel Speichel in der Speiseröhre und daher versucht die Speiseröhre den zu viel Speichel wieder loszuwerden um seine Funktion zu erfüllen (würgen, Husten) Zähneputzen: Beim atmen kamen feinste Zahnpastatröpfchen in die Lunge (mangelnderSchluss der Stimmbänder) - Reaktion Lunge Husten. Da ich ja aufgrund der ständig vorhanden Magen-Darmentzündung Mundgeruch hatte, habe ich natürlich Zahnpasta mit Menthol verwendet und dann noch mit Mentholmundspülung nachgeholfen. Menthol reizt aber und damit habe ich alles nur noch verschlimmert.

Warum habe ich und die Ärzte nicht erkannt was da los ist? Irrtum, Missverständnis, falsche Kommunikation, Symptome als Krankheit zu sehen anstatt als (Alarm)Reaktion des Körper. Falsche bzw. keine Diagnose, gut gemeinte aber auch leider in diesem Fall falsche Ratschläge, Annahmen, Hypothesen auf beiden Seiten.
Ich: "Herr Doktor, ich bin dauern verschleimt und habe Hustenanfälle. Irgendwie fühle ich mich dauernd krank, bisschen fiebrig und habe scheinbar ein schlechtes Immunsystem. Bisschen Hals- Schluck und Rachenschmerzen habe ich auch immer wieder. Habe schon alles probiert aber es wird nicht wirklich besser. Magen- Darmprobleme habe ich auch. Darum habe ich wohl auch so stark abgenommen. Ich bin ja ständig irgendwie krank, dass stresst schon auch noch und alle um mich herum sind ja auch krank, da werde ich mich wohl dauernd anstecken."

Was dann folgt ist ein Ansammlung von Behandlungsstrategien (Ärztliche wie Selbstbehandlungen) und viele Untersuchungen mit weiteren Irrtümern und Annahmen. Ich möchte hier nur einige erwähnen:

Lungencheck: Ansich in Ordnung (klar war ja auch Speichel und keine verschleimte Lunge)
Atemnot, Druck in der Brust, allgemeine Mattigkeit: Kardiologe / Lungenfacharzt, Internist, o.B. (klar die Stimmbänder waren ja auch das Problem beim Atmen, Die Schmerzen in der Brust war die Magen-Speiseröhren-Entzündung)
Mattigkeit: Blutwerte o.k. evtl. Vitaminmangel, Stress? psychisch? falsche Ernährung (klar Dauerentzündung im Körper, Immunsystem läuft auf Hochtouren, Beginnende Unterversorgung des Körpers, da Magen-Darm nicht mehr richtig die Nahrung verwerten können und der Helicobacter ja auch noch einiges bewirkt - frisst Vitamin C auf, Vitamin D fehlt, erhöhtes Histam im Köper,Vitamin B fällt im auch zum Opfer und vieles mehr)
Psyche: ist schon psychisch auch, Bourn out, Depression, Somatoforme Störung, Körper und Geist hängt ja alles zusammen. Naja, mangels organischen Befund landet man dann beim Psychiater und Therapeuten.
Der Psychiater verschreibt einen dann was gegen die Depression, die ich natürlich mittlerweile hatte, denn wenn der Körper krankt ist leidet auch die Psyche. Wer ist schon gut drauf, wenn er sich körperlich schlecht fühlt. Wenn die Psyche dann krank ist, leider auch der Körper wieder mit. Eine Spirale begann sich zu drehen. Dumm war nur, dass Psychopharmaka ja ohnehin den Magen angreifen. Das hat nur noch alles schlimmer gemacht.
Und wenn die Theorie stimmt, dass die Botenstoffe des Gehirns Serotonin und Co zum Teil im Magen/Darm Bereich erzeugt werden, dann frage ich mich jetzt natürlich: Wenn Serotoninwiederaufnahmehemmer zur Folge haben, dass mein Magen/Darmsystem noch mehr angegriffen wird und somit weniger Serotonin erzeugen kann, wo dann die Logik ist. Meine Logik ist, wo kein oder nur wenig Serotonin erzeugt werden kann, kann auch keines mehr am Abbau gehemmt werden.
Der Therapeut hat sich wirklich bemüht und ich habe auch mein ganzes Leben und meine Psyche aufgearbeitet und auch viel gelernt. Leider hat keine Therapieform es geschafft den Helicobacter aus meinem Körper zu vertreiben. Ich habe ich noch keinen wissenschaftlichen Bericht gefunden, der es für möglich hält.


