Per Kaiserschnitt zum gestörten Immunsystem

James

Moderator, Leiter WIKI
Teammitglied
Themenstarter
Beitritt
20.05.08
Beiträge
7.011
Hallo,
in der Ärztezeitung ist ein sehr interessanter Artikel erschienen. Da der Kaiserschnitt immer häufiger statt natürlicher Geburt angewendet wird steigt bei den so zur Welt gekommenen Babys die Anzahl derer, die ein gestörtes Immunsystem aufweisen. Die Erklärung klingt einfach: Der Darmtrakt Ungeborener enthält so gut wie keine Mikroorganismen, die aber in der richtigen Zusammensetzung später unerlässlich für ein intaktes Immunsystem sind. Erfolgt die Geburt auf natürlichem Wege, werden dabei die Schleimhäute des Kindes "angeimpft" und die Darmflora kann sich ausbilden. Dies ist beim Kaiserschnitt nicht der Fall. Deshalb sind dann Fehlbesiedlungen viel häufiger.
Link:
Per Kaiserschnitt zum gestörten Immunsystem
 
Gerade deshalb wäre es ja so wichtig, dass die Babies mind. 6 Mon. gestillt werden; ist wohl das Beste für die Darmflora. (abgesehen von der Bindungskomponente)

LG

Angie
 
Das klingt logisch James :)

Ganzheitliche Kinderärzte berücksichtigen das oftmals und geben den Babys Tropfen mit guten Darmbakterien. Leider sind da nicht alle so fit drin.

Zwei meiner Geschwister, Zwillinge, mussten per Kaiserschnitt auf die Welt gebracht werden. Sie gehören zu den glücklichen, wo es anscheinend nicht geschadet hat. Sie sind jetzt 23 Jahre alt und Top-gesund.

Aber es gibt auch andere, die nicht ein solches Glück haben. Antibiotika-Behandlungen in der frühen Kindheit können hier auch viel kaputt machen.

Grüße von Juliette
 
Hallo James,

ich habe meine zwei Kinder ebenfalls per Kaiserschnitt auf die Welt gebracht, normale Geburten waren trotz "langen Kämpfen" medizinisch nicht möglich.

Aber dafür habe ich Beide acht Monate gestillt und hoffe so diese "nicht natürliche Geburt" wieder ausgebügelt zu haben :).


Liebe Grüße :wave:.

Heather
 
Noch was zum Thema Kaiserschnitt:
wissenschaft.de - Krank durch Kaiserschnitt
... Die Entbindung durch einen Kaiserschnitt stellt ein Gesundheitsrisiko für Säuglinge dar. Das haben US-Forscher bei der Untersuchung von Bakterienkulturen herausgefunden, die sie auf der Haut und im Darm von Neugeborenen fanden. Demnach werden Babys, die auf natürlichem Wege geboren werden, von Bakterien der Mutter besiedelt...
 
Da können wir hier einige unschöne Meldungen posten, die allesamt sogenannte Wunschkaiserschnitte völlig unerklärlich machen.
Wie etwas Geplanter Kaiserschnitt: doppeltes Sterberisiko - Schwangerschaft & Kinderwunsch - derStandard.at ? Gesundheit

Neben der höheren Sterberate für Babys steigt das Risiko für Atemwegsprobleme und auch zu Schnittverletzugen kommt es recht häufig.

Im Fall eines durch die Notwendigkeit bedingten Kaiserschnitts ist es aber zweifellos ein grosses Glück, dass es diese Möglichkeit gibt. Wir wollen doch nicht vergessen, dass viele Frauen natürlich entbinden wollen, aber ihnen die Natur einen Strich durch die Rechnung macht.:eek:)
 
Da gibt es ja einen, wie ich finde, ganz interessanten Kommentar zu diesem Artikel, der mir, sinngemäß, auch sofort einfiel.
Warum, statt vielleicht schon der ersten Impfung gegen wer weiß was, nicht versuchen, den nätürlichen Geburtsweg nachzuempfinden !?

[17.08.2009, 21:48:43]

Kaiserschnitt - gestörtes Immunsystem - muss das wirklich sein

Warum werden den Kaiserschnitt Geborenen nicht einfach die mütterliche Vaginalflorakeime zugeführt:

Finger der Hebamme in die Scheide einführen, anschließend dem Säugling diesen keimbenetzten Finger über die Lippe streifen.

Ich bin mir sicher, dass jede Mutter, die ihr Kind nicht auf natülichem Weg zur Welt bringen kann, so ihrem Kind diesen fehlenden Schutz zukommen lassen würde.

Und das ganz ohne "Studien"

U.Fahrbach

Per Kaiserschnitt zum gestörten Immunsystem


Gerd
 
Da gibt es ja einen, wie ich finde, ganz interessanten Kommentar zu diesem Artikel, der mir, sinngemäß, auch sofort einfiel.
Warum, statt vielleicht schon der ersten Impfung gegen wer weiß was, nicht versuchen, den nätürlichen Geburtsweg nachzuempfinden !?



Per Kaiserschnitt zum gestörten Immunsystem


Gerd
Ich bin überzeugt davon, dass es so einfach nicht ist.
Der natürliche Geburtsvorgang wird durch diverse Botenstoffe beeinflusst und führt den Säugling nach einer Vorbereitungszeit, Eröffnungsphase, etc. durch den natürlichen Geburtsweg, dabei baut sich der Stress allmählich auf und parallel dazu aktiviert das Kind nach und nach sein Immunsystem.
Das ist ein komplexer Vorgang bei dem ein wenig mehr passiert, als mit den Vaginalbakterien mal eben kurz in Berührung zu kommen.


