Tyramin-Intoleranz

Hallo Nana,

hier noch ein Zitat von Rosmarin, dass Dir bekannt sein dürfte:

Hier noch ein Nachtrag zur MAO und zu Faktoren, die die MAO-Aktivität hemmen:

Bei einem Mangel an B2 (= Riboflavin) durch verminderte Resorption (Schilddrüsenüberfunktion) oder durch verminderte Aktivierung (Schilddrüsenunterfunktion) kommt es u.a. zu einem Mangel an MAO.

Da die MAO - siehe oben - wiederum wichtig ist insbesondere für den Abbau von Tyramin, das seinerseits sowohl den Histaminabbau hemmt als auch Histamin freisetzt, kommt es ggf. zu einer Kettenreaktion.

Quelle:
www.zaen.org/download/artikel/2005_11_aefn_bielenberg.pdf

(Möglicherweise hat sich zwar bei Bielenberg selber ein Fehler eingeschlichen, jedenfalls habe ich noch nirgends sonst gelesen, dass FAD ein Kofaktor der DAO wäre aber ein Kofaktor von MAO ist FAD auf jeden Fall.)


Heißt: Damit MAO funktioniert braucht es FAD + Vit. B 2 (Coenzym).

Allgemein sollte bei Tyramin-Intoleranz also auf eine ausreichende Vit. B 2 Zufuhr geachtet werden.
Wenn sowieso ein MAO-Mangel besteht und ein Schilddrüsenproblem dazukommt, dürfte eine sehr genaue Einstellung sehr wichtig sein, sofern man das hinkriegt ... scheint bei HIT/Thyramin-Intoleranz ev. nicht so ganz einfach zu sein...


Liebe Grüße Abigail
 
Zuletzt bearbeitet:
Lese viel was Rosmarin schreibt, da sie meiner Meinung nach absolut Kompetent ist, was das thema angeht- nehme Vit B2;) (hatte da auch einen Mangel, denn ich durch eine Vollblutanalyse entdeckt habe).

LG
Nana

PS: Insgesamt ist meine HIT Problematik viel besser geworden- wohl eben auch, weil ich das Tyraminproblem angegangen bin.
 
@Abigail;
Hallo,
sag wie erstellst du die Liste fürTyraminintoleranz??
Und bitte poste sie hier für uns.
Danke
F
 
Danke Oregano,
ich hatte es gelesen und vergessen......

Ich kann diese Liste zu 100% als für mich gültig bestätigen!!!!!

Gruss
F
 
Hallo federl und für alle

Ich bin dabei eine Liste zu erstellen mit Medikamenten, die bei Tyramin-Intoleranz nicht verträglich sind. Dazu ist allerdings viel Recherche nötig (momentan geht es nur über's Inernet) und ich habe erst vorgestern damit angefangen (soll ja auch alles ordentlich mit Quellen belegt sein). Daher wird es noch eine ganze Weile dauern, bis ich diese Liste hier posten kann.

aus dem bisherigen einleitenden Text zur Liste:

Bei Thyramin-Intoleranz sind – neben thyraminreichen Nahrungsmitteln - grundsätzlich folgende Gruppen an Medikamenten und Pflanzeninhaltsstoffen problematisch:

• MAO-hemmende Medikamente und Pflanzeninhaltsstoffe (da MAO-B das Thyramin abbauende Enzym ist 12): Es kann zu starken Nebenwirkungen wie Serotoninsyndrom, Bluthochdruckkrisen 4,5, starken Kopfschmerzen 5, Herzinfarkt und Schlaganfall 5 - Lebensgefahr, Gefahr bleibender Behinderung! - kommen wenn dann Lebensmittel mit auch nur geringfügig höheren Thyramingehalten verzehrt werden (eingeschränkte MAO-Funktion und die Hemmung durch MAO-Hemmer summieren sich - besonders drastisch dann, wenn MAO-B-Hemmer eingenommen werden)

• Medikamente die als Kontraindikation die Einnahme von MAO-Hemmern im Beipackzettel zu stehen haben. Diese dürfen auch bei Thyramin-Intoleranz nicht eingenommen werden. (Immer Beipackzettel gründlich lesen und ernst nehmen. Im Zweifelsfall mit Arzt oder Apotheker Rücksprache halten.)

