Unfall - Spätfolgen?

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17.08.07
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Hallo da draussen
Bin momentan sehr verwirrt wegen meines 3jährigen.
Seit ein paar Tagen verhält er sich sehr seltsam. Kann von einer Minute zur anderen von Sonnenschein zu Turbulenzen wechseln. Stundenlanges weinen (was absolut NEU ist). Wenn ich ihn frage ob er Schmerzen hat sagt er meistens "Nein - ich will ja nicht weinen" - so als ob er unter Druck steht. Wenige Male sagt er, dass er Kopfweh hat. Nachts hat er Albträume, schreit, wehrt sich und ist lange nicht zu beruhigen. Danach hat er meistens einen sehr bösen Ausdruck, will niemenaden in seiner Nähe. Gestern dann kam der Anruf aus der Krippe, dass er auch dort seit 2 Stunden nur weint und er nur sagt, dass er nicht weinen will. Aber: er erzählte auch vom Unfall.
Vor fast 3 Monaten hatten wir beide einen Autounfall, bei dem ein Auto ungebremst mit 60 kmh in uns reinfuhr. Der Krankenwagen brachte uns beide ins Spital - der Kleine hat sich so normal, sogar fröhlich interessiert (Ambulanz und Spital) gegeben, dass alle in der Notaufnahme fanden, dass ihm nichts passiert sei und haben ihn auch nicht genauer untersucht, während bei mir ein leichtes Schädel-Hirntrauma diagnosziert wurde. Auch die erste Autofahrt unmittelbar nach dem Unfall mit seinem Vater hat er problemlos mitgemacht - nie zeigte er irgendwelche Probleme oder Ängste beim Autofahren. Trotzdem ging ich gestern zum Arzt mit ihm und er vermutet, dass er ein Schleudertrauma hat, welches ihm nicht wirkliche Schmerzen bereite aber ihn physisch und psychisch beschäftigen. Er empfalh uns Cranio-Sacraltherapie.
Hat jemand von euch schon solche Erfahrungen mit Kindern gemacht?
Ausgerechnet seit gestern hat er nun zusätzlich noch einen Infekt, der ihn mit Fieber, Erbrechen, Müdigkeit und Appetitlosigkeit umhaut.
 
Hallo Sunnybelle,

bzgl. dieser Therapie:
Cranio-Sacraltherapie.
sieh mal hier:
https://www.symptome.ch/threads/wer-hat-erfahrungen-mit-der-craniosacraltherapie.17983/

Und falls Ihr einen Versuch starten wollt, vielleicht findest Du hier einen Therapeuten in Eurer Nähe:
Craniosacrale Körpertherapie bei Therapeuten.de

Ob es nun wirklich ein Schleudertrauma ist oder nicht kann natürlich nur ein Arzt beurteilen bzw. feststellen. Wenn ich mir jedoch diese möglichen Symptome ansehe... :rolleyes::
Die häufigsten Symptome beim Schleudertrauma sind:

* Nackenschmerzen
* Kopfschmerzen
* Muskelverspannungen im Nackenbereich

Diese Beschwerden vergehen bei der leichten Form des Schleudertraumas nach wenigen Tagen bis Wochen. Weitere mögliche Symptome sind außerdem:

* depressive Verstimmungen
* Schwindel
* Übelkeit
* Schwitzen
* Sehstörungen
* Zittern
* Schluckbeschwerden
* Schlafstörungen
* Ohrgeräusche
Quelle: Schleudertrauma Symptome - Onmeda: Medizin & Gesundheit

Du schreibst außerdem, dass er einen Infekt ausgebrütet hat, kann es denn vielleicht sein, dass er momentan damit zu kämpfen hat und daher so, naja, ich sage mal "sensibel", ist?

Liebe Grüße, auch an Deinen kleinen Mann 👋.
Heather
 
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Cranio-sacral-Behandlungen sind sicher nicht verkehrt. Da Cranio ein Teil der Osteopathie ist, könnte auch eine osteopathische Behandlung richtig sein. Das würde ich am Telefon klären, wenn Du jemand gefunden hast.

Mich hat Deine Schilderung auch an einen Thread hier denken lassen:
https://www.symptome.ch/threads/sohn-2-jahre-schlaeft-nicht-schmerzen.16954/

Vielleicht kommen da tatsächliche mehrere Dinge zusammen?

