Spastische Bewegungen beim Kleinkind

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24.06.09
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Guten Abend

Unser Sohn (2 1/2 Jahre) macht seit rund 2 Monaten in Situationen von starker Erregung (z. B. wenn er mit der elektrischen Eisenbahn spielen oder Schokolade essen darf) eine Art "spastische Bewegungen". Die Arme sind dann stark abgewinkelt, die Hände zucken schnell, der Oberkörper ist nach vorne gebeugt und die Knie sind durchgestreckt. Auch der Mund ist verzerrt. Er ist in diesen Momenten nicht ansprechbar. Nach ein paar Sekunden ist sein Verhalten wieder normal.

Wir haben diese Art von Ausdruck von Freude noch nie gesehen und Familie und Bekannte erschrecken jeweils. Vielleicht noch wichtig zu wissen: die Sprachentwicklung unseres Sohnes ist stark verzögert, da seine Feinmotorik aber überdurchschnittlich ausgebildet ist, haben wir in Absprache mit der Kinderärztin noch keine weiteren Schritte diesbezüglich unternommen. Müssen wir uns trotzdem Sorgen machen?
 
Hallo helvetia,

wenn Du die Möglichkeit hast, mit Deinem Sohn mal in einer Kinderklinik vorbeizuschauen, würde ich das tun. Dieses Verhalten mag ja nur vorübergehend sein, aber anscheinend stimmt ja auch sprachlich nicht alles, und ich denke, man sollte solche Dinge versuchen abzuklären.
Daß die Kinderärztin eher abwartend ist, finde ich im Prinzip gut, aber ich würde eben keine Möglichkeit verpassen wollen, etwas zu tun, falls möglich und nötig.

Grüsse,
Uta
 
Hallo Helvetia.
Willkommen im Forum!
Meine Tochter machte als Baby auch ganz seltsame Bewegungen.
Heute weiss, ich, dass dies erste Anzeichen für eine Epilepsie waren.
Die Epilepsie ist jedoch erst im Teenageralter ausgebrochen.
Hätte damals ein Neurologe diese Bewegung gesehen, hätte er diese sofort als eine ganz bestimmte Epilepsieform erkannt.
Nur - was hätte man daraus gemacht?
Hätte meine Tochter dann eventuell viele Jahre lang mit starken Medikamenten gelebt, obwohl es nicht notwendig gewesen wäre?
In deinem Falle würde ich mich im Internet schlau machen, ob solche Bewegungen schon beschrieben worden sind bei Kleinkindern.
Sollte dies tatsächlich in Verbindung mit Epilepsie schon dokumentiert sein, würde ich damit bei einem Neurologen vorstellig werden.
( Kinderärztin kann unter Umständen damit nichts anfangen ).
Ich denke, es kommen aber auch noch Antworten, die in andere Richtungen zielen.
Liebe Grüsse, Sine
 
Kommen die Bewegungen ganz plötzlich? Wenn dem so sei, würde ich wenn möglich auch zeitnah, eine Kinderklinik aufrufen, welcher man das Problem schildern kann. Ich würde die Anzeichen auf ein Torretsyndrom nicht ausschließen, will dir aber ebenso keine Angst machen!

Wird schon!

Gruß
 
Hallo Helvetia,
ich habe etwas ähnliches,wenn auch vielleicht nicht ganz so ausgeprägt, bei meinem Sohn erlebt.Damals wusste ich um die Dinge noch sehr wenig.Heute weiss ich,dass solche Reaktionen durchaus Zeichen einer A l l e r g i e sein
können. Diese sollte man also mal abchecken.

Allerdings wird die Schulmedizin da weniger Möglichkeiten haben als die Biophysikalische Medizin,die,im Gegensatz zur Schulmedizin, nicht nur auf der materiellen Ebene untersucht,sondern auch auf der seeehr wichtigen feinstofflichen Ebene.

