HIT: Histapenie = niedriger Histaminspiegel

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Pfeiffer hat in den USA durch seine Arbeit in Psychiatrien bzw. in Gefängnissen herausgefunden, daß dort im Zusammenhang mit "psychiatrischem Verhalten" oft erhöhte Kupferspiegel und entsprechend erniedrigte Histaminspiegel gefunden wurden. Das war in den 50iger Jahren. Er hat dafür ein Behandlungskonzept entwickelt:

Störungen im Histamin-Stoffwechsel
Histapenie
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Im Zusammenhang mit einer Sonnenlichtüberempfindlichkeit geht das KEAC von niedrigen Histaminspiegeln aus:

https://www.symptome.ch/threads/wo-untersuchen.1726/#post-12780
https://web.archive.org/web/20120421190732/http://d117039.pem.kpn.net/de/hpu/histamin.html
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Was mich interessieren würde:
Gibt es Erfahrungen mit niedrigen Histaminspiegeln?
Gibt es hier User, die vom KEAC nach Blutuntersuchung (normaler Postweg) einen niedrigen Histaminspiegel bestätigt bekommen haben?

Grüsse,
Oregano
 
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Histapenie = niedriger Histaminspiegel

Hallo Oregano,

Pfeiffer hat sowohl bei Histaminmangel (und erhöhtem Kupfer) als auch bei Histaminüberschuss (und Kupfermangel) psychische Störungen gefunden.

Bei Histaminüberschuss waren es eher Angstgefühle, Zwangsvorstellungen/Phobien, Misstrauen, Halluzinationen, Überempfindlichkeiten, Missempfindungen, Depressionen und innere Anspannung, bis hin zu Schizophrenie.

Bei Histaminmangel eher Größenwahn, aber auch Schizophrenie, Missempfindungen und Halluzinationen.

Es gibt eine Hypothese, die besagt, dass bei Histaminmangel einfach die Empfindlichkeit gegenüber Histamin steigt und daher ganz geringe Mengen schon Probleme auslösen - und daher die Symptome sich letztlich gleichen.

rosmarin
 
Histapenie = niedriger Histaminspiegel

Hallo Ihr beiden,
Es gibt eine Hypothese, die besagt, dass bei Histaminmangel einfach die Empfindlichkeit gegenüber Histamin steigt und daher ganz geringe Mengen schon Probleme auslösen - und daher die Symptome sich letztlich gleichen.
Ich glaube beides zu erleben, nämlich wenn ich AH nehme, bzw nachdem ich sie genomommen hab und sie passen nicht ganz, bzw wenn ich nichts nehme, dann kippt es.
Deshalb kann es sein dass im Moment es mit dem Ketotifen als Zaditen- das hat so eine Retardwirkung bzw baut einen Spiegel auf- ein bisschen harmonischer zugeht.
Bei allen anderen AH hab ich diese Achterbahn erlebt:
Und, was die Annahme stärkt: Als ich noch mit Aerius versuchte klarzukommen hab ich bis zu 2 Tabletten täglich genommen und keine Wirkung aber als Nebenwirkung dieses Histaminmangelsyndrom...

LG
F
 
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Histapenie = niedriger Histaminspiegel

Es gab das Thema "Histapenie" schon öfters:

https://www.symptome.ch/threads/histaminintoleranz-histapenie-was-nun.3269/
Störungen im Histamin-Stoffwechsel (= Wiki)
https://www.symptome.ch/threads/histapenie-welche-empfehlung-gilt.4019/
https://www.symptome.ch/threads/histapenie-trotz-hohem-methylhistamin-im-urin.75286/
https://www.symptome.ch/threads/histapenie-diabetis-glutathion-glucobalance-pro-his.4965/
https://www.symptome.ch/threads/ergebnis-hpu-und-histapenie.7662/
https://www.symptome.ch/threads/hi-und-histapenie-nem-empfehlung.84692/
https://www.symptome.ch/threads/niedriges-histamin.3657/
....

Was mich interessieren würde:

1) gibt es außer den Befunden vom KEAC noch andere Laborergebnisse, die eine Histapenie (niedriges Histamin) ergeben? Welches Labor?

2) Kann jemand von konkreten Erfahrungen berichten mit den angegebenen Nahrungsergänzungsmitteln bei Histapenie? Was hat sich wie dadurch geändert?

3) Hat jemand nach einer gewissen Zeit - sagen wir mal 8 Monaten - noch einmal beim gleichen Labor untersuchen lassen, ob der Histaminspiegel nun ok ist? Kann man das so überhaupt an einem beliebigen Tag bestimmen? Ist die Art der Untersuchung vom KEAC überhaupt zuverlässig oder eher ein Zufallsbefund, je nachdem, was man vorher gegessen hat (am letzten Tag vor der Untersuchung oder Wochen vorher?)?