• Meskalin, Amphetamine und mit ihnen verwandte Stoffe 2 (auch solche, die üblicherweise in Alltagsdosen ungefährlich sind wie in Muskatnuss) auch in Form mancher künstlicher Opiate: durch einen verzögerten Abbau 6,8 besteht die Gefahr von schweren Atem 2- und Kreislaufproblemen 2, bei größeren Mengen (z. B. in Medikamenten, Drogen) besteht Lebensgefahr! 2


Hier erstmal nur soviel:

- Sämtliche MAO-Hemmer sind - auch logischerweise schon - problematisch. (neben MAO-hemmenden Antidepressiva auch Johanniskraut, Passionblume, Lakritze, Curcumin in Curry, Zigarettenrauch...) Leider verstecken sich MAO-Hemmer aber anscheinend auch in Medikamenten, in denen man damit nicht rechnen würde, z. B. Antibiotika (Furoxone), Blutdruckmedikamente (Pargyline), Parkinsonmedikamente (Seneligin)...)

- Opiate und künstliche Opiate werden verzögert abgebaut und sind daher unter Umständen lebensgefährlich (betrifft z. B. Mittel gegen Husten die Codein oder Dextromethorphan enthalten oder Morphine als Schmerzmittel).

- Zu diesen Medikamenten fand ich Hinweise, dass sie bei der Einnahme von MAO-Hemmern und damit auch bei Tyramin-Intoleranz problematisch sein können, weiß aber noch nicht warum oder welche: Tranquilizer / Beruhigungsmittel, Antihistaminika, Asthmamedikamente, Narkotika.

- Außerdem dürften alle Medikamente, die Serotonin, Noradrenalin, Dopamin und andere von dem MAO's abgebaute Stoffe, insbesondere im Gehirn, erhöhen problematisch sein (z. B. Seotoninwiederaufnahmehemmer) ...

- Außerdem wäre es denkbar, dass es Stoffe / Medikamente gibt, die den MAO-Kofaktor FAD oder das Vit. B 2 beeinträchtigen...



Für Hinweise von Euch (bitte mit Quellenangabe: Medikament, Wirkstoff, Zitat und Quelle - kann auch der Beipackzettel sein) wäre ich sehr dankbar. Leider fallen im Internet viele Hinweise auf Wechselwirkungen von MAO-Hemmern unter das Schlagwort Drogenmissbrauch. Solche Quellen wollte ich in meiner Tabelle eigentlich nicht zittieren. Das erschwert die Suche ganz erheblich.

Mit herzlichen Grüßen Abigail
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo abigail,

ich finde es toll, daß Du Dich an eine solche Liste machst. Das ist ja ziemlich mühsam! An dieser Stelle fände ich es gut, wenn es User gäbe, die von "kontroversen" Reaktionen auf Medikamente berichten könnten. Vielleicht führt das ja auch noch zu neuen Erkenntnissen?

Grüsse,
Oregano
 
Hallo federl und Ihr alle

ist das schön, wenn man nicht alleine wurstelt! :freu:

Hier eine Beschreibung des Serotoninsyndroms, dass auf zuviel Serotonin im Gehirn (ev. auch im Körper?) beruht - aus Nanas Quelle (Wechselwirkungen der Psychopharmaka):

Schüttelfrost, Tremor, Muskelzuckungen, Muskelversteifungen, Desorientiertheit, Verwirrtheitszustände, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, epileptische Anfälle, Herzrythmusstörungen - kann tötlich enden.
(findet man, wenn man in der Zeile MAO-Hemmer den Kursor auf die SSRI fährt und dann anklickt...)