Siehe auch Artikel 5) https://www.hebammen-halle.de/issenaktuell/index.html
 
Zuletzt bearbeitet:
. . . mit "versuchen" und "nachempfinden" meinte ich eigentlich genau all' das.

Ob die Kommentar-Schreiberin schon entbunden hat, weiß man nicht, aber ich denke, sie wird auch eine gewisse Vorstellung davon haben.

Andererseits wurden ja in dem genannten Artikel Präparate mit (Mutter-fremden) Bakterien erwähnt. Das scheint mir dagegen noch viel weniger komplex und eben Mutter-Kind-fremd.

Gegenwärtig setzt man auf Versuche, das Darmimmunsystem nach Kaiserschnitt mit Hilfe standardisierter probiotischer Präparate zu rüsten.


Gerd
 
. . . ich hatte eigentlich nur die ersten Artikel auf der zitierten Hebammen-Seite überflogen

Hebammenladen - Manuela Nitschke

in dem von Dir genannten (letzten) Artikel 5) geht es ja um sogenannte "Epigenetik", und nicht nur das Immunsystem.

Artikel 5)

Nach einer schwedischen Studie verändert die operative Geburt das Erbgut der Kinder

Zahlreiche statistische Untersuchungen lieferten in den vergangenen Jahren Hinweise, dass per Kaiserschnitt entbundene Kinder ein geringfügig erhöhtes Risiko für Krebs, Asthma und Diabetes aufweisen. Erste Anhaltspunkte, woran dies liegen könnte, ergab jüngst eine Studie der Karolinska-Universitätsklinik in Stockholm. Die schwedischen Forscher entdeckten feine chemische Veränderungen an der Erbsubstanz von Kindern, die durch Kaiserschnitt entbunden wurden. Neugeborene, die auf natürliche Weise den Mutterleib verließen, wiesen diese Auffälligkeiten nicht auf.

Für den Vergleich nahmen die Wissenschaftler jeweils Proben aus dem Nabelschnurblut der Babys und isolierten daraus die weißen Blutkörperchen. Anschließend analysierten sie deren DNA daraufhin, wie stark sie mit Methylgruppen besetzt ist. Bei der sogenannten Methylierung heften zelleigene Enzyme kleine chemische Moleküle an die Bausteine des Erbguts. Die Abfolge der Basenpaare wird dabei nicht verändert. Allerdings kann die chemische Prägung die Aktivität von Genen beeinflussen und mitunter sogar bewirken, dass sie gar nicht mehr abgelesen werden.

Bei den Kaiserschnittkindern war die DNA stärker methyliert als bei Kindern, die eine natürliche Geburt erlebten. Eine mögliche Ursache für die Abweichungen sehen die Forscher darin, dass die Kinder bei beiden Geburtsformen sehr unterschiedlichen Formen von Stress ausgesetzt sind. ...


Gerd
 
. . . ich hatte eigentlich nur die ersten Artikel auf der zitierten Hebammen-Seite überflogen

Hebammenladen - Manuela Nitschke

in dem von Dir genannten (letzten) Artikel 5) geht es ja um sogenannte "Epigenetik", und nicht nur das Immunsystem.




Gerd
schon klar, aber eben auch. Denn dieser Artikel enthält eben weiter unten auch die Aussage
Beim natürlichen Geburtsvorgang baut sich der Stress allmählich auf – durch wiederkehrende Wehen und das Platzen der Fruchtblase. Parallel dazu aktiviert das Kind nach und nach sein Immunsystem.

Der Körper hat Zeit, sich auf die verändernde Situation einzustellen, und ist in Alarmbereitschaft. „Dagegen ist das Kind bei einem Kaiserschnitt völlig unvorbereitet. Der Stress kommt schlagartig“, erklärt Mikael Norman, Kinderarzt und Leiter der im Fachmagazin „Acta Paediologica“ veröffentlichten Studie.
„Wir halten es für eine bahnbrechende Entdeckung, dass ein Kaiserschnitt die Erbsubstanz beeinflusst. Die Forschungsergebnisse könnten dazu führen, Auswirkungen der Kaiserschnittgeburt künftig aus einem ganz anderen Blickwinkel zu beurteilen.“
Die Natur in ihrer Perfektion (auch wenn ihr zuweilen auch Fehler unterlaufen) ist immer wieder absolut beeindruckend.:wave:
Dagegen werden wir Menschen mit unseren vergleichsweise stümperhaften Versuchen sie nachzuahmen genau betrachtet wohl immer ziemlich mickrig aussehen.:eek:)
 
. . . natürlich (wenn's nicht g'rade die Römer erfunden haben !?!), ich find das mit der Epi-Genetik in dem ganzen Zusammenhang sogar sehr spannend.
Da gibt's dann wieder Zusammenhänge mit Umwelt-Schad- und Zusatzstoffen bei Mutter und Kind, ziemlich direkt auf das Erbmaterial, und dann auch wieder auf das Immunsystem.

Ich vermute mal, daß in den Büchern von Frau Prof. Gerhard

Gynäkologie integrativ
und Geburtshilfe integrativ

auch solche Zusammenhänge angesprochen werden.

https://www.symptome.ch/threads/das-frauen-gesundheitsbuch-von-ingrid-gerhard.72483/

Gerd
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Oben