Gruss,
Uta
 
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Hallo sunnybelle,

wenn der Kleine ein Schleudertrauma abbekommen hat, könnte das ein echtes Problem sein. Entscheidend ist v.a., ob Bänderstrukturen im Genick verletzt wurden. Danach wird normalerweise leider aber gar nicht gesucht. Vielleicht sogar auch deshalb, damit keine Schadensersatzansprüche geltend gemacht werden (können).

M.E. führt Dr. habil. Bodo Kuklinski / Rostock, Wien, Salzburg die verschiedenen Forschungsbereiche zum HWS-Trauma am besten zusammen.

Doz. Dr. sc. Bodo Kuklinski
Sein Buch "Das HWS-Trauma" kann man irgendwo im Netz auch in größeren Teilen kostenlos einsehen. Den Link habe ich aber leider eben nicht gefunden.

Ansonsten wird im Forum "Nitrosativer Stress" sehr intensiv über Diagnostik- und Behandlungskonzepte informiert und diskutiert.

Der Infekt kann eine direkte Folge des Schleudertraumas sein. Müdigkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen ... wären typisch.

Leider ist nicht nur die Therapie, sondern bereits die richtige Diagnostik sehr schwierig. Das liegt daran, dass es zum einen medizinisch sehr komplex ist und zum anderen, dass es sehr starke Player gibt, die ihre wirtschaftlichen Interessen verteidigen wollen.

Auch dass Symptome erst verzögert auftreten, ist normal. Die anatomische Folgen eines Schleudertraumas können schwer sein und sind heute mit modernster Technik i.d.R. gut nachweisbar. Aufgrund von Unwissenheit von Ärzten und speziellen Interessen von Sondergruppen wird diese Technik (bestimmte MRTs, bestimmte Röntgenaufnahmen / -interpretaionen, vielleicht auch funktionelle CTs, Neurootologie, entsprechende Blutuntersuchungen) aber sehr oft nicht eingesetzt bzw. als noch nicht wissenschaftlich gesichert dargestellt. Statt zu untersuchen, was man hat, wird erstmal alles auf die Psyche geschoben - i.d.R. ohne dies begründet zu haben. Nachher ist dann der Schaden kaum noch ursächlich auf den Unfallverursacher zurückzuführen.

Ich hoffe, dass es kein Schleudertrauma oder zumindest nur ein sehr leichtes ist und der Infekt in diesem Fall mit dem Unfall nichts zu tun hat, und wünsche Euch beiden alles Gute und gute Besserung.

Viele Grüße
Karolus
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Ihr Lieben:wave:
Ganz herzlichen Dank für eure Unterstützung und eure hilfreichen Inputs.
Die empfohlene Cranio-Sacral-Therapie konnten wir leider noch nicht machen, da die Praxis ferienhalber noch geschlossen ist. Seine Fieber hält nach wie vor an (bis zu 39.7°) gebe ihm daher alle 8 Std. Inflamac und alle 4 Std. ein Paracetamol. Was mich aber sehr stutzig macht ist, dass reihenweise Leute um uns so angeknallt krank werden, alle klagen über furchtbar schwere Glieder, Magen-Darmprobleme, Schwindel, Erbrechen und Fieber.
Also könnte es (hoffentlich!) wirklich nur diesen Zusammenhang haben.
Bleibe aber dran an einer orthop. Behandlung, denn da ich selber kurz vor 40 eine sehr heikle OP an der Wirbelsäule machen musste und ich schon seit Jahren immer wieder den Chiropraktor besuchen muss, hoffe ich natürlich sehr, dass unserem Kleinen das alles erspart bleibt.
Denn falls da wirklich durch den Unfall was erst jetzt auskommt, weil man ihn damals nicht untersucht hat, könnt ich mich ohrfeigen, dass ich nicht wehement darum gekämpft habe.
Ich bleibe dran und halt euch auf dem Laufendem.
Liebe Grüsse, sb
 
Nur mal so gefragt: ist alle 4 Stunden ein Paracetamol + Inflamac (Spirig - Produkte Details) nicht ein bißchen viel für den Kleinen?

