HIT: Leber unterstützen beim Histaminabbau?

Hallo Matze,

man kann ja die einzelnen Organe, die an der Verdauung, Entgiftung usw. beteiligt sind, nicht nur getrennt ansehen: sie hängen alle zusammen und arbeiten einander zu. Wenn dann ein Organ schwächelt, gilt der Satz: die Kette ist so stark wie das schwächste Glied: sie wird reißen, sobald eben die Schwachstelle nachgibt, - um es mal bildlich zu sagen :)-

Würde das heißen, die Ursachen der HIT sind eher in der Leber als im Darm zu suchen oder ist die Leber nur infolge der HIT zusätzlich belastet

Ich denke, daß die Leber eine wichtige Rolle spielt bei der HIT, weil eben die HNMT in der Leber hergestellt wird (soweit man das heute weiß) und dort wirkt, um das Histamin, das bis in die Leber gekommen ist, abzubauen.

Wer sich einseitig und ungesund ernährt, kaum frisches isst und sich überwiegend von Fastfood und Fertigprodukten ernährt, läuft Gefahr seine Organe auf die Dauer viel zu sehr zu belasten und zu schwächen.

Ganz besonders stark belastet sind Leber und Darm, wenn diese beiden Organe nicht richtig funktionieren, kommt es eben zu diesen Krankheiten wie die Histaminintoleranz. Auch andere Intoleranzen, Unverträglichkeiten und Allergien sind oftmals die Folge. Leider sieht man das nicht Zwangsläufig in den Blutwerten.
Bei besonders empfindlichen Betroffenen, macht sich die Leber durch ein Stechen unter dem rechten Rippenbogen bemerkbar, das sich bis zum Rücken ziehen kann. Deutlich erkennbar an einem gelblich gefärbten Stuhlgang, der sogar zu Durchfällen neigt. Das muss aber nicht zwangsläufig bei jedem so sein.
Es ist wichtig, gerade diese Organe zu unterstützen, zu entlasten und zu entgiften, dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten, nicht jeder Körper reagiert gleich, deshalb sollte man einfach ausprobieren, der Körper zeigt einem sehr rasch was ihm gut tut und was nicht.

1. Zur Unterstützung, Entlastung und Entgiftung der Leber
....
https://www.histamin-intoleranz.org/ausloeser.html

Falls - was ja nicht so selten ist - noch eine Entgiftungsstörung dazu kommt, kann das ganze noch problematischer werden.

Die Symptome bei M. Meulengracht, die hier genannt werden, können bei einer HIT auch auftreten, wobei sie nicht charakteristisch dafür sind, weil bei einer HIT Symptome ja praktisch überall aufreten können und das oft noch zeitversetzt.

...
Die meisten Meulengracht-Patienten haben keine Symptome. Wenn der Bilirubin-Wert ansteigt, kann dies vorübergehend zu einer Gelbfärbung der Haut und der Augen führen (Ikterus). Selten kann es auch zu stärkeren Symptomen kommen wie z. B. starker Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Konzentrationsstörungen und erheblicher Übelkeit. Wenn Symptome auftreten, dann meist in vorübergehenden Schüben.

Gibt es Risiken beim Meulengracht?
Nur indirekt. Manche Medikamente werden beim Meulengracht schlechter abgebaut und können zu erheblichen Nebenwirkungen führen. Bekannt sind solche Probleme beim Krebsmittel Irinotecan, östrogenhaltigen Hormonen, Buprenorphin, Anthraquinonen, Flavonoiden und den HIV-Medikamenten Indinavir und Atazanavir.

Das Bilirubin kann auch bei anderen Erkrankungen ansteigen und ist dann oft ein Warnzeichen, dass die Leberfunktion abnimmt. Wenn gleichzeitig eine andere chronische Leberkrankheit vorliegt und man die Leberschädigung einschätzen will, kann ein Meulengracht das Ergebnis verfälschen.
...
Meulengracht - Deutsche Leberhilfe e.V.

Auch die Medikamenten-Unverträglichkeit gibt es bei M. Meulengracht und der Histaminintoleranz. Allerdings ist die Liste der Medikamente, die bei einer HIT unverträglich sind, wesentlich länger als die oben genannten paar. Oder sind es noch mehr?

...
Morbus Meulengracht kann deshalb theoretisch bei der Einnahme einiger Medikamente zu stärkeren oder unerwünschten Wirkungen führen. In der Fachinformation zu Paracetamol wird z.B. darauf hingewiesen, dass beim Gilbert-Syndrom die Dosis vermindert bzw. das Dosisintervall verlängert werden muss. (Paracetamol könnte sogar kontraindiziert sein, weil aufgrund der ungenügenden Glucuronidierung der lebertoxische Metabolit NAPQI vermehrt gebildet werden könnte). Viele Studien kommen jedoch zum Schluss, dass die Verstoffwechselung von Medikamentenwirkstoffen und anderen Fremdstoffen bei Meulengracht weitgehend normal verlaufe und ohne klinische Relevanz sei.
Wegen auffälliger Parallelen zur Histaminose bzw. zum Mastzellaktivitätssyndrom (MCAS) stellt sich die Frage, ob irgend ein Zusammenhang zwischen Morbus Meulengracht und dem MCAS bestehen könnte:
Die Auslöser (Trigger) von Symptomen sind teils dieselben wie beim MCAS: Fasten oder Hungern, Stress, Alkohol, Nikotin, Schlafmangel, Menstruation.
"Fakultativ geringe Erhöhung des Gesamtbilirubins im Serum bis 34.2 µmol/L" wird genannt unter "Anamnestische Angaben und Untersuchungsbefunde, die einen Verdacht auf systemische Mastozytose begründen" [Molderings et al. 2005, S. 1745].
Paracetamol ist für einen Teil der Histaminose-Betroffenen unverträglich.
Auch erbgutschädigende Fremdstoffe (mutagene Xenobiotika) werden durch die Glucuronidierung entgiftet. Möglicherweise kann deshalb Morbus Meulengracht das Risiko von Genmutationen und damit auch von Mastzellen-aktivierenden Genmutationen erhöhen.
Vielleicht besteht auch bloss ein scheinbarer Zusammenhang: Bei Personen mit Histamin- bzw. Mastzellmediatorsymptomen konnte wie üblich bei der Allgemeindiagnostik ausser einem erhöhten Bilirubinwert nichts Auffälliges gefunden werden. Das könnte vielleicht zum Schluss verleitet haben, der für die Bilirubinämie verantwortliche Gendefekt sei in diesen Fällen für die beobachteten Symptome verantwortlich.
Weiterführende Informationen:
PharmaWiki - Morbus_Meulengracht
de.wikipedia.org/wiki/Morbus_Meulengracht
...
HIT > Histaminose > Begleiterkrankungen

Grüsse,
Oregano
 
Oben