HIT und Milchsäurebakterien

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25.10.09
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Hallo,

ich bin heute aufgrund von Festtagssünden schön im Histaminrausch, ätzend!

Ich habe in letzter Zeit bei Internetrecherche häufig davon gelesen, dass Laktobazillen Histamin produzieren wenn Sie "arbeiten", andererseits handelt es sich ja aber um "gute" Darmbewohner und eine gesunde Darmflora kann ein Mittel sein um sich von der HIT zu heilen (vorausgestzt die HIT ist durch eine Dysbiose begründet)...die Theorie dass die Milchsäurebakterien Histamin produzieren würde übrigens auch zu meinen ersten Darmsanierungsversuchen passen, bei denen ich durch Laktos meine Symptome heftig verstärkt habe.

Also, wie ist das jetzt? Pro und Contra Laktos....

Offtopic: Wie lange hält bei euch ein Histaminkater durchschnittlich an?

LG
Daniel
 
Hallo Pilotprojekt,

ich hoffe, Dein Histaminkater hat sich inzwischen gegeben :eek:)?

Es gibt einen Zusammenhang zwischen Laktobazillen und Histamin:
Während Roh- bzw. Trinkmilch nur minimale Mengen an Histamin enthält, weisen einige Käsesorten recht beachtliche Werte auf. Allgemein lässt sich sagen, dass der Gehalt an Histamin mit der Länge der Reifung bzw. Lagerung zunimmt. Als verursachende Bakterien kommen vor allem verschiedene Laktobazillen und Streptokokken in Frage.
.....
Histamin entsteht auch bei der alkoholischen Gärung, da hier Eiweißstoffe durch bestimmte Bakterien abgebaut werden. Milchsäurebakterien der Spezies Pediococcus cerevisae wurden hierbei als Histaminbildner isoliert. Sie spielen auch bei der Herstellung von Sauerkraut eine große Rolle.
Diaminooxidasemangel (Histamin-Intoleranz) - Ernährungsinformation

Weißt Du denn durch eine Stuhluntersuchung, daß Du zu wenig Laktobakterien hast?

Nur so ein GEdanke: evtl. ist bei Histaminintoleranten sogar vom Körper absichtlich dafür gesorgt worden, daß die Laktos reduziert sind, um zu vermeiden, daß zu viel Histamin produziert wird :confused:?

Gruss,
Uta
 
Hallo Uta,

danke für deine hilfreiche Antwort.Ich weiss durch eine detailierte Stuhluntersuchung dass ich u.a. zu wenig sehr wenige Laktos, sehr viele Clostridien und 4 mal zuviel Histamin im Stuhl habe. Dein Gedanke bezüglich der "Schutzfunktion" des Körpers ist ein interessanter Ansatz, irgendwie im Zusammenhang damit steht auch noch mein hoher Nitrostress...Huhn oder Ei, was war erst...?!

LG
D.
 
Hallo Daniel,

Ich habe in letzter Zeit bei Internetrecherche häufig davon gelesen, dass Laktobazillen Histamin produzieren wenn Sie "arbeiten", andererseits handelt es sich ja aber um "gute" Darmbewohner und eine gesunde

Ein gesunder Organismus hat mit dem von Lactobazillen produzierten Histamin überhaupt keine Problem. Also liegt das Kernproblem nicht bei den Bakterien, sondern in einer Störung des Histaminabbaus.

Darmflora kann ein Mittel sein um sich von der HIT zu heilen (vorausgestzt die HIT ist durch eine Dysbiose begründet)...

Die Darmflora hat mit der HIT nicht direkt etwas zu tun. Die Qualität der Darmflora folgt einfach der Ernährung und die HIT ist imho eine ernährungsbedingte Zivilisationskrankheit. Vitalstoffarme Nahrung führt dabei zu Stoffwechselstörungen und darüber zu Problemen im Histaminstoffwechsel. Beides sind also Folgen der gleichen Ursache. Korrigiert man die Ernährung, verschwindet die HI und die Darmflora paßt sich ebenfalls entsprechend an.

die Theorie dass die Milchsäurebakterien Histamin produzieren würde übrigens auch zu meinen ersten Darmsanierungsversuchen passen, bei denen ich durch Laktos meine Symptome heftig verstärkt habe.

Das kann gut sein, bedeutet aber nicht, daß die Lactobazillen Ursache der HI sind. Versuche, an der Darmflora herumzumanipulieren führen häufig zu diversen Symptomen, weil die Darmflora u.a. auch für die Produktion diverser Stoffe zuständig ist, die wiederum für den Stoffwechsel benötigt werden.
 
Hallo Joachim,

danke für deinen Beitrag. Ich denke dass du mit der "ganzheitlichen" Sicht der Dinge ganz richtig liegst. Bei mir ist es so, dass ich keineswegs ein kopfloser Allesfresser bin/war der nichts hinterfragt und alles was schmeckt in sich hinein stopft, im Gegenteil. Ich ernähre mich sei Jahren bewusst und recht gesund, vlt in der Vergangenheit etwas zu Kohlenhydratreich.

Es ist so, dass ich durch meinen Nitrostress in einen Teufelskreis gekommen bin, der meinem Körper Nährstoffe raubt. Es wurde ein ausgeprägter globaler Vitaminmagel, Spurenelemtemangel und ein damit verbundener Enzymmangel diagnostiziert. So kann das mit dem Stoffwechsel und beispielsweise dem Histaminabbau nichts werden.

Ich substituiere nun oral sämtliche Nährstoffe (erst seit 10 Tagen) und bemerke bereits Verbesserungen, einzig das Histamin ärgert mich nach wie vor. Wie lange dauert es nach einem Vitaminangel (besonders B6) ca. bis die DAO-Speicher wieder gefüllt sind und die Stoffwechselprozesse, besonders der Histaminabbau sich normalisieren? Hat jemand eine Erfolgsgeschichte und Erfahrungswerte?

Joachim, ich denke dass in diesem Fall eine "Symbioselenkung" nichts falsches ist um die Normalisierung zu unterstützen.

LG
D.
 
Die Darmflora hat mit der HIT nicht direkt etwas zu tun. Die Qualität der Darmflora folgt einfach der Ernährung und die HIT ist imho eine ernährungsbedingte Zivilisationskrankheit

Das ist imho (um diesen wunderschönen AUsdruck auch einmal zu verwenden ;)) zu einseitig. Die Qualität der Darmflora kann auch durch z.B. Gifte stark verändert werden. Nicht ohne Grund geht ein Candida-Befall oft mit einer Schwermetallbelastung zusammen.

Gruss,
Uta
 
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