HIT: Endlich nikotinfrei, dafür aber Histaminintoleranz?

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08.02.11
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ich bin neu hier drin und versuche mich hier drin zuerst einwenig zurecht zufinden.
seit gut zwei wochen habe ich mehr durch zufall herausgefunden, dass ich vermutlich an HI leide. ich war im internet auf der suche, welche lebensmittel magenbrennen verursachen können. dort wurde unter anderem HI erwähnt.
wenn ich "leide" schreibe, dann ist das wortwörtlich gemeint.
schon seit gut 9 jahren (beginn der wechseljahre) wusste ich nie warum ich mich so oft elend gefühlt habe. entweder wurde mir kurz nach dem essen oder drei vier stunden später übel. begleitet von vielen nebenwirkungen die überall zu lesen sind. logischerweise habe ich die schuld den wechseljahren gegeben und trotz hormonen wurde es nicht wirklich besser.
am meisten leide ich aber unter extremer müdigkeit/erschöpfung :sleep: und schwindel.
letzten sommer habe ich mit dem rauchen aufgehört und seit dieser zeit haben sich die beschwerden drastisch verschlechtert.
ich weiss was ich essen darf, was ich meiden muss und was absolut tabu ist.

ich möchte nicht jammern, aber ich will mein altes leben wieder zurück.

welche erfahrungen habt ihr mit medikamente gemacht?
welche nebenwirkungen haben sie?
was würdet ihr mir empfehlen?
es grüsst euch amiya
 
ein liebes hallo

Hallo Amiya,

willkommen hier im Forum. :)

Was mir auffällt an deiner Beschreibung:

letzten sommer habe ich mit dem rauchen aufgehört und seit dieser zeit haben sich die beschwerden drastisch verschlechtert.

Möglicherweise gibt es einen Zusammenhang mit dem Wasserhaushalt.
Auch der ist essentiell für Histamin und er verschlechtert sich sehr mit der Reduktion der hormone in den Wechseljahren auch - so paradox es klingt - durch's Aufhören mit dem Rauchen.

Rauchen erhöht halt die Wasserretention und verbessert damit den intrazellulären Wasserhaushalt... ;)

Daher die Frage:
Wieviel Wasser trinkst du denn am Tag?
(Nicht Kaffee oder Tee oder Saft, sondern Wasser.)

Und die zweite Frage, wenn du von Müdigkeit/Erschöpfung erzählst:
Wie ist dein Vitamin-D-Status?

welche erfahrungen habt ihr mit medikamente gemacht?
welche nebenwirkungen haben sie?
was würdet ihr mir empfehlen?

Ich persönlich würde ersteinmal nicht an Zufuhr denken, sondern eher daran, was man noch weglassen kann. ;) Mit Antihistaminika habe ich seit meiner Jugend schlechte Erfahrungen gemacht und daran hat sich irgendwie auch nichts geändert. :mad:

rosmarin
 
ein liebes hallo

hallo rosmarin und vielen lieben dank für dein mail an mich

reines wasser trinke ich höchstens 0.5 liter pro tag. hingegen trinke ich im durchschnittlich 1-1.5 liter fencheltee pro tag.

die müdigkeit/erschöpfung kommt vor allem wenn ich "verbotenes" gegessen habe. bevor ich überhaupt wusste welche lebensmittel ich meiden sollte, hatte ich nach genuss von einem stück schokolade diese erschöpfungsanfälle. oder möglicherweise auch dann wenn mein histaminpegel "überfüllt ist.

jetzt habe ich mich schlau gemacht wo überall das vitamin d enthalten ist. sieht aber leider so aus, als wären das viele für mich verbotene lebensmittel.

macht es überhaupt sinn, all diese test zu machen?
bzw. kannst du mir, wenn ja, jemanden dafür empfehlen? (ich wohne im züri oberland)

vielen lieben dank
amiya
 
ein liebes hallo

reines wasser trinke ich höchstens 0.5 liter pro tag. hingegen trinke ich im durchschnittlich 1-1.5 liter fencheltee pro tag.