Grüsse,
Oregano
 
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Soweit ich weiß, ist der Histaminspiegel (wie auch die Histaminreaktion) sehr stark schwankend und abhängig von Ernährung, Stress, Hormonen (u.a. Menstruationszyklus bei Frauen), akuten Entzündungen/Krankheiten etc.

Hatte ich ja hier schon mal beschrieben:
https://www.symptome.ch/threads/hit-laborwerte-rund-um-die-histamin-problematik.86482/#post-635020

Pfeiffer hat den ja damals bei seinen Patienten regelmäßig bestimmen lassen, nicht nur einmal einen eher zufälligen Befund erstellt.

An sich könnte einen solchen Befund wohl jedes Labor erstellen, das Histamin bestimmt (Serum, Urin, Stuhl).

Außerdem:
Zu Pfeiffers Zeit scheint es wirklich ein Problem mit Kupfer durch Kupferrohre (Wasserleitungen) und saures Wasser gegeben haben. Und dadurch ausgelöste Überaktivität der DAO wie auch hohes Noradrenalin als Gegenspieler von Histaminausschüttungen. Heute geistert der Kupferüberschuss als Gespenst immer noch durch die Literatur und die Foren, aber ist es wirklich noch ein solches Problem?

Wenn, dann steigt ggf. der Kupferspiegel durch Einnahme der Pille oder von Östrogenpräparaten - da dann aber auch ein B6-Mangel vorprogrammiert ist, kommt es eigentlich nicht mehr zu einer solch überlastigen DAO- und Noradrenalin-Aktivität...

Ich kenn hier nur einen Menschen mit identifizierter Histapenie und da gibts meines Wissens ein Morbus-Wilson-Problem (also tatsächlich zuviel freies Kupfer).

Soweit ich weiß, spielt ein Mangel an Histamin bei neurologischen Erkrankungen wie Multipler Sklerose wie auch bei Alzheimer eine Rolle - eine vermutete Ursache ist eine Überaktivität der H3-Rezeptoren, die in dem Fall die weitere Synthese wie auch Ausschüttung von Histamin, aber auch weiteren Neurotransmittern wie Serotonin, Noradrenalin, Acetylcholin hemmt.

Da man auch einen Einfluss von Vitamin D auf die Synthese von Neurotransmittern vermutet, fließen hier mehrere Faktoren zusammen:

Histamin, Vitamin D, Acetylcholin, eine verminderte Parasympathikus-Aktivität bzw. eine Verschiebung zugunsten des Sympathikus...

rosmarin
 
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Aus Deiner Antwort - danke, Rosmarin! - entnehme ich, daß die Messung des Histamins im Blut, das auch noch mindestens 24 STunden unterwegs war wie bei den Sendungen an das KEAC, nicht unbedingt zuverlässig ist.
Das ist mir wichtig zu wissen.

Grüsse,
Oregano
 
Hallo , wie sieht es denn mit der "Spirale" aus Kupferdraht bei Frauen aus ?
Kann das nicht auch zu zuviel Kupfer im Körper führen ?

LG K.
 
Bei mir hat es das zumindest nicht. Ich bin aber wohl auch eher ein Kupfer-Mangel-Typ.

rosmarin
 
Ich kenn hier nur einen Menschen mit identifizierter Histapenie und da gibts meines Wissens ein Morbus-Wilson-Problem (also tatsächlich zuviel freies Kupfer).

Hallo zusammen,
Dieser Thread ist zwar etwas älter, aber

Mein Mann hat heute die Auswertung vom KEAC auf Histamin bekommen.

Histapenie

Histamin Blut 25. (28-51. ug/l)
DAO. Serum 49,3 (>10 U/ml
DAO. Serum. >394,4. (80 HDU/ml

Histapenie schreibt KEAC anschliessend:
"..kann angeboren oder erworben sein, da der Kupferüberschuss Enzyme wie MAO und DAO aktiviert und Histaminschneller abgebaut wird."

Seine Symptome sind:
Müdigkeit, schnell gereizt (aber im erträglichen Maße), Juckreiz auf der Haut vorm Schlafen gehen, schon immer Durchschlafschwierigkeiten wegen nächtlicher Reizblase

Ansonsten keinerlei Beschwerden, die unter Histapenie aufgeführt werden!

Weitere Laborergebnisse:
Neurostressprofil im 2. Morgenurin: Serotonin und Dopamin leicht erniedrigt

Weitere Tests folgen..

Liebe Grüße
Ella
 
Hallo LoveandHealthy,

die Werte für DAO und Histamin im Blut schwanken stark, je nach Ernährung am Abnahmetag, aber auch in den Tagen davor.
Außerdem war hier mal gestanden, daß das Blut für die Histaminbestimmung eingefroren werden sollte, um zuverlässige Werte zu bekommen. Das ist aber bei den Einsendungen ans KEAC nicht vorgeschrieben.