Der Serotoninabbau wird offensichtlich, was die MAO's betrifft nur von MAO-A bewerkstelligt. Damit wäre das Serotoninsyndrom typisch für MAO-A-Probleme (Mangel oder langsam arbeitende Varianten).

... eine feine Quelle, danke Nana!


Und noch eine wichtige Wirkung von Serotonin, die auch zur Abgrenzung von einer reinen Histamin-Intoleranz dienen könnte, da zuviel Histamin im Gehirn dafür sorgt, dass der Serotoninspiegel niedriger wird.

Bei Tyramin-Intoleranz vor allem durch MAO-A-Probleme:

Auswirkungen auf den Schlaf bis hin zur vollständige Unterdrückung des „paradoxen“ Schlafes (REM-Schlaf, hauptsächliche Traumphasen) und einer Verlängerung des „synchronisierten“ Schlafes (slow wave sleep). Quelle Askar/Treptow 1986, S. 104

Bei reiner Histamin-Intoleranz:

dürfte genau das umgekehrte passieren, dass heißt die Traumphasen nehmen zu und die Tiefschlafphasen ab, solange der Histaminspiegel ansteigt, was genau meiner Erfahrung entspricht



Nochmals Danke, auch für die Lebensmittellisten! Ich denke dieser Thread ist durch die Zusammenarbeit von allen schon eine wirklich sehr hilfreiche Sache geworden.

Liebe Grüße Abigail
 
Zuletzt bearbeitet:
das ist für mich auch ein sehr interessanter ansatz. ich habe für mich schon lange festgestellt, dass nicht die histaminhaltigen lebensmittel sondern die histaminliberatoren das problem sind. auch beginnen bei mir die probleme immer zeitversetzt einige stunden später und äußern sich durch kopfschmerz bis hin zu depressionen ( gott sei dank dank konsequenter lebensumstellung schon seit monaten nicht mehr ). als ich prof jarisch direkt auf hnmt ansprach schrieb dieser mir wörtlich : 'HNMT ist ein nicht relevantes Enzym, da DAO abhängig' und bestätigte mir das auch bei meinem besuch anfang august dieses jahres. dumm nur, dass auch tyramin-intoleranz nicht einfacher zu behnadeln oder gar zu heilen ist.
 
das ist für mich auch ein sehr interessanter ansatz. ich habe für mich schon lange festgestellt, dass nicht die histaminhaltigen lebensmittel sondern die histaminliberatoren das problem sind. auch beginnen bei mir die probleme immer zeitversetzt einige stunden später und äußern sich durch kopfschmerz bis hin zu depressionen ( gott sei dank dank konsequenter lebensumstellung schon seit monaten nicht mehr ). als ich prof jarisch direkt auf hnmt ansprach schrieb dieser mir wörtlich : 'HNMT ist ein nicht relevantes Enzym, da DAO abhängig' und bestätigte mir das auch bei meinem besuch anfang august dieses jahres.
erschütternd. diese erfahrung machen viele von uns. und es sind nicht nur HI liberatoren und nahrungsmittel, was ist mit den reaktionen auf hitze, stress,
mechanische reizung?? da ist die dao hypothese wohl völliger unsinn!!!

oder?
(mir hilft daosin sowas von überhaupt nicht. bekomm nur blähbauch davon)
 
hm,

was Histaminliberatoren, Reaktionen auf mechanische Reizung, extreme Temperaturen oder Stress angeht, so müssten das eigentlich Histaminreaktionen sein. Dabei wird eine Freisetzung von Histamin und anderen Immunbotenstoffen aus Mastzellen (Immunzellen) bewirkt.
Inwiefern Tyramin dabei eine Rolle spielt, weiß ich nicht. Bislang habe ich aber in diesem Zusammenhang nie etwas von Tyramin gelesen, außer was Stress betrifft. Bei Stress entsteht offensichtlich im Körper selbst Phenylethylamin, das als MAO-Hemmer wirkt. (Quelle: Askar/Treptow 1986, S. 90)

Es gibt allerdings einige Histaminliberatoren, die die Histaminfreisetzung anstoßen, indem sie eine Serotoninfreisetzung im Magen-Darm-Trakt verursachen (und das Serotonin führt dort wiederum zu einer Histaminfreisetzung).