Gruss,
Uta

Diese Behandlung wurde uns vom Kinderarzt empfohlen. Bleibt uns wohl auch nichts anderes übrig, denn letzte Nacht hatte er sogar 40° Fieber. Aber entgegen meiner Vorstellung, wie man mit so hohem Fieber aussehen würde, mag Junior nach wie vor plaudern, essen und natürlich trinken. Hoffe aber wirklich sehr, dass wir heute Mal einen Tag ohne hohes Fieber erleben dürfen...
 
Hoffentlich geht es Deinem Kleinen inzwischen besser
dadr.gif
!

Wenn das hohe Fieber nicht weg geht, würde ich noch zu einem anderen Kinderarzt oder gleich in eine Klinik gehen.
Vielleicht mit der Option, zu einem Kinderarzt zu kommen, der auch mit Homöopathie arbeitet.

Gruss,
Uta
 
Da bin ich wieder.
Erstmal: unserem Süssen geht es wieder gut!
Sein hohes Fieber hielt über 4 Tage an und seine Alpträume und Weinanfälle auch. (trotz Essig-Wadenwickel)
In die Cranio-Sacraltherapie konnten wir erst heute zum ersten Mal. War aber erst ein Annähern zu der Therapeutin, in einer Woche will sie ihn berühren.
In der Zwischenzeit habe ich auch ein neues Auto gekriegt und Sohnemann und ich sind schon ausgefahren, erstaunlicherweise hat sich meine ständige Angst vor der ersten Fahrt in windeseile verabschiedet wie ich im Auto sass:confused: Und Junior freut sich extrem, da er durch das Panoramadach eine neue, sehr eindrückliche Openair-Kinofahrt geniessen kann.
Schlafen tut er wieder wie ein Stein - 11-12 Stunden ohne auch nur ein klitzekleines Erwachen und selbst die Krippenleiterinnen sind sich einig: "Das ist wieder unser Sonnenschein".
Die Therapeutin meinte in unserer ersten Begegnung, dass unser Kleiner bereist sehr viel geleistet hat, indem er sein Trauma (re-ausgelöst durch den Sturz vom Fahrrad) ganz alleine verarbeitet hat. Über die körperlichen Gebrechen kann sie noch nichts beurteilen.
Ich bin vor lauter Glück, wieder einen gesunden, fröhlichen Sohn an unserer Seite haben zu dürfen, ständig am aufschnaufen und geniessen.
Liebe Grüsse!
 
Hallo Sunnybelle,

das hört sich ja toll an :mail:!!!

Vielleicht magst Du uns ja von Zeit zu Zeit berichten welche Fortschritte die Therapie bei Deinem kleinen Mann macht :rolleyes:.


Liebe Grüße und alles Gute :wave:.

Heather
 
Hallo zusammen
Also - die Cranio Sacraltherapie bei meinem Sohn ist ja nicht so, wie man sich das etwa vorstellt.
Die Therapeutin liest ihm eine Geschichte vor und erhofft sich damit, dass Junior (der viel zu clever für sein Alter ist) sich freiwillig auf das Therapiebrett hinlegt.:cool: Doch er profitiert erst mal (er liebt Bücher mit allem drumherum), sitzt selbstverständlich ohne Berührungsängste sogar auf den Schoss der Therapeutin, geht sogar alleine auf die Liege, bleibt aber dort sitzen und findet's eigentlich ganz ok so. Hinlegen? Nööööö! Für was auch, hat ja schliesslich genug geschlafen....:lolli:
Aber eben: Therapeutin ist auch trickreich - sie macht nun ein bisschen Cranio während er auf ihrem Schoss sitzt....
Trotzdem wird sie es beim nächsten Termin wieder versuchen ihn zum hinlegen zu bewegen:greis:
Auf jeden Fall findet sie, dass Junior tatsächlich einen "harten" Rücken hat.
Aber wenigstens sind die Horrorzustände (stundenlanges Weinen, hohes Fieber, Alpträume) nicht mehr präsent!
Geniesst den sonnigen Tag, liebe Grüsse
sunnybelle:wave:
 
Hallo Sunnybelle,

warum auch immer das so ist ;), Dein Kleiner scheint wieder ruhiger und ausgeglichener zu sein, und das ist doch ein guter Erfolg :).