Auch sonst ist die Bestimmung von irgendwelchen Werten zur Histaminintoleranz-Feststellung nicht wirklich eindeutig:

...
Achtung: Es gibt am Markt noch Blutheimtests oder andere Tests für zu Hause zur Histaminintoleranz-Diagnostik. Diese Tests werden von den Fachoprganisationen und aus den dargelegten Gründen als nicht geeignet eingestuft.

Diagnoseweg: Laborparameter "Blut"
... Da wir ja die Enzyme DAO und HNMT zum Abbau haben, könnte man vermuten, dass die Menge der Enzyme im Blut als Diagnoseverfahren herangezogen werden könnte. Das funktioniert aber leider nicht. Man hat auch versucht, die Aktivität der DAO, also nicht die Menge, als Diagnose-Faktor zu etablieren. Ebenfalls mit mäßigem Erfolg. Man hat nämlich festgestellt, dass die Aktivität der Enzyme in der Dünndarmschleimhaut nicht mit der Menge oder Aktivität im Blut zusammenhängt.

Diagnoseweg: Dünndarmbiopsie DAO-Aktivität
Alternativ kann über eine Dünndarmbiopsie mittels eines ELISA (enzyme-linked immunosorbent assay) die Aktivität bestimmt werden. Letzteres bietet sich an, wenn sowieso schon eine Dünndarmbiopsie durchgeführt wird. Daher ist diese Methode keine übliche Diagnosemethode.

Die Interpretation der DAO-Aktivität muss jedoch auch hier im Kontext mit der Klinik und der Anamnese durchgeführt werden, das heißt der oben beschriebene Gold-Standard muss sowieso beschritten werden.
...
Diagnoseweg: Laborparameter "Urin" und "Stuhl"
Auch Messungen über den Urin oder den Stuhl haben sich als nicht aussagekräftig erwiesen. Damit bleibt, nach aktuellem Stand, nur eine rein klinische Diagnose (siehe oben) für die Histaminintoleranz übrig, da es (noch) keine verlässlichen Laborparameter gibt.

Man kann auch die Histamin und Methylhistamin Konzentration im Harn bestimmen. Mehylhistamin ist das Abbauprodukt der HNMT. Liegt ein DAO-Mangel vor, wird das Histamin vermehrt in den Zellen über die HNMT abgebaut. Entsprechend erhöht sich das Abbauprodukt Methylhistamin, welches über den Harn ausgeschieden wird und damit über einen 12-h-Sammelurintest von einem Labor bestimmt werden kann. Dann wird einige Tage lang eine strikte Kartoffel-Reis-Diät gehalten und der Urintest wiederholt. Aus der Änderung der Ergebnisse dachte man, könnte man auf eine HIT schließen. Das hat sich als nicht richtig herausgestellt. Auch hier ist nämlich eine Differentialdiagnose wichtig, da dieser Test alleine nicht aussagekräftig genug ist, um eine Histaminintoleranz zu diagnostizieren. 5)

Auch im Stuhl kann die Histaminmenge bestimmt werden. Diese Menge zeigt jedoch nur an, wieviel Histamin nicht im Darm abgebaut wurde. Diese Menge variiert je nach dem, was man zuvor gegessen hat, also je nachdem wie hoch die zugeführte Histaminmenge war, und je nachdem wie die Bakterienzusammensetzung im Darm ist. Das vom Körper selbst produzierte Histamin kann dieser Test nicht berücksichtigen. Dieser Test galt schon länger als unsicher und zählt daher zu den veralteten Diagnosewegen. 5)
...
Diagnose Histaminintoleranz - so diagnostiziert man die Histaminintoleranz

Hat Dein Mann denn ein Ernährungstagebuch geführt? Hat er eine Auslaßdiät gemacht + anschließender Provokation? Das sind wohl im Moment die zuverlässigen Methoden...

DAO. Serum 49,3 (>10 U/ml
DAO. Serum. >394,4. (80 HDU/ml
Steht für diese beiden unterschiedlichen Werte eine Erklärung dabei?

Für mich ist die Diagnose "Histapenie" hier nicht wirklich begründbar, und ich würde mich an der Stelle Deines Mannes nach anderen Ursachen für seine Beschwerden umsehen.
Seine Symptome sind:
Müdigkeit, schnell gereizt (aber im erträglichen Maße), Juckreiz auf der Haut vorm Schlafen gehen, schon immer Durchschlafschwierigkeiten wegen nächtlicher Reizblase

Und wenn schon in Richtung Histamin-Problematik gedacht wird, dann eher in Richtung Histaminintoleranz, Intoleranzen, Allergien. Auch die Reizblase kann damit zusammen hängen. Und auch da wäre ein Ernährungstagebuch nützlich.

Was ißt und trinkt Dein Mann denn so über den Tag verteilt?

Grüsse,
Oregano
 
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