Ich wünsche guten Erfolg!
Nachtjäger
 
Guten Abend, ich habe diesen Artikel über die Suche gefunden.
Unsere Tochter 2,5 zeigt sehr ähnliches Verhalten, ebenso eine "Sprachstörung".
Da der Beitrag einige Jahre alt ist würde es mich freuen von Ihen zu erfahren wie sich Ihr Kind entwickelt hat/ bzw. ob eine Diagnose gestellt wurde.
Vielleicht beruhigt uns das etwas.
Danke
 
Guten Abend
Es ist wirklich schon eine Weile her und ich habe ganz vergessen, dass ich hier einmal eine Frage gepostet habe...

Nach vielen Abklärungen, die uns viel Zeit und enorm Energie gekostet haben, haben wir vor einem halben Jahr die Diagnose "Asperger Autismus" erhalten. Es waren schwierige Jahre und wir waren nicht jederzeit gut beraten. Im Nachhinein kann ich Ihnen Folgendes empfehlen:

1. Wenn Sie das Gefühl haben, dass mit Ihrem Kind etwas nicht stimmt (Sprache, auffälliges Verhalten, Motorik etc.), bestehen Sie darauf und lassen Sie sich nicht abwimmeln (das wird schon noch...). Wir Mütter (und auch Väter) haben gute Instinkte.

2. Machen Sie zuallererst eine neurologische Abklärung. Ist Ihr Kinderarzt nicht bereit, Ihr Kind an die entsprechende Fachperson überweisen zu lassen, wechseln Sie den Arzt. Den Arztwechsel empfehle ich auch, wenn Sie das Gefühl haben, nicht ernst genommen zu werden.

3. Verlieren Sie keine Zeit mit Abwarten. Vieles kann in so jungen Jahren durch Ergotherapie oder Logopädie "in die richtige Bahn" gebracht werden. Das Gehirn ist in diesem Alter ja noch recht "flexibel".

Ich möchte Sie keinenfalls beunruhigen. Wir sind eine glückliche Familie; trotz des Weges, den wir gehen mussten. Wir waren einfach lange Zeit nicht gut beraten und daher mein Rat: Das Wichtigste ist ein Kinderarzt, der Sie unterstützt und ernst nimmt! Dann wird es gut kommen!

Alles Gute
 
Vielen Dank für die sehr schnelle Antwort.
Wir sind am Anfang vieler Fragen und es geht darum unserem Kind die beste Hilfe zukommen zu lassen.
Z.Z. ist es Logopädie, wobei es unklar ist ob es sich um ein "Late Talker" oder andere Sprachentwicklungsstörung handeln könnte. Die analytische Diagnose des Logopäden war sehr dürftig.

Parallel zu diesen "motorischen Auffälligkeiten" erscheint dies in einem anderen Licht. Diese Auffälligkeiten sind nicht häufig, können aber stimuliert werden, wenn ein entsprechder emotionaler Anreiz gegeben wird. Die Ausprägung ist Ihrer Beschreibung sehr ähnlich.

In der Regel ist unsere Tocher jedoch eín unauffälliges Kind, spielt gerne und altersgerecht, ebenso auch in der Gruppe mit anderen-ein normales Kindergartenkind.

Wir möchten unsere Tochter nicht krankreden aber auch nicht eine Therapie verpassen - wenn erforderlich.
Der Eindruck den "man" u.a. bei Ärzten erhält ist, dass bei einem 2 jährigen Kind über diese Auffälligkeiten hinweggesehen wird - nach dem Motto "das verwächst sich". Nur in der Schule oder später ist das nicht mehr so...

Vielen Dank für Ihren Rat, Der Vater
 
Z.Z. ist es Logopädie, wobei es unklar ist ob es sich um ein "Late Talker" oder andere Sprachentwicklungsstörung handeln könnte. Die analytische Diagnose des Logopäden war sehr dürftig.
Guten Abend,

Late talker ist ja erst mal nur eine Beschreibung, ein Begriffdafür, dass die frühe Sprachentwicklung nicht zeitgerecht verlaufen ist... diese kann ja noch aufgeholt werden, wenn sonst alles in Ordnung ist, oder die Logobehandlung greift...dann gebraucht man den Begriff "late bloomer". Es kann sich natürlich auch herausstellen, dass eine manifeste Sprachentwicklungsstörung vorliegt. Das kann man mit 2,5 Jahren noch nicht entgültig sagen. Eine genaue Diagnostik gestaltet sich in diesem frühen Alter als schwierig....