Serotonin-Liberatoren (Serotonin freisetzende Wirkung im Magan-Darm-Trakt):
sind alle Gewürze und Kräuter, die Thymol und/oder Eugenol enthalten (Thymian, Oregano, Dost, Quendel, Ajowan, Bohnenkraut, Basilikum, Schwarzkümmel (auch Öl), Gewürznelke, Piment; Zimt wenig).
(Quelle: Apotheken Umschau A 08/2007, S. 53)

Außerdem gibt es Lebensmittel die viel Serotonin enthalten:
Walnüsse, Mockernut, Annanas, Plantain, Kochbananen / Bananen, Pekannuss, Schokolade, Tomaten; etwas in: Spinat, Avocado, Kiwi, rote und rotblaue Pflaumen, heiße Milch mit Honig. (Quelle: Beutling 1996)

Lebensmittel, die viel Dopamin enthalten: z. B. Bananen (Quelle: Jarisch 2004)


Meine bewußt wahrnehmbaren Histaminreaktionen kommen entweder sofort (in den ersten Minuten des Essens oder nach ca. zweieinhalb-viereinhalb Stunden, wenn das Essen dann im Darm angekommen ist (meistens letzteres mit Bauchkrämpfen und Durchfall)...
Wie das beim Tyramin ist, kann ich nicht sagen. Außer das eigentlich alles im Darm Blähungen verursacht, was nicht ausreichend verdaut und ins Blut aufgenommen werden kann.
In dem Moment wo nicht abgebautes Tyramin ins Blut gelangt (wahrscheinlich in größeren Mengen bei Tyramin-Intoleranz aus dem Darm nach ca. zweieinhalb - viereinhalb Stunden) könnte es gut für Kopfschmerzen (durch Blutdruckanstieg und Verengung der kleinsten Blutgefäße = ev. mangelhafte Sauerstoffversorgung) verantwortlich sein. Typisch: "blasser Hochdruck" mit Blässe der Stirn durch Verengung der kleinen Blutgefäße und bohrende Kopfschmerzen. (Quellen: Beutling 1996 und Peter Holtz „Über Tyraminbildung im Organismus“, Naunyn-Schmiedeberg's Archives of Pharmacology, Volume 186, Number 6, 684-693, DOI: 10.1007/BF01865165 - letzters zu finden über www.springerlink.com)

Ach doch, da waren doch noch Infos dazu. Hier nochmal ein Zitat vom Anfang des Threads:
Tyraminvergiftung zeigt sich – im Gegensatz zur Histaminvergiftung – durch hohen Blutdruck in Verbindung mit bohrenden Kopfschmerzen, Cappilarverengung in Stirn (Blässe) und Gehirn (bis zum ischämischen Infakt), Schwindel, Sehstörungen, Überempfindlichkeit gegen Licht, Gerüche und Geräusche sowie Übelkeit. Gelegentlich kommt es auch zu Durchfall und Erbrechen. Die Wirkung von Tyramin tritt deutlich langsamer ein als die von Histamin. Die Anfangssymptome (Müdigkeit, Sauerstoffmangel, später milder Kopfschmerz) treten nach 1 – 3 Stunden auf, die volle Symptomatik entwickelt sich über weitere Stunden. Tyraminbedingte Kopfschmerzen können 8 – 24 Stunde andauern. (Beutling S. 197 - 200)

Wenn Daosin nicht wirkt (bei mir funktioniert es immer, aber ich denke auch, dass ich ein reines Histaminproblem habe - ich habe auch nachgewiesener Weise zuwenig DAO...), spricht das dafür, dass die Diaminooxidase, das 1. Histamin-Abbauenzym, nicht der Problempunkt ist, denke ich.