Das ist möglicherweise zu wenig, wenn du am tag dann auf 1-2 liter kommst. Mit mehr Wasser/Fencheltee (geht auch) hättest du möglicherweise weniger Beschwerden - auch wenn du Dinge isst, die dir nicht so bekommen.

Wenn du so auf Kakao reagierst, ist das eher ein Hinweis, dass dein Körper sehr viel Histamin ausschüttet (das wird durch die Inhaltsstoffe im Kakao nicht mehr richtig abgebaut).

Der Körper schüttet mehr Histamin aus, wenn er einen Mangel an Wasser hat und auch an Vitamin D.
(Und im Zusammenhang mit beidem sind auch Erschöpfungs- und Müdigkeitssymptome ziemlich stark ausgeprägt.)

...diese erschöpfungsanfälle... möglicherweise auch dann wenn mein histaminpegel "überfüllt ist.

Das mit dem überfüllten Histaminpegel stimmt ganz sicher. ;)

jetzt habe ich mich schlau gemacht wo überall das vitamin d enthalten ist. sieht aber leider so aus, als wären das viele für mich verbotene lebensmittel.

Es ist das sinnvollste, Vitamin D als Tabletten (oder Öl) einzunehmen.
Lebensmittel reichen da kaum.

macht es überhaupt sinn, all diese test zu machen?

Natürlich kann man auch 3000 IE ziemlich risikolos ohne Kontrolle nehmen - aber wenn du - aus irgendwelchen Gründen - einen schwereren Mangel hast, sollte man mehr Dinge berücksichtigen beim "Aufsättigen".

bzw. kannst du mir, wenn ja, jemanden dafür empfehlen? (ich wohne im züri oberland)

Nein, das kann ich leider nicht (bin da wohl ziemlich weit weg von dir ;) ). Irgendein Arzt sollte Blut abnehmen und es ins Labor schicken...

viele Grüße,
rosmarin
 
ein liebes hallo

hallo rosmarin
du bist mir eine grosse hilfe und dafür möchte ich mich bei dir bedanken.

als erstes werde ich regelmässig durch den tag verteilt viel trinken, so gut es geht all die lebensmittel auslassen die mir nicht gut tun.
es ist mir tatsächlich aufgefallen wenn ich am morgen nach dem frühstück sofort ein glas wasser oder einen tee trinke, die beschwerden beinahe nicht kommen.

dann werde ich mich mit vitamin d eindecken. vitamin c kapslen von burgerstein nehme ich schon seit ein paar tagen am abend zu mir.

ich werde mir erlauben dich bei unklarheiten anzuschreiben.

nochmals ganz herzlichen dank für dein hilfe und ich bin froh jemanden gefunden zu haben der mir zu beginn zur seite steht.
so ist das problem nur noch halb so schlimm
es grüsst dich
amiya
 
ein liebes hallo

Hallo Amiya,

es freut mich sehr, wenn dir die Tipps hier im Forum weiterhelfen. :)

(Ich hab auch lange gesucht, bis ich die Ursache für viele meiner Probleme identifizieren - und glauben - konnte. ;))

Zu den Vitamin D-Tabletten:
Bei mir haben sich die Vigantoletten 1000 am besten bewährt. Hatte erst andere, von Hevert, aber dort sind histaminfeindliche Zusatzstoffe drin - die Vigantoletten vertrage ich deutlich besser.

Hier noch ein paar Tipps zu Vitamin D und Phosphat.

