Histaminintoleranz bei Kleinkindern

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Weiß nicht ob ich im richtigen Forum gelandet bin. Mein Sohn ist jetzt 20 Monate und seit 17 Monaten quält ihn u damit auch mich eine Darmsymptomatik mit Blähungen, Durchfall, Schmerz u zuletzt Hautausschlag. Ich war beiim Kinderärzten, einer Homöopathin, hab allein rumgedocktert. Als der Hausausschlag dazukam bin ich im Internet endlich auf die Sache mit dem Histamin gestossen und siehe da. Achte seit 3 Tagen darauf, was ich ihm gebe und der Ausschlag ist rückläufig. Könnt jetzt noch viel mehr schreiben. Will aber ersteinmal meine Fragen los werden. Hab jetzt eine Stuhluntersuchung bei einem Institut in Herborn angestrebt. Läßt sich im Stuhl da irgendetwas nachweisen, finden? Ach ja er hat seit er klein ist immer wieder Soor gehabt und es wurden Candida albicans festgestellt- sehr erhöht. Muss man bei einer Darmsanierung irgendetwas beachten? Gibt es Untersuchungen bei Kindern, Infomaterial für Ärzte- meine Kinderärztin wär da sehr interessiert daran. Kann sich wenn er zum Bsp auf Histamin in best Lebensmitteln reagiert eine Allergie ausbilden. Hab Angst wenn er mit diesen reizenden Sachen in Kontakt kommt, kann man aber nicht 100% vermeiden, zumal ich ja noch nichtmal weiß welche Lebensmittel es sind. Kann ich das ohne ihm zu schaden austesten? Soviel erstmal von mir, brenne auf eure Antw. Danke
 
Hallo Urmel,

Mein Sohn ist jetzt 20 Monate und seit 17 Monaten quält ihn u damit auch mich eine Darmsymptomatik mit Blähungen, Durchfall, Schmerz u zuletzt Hautausschlag.

Da stellt sich natürlich die Frage: Was ist passiert, als er drei Monate alt war? Wurde er gestillt? Wie sah seine Ernährung in den ersten drei Monaten und danach aus?

Achte seit 3 Tagen darauf, was ich ihm gebe und der Ausschlag ist rückläufig.

Dabei würde ich aber bedenken, daß ein gesundes Kind mit Histamin keinerlei Probleme hat. Das Histamin ist also nicht Ursache der Krankheit. Es zu meiden ist daher keine ursächliche Behandlung, sondern ein Vermeiden von Symptomen. Die Reaktion entsteht ja, weil der Organismus das Histamin nicht richtig verarbeiten kann. Dahinter stecken in der Regel Fermentationsstörungen, die nötigen Enzyme können also nicht (richtig) gebildet werden. Das wiederum hat üblicherweise Ursachen im Bereich der Ernährung und (seltener) in Schadstoffeinwirkungen.

Ach ja er hat seit er klein ist immer wieder Soor gehabt und es wurden Candida albicans festgestellt- sehr erhöht. Muss man bei einer Darmsanierung irgendetwas beachten?

Candida ist ubiquitär und kommt bei jedem Menschen vor. Wenn er sich jedoch übermäßig vermehrt, dann deshalb, weil eine veränderte Darmflora ihm das erlaubt. Ursächlich gesehen wäre daher zu prüfen, warum die Darmflora pathologisch verändert ist. Typische Ursachen sind dabei Antibiosen und Ernährungsfehler. Auch der Soor kann hier seine Ursache haben.

Kann sich wenn er zum Bsp auf Histamin in best Lebensmitteln reagiert eine Allergie ausbilden.

Beides - Allergien und Intoleranzen - sind letztendlich nur unterschiedliche Folgen der gleichen Ursache. Das bedeutet nicht, daß er zwingend eine Allergie bekommen muß, denn die Allergie spielt sich in anderen Stoffwechselbereichen ab, aber das Risiko ist mit Sicherheit höher.

Hab Angst wenn er mit diesen reizenden Sachen in Kontakt kommt, kann man aber nicht 100% vermeiden, zumal ich ja noch nichtmal weiß welche Lebensmittel es sind.

Es ist auch gar nicht wichtig das zu wissen, denn diese Sachen sind ja nicht Ursache der Krankheit, sie lösen nur Beschwerden aus. Eine Allergie basiert auf einer Störung der Antigen-Antikörper Reaktion des Immunsystems und das Meiden der auslösenden Stoffe ändert nichts an dieser Störung, es verhindert nur die Beschwerden. Man muß Allergien, wie alle Krankheiten, immer ursächlich behandeln, dann funktioniert die Antigen-Antikörper Reaktion auch wieder und es treten auch ohne das Meiden der Allergene keine Beschwerden mehr auf. Allergien sind ernährungsbedingte Zivilisationskrankheiten.
 
