Bei der genetischen, also erbbedingten Form kann man zwar eine Erhöhung des appetitregulierenden Hormons Leptin finden, es scheint aber vermutlich wegen einer Leptinresistenz den entsprechenden Rezeptor im Gehirn nicht zu stimulieren. Man kann diese Genmutation bei etwa 5% der adipösen Menschen finden.
Die bekannteste Form ist das Prader-Willi-Syndrom, es bildet sich schon in frühester Jugend aus. Die Betroffenen haben ständig Hunger und fühlen sich nie satt.
Die sekundäre Fettsucht hat entweder hormonelle Ursachen oder ist zentralnervös bedingt. Eine hormonelle (endokrine) Erkrankung, die zu einer Fettsucht führen kann, ist zum Beispiel der Morbus Cushing (Hyperkortisolismus). Bei dieser Erkrankung existiert ein Übermaß an Kortisol, das ist ein körpereigenes Hormon, welches unter anderem zu einer Umverteilung der Fettreserven führt und zu erhöhtem Blutzucker (Diabetes mellitus). Typisch für diese Erkrankung ist die so genannte Stammfettsucht mit dünnen Armen und Beinen. Aber auch eine Schilddrüsenunterfunktion kann durch den verlangsamten Stoffwechsel mit erhöhten Blutfettwerten (Hypercholesterinämie) zu einer Adipositas führen.
Differenzialdiagnose
Ein erhöhtes Gewicht kommt zum Beispiel durch Wassereinlagerung und kann durch eine unzureichende Herzleistung (Herzinsuffizienz) oder Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) verursacht werden. Auch der Morbus Cushing (Hyperkortisolismus) erhöht in einigen Fällen das Gewicht, ebenso Depressionen. Bei Gelenkbeschwerden können Rheuma, Gicht (Hyperurikämie) oder Gelenkverschleiß (Arthrosen) dahinter stecken. Atembeschwerden, besonders Atemnot bei Anstrengung kann durch Herzkreislaufprobleme (Herzinfarkt, Lungenembolie) entstehen.