Lass einfach von dir hören, wie's weitergeht. :)

Liebe Grüße,
rosmarin
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
ein liebes hallo

hallo rosmarin

leider habe ich keine infos gefunden ob der spargel histaminfrei ist.
hast du diesbezüglich erfahrungen?
auf eine antwort freue ich mich.
liebe grüsse amiya

ps. übgrigens geht es mir immer besser. ok, ab und zu weiss ich noch nicht ob gewisse lebensmittel auch für mich verträglich sind und da sind kleinere rückfälle leider möglich oder obs die wechseljahre sind :rolleyes:
 
ein liebes hallo

leider habe ich keine infos gefunden ob der spargel histaminfrei ist.
hast du diesbezüglich erfahrungen?

spargel macht wohl einigen leuten histaminprobleme - es liegt möglicherweise daran, dass er zwar selbst kein histamin enthält, aber sehr gut harnsäure löst und im falle einer bestehenden übersäuerung auch eine histaminausschüttung auslösen kann.

übgrigens geht es mir immer besser.

:):)

ok, ab und zu weiss ich noch nicht ob gewisse lebensmittel auch für mich verträglich sind und da sind kleinere rückfälle leider möglich oder obs die wechseljahre sind :rolleyes:

Das für dich persönlich auszuprobieren und herauszufinden, wird dir wohl nicht erspart bleiben. ;)
Die Wechseljahre tragen, wie es ich sehe, durch die hormonellen Veränderungen wohl auch zu einem sensibleren Histaminhaushalt bei. Allein schon durch die Veränderungen im Wasserhaushalt und der DAO-Aktivität aufgrund des sinkenden Östrogenspiegels.

Viel Wasser trinken kann schon etwas helfen.
Und eine moderate Einnahme von Vitamin C (ca. 500mg) auch. :)
Hier im Forum finden sich ja mittlerweile einige Threads mit hilfreichen Tipps.

lieben Gruß,
rosmarin
 
Ein liebes Hallo

Hallo!

Ich wollte dir nur sagen, du bist nicht allein!
Ich bin zwar noch zu jung für die Wechselahre ;) aber ich spüre auch diesen Leidensdruck und "Ich will mein Leben zurück" oder in meinem Fall "Ich will endlich ein Leben" könnt ich auch öfter schreien.
Wie wohl so mancher hier.

Ich bin auch erade in der Findungsphase, wie du hab ich noch keine Diagnose vom Arzt.
aber Rosmarin und ach die andern helfen hier ganz klasse!
Dein Thread hat mir grad auch wieder geholfen, Thema Wasserhaushalt.
 
Ein liebes Hallo

hallo asking.. und das soll man hier drin.. fragen und fragen. rosmarin ist meine riesengrosse helferin hier drin. sie ist kompetent und was für mich sehr wichtig ist, sie nimmt mich und meine fragen und sorgen ernst.

ich werde auch nicht zum arzt gehen weil ich jetzt bemerkt habe sobald ich die lebensmittel auslasse die auf der gefahren-liste stehen es mir sehr viel besser geht.
warst du schon einmal auf der homepage HISTAMIN-INTOLERANZ > Startseite ?

es grüsst dich amiya
 
Ein liebes Hallo

hallo rosmarin
null problemo, ich kann super gut ohne spargelessen leben. im moment habe ich einfach keine lust auf experimente. aber sobald ich mich mit meinen verträglichen lebensmittel "geeinigt" habe starte ich die versuchungen mit den weniger verträglichen.
diese tests darf ich nur an den wochenenden starten, denn ich habe schon zu oft wegen übelkeit nicht gearbeitet :idee:
vitamin c nehme ich täglich eine kapsel am abend.
danke dir wieder einmal ganz herzlich für deine antwort
es grüsst dich
amiya
 
Ein liebes Hallo

Hallo!

Ja, die Seite ist hier bekannt, Rosmarin hat sie mir mehrfach gepostet.
Ich werde zum Arzt gehen, einfach aus folgenden Gründen: Wenn ich jemals medikamentös behandelt werden muss, möchte ich keine Medis nehmen müssen, die mir nicht guttun.
Vor allem möchte ich nicht mehr erleben müssen, dass Betäubungen nicht wirken.