Lieber Jochen
danke für deine Antw. Ihn haben von Anfang an Blähungen gequält, die die ersten drei Monate als 3 Monatskolliken abgestan wurden. Hab 8 Monate voll gestillt. Dannach hab ich ihm sanfte Babybreie gegeben viel mit Fenchel, Brokkoli u Karotte, Pastinake u Rind. Soviel zu dieser Frage. Wie soll ich deiner Meinung nach fortfahren um die Ursache zu finden u zu behandeln? Das ist die wichtigste Frage die mich quält. Versteh, was du meinst, nu wie kann man so eine Störung behandeln. Gibt es Erfahrungen mit so kleinen Patienten? Wer das liest und ähnliche Probleme mit einem süßen kleinen Urmel hat, bitte meldet euch. Dir danke für dein Interesse u deine Worte lieber Jochen
liebe Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
In Herborn wird meines Wissens der Stuhl auf die Darmflora untersucht. Fehlen da bestimmte Darmbakterien, kann es schon sein, daß ein Kleinkind wie ein Erwachsener die Nahrung nicht richtig verdauen können.
Eine Lösung (wenn auch nicht aufgrund der eigentlichen Ursachen) ist es dann, "gute" Darmbakterien zu geben. Schlaflose hat auch schon davon geschrieben. Wenn sich der Darm damit regenerieren kann, werden viele Nahrungsmittel auch wieder verträglich.

Trotzdem würde ich in Herborn einmal anrufen und die ganz genau befragen, welche Untersuchungen ihnen denn so einfallen, um Dein spezielles Problem zu lösen. Denn die Stuhluntersuchung wird soviel ich weiß nicht von den gesetzlichen Kassen bezahlt.

Als Ursache gäbe es da noch die Belastung des Kindes mit Schwermetallen, die es sich von der Mutter geholt hat. DAs gibt es leider.

Was ich auf jeden Fall testen lassen würde, wäre Milch. Aber das ist eher eine Frage für den Allergologen. Oder in der alternativen Medizin: für einen Kinesiologen.

Gruss,
Uta
 
Hallo Urmel,

Wie soll ich deiner Meinung nach fortfahren um die Ursache zu finden u zu behandeln?

Das ist nicht ganz einfach, da hinter den Beschwerden verschiedenes stecken kann. Eine vernünftige Diagnose kann nur ein Arzt nach eingehender Untersuchung stellen. Das Problem besteht dann mehr darin, einen guten, ganzheitlich orientierten Arzt zu finden. Ich kenne in meiner Gegend keinen einzigen...

Erworbene Krankheiten haben im Grunde nur drei mögliche Ursachenbereiche: Entweder es liegen Ernährungsfehler vor (auch generationsübergreifend) oder die Krankheit entsteht durch Schadstoffeinwirkungen oder durch belastende Lebensumstände. In diesen drei Bereichen kannst du natürlich zusätzlich aktiv werden.

Versteh, was du meinst, nu wie kann man so eine Störung behandeln.

Die Störung verschwindet, wenn man die Ursachen der Störung abstellt. Bei Allergien und Intoleranzen sind das in der Regel Ernährungsfehler, allerdings brauchen Allergien recht lange, um endgültig zu verschwinden. Im Schnitt dauert es meiner Erfahrung nach rund drei Jahre. Wobei eine Histaminintoleranz keine Allergie im eigentlichen Sinne ist, eine Besserung also relativ schnell eintreten könnte.

Ich würde mir in dieser Situation einen guten Arzt suchen (einen, der sich mit Krankheitsursachen auskennt) und ansonsten zunächst die Ernährung konsequent verbessern. Je naturbelassener die Nahrung ist, umso besser.

Meine Kinder haben wir nach dem Stillen so ernährt:

Kein Fabrikzucker (sehr wichtig!)
Keine Auszugsmehle
Keine Fabrikfette
Keine Fertigbreie oder sonstige Fertigprodukte
Kein tierisches Eiweiß (Fleisch, Wurst, Fisch, Quark, Käse, Eier, Joghurt, Milch)

Stattdessen:

Vollkornbrote / brötchen
Naturbelassene Öle und Fette (Butter, Sahne, Nüsse, Kerne, nativ-extra Öle)
Viel Frischkost (vor allem Gemüse und Blattsalate, Obst)
Selbstgemachte Vollkornbreie mit Obst oder Gemüse
Täglich ein Frischkorngericht

Also im Grunde eine Vollwerternährung, so wie wir sie auch essen. Wir haben nur am Anfang Breie speziell für die Kinder zubereitet und sind dann sehr schnell dazu übergegangen, einfach ein Teil unserer Mahlzeiten zu pürieren. Ohne Rücksicht auf Kohl, Zwiebeln oder ähnliches, was nie ein Problem war.