Liebe Grüße Abigail
 
Zuletzt bearbeitet:
danke Abigail.
Was du schreibst macht Sinn und Tyramin sowie alle biogenen Amine incl.
histaminhaltige Nahrung sollten ja im Darm verstoffwechselt werden.
Liegt in erster Linie ein DAO Mangel vor, dann ist DAOsin sinnvoll und wirkt
offenbar.

Das von CM und mir erlittene "chronische" HI Problem folgt offenbar anderen
Abbauwegen...HNMT...siehe alle Threads wo es um diese Variante geht.

Dass wir C-HIT aber sowas von betrogen sind wenn wir Ärzte fragen....
(Ich weiss, es gehört nicht so ganz in diesen Thread) muss man halt auch
hier dokumentieren.
Grusss
F
hm,

was Histaminliberatoren, Reaktionen auf mechanische Reizung, extreme Temperaturen oder Stress angeht, so müssten das eigentlich Histaminreaktionen sein. Dabei wird eine Freisetzung von Histamin und anderen Immunbotenstoffen aus Mastzellen (Immunzellen) bewirkt.
Inwiefern Tyramin dabei eine Rolle spielt, weiß ich nicht. Bislang habe ich aber in diesem Zusammenhang nie etwas von Tyramin gelesen, außer was Stress betrifft. Bei Stress entsteht offensichtlich im Körper selbst Phenylethylamin, das als MAO-Hemmer wirkt. (Quelle: Askar/Treptow 1986, S. 90)

Es gibt allerdings einige Histaminliberatoren, die die Histaminfreisetzung anstoßen, indem sie eine Serotoninfreisetzung im Magen-Darm-Trakt verursachen (und das Serotonin führt dort wiederum zu einer Histaminfreisetzung).

Serotonin-Liberatoren (Serotonin freisetzende Wirkung im Magan-Darm-Trakt):
sind alle Gewürze und Kräuter, die Thymol und/oder Eugenol enthalten (Thymian, Oregano, Dost, Quendel, Ajowan, Bohnenkraut, Basilikum, Schwarzkümmel (auch Öl), Gewürznelke, Piment; Zimt wenig).
(Quelle: Apotheken Umschau A 08/2007, S. 53)

Außerdem gibt es Lebensmittel die viel Serotonin enthalten:
Walnüsse, Mockernut, Annanas, Plantain, Kochbananen / Bananen, Pekannuss, Schokolade, Tomaten; etwas in: Spinat, Avocado, Kiwi, rote und rotblaue Pflaumen, heiße Milch mit Honig. (Quelle: Beutling 1996)

Lebensmittel, die viel Dopamin enthalten: z. B. Bananen (Quelle: Jarisch 2004)


Meine bewußt wahrnehmbaren Histaminreaktionen kommen entweder sofort (in den ersten Minuten des Essens oder nach ca. zweieinhalb-viereinhalb Stunden, wenn das Essen dann im Darm angekommen ist (meistens letzteres mit Bauchkrämpfen und Durchfall)...
Wie das beim Tyramin ist, kann ich nicht sagen. Außer das eigentlich alles im Darm Blähungen verursacht, was nicht ausreichend verdaut und ins Blut aufgenommen werden kann.
In dem Moment wo nicht abgebautes Tyramin ins Blut gelangt (wahrscheinlich in größeren Mengen bei Tyramin-Intoleranz aus dem Darm nach ca. zweieinhalb - viereinhalb Stunden) könnte es gut für Kopfschmerzen (durch Blutdruckanstieg) verantwortlich sein. Typisch: "blasser Hochdruck" mit Blässe der Stirn durch Verengung der kleinen Blutgefäße und bohrende Kopfschmerzen.

Wenn Daosin nicht wirkt (bei mir funktioniert es immer, aber ich denke auch, dass ich ein reines Histaminproblem habe - ich habe auch nachgewiesener Weise zuwenig DAO...), spricht das dafür, dass die Diaminooxidase, das 1. Histamin-Abbauenzym, nicht der Problempunkt ist, denke ich.