Außerdem möchte ich, dass anerkannt wird, dass mit meinem Körper etwas nicht stimmt- ich nicht einfach ein psychiches, hapochrondriches Wrack bin. Ich denke das macht es mir durchaus einfacher.
Es wird mir nicht leicht fallen zum Arzt zu gehen, ich seh mich schon wieder abgeschoben und an den Psychiater verwiesen. Aber wat mut dat mut :)

Eben hab ich um ehrlich zu sein gedacht, ich wäre auch gern schon so alt wie du. Ich hab noch so viel zeit vor mir, mit diesem ganzen Mist. Wenn ich sagen wir mal die 70 Jahre anpeile, hab ich noch gut 47 Jahre, in denen ich so viele lebensmittel meiden muss und gucken muss, was noch zu tun ist, damit ich dadurch komme.
Ok, ich bin derzeit recht down, aber auch nur weil ich total kraftlos bin und gerade meine Auslassdiät abgebrochen hab.
Vermeidest du sämtliche Lebensmittel? Oder nur bestimmte und verträgst das ein oder andere doch?
Fällt dir das schwer?
 
Ein liebes Hallo

Ich werde zum Arzt gehen, einfach aus folgenden Gründen: Wenn ich jemals medikamentös behandelt werden muss, möchte ich keine Medis nehmen müssen, die mir nicht guttun.
Vor allem möchte ich nicht mehr erleben müssen, dass Betäubungen nicht wirken.

Außerdem möchte ich, dass anerkannt wird, dass mit meinem Körper etwas nicht stimmt- ich nicht einfach ein psychiches, hapochrondriches Wrack bin. Ich denke das macht es mir durchaus einfacher.

Das ist für mich auch grad der Grund, warum ich seit Monaten alles hilfreiche abgesetzt hab (bis auf viel Wasser) und alle möglichen Tests auch unter Belastung durchziehe, die mir das Leben schwer machen - um eine richtige Diagnostik zu erreichen.

Um beispielsweise auch ein Notfallset und einen Nothilfepass zu haben, in dem drinsteht, was man mir alles nicht antun darf im Notfall, wenn ich vielleicht nicht mehr selbst alles kontrollieren kann. Und ein Unfall ist ja letztlich immer möglich. :rolleyes:

Und um eindeutig sagen zu können:
Das und das geht nicht!

Denn selbst noch Arztbriefe werden ggf. im Krankenhaus ignoriert und man kann dann mit dem Medikament umgebracht werden, das im Arztbrief als unverträglich genannt wird.
Ich habe das so erlebt.

Vermeidest du sämtliche Lebensmittel? Oder nur bestimmte und verträgst das ein oder andere doch?
Fällt dir das schwer?

Wenn du mich fragst:
Wenn ich bedenke, was ich gewinne an Lebensqualität, fällt es mir nicht schwer, auf so ca. 95% aller gängigen Nahrungsmittelerzeugnisse zu verzichten. ;)

Kommt halt immer auf den Leidensdruck an. ;)

rosmarin
 
Ein liebes Hallo

Hi rosmarin,

ein Notfallpass bzw. ein Notfallset. Ja daran hab ich in letzter Zeit auch oft gedacht, denn selbst wenn ich nach einem Unfall noch ansprechbar wäre, was bringt es zu sagen "ich habe eine Histaminintoleranz", die meisten Ärzte (bzw. Notärzte) sind diesbezüglich doch gar nicht aufgeklärt.

Ehrlich gesagt fühl ich mich bei einem solchen Gedanken nicht sehr wohl.
Wenigstens weiß ich jetzt warum ich bei diversen Krankenhausaufenthalten, auf manche Medikamente mit den seltsamsten Symptomen reagiert hab.
Eigentlich kann ich von Glück sagen, dass ich noch lebe.