Aber eben: Therapeutin ist auch trickreich - sie macht nun ein bisschen Cranio während er auf ihrem Schoss sitzt....
Ja, ja, Kinder aber auch :babyisst: :D, aber wenn sie ihn wenigstens ein bisschen behandeln kann ist ja immerhin etwas ;).

Ich wünsche weiterhin :besserung!


Liebe Grüße :wave:.

Heather

PS: Ich vermute mal Dein Avatar bist Du selbst ;) - darf ich fragen was bzw. welche Musikrichtung Du singst :rolleyes:?
 
einfach mal wieder...
Junior hat sich prächtig erholt:D
Wir waren in der Zwischenzeit in unseren ersten Badeferien und wir haben jeden Ta UND jede Nacht genossen. Er hatte nie mehr irgendwelche Albträume und ist auch sonst wieder völlig "der Alte".
Der Unfall ist nach wie vor extrem präsent - es vergeht keinen Tag, an dem er nicht von einem Unfall erzählt. Nicht panisch, nein: im Spiel integriert mit seinen Autos. Es ist auch nie etwas "Schlimmes" dabei - immer nur die Ambulanz, Polizei und Abschleppwagen und wie immer mit Tatü-tata und Blinklichtern. Die "Patienten" stehen auch immer sehr schnell wieder auf und auch die Autos fliegen nicht etwa durch die Gegend.

Ich selber bin auch auf dem Weg zum "Erfolg". Auf der Suche nach der Unfallursache (die ich alleine gestartet habe und noch heute nicht einfach akzeptieren kann, dass ich dem Auto den Vortritt genommen habe) - komme ich der Wahrheit näher - könnte einen Kollaps der Sehnerven gehabt haben.
Augenäztliche Untersuchung ergab, dass ich zeitweise Probleme mit den Sehnerven habe.
 
Hallo Sunnybelle,

Nicht panisch, nein: im Spiel integriert mit seinen Autos. Es ist auch nie etwas "Schlimmes" dabei
ich denke er hat so einen Weg gefunden das Erlebte zu verarbeiten :). Bestimmt wird es mit der Zeit immer weniger wie er dieses Thema in seinen Alltag einbaut. Und irgendwann wird es "verschwunden" sein, zumindest so, dass es keine tägliche "Bearbeitung" mehr braucht ;).

Bei Deiner eigenen Ursachensuche wünsche ich Dir viel Glück. Wie wurde denn herausgefunden, dass Du zeitweise diese Sehstörungen hast :rolleyes:?


Liebe Grüße :wave:.

Heather
 
Liebe Sunnybelle,
es ist gut, dass Dein Kleiner das so nachspielt,damit verarbeitet er.
Aus Erfahrung weiss ich aber, dass Symptome, ausgelöst später durch irgendetwas ihm ähnlich erscheinendes, wiederkehren können.
Nur damit Du ihn im Auge behältst.Sollte sich wieder etwas einstellen oder ändern in seinem Verhalten.Auch MONATE später..dann erinner Dich...
Mein Sohn war dreieinhalb als er massivst durch einen chirurgischen Eingriff an seinem Penis traumatisiert wurde.Eine"harmlose" Phimose-Op.Will die wüsten einzelheiten nicht aufschreiben.
Zunächst war er auch am verarbeiten,doch dann....verlor ich meinen Sonnenschein.Für sehr lange Zeit.(Allerdings verblutete er zwei Jahre später fast an den Folgen einer mandeloperation),was natürlich das vorherige Trauma doppelt vertiefte.
Ich möchte Dir ein Buch SEHR ans Herz legen.

Von Peter A.Levine und Maggie Klein.
"Verwundete Kinderseelen heilen"
Kösel Verlag.

Darin wird sehr eindrucksvoll beschrieben von Auswirkungen und Auflösungen traumatischer Erlebnisse.
Misshandlungen
Operationen
Grosse und kleine Unfälle etc.

Es lohnt sich.Damit kannst Du ihn im Auge behalten.Seid ganz lieb gegrüßt ihr
zwei!
Blue68
Übrigens Cranio-Sacral ist Klasse gerade für Kinder.
 
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