Liebe Grüße Abigail
 
...vielleicht ist die "chronische Histamin-Intoleranz" (soll ein Problem des 2. Histamin-Abbauenzyms HNMT sein) ja in vielen Fällen eben gar keine primäre Histamin-Intoleranz, sondern eine Tyramin-Intoleranz ?
Anders als bei Frau Beutling, findet bei Dr. Jarisch bislang ja keine Abgrenzung zwischen Histamin- und Tyramin-Problemen statt. Da sich aber, wie wir gesehen haben, vieles überschneidet... könnte so mancher Behandlungserfolg, gerade was Kopfschmerzen angeht, auf eine mit der HIT-Diät gleichzeitig verringerte Tyramin-Zufuhr zurückzuführen sein.
...dies nur so ein Gedanke von mir...

(...abgesehen davon, dass mich die Unterscheidung akut - für DAO-bezogen - und chronisch - für HNMT-bezogen - stört, da meine deffinitiv DAO-bezogene HIT auch chronisch, weil erblich bedingt und von Kindheit an vorhanden, ist... musste ich auch mal loswerden...)

Abigail
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Abigail,
die Wortwahl ist wirklich verwirrend und nicht hilfreich.
Was bei der HNMT Variante so auffällig ist ist die lange Dauer der HI Reaktion,
auch wenn nicht durch Diätfehler verursacht sondern eben endogen durch Belastung.
Aber das ist nur ein Nebenast in diesem Thread.
Das mit Tyraminintoleranz sollte ja auch durch Diät verminderbar sein.
Bleibt dann noch immer ein Abbauproblem endogener HI Ausschüttung dann
ist die Jarisch Hypothese irgendwie zu hinterfragen....
Oder??
 
Hallo , mir wurde früher einmal , wo weder ich noch die testende Ärztin darüber etwas wusste, ausgetestet, das ich -biogene Amine - meiden sollte. Also nicht nur Histamin, sondern auch Tyramin u.a..... es konnte mir nur lange kein Arzt sagen, was das ist.
Das HIT Reaktionen so lange dauern, hängt sicher mit dem langsamen Abbau der Folgeprodukte UND mit der Überlastung der NN und ihrer Hormone zusammen. Die durch HIT Reaktionen zu viel produziert werden müssen, und dann im normalen Stoffwechsel schlicht fehlen.

LG K.
 
Hallo Zusammen,

zuerst mal ein großes Danke :kiss: für den Thread, der sehr aufschlussreich ist.

Ich habe noch nie zuvor was von Tyramin gehört. Habe HIT und einige Lebensmittelintoleranzen, die getestet wurden, aber z.B. keine Unverträglichkeit auf Milch (Laut Test). Ich wundere mich darüber, weil mir auf Milch (außer klitzekleine Mengen) nach einiger Zeit unwohl wird und ich immer schon das Gefühl habe sie nicht zu vertragen. Ich habe aber eindeutig weder Lactose- noch Kaseinunverträglichkeit.

Und seit 8 Wochen wundere ich mich über eine andere Sache: Seitdem mache ich eine Leberreinigungsdiät wo sämtliche Milchprodukte und tierischen Eiweiße sowie fast alle HIT-relevanten Lebensmittel wegfallen. Damit sind prompt viele Symptome weggegangen, speziell Kopfschmerzen, Kopfsumsen, Schwindel etc., die ich z.T. erst seit einer AB-Behandlung wg. Borreliose diesen Sommer hatte. Andere HIT-Symptome habe ich schon viele Jahre, auch die wurden von der Diät bis auf ein Minimum reduziert (bewegungsabh. Histaminausschüttung findet halt noch statt).