LG, oioioi:)
 
Ein liebes Hallo

hallo asking
schon bevor ich überhaupt wusste, dass es eine histaminintoleranz geben kann, wurde mir nach bestimmten lebensmitteln übel , schläfrig, launisch, weinerlich etc. teilweise kurz nach der einnahme oder auch erst 3-4 stunden später. kurz gesagt ich dachte mein "ICH" löst sich langsam auf!
ganz extrem sind bei mir tomaten, bananen, hefeprodukte wie brot oder alles was hefe enthält und schoggi. nun versuche ich all die lebensmittel auszulassen die auf der lebensmittelliste als gefährlich eingestuft sind. es ist wirklich keine einfache aufgabe aber ich merke wirklich das ich mich besser fühle.
ich kann bestens verstehen wie du dich fühlst. gib dir und deinem körper zeit. es wird nicht sofort alles so wie es einmal war und wir leben doch in einem ständigen wechsel. pfeiff auf all die lebensmittel die du nicht mehr essen sollst.
ich bin einfach innerlich happy endlich zu wissen warum es mir schlecht ging und alles andere wird sich zeigen...
kopf hoch und sei kreativ in der küche :)
amiya
 
Endlich nikotinfrei, dafür aber Histaminintoleranz?

Hi, ich hab den Thread gerade zufällig gelesen und muss bezüglich des Zusammenhangs von Nikotin und HIT auch meinen Senf dazugeben. Eigentlich wollte ich schon eher einmal etwas in dieses Forum schreiben, befürchtete aber, wegen meines unkonventionellen Umgangs mit der HIT eventuell nicht verstanden zu werden.

Mit 16 Jahren ist bei mir auf einmal eine HIT ausgebrochen (damals wusste noch niemand, dass es eine ist, die Diagnose lautete "Atopisches Ekzem", also Neurodermitis). Jahrelang habe ich mich herumgequält (habe natürlich alles gegessen, weil mir niemand sagte, dass es an der Ernährung liegen könnte), konnte ohne Kortison nicht leben, bekam Bestrahlungen, Unmengen ergebnisloser Pricktests, sogar eine Kur war geplant, denn ich hatte die Neurodermitis wirklich von Kopf bis Fuß.

Mit 19 fing ich dann mit dem Rauchen an, und siehe da: Innerhalb kürzester Zeit war die Neurodermitis komplett weg! Jahrelang hatte ich überhaupt keine Probleme mehr und glaubte geheilt zu sein.

Mit 22 hörte ich mit dem Rauchen auf und stieg stattdessen auf Nikotinkaugummis um.
Erst mit 24 gelang es mir dann die Nikotinkaugummis abzusetzen. Ich hatte mir davon vieles erhofft, z. B. einen frischeren Teint, mehr Energie etc. Stattdessen bekam ich alle möglichen heftigen Symptome (Migräne, viele Pickel, Bindehautentzündung, Neurodermitis, Urticaria, Flush, Schwindel...), die mich von einem Arzt zum anderen laufen ließen. Niemand hatte eine Idee, was es sein könnte, alle wollten nur Kortison verschreiben. Ich las unendlich viel und stieß irgendwann auf das Krankheitsbild der HIT. Dieser Verdacht bestätigte sich dann auch im Krankenhaus. Zusätzlich kam dann nach ein paar Monaten noch eine Laktoseintoleranz hinzu.

Ca. 7 Monate hielt ich eine sehr strenge histaminarme Diät ein, nahm Laktase-Tabletten und war dadurch so gut wie beschwerdefrei, entwickelte dann aber einen Eiweißmangel, eine massive Gewichtszunahme und eine daraus resultierende Insulinresistenz (wohl wegen der hohen Mengen kurzkettiger Kohlenhydrate wie geschältem Reis, Kartoffeln, Mais, Traubenzucker etc.).