Geht denn dieser Logopäde ansonsten gut mit Ihrem Kind um....hat er einen guten Zugang zu ihr? Fühlen sie sich gut beraten? (Ansonsten wäre es eventuell möglich den Logopäden zu wechseln.....)

Lieben Gruß, mondvogel
 
Hallo RsThomas

Hier steht auch etwas zu Mensch und Epilepsi und Gluten. Es wird auf eine Fachtagung verwiesen!

Epilepsie und Zliakie/ Glutenunvertrglichkeit :: REHAkids Das Forum fr besondere Kinder :: Das Forum fr behinderte Kinder.

Ein Gastroenterologe könnte unter Umständen weiterhelfen, der Allergologe ist nicht der Ansorechpartner für eine Problematik mit Gluten.
Man könnte in dem Alter nach Antikörpern suchen und vermutlich wird dann noch ein Gentest gemacht. Die übliche Biospie des Dünndarms wird meines Wissens nicht bei kleinen Kindern gemacht, weil das nicht zumutbar ist, ausserdem bringt das in dem Alter vermutlich auch diagnostisch noch nichts.
Der Antikörpertest kann aber nur funktionieren, solange das Kind noch unter Glutenlast isst. Die Zöliakie wird sehr häufig auch bei Erwachsenen übersehen und es stehen häufig Magen.Darm Beschwerden nicht im Vordergrund, wie man früher dachte.

Alles Gute.
Claudia.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ihr Lieben,

mit Interesse lese ich gerade diesen Beispiel und erfahre, dass diese Bewegungen doch gar nicht so selten sind.

Bei mir geht es um einen zweijaehrigen Jungen. Er ist motorisch in der Entwicklung zurueck, allerdings sehr aufgeweckt. Er reagiert sofort auf Reize, wendet den Kopf krabbelt, laeuft, spricht. Aber er hat auch das Thema, dass er, wenn er sich freut, oder generell emotional reagiert, ein bisschen mit den Armen rudert und zittert.

Jetzt stellt sich hier auch die Frage: Sind das Anzeichen fuer eine Spastik, eine Epilepsie - kann da jemand Tipps geben. Es wird also nicht staerker oder intensiver, sondern bleibt auf dem leichten Niveau. Ist da trotzdem zu befuerchten, dass es noch schlimmer werden kann im Laufe der Jahre.

Ach ja, er knirscht auch etwas mit den Zaehnen, was ich auf Stress zurueckfuehre.

Danke fuer Tipps.
 
Erst mal würde ich fragen, ob bei bestimmten Symptomen kurz vorher etwas vorgefallen war (Antibiotika, Infektionen oder Impfungen).

Asperger-Autismus lässt sich sehr gut mit Homöopathie behandeln.

Bei Epilepsie hat sich neben der Homöopathie auch noch sehr gut die Ketogene Ernährung bewährt:

https://www.epi.ch/_files/Info_Epilepsie/Ketogene_Di%C3%A4t_D_Internet.pdf

Ketogene Diät für Kinder mit Epilepsie www.epilepsie-kind.de/‎ Ketogene Diät bei Epilepsie und Krebs Familienhilfe Epilepsie.

www.symptome.ch/vbboard/gesundheit-babys-kindern/Ketogene

Liebe Grüße Tarajal :)
 
....dass diese Bewegungen doch gar nicht so selten sind.
ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, dass diese auffälligen bewegungen sich zurückbilden sollten so in etwa im ersten Lebensjahr - aber wie gesagt, ich weiß nicht genau, wann sie "verschwunden" sein sollten.....

Aber er hat auch das Thema, dass er, wenn er sich freut, oder generell emotional reagiert, ein bisschen mit den Armen rudert und zittert.
also ich finde es eher auffällig....