Naja schlussendlich habe ich viele Untersuchungen über mich ergehen lassen müssen, weil die Ärzte und Therapeuten auch ratlos waren und mich einer zum anderen geschickt hat, jeder hatte Annahmen und lies diese überprüfen. Das nennt sich dann Ausschlussdiagnostik. Und es wurde dann auch alles mögliche ausgeschlossen (wir kennen es alle als Diagnose o.B.) inkl. mir als Patient.
Therapie und Behandlungsversuche brachten nicht den richtigen Erfolg, was mir als Patient den Vorwurf einbrachte, ich würde mich nicht richtig an die Anweisungen halten. Das nennt sich dann therapieresistent und wenn Medikamente nicht gewirkt haben und/oder es mir noch schlechten ging (weil es die falschen waren bzw. zwar teils geholfen haben aber ein anderes Problem wieder verstärkt oder verschlimmert haben) nannte man es dann "Medikamentenunverträglichkeit"
Dummerweise kam niemand auf die Idee eine Helicobacter Infektion bzw. dessen Folgen auszuschließen. Das war mein Pech und leider und wusste ich damals nichts von dessen Existenz.

Daher möchte ich das auch zum Anlass nehmen auf die Gefahren hinzuweisen, vor allem weil die Auswirkungen so gravierend sein können und etwas Wissen darüber vielleicht einigen hier im Forum viel Leid ersparen kann.

Fakt ist, dass geschätze 30% der Europäer dieses Bakterium in sich haben. Fakt ist, dass eine Helicobacter Infektion immer eine Gastritis bedeutet und evtl. noch mehr (wichtig bei der Verschreibung von Medikamenten und Ernährungsempfehlungen)
Fakt ist, dass somit in etwa jeder 5. Patienten der wegen Beschwerden den Arzt aufsuchen und Medikament oder Ernährungsempfehlungen erhält eventuell ohne es zu wissen, die schon bestehende Gastritis noch verstärken kann.
Fakt ist, dass man mittlerweile mittels einfachen und kostengünstigen Test (Stuhltest) eine Helicobacter-Infektion feststellen kann.
Fakt ist, das nur jeder 5. wirklich gravierende Magen-Darm Probleme hat (Dass macht ihn ja so gefährlich)
Fakt ist, dass man als Wirt dieses Bakterium auch weitergeben kann. Wer nicht weiß, dass er es in sich hat, kann auch andere nicht davor schützen.
Fakt ist, das man noch wenig darüber weis, aber dass die Forschung hier schon auf Hochtouren laufen da die WHO Helicobacter auf die höchste Priorität gesetzt hat.
Fakt ist, dass es (jedenfalls in Österreich) keine wirklichen Zahlen darüber gibt. Was eventuell daran liegen könnte, dass dies meistens erst im Zuge eine Vorsorgeuntersuchung (Gastro) ab dem 50. Lebensjahr entdeckt wird.
Natürlich ist diese Infektion meldepflichtig. Nur was nicht getestet wird, kann nicht gemeldet werden.
Fakt ist, dass sich die Gesundheitssysteme viel Geld sparen würden, wenn man eine Helicobacter-Infektion mehr Aufmerksamkeit schenken würde.

Ich würde mich freuen, wenn auch andere ihre Erfahrungen hier einbringen könnten. Ich weiß nicht, ob ich nur ein seltener Fall bin, wo halt alles schief gegangen ist oder es hier wirklich ein mangelndes Bewusstsein gibt.

Abschließend möchte ich noch sagen, ich kenne die Gefahren einer Helicobacter Therapie bis hin zur Resistenz. Es geht hier nicht um die Frage, ob man ihn wegtherapieren soll oder nicht, es geht darum, dass dies jeder für sich selbst entscheiden muss und dass nicht Ärzte für uns entscheiden dürfen, ob sie testen, ob wir infiziert sind oder nicht. Wenn man ihn behalten will, ist das bei manchen evtl. auch nicht so schlimm, aber man muss halt einiges beachten.

Franziska
 
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