Eines Tages machte ich einen schweren Diätfehler und bekam eine so starke HIT-Reaktion, dass ich dachte sterben zu müssen. Kein Antihistaminikum half und in keiner Apotheke hatten sie Daosin, also kaufte ich mir Nikotinkaugummis - und kurz nach dem Kauen des ersten Kaugummis waren die Beschwerden weg. Seitdem kaue ich meine Nikotinkaugummis wieder und kann symptomfrei essen ohne auf biogene Amine achten zu müssen. Meine DAO ist jetzt auch wieder in Ordnung, die Laktoseintoleranz ist weg.

Ich kann mir die Wirkung nur so erklären, dass Nikotin das körpereigene Cortisol erhöht, das ja Entzündungen entgegenwirkt und die Gefäße - im Gegensatz zu Histamin - verengt. Außerdem verkürzt das Nikotin die Verweildauer der Nahrung im Darm und verhindert so zusätzliche biogene Amine im Verdauungstrakt. Dass bei mir auf den DAO-Mangel hin auch eine LIT entstand, kann ich mir auch nur über ein Ungleichgewicht im Darm erklären, das über das Nikotin anscheinend behoben wird.

Nikotinpflaster haben bei mir übrigens nicht gewirkt, da kam die HIT gleich wieder. Vermutlich ist die Wirkstoffaufnahme darüber langsamer als über die Kaugummis.

Meine Kilos bin ich nun endlich auch wieder los, weil ich die Insulinresistenz mit einer glykämisch niedrigen Ernährung (die niemals mit der histaminarmen Ernährung vereinbar wäre) im Griff habe.

Sorry für den langen Text :rolleyes:
 
Endlich nikotinfrei, dafür aber Histaminintoleranz?

Hallo Clarissima,

danke für deinen sehr interessanten Bericht. :)

Ich persönlich würde es jetzt nicht unbedingt nachahmen wollen, aber spannend finde ich es schon.

Was du mit dem Cortisol erklärst wäre eine Möglichkeit - eine andere die, dass Nikotin den Wasserhaushalt in den Zellen verbessert - und auch das kann zu einem Histaminproblem führen.

Noch eine Frage:

Ca. 7 Monate hielt ich eine sehr strenge histaminarme Diät ein, nahm Laktase-Tabletten und war dadurch so gut wie beschwerdefrei, entwickelte dann aber einen Eiweißmangel, eine massive Gewichtszunahme und eine daraus resultierende Insulinresistenz (wohl wegen der hohen Mengen kurzkettiger Kohlenhydrate wie geschältem Reis, Kartoffeln, Mais, Traubenzucker etc.).

Wie ist eigentlich dein Vitamin-D-Status?
Ein Eiweissmangel kommt ja nicht zwingend durch eine histaminarme Diät zustande...

Meine Kilos bin ich nun endlich auch wieder los, weil ich die Insulinresistenz mit einer glykämisch niedrigen Ernährung (die niemals mit der histaminarmen Ernährung vereinbar wäre) im Griff habe.

Kann ich so nicht bestätigen.
Ich lebe auch mit einem GLYX <28, weil mir nix anderes bekommt - aber durchaus auch histaminarm. Für mich ist das kein Widerspruch.

viele Grüße,
rosmarin
 
Endlich nikotinfrei, dafür aber Histaminintoleranz?

Hey, Rosmarin, danke für die schnelle Antwort!

Mein Vitamin-D-Status? Den habe ich noch nie messen lassen. Wäre aber interessant. Ich denke, dass ich eher zu wenig Vitamin D habe, da ich ein Stubenhocker bin, keinen Fisch, nur selten Butter und nur manchmal Pilze esse, dafür aber oft Margarine. Gibt es da denn einen Zusammenhang mit der HIT?