Sind das Anzeichen fuer eine Spastik,
und wenn die Spastik eher ein Symptom für was Tieferliegendes ist?
eine Epilepsie - kann da jemand Tipps geben.
Das kann in einer guten Kinderklinik untersucht werden
Es wird also nicht staerker oder intensiver, sondern bleibt auf dem leichten Niveau. Ist da trotzdem zu befuerchten, dass es noch schlimmer werden kann im Laufe der Jahre.
ich an deiner Stelle, würde das abklären lassen, damit Du weißt, woran Du bist....es kann gut sein, dass es sich noch "auswächst".
Eventuell wäre eine "Bobath- Physiobehandlung" gut für ihn....????
Ach ja, er knirscht auch etwas mit den Zaehnen, was ich auf Stress zurueckfuehre.
Warum hat er (als Zweijähriger) denn Stress...könntest du da ansetzen; Stress rausnehmen?

Es könnte doch auch sein, dass das Zähneknirschen auch ein Zeichen für einen hohen Tonus bzw. eine "Hypererregbarkeit" ist....

Also wie gesagt, ich würde es abklären lassen....

Alles Gute, mondvogel
 
Hi,
es handelt sich in diesem Fall um ein Kind, das in einem H e i m lebt und dort nicht wirklich gut untersucht worden ist. Es heisst er sei zur Welt gekommen mit umwickelter Nabelschnur, aber alles sagen halt es ist @nur@ emotional und Motorik und ich denke auch, es koennte auch wirklich eine gewisse Spastik sein...

Aber das ist hier halt nicht so einfach wie mit dem eigenen Kind, was man einfach so beim Arzt anmelden kann...
 
Dann würde ich es wirklich mal mit Homöopathie versuchen.

Wir hatten hier ein 7 jähriges Mädchen mit schwerem Sauerstoffmangel bei der Geburt, Kopf kippte ständig nach rechts weg, das rechte Auge nach außen (sie schaute wirklich zur Seite), dazu noch eine sehr starke Skoliose, sie konnte nicht mal gerade stehen, Sprachstörungen, starke Motorikstörungen, verschlossen, fahrig.

Mittlerweile ist sie ein völlig neues Kind geworden, die Skoliose ist raus, sie steht und bewegt sich gerade, sie ist aufgeweckt, fröhlich, aufgeschlossen und ihrem Alter entsprechend entwickelt.
Jetzt ist nur noch das rechte Auge auf Abwegen, aber das ist ebenfalls in Arbeit. :)

Liebe Grüße Tarajal :)
 
Hi,

will es zuerst mal versuchen ob es doch mit einer Untersuchung klappt, um den genauen Stand zu ermitteln. Ich glaube das waere gut fuer die weitere Behandlung und damit man weiss, wo man ansetzen muss.

Aber danke fuer Eure Ideen. Gerne mehr...
 
Viel Erfolg dabei - die Leute vom Heim müssten doch froh sein darüber, wenn sich jemand kümmert. Dort müsste doch ein Arzt verantwortlich sein; vielleicht kannst Du Dich mit diesem in Verbindung setzen.....(Arbeitest Du dort?)

Lieben Gruß, mondvogel
 
Hi,

sollte man meinen. Aber da geht es auch viel darum, dass Kinder, die im Heim leben, auch gewisse Haltungsprobleme aus Langeweile oder Stress annehmen. Und solche Sachen dann leicht in diese Ecke gesteckt werden. Aber fuer eine Entscheidung, ob es das eine oder andere ist, braucht man halt die Untersuchung. Da muss man manchmal hartnaeckig sein. Ich hab jedenfalls einen Besuch beim Neuro und ein EEG durchgesetzt. Wenn da was ist, muss man weiterschauen. Wenn es ohne Befund ist, muss man weitersehen ebenfalls.
Das ist manchmal sehr schwierig.
 
Hi,

wollte Euch schon mal sagen, dass das EEG und die Begutachtung durch den Neurologen ohne Befund geblieben ist. Es hat sich auch innerhalb ganz kurzer Zeit mit intensiverer Betreuung deutlich gebessert. Das bedeutet jetzt nicht, dass alles weg waere, aber um einiges weniger geworden ist.
 
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