Tue ich in meinen morgendlichen (frisch gepressten) Gemüsesaft zu den Möhren jedoch bestimmte andere, eigentlich verträgliche Gemüse, die kein HIT-Problem darstellen bekomme ich trotzdem mehr oder weniger leichte Symptome und das diffuse Gefühl, dass ich diese Sachen nicht vertrage, obwohl ich sie vertragen müsste. Dazu gehören Rote Bete, Fenchel und andere die hier im Zusammenhang mit Tyrosin aufgelistet sind. Die Tyramin-Problematik könnte das erklären. Allerdings treten diese Reaktionen oft schon recht bald nach dem Genuss auf, bzw. kommen schleichend daher. Sie passen gut zu den Beschriebenen.

Oje, wenn ich bedenke was ich dann noch alles weglassen müsste wird der Menüplan bald zum Zweizeiler. Glaube kaum, dass sich das auf Dauer realisieren lässt.

Ich überlege mir gerade eine Liste zu erstellen mit Nahrungsmitteln und Symptomen, in die zeitgenau täglich beides via Ankreuzen eingetragen werden kann, um einen Überblick über evtl. Zusammenhänge zu bekommen. Weiß jemand ob es sowas vllt. als Vordruck schon gibt?

LG Lealee
 
Da fällt mir noch was ein:

Könnten demnach (ebenfalls neu aufgetretene) Poyneuropathien an den Zehen theoretisch ebenfalls eine Tyraminreaktion sein, weil die kleinen Blutgefäße verengt werden? Die habe ich nämlich ebenfalls seit der AB-Behandlung und sie sind mit der Diät wesentlich seltener und weniger aggressiv geworden, treten aber hin und wieder unerklärlicherweise dennoch auf (z.B. beim Füße hochlagern).

LG Lealee
 
Hallo Lealee,

bin mir nicht sicher, ob die Verengung der kleinsten Blutgefäße durch zu viel Tyramin nur für den Kopf / das Gehirn oder für den ganzen Körper gilt.

In Deinem Falle wäre es auch denkbar, dass das Antibiotika nicht ausreichend abgebaut werden konnte (Leberenzyme beeinträchtigt ?). Auch dadurch kann unter Umständen eine Polyneuropathie als Nebenwirkung entstehen. (Stand darüber etwas im Beipackzettel des Medikamentes ? Wenn ja, wäre es ev. sinnvoll, sich auf das für dieses spezielle Antibiotikum zuständige Entgiftungsenzym hin testen zu lassen - Gentest - um diesbezüglich problematische Medikamente in Zukunft meiden zu können. Siehe auch hier https://www.symptome.ch/threads/bausteine-des-fremdstoffmetabolismus-der-leber-u-a-nat2.94725/)

Wäre gespannt auf Deine Ankreuzliste. So etwas gibt es sicher noch nicht.

Hier nochmal einige Thyramingehalte in Werten (Quelle Beutling und Askar/Treptow):

Camembert (20,4 – 468 mg),
Blauschimmelkäse (9,2 – 255,1 mg),
Kohlrabi (34 – 140 mg),
Kartoffeln (56 – 130 mg),
Tomaten (0 – 120 mg),
Gouda (11,9 – 110 mg),
Hessischer Handkäse (59,2 – 107,7 mg)
Kohl (44 - 80 mg),
Paprika (0 – 80 mg),
Spinat (0 – 68 mg),
Blumenkohl (Spuren bis 40 mg),
Möhren (Spuren bis 36 mg),
Gurken (bis 25 mg),
Bohnen (bis 23 mg),
Rettich (bis 20 mg),
Rote Bete (bis 16 mg)

Gemüse bei denen der geringste Tyramingehalt in ganz frischem Zustand (der "von"-Wert) sehr niedrig ist, müssten auch bei Tyramin-Intoleranz eigentlich verträglich sein, wenn sie absolut kackig frisch oder TK (tiefgefroren gekauft) verwendet werden. Dann müsste man nicht ganz auf sie verzichten. Das beträfe z. B. Paprika, Blumenkohl, Möhren, Gurken, grüne Bohnen und Rettich.
Bei Rote Beete ist zu berücksichtigen, dass der Histamingehalt nicht ganz so niedrig ist wie bei anderen Gemüsen.

Liebe Grüße Abigail
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Oben