Histamin in basophilen Leukozyten u. in Thrombozyten

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Körpereigenes Histamin

Unser Körper produziert und benötigt Histamin. Es wird auch als Gewebehormon bezeichnet und dient als Botenstoff = Neurotransmitter.

In unserem Körper gibt es einige Orte in denen das Histamin in gespeicherter Form vorliegt:

In den Mastzellen = Zellen der Immunabwehr
In geringerer Menge in den basophilen Leukozyten = eine spezialisierte Form der weißen Blutkörperchen
In geringer Menge in den Thrombozyten = Blutplättchen
In den Neuronen = Nervenzellen des hinteren Hypothalamus als Neurotransmitter


Histamin entsteht durch den Abbau von Histidin und das wiederum kommt in vielen Eiweißen im Körper vor.
Besonders in den zwei Muskeleiweißprodukten Aktin und Myosin, die der Muskel braucht um sich zusammenziehen zu können.
Sie sehen also, wir haben im Körper überall Speicher und Vorstufen des Histamins.
.....
Abgebaut wird Histamin durch zwei Enzyme einmal durch das Enzym Diaminoxidase (=DAO) und einmal durch Monoaminoxidase (= MAO). Ebenso am Abbau beteiligt ist die N-Methyl-Transferase.
Jenachdem welche und wie viele dieser drei "Histaminabbauer" geschädigt sind, ergibt sich die Stärke des Beschwerdebildes
Histaminintoleranz

Was mich interessieren würde: das Histamin wird also auch in den basophilen Leukozyten gespeichert. Wenn es dann ausgeschüttet wird: gehen dann die Leukozyten kaputt, so daß die Leukozyten erniedrigt sind? Und zwar zunächst die Leukozyten insgesamt, bis man dann im Differentialblutbild feststellt, daß es die basophilen Leukos sind?

Ich frage deshalb, weil ich ein paarmal, wenn es mir ganz besonders schlecht ging, auch erniedrigte Leukozyten hatte, obwohl ich mich fühlte, als ob sie erhöht sein mußten.

Die gleiche Frage gilt für die Thrombozyten.

Grüsse,
Oregano
 
Nein, Oregano, die Zellen gehen dabei, soweit ich weiß, nicht kaputt - sie entleeren nur ihre Histaminspeicher (Granula).

Es müssen also nicht Mastzellen im Gewebe sein, sondern auch im Blut kann durch eine ggf. erhöhte Zahl Basophiler das Histamin erhöht sein.

Was die Leukopenie (= Mangel an Leukozyten) betrifft (hab ich wohl angeboren und mein Vater hatte die auch), so scheint sie sehr häufig assoziiert mit einem Überschuss an Histamin. Der Hintergrund scheint bislang noch keinem so richtig klar...

Bei Mastozytose ist auch die Leukopenie ein Symptom.

rosmarin
 
Danke, Rosmarin.
Damit kenne ich wieder ein Mosaiksteinchen von mir nicht verständlichen Blutwerten, eben den niedrigen Leukozyten, die mir keiner erklären konnte.

Was mir aber auch immer klarer wird: Histamin ist ein Stoff, der überall im Körper mitmischt und anscheinend ein sehr sensibles Gleichgewicht hat und ziemlich leicht in die Wirkungen rutscht, die unerwünscht sind. Oder sind diese unerwünschten Wirkungen letzten Endes "nur" ein heftiges Warnsignal vom Körper, daß etwas überhaupt nicht rund läuft? So wie Schmerzen z.B. bei einem angebrochenen Wirbel, den keiner findet?

Grüsse,
Oregano
 
Oder sind diese unerwünschten Wirkungen letzten Endes "nur" ein heftiges Warnsignal vom Körper, daß etwas überhaupt nicht rund läuft?

Das sehe ich so. :)

Schutz- und Abwehrsystem halt. ;)

So gesehen ist ein Histaminproblem natürlich auch nur ein Hinweis auf eine andere "Unstimmigkeit" und damit ein Symptom, keine Ursache.

Nur kann man leider die Ursache, warum der Körper bestimmte Dinge nicht mehr verkraftet, nicht in jedem Fall identifizieren oder auch ändern, daher sollte man dann die Dinge lassen, die nicht verkraftbar sind... Und das zeigt einem die Histaminreaktion...

rosmarin
 
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