Also bei mir kam der Eiweiß-Mangel definitiv durch die histaminarme Ernährung zustande, da ich zusätzlich Vegetarierin bin und von allen eiweißreichen Nahrungsmitteln HIT-Symptome bekam. Ich habe damals auch keinerlei Vollkornprodukte vertragen und wohl deswegen so stark zugenommen.
 
Endlich nikotinfrei, dafür aber Histaminintoleranz?

Auf der Suche nach einem möglichen Zusammenhang zwischen der Wirkung von Nikotin und Histamin bin ich auf diesen Satz gestoßen:

Die Abhängigkeit erzeugende Wirkung des Nikotins beruht wesentlich auf einer Freisetzung von Dopamin aus präsynaptischen Endigungen im Nucleus accumbens.[13] Die Nikotinrezeptoren entsprechen den oben erwähnten Nikotinrezeptoren auf den Endigungen der postganglionären sympathischen Neurone im Herzen. Das zur Raucherentwöhnung benutzte Vareniclin greift an den präsynaptischen Nikotinrezeptoren im Nucleus accumbens an.
...
Einige sind Botenstoff-aktivierte Ionenkanäle. Hierher gehören die Nikotinrezeptoren und die P2X-Rezeptoren
Präsynaptische Rezeptoren

Die MAO ist ja am Abbau des Histamins beteiligt. Ob somit das Nikotin/Rauchen tatsächlich direkt mit dem Abbau von Histamin zu tun hat?:

Raucher sind einem geringeren Risiko M. Parkinson zu entwickeln ausgesetzt als Nichtraucher.
Ein Erklärungsansatz dieses neuroprotektiven Effektes liegt in der Hemmung der MAO-B-Aktivität durch Zigarettenrauch. Norharman ist ein Bestandteil des Zigarettenrauches. Die beiden in vitro Experimente dienten der Bestimmung der Hemmkonstante und der Klärung, ab welcher Konzentration an Norharman eine Hemmung der MAO-B-Aktivität auftritt und um welchen Hemmtyp es sich handelt.
...
https://www.diss.fu-berlin.de/diss/...ivate_000000003628/3_03_ergebnisse.pdf?hosts=

Grüsse,
Oregano
 
Endlich nikotinfrei, dafür aber Histaminintoleranz?

Hi Oregano, auf diesen Satz bin ich in Wikipedia auch gestoßen, aber erst der Zusammenhang mit dem körpereigenen Cortisol (das ja bei Neurodermitis oft fehlt) hat mich - in Bezug auf meinen eigenen Fall - überzeugt.

Die Geschichte mit der MAO könnte - neben meiner Beschwerdefreiheit - und dem Dopamin und Serotonin aus Nikotin - meine verbesserte psychische Verfassung erklären.

In meinem Fall ist es halt offensichtlich, dass die HIT weg ist, solange ich genügend Nikotinkaugummis kaue. Als ich die HIT-Diät einhielt, konnte ich nicht mit Stress umgehen, weil mir nicht nur die Enzyme fehlen, die biogene Amine abbauen, sondern auch das Cortisol. Inwieweit Cortisol und DAO etc. zusammenhängen, weiß ich nicht. Chemisches Kortison zuzuführen kommt für mich nicht mehr in Frage wegen der Nebenwirkungen (die das natürliche Cortisol, das durch das Nikotin freigesetzt wird, nicht zeigt). Außerdem war meine HIT so stark ausgeprägt, dass ich nur noch sehr wenige Sachen essen konnte, ich hatte eine sehr niedrige Lebensqualität.

Mich würde nur interessieren, in wievielen anderen Fällen dieser Zusammenhang auch vorliegt. Von ein paar Fällen, die unbewusst jahrelang ihre HIT anhand von Nikotin behandelt haben, habe ich schon gehört. Einer Arbeitskollegin von meiner Mutter und mir haben sogar Ärzte empfohlen wieder Nikotin zuzuführen. Ob aber allen damit geholfen werden kann, das ist die Frage.

Liebe Grüße
 
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