HIT: Stuhlprobe bei Verdacht auf eine Histaminintoleranz

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Histaminbildende Bakterien im Darm

Bakterien sind nicht nur in kontaminierten Lebensmitteln, sondern können auch in unserem Darm für die Bildung von Histamin verantwortlich sein. Von den potentiell im Darm vorhandenen Histaminbildnern, produziert das fakultativ pathogene Bakterium Morganella morganii am meisten Histamin.

Eine moderne Diagnostik zur Abklärung einer Histaminunverträglichkeit sollte neben der Aktivitätsmessung der Diaminooxidase (DAO) auch eine Untersuchung auf mikrobielle Histaminbildner beinhalten.
www.mikrooek.de/fr-rzte-und-therapeuten/unsere-diagnostik/allergien-und-unvertrglic/histaminintoleranz/histaminbildner/
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Histamin im Stuhl
Die Bestimmung von Histamin im Stuhl ist bei V.a. Nahrungsmittelintoleranzen ein innovatives und einfaches labordiagnostisches Verfahren. Präanalytisch sollte darauf geachtet werden, die Stuhlprobe nur in den von uns zur Verfügung gestellten Probeentnahmeröhrchen einzusenden. Diese Röhrchen enthalten einen speziellen Stabilisator.

Aktuell kann ich über einen 55-jährigen Patienten berichten, der anfallsartig nach Nahrungsaufnahme über Flush, Quaddeln und Juckreiz klagte. Die Symptomatik hielt für ca. 30 bis 60 Minuten an.

Die Stuhluntersuchung auf Histamin zeigte einen Wert von 2072 ng/g Stuhl (Normbereich < 600ng/g Stuhl). Erhöhte Histaminkonzentrationen im Stuhl können auf einer unzureichenden Aktivität des histaminabbauenden Enzyms Diaminoxidase (DAO), einer vermehrten intestinalen Bildung biogener Amine (Cadaverin, Putrescin sowie Histamin) im Rahmen einer exokrinen Pankreasinsuffizienz oder einer Fäulnisdysbiose beruhen. Auch eine IgE-vermittelte Nahrungsmittelallergie mit einer verstärkten Degranulation der Mastzellen könnte ursächlich vorhanden sein.

Die weitere Abklärung sollte mittels der Bestimmung der Pankreaselastase im Stuhl, Gesamt-IgE, DAO-Bestimmung im Serum und ein Allergoscreen-IgE gegen die häufigsten Nahrungsmittelallergene erfolgen.
www.ganzimmun.de/blog/histamin-stuhl


Grüsse,
Oregano
 
Hallo Oregano,

ich denke, die Histaminuntersuchung im Stuhl ist wirklich halt auch nur bei bestimmten Konstellationen aussagekräftig - nämlich dort, wo eine Darmdysbiose (= ein Ungleichgewicht der Darmflora, das zu Fäulnis führt) die Ursache von Intoleranzreaktionen ist oder wo es einen ausgeprägten DAO-Mangel gibt oder - wie beschrieben - bei einer Schwäche der Bauchspeicheldrüse (=Pankreasinsuffizienz) mit verstärkten bakteriellen Eiweißzersetzungsprozessen durch ungenügende Aufspaltung von Eiweißen durch Enzyme. Oder eine Nahrungsmittelallergie vom Typ I (= IGE-vermittelt) mit einer verstärkten Degranulation der Mastzellen...

Ein unauffälliger Befund ist jedoch keineswegs ein Ausschluß - wie es immer mal wieder behauptet wird. :rolleyes:

Denn Probleme durch zu massive Histaminausschüttungen von Mastzellen im Gewebe oder von Basophilen im Blut oder von Nervenzellen werden dadurch in keiner Weise erfasst. Ebensowenig wie Abbaustörungen durch einen Mangel an HNMT...

Weitere Infos zur Diagnostik finden sich hier:

https://www.symptome.ch/threads/hit-laborwerte-rund-um-die-histamin-problematik.86482/#post-635020

Übrigens:

Der Normwert für Histamin im Stuhl unterscheidet sich von Labor zu Labor...

rosmarin
 
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