Eine solche Ernährung liefert all die nötigen Stoffe, die der Organismus benötigt, um richtig arbeiten zu können - und um bspw. die richtigen Enzyme herstellen zu können.

Natürlich kann keiner garantieren, daß eine solche Ernährung das Problem löst, denn dazu müßte man erst einmal wissen, was dein Kind genau hat und ob die Ursachen tatsächlich auch in der Ernährung liegen. Wenn dem aber so ist (und rund 80% der heutigen Krankheiten sind ernährungsbedingt), dann wäre eine solche Ernährung die Voraussetzung, um das Problem dauerhaft loszuwerden.

Es ist weiterhin denkbar, daß die Beschwerden durch Schadstoffe verursacht werden. Das würde zum Teil durch das Meiden von Fertigprodukten abgedeckt, ansonsten würde ich vor allem Bio-Produkte verwenden. Konventionelles Obst und Gemüse sind teils sehr heftig mit Pestiziden behandelt, vor allem Südfrüchte.
 
Eine neue und einfache Methode ist die Bestimmung von Histamin im Stuhl.

Gibt es bei (falls ich das nicht posten darf - bitte löschen) GANZIMMUN.de in Mainz.
Die Probengewinnung erfordert eine Stabilisierung - Testpaket anfordern.

Zur DAO - Diaminoxidase. Auch bei Kleinkindern machbar, erfordert aber eine Blutentnahme
 
Bestimmung von Histamin im Stuhl.
Man sagt doch immer, daß Histamin ein Stoff ist, der sich sehr schnell verändert und der deshalb schwer meßbar ist.
Wie ist das denn prinzipiell: verändert sich Histamin aus der Nahrung nicht sowieso sehr schnell beim Durchgang durch Magen und Darm? So daß dann im STuhl nicht mehr viel drin ist?
Die DAO wird ja vor allem im Dünndarm gebildet. Also wirkt sie auch ab Dünndarm auf die Nahrung und enthaltenes Histamin. Auch daraus ergibt sich für mich die Frage, ob das Histamin im Stuhl (der ja dann untersucht wird) überhaupt noch aussagekräftig ist?

Nicht ohne Grund wird ja bei der Urinuntersuchung auf Histamin empfohlen, nicht das Histamin sondern das Methylhistamin zu untersuchen.
Oder wird im Stuhl auch Methylhistamin untersucht?

Grüsse,
Uta
 
@Joachim: ich habe meine Kinder auch so vollwertig ernährt... aber wenn man dan darufkommt, dass sie gerade mit Fructose und Getreide ein Problem haben, dann sieht man das mit anderen Augen.
Mein Kleiner hat kiloweise Obst gegessen.. verträgt aber keine Fructose.
Und Vollkorn soll Kleinkindern auch nicht gegeben werden.. ist bei "unreifem" Darm und/oder geschädigtem nicht so der Hit.

@Urmel: hab dir auf deine PN geantwortet.
Die Frage ist, warum er auf Histamin reagiert.. und das schon mit 3 Monaten?
Er wird doch in dem Alter noch keine Salami gegessen haben?;)
Histaminintoleranz kommt meist nicht alleine vor.. die meisten vertragen zusätzlich keine Milch, oder kein Fructose.
Vielleicht liegt das ja bei Euch in der Famile.. so wie bei uns.
Oder wurde vielleicht durch eine Impfung ausgelöst.. ich denke mit 3 Mon. beginnt man ja mit den ersten Impfungen.. und wenn da schon sein Darm grad eine "Krise" hatte, kann das böse Folgen haben.
Bei uns hats mit 14 Mon. begonnen.. da hat er die MMR Impfung bekommen.
Und z.B. verträgt er Karotten gar nicht.. da ist viel Fructose drin.

Ich habe bis jetzt auch noch keinen Arzt gefunden, der dies Intoleranzen durch Untersuchungen feststellen konnte. Das meiste habe ich selbst raufgefunden, durch die Diät.

Und jetzt beim Wiedereinführen, Heilen, Darmsanierung etc. hilft mir ein Arzt der nach chinesischer Medizin, ganzheitlich behandelt und untersucht und kinesologisch austestet. Funktioniert ganz gut.
Aber solche Ärzt sind sehr schwierig zu finden.

Ich würds auch mal mit der Auslassdiät probieren.. du wirst in 4-5 Tagen merken ob sich was tut....

Schreib mir einfach, wenn du Fragen hast.
 
Danke für eure vielen Antworten bin richtig gerührt und fühl mich zum ersten Mal so richtig aufgehoben u beraten.:) Werd heut abend alles beantworten, wenn ich Ruhe hab.
@schlaflose danke für die Hinweise werd jetzt erstaml in aller Ruhe lesen und es sacken lassen. Übrigens das was du beschreibst mit den Schreikrämpfen nachts kenn ich nur zu gut. Bei uns war das gute das körperkontakt geholfen hat. Er lag dann immer bei mir auf dem Bauch. Und schläft ab Mitternacht in unserem Bett. Da kann ich ihn beruhigen, Bauch massieren, etc. Ohne selbst raus zu müssen. Aber meiner quasselt wie ein Wasserfall u sagt eben Bauch weh, hatte auch manchmal wechselnde Beschwerden.

Hab auf alle fälle ein Ernährungstagebuch angefangen. Und schon viel viel weggelassen aus dem Speiseplan. Naja werd mir jetzt erstmal deine Leidensgeschichte zu Gemüte führen und paar Hinweise rausschreiben und dann meld ich mich
Danke
 
Hallo ihr lieben. Hab ein Ernährungstagebuch angefangen. Das hätte ich schon viel eher tun sollen. Haben gute Fortschritte mit histaminarmer Ernährung gemacht. Ausschlag war fast weg. Leider hat uns seit Samstag eine richtig fiese Erkältung am Wickel. Sofort hat er wieder mit Bauchkrämpfen und Blähungen reagiert u natürlich ist auch der Nasen-Mund-Raum wieder richtig schön rot. Er ißt kaum, so dass ich ihn das geb worauf er Lust hat u das ist fast nix. Naja, werd sobald er gesund ist weiter machen. Hab da noch ne Frage, hab morgen mit ihm einen Termin für eine Anamnese bei einer guten Homöopathin. Hat jemand von eich Erfahrung damit. Gibt es Homöopathie die hilft? was ist wichtig im Gepräch mitanzugeben?
 
Hallo Laborarzt,

ich wäre immer noch neugierig auf die Antwort auf meine Fragen aus Posting Nr. 7 aus diesem Thread :)...

Gruss,
Uta
 
Hallo Urmel06,

mich würde interessieren ob du eine Untersuchungsmethode gefunden hast die dir konkret bestätigt hat, dass dein Kind eine Histaminunverträglichkeit hat.

Bei meinem Sohn hat es auch mit ca. 3 Monaten angefangen, dass er vermehrt Bauchweh bekommen hat, dass er sich während und nach dem Stillen ganz oft die Augen gerieben hat (egal ob er gerade geschlafen hatte oder nicht), gerötete Augenlider hatte, sich während des Stillens angefangen hat grundlos am Kopf zu kratzenen, während des Stillens sich oft nach hinten ins Hohlkreuz geschmissen und gestöhnt hat...
die Ärzte haben mich alle nicht ernst genommen als ich ihnen sagte dass ich sicher bin, dass es nichts mit einer 3-Monatskolik zu tun hat sondern vermute, dass er auf meine Muttermilch (Histamin in der Milch) reagiert.
Ich habe nämlich die Symptome für Histaminunverträglichkeit nachgelesen und sie passen erstaunlich gut zu den Beschwerden meines Sohnes.

Ich muss dazu sagen dass ich einige Nahrungsmittelunverträglichkeiten habe (durch Bluttests und Homöopatin bestätigt), ich aber nicht immer alle diese Lebensmittel weglassen kann - also bildet mein Körper oft Histamin, dass wohl in die Muttermilch übergeht. Ich war bei einer Homöopatin die bestätigt hat, dass mein Sohn auf meine Muttermilch reagiert :(

Ich bin mittlerweile dabei, Beikost einzuführen (nach 6 Monaten Vollstillen) und habe als erstes Obst nach verschiedenen Gemüsebreien irgendwann die Birne eingeführt. Mein Sohn hat die Gemüse-Kartoffelbreie immer ohne Murren gegessen und auch mit den Reisflocken hatte er keine Probleme. Erst seit er abends Birne bekommt wacht er nachts mit Bauchschmerzen auf und schläft nicht mehr durch. Auch das Augenreiben konnte ich wieder verstärkt beobachten. Ich musste feststellen, dass Birme zu den histaminreichen Lebensmitteln zählt - also wird mein Verdacht auf Histaminintoleranz nur noch mehr bestätigt.

Ich bin allerdings ziemlich ratlos und auch ärgerlich über die normalen Kinderärzte, die mich nicht ernst nehmen. Wir haben eine beschwerliche Stillzeit hinter uns und ich möhte meinem Sohn weitere Quälerei ersparen.

Welchen Arzt kann ich aufsuchen, um meinen Sohn (jetzt 8 Monate) definitiv testen zu lassen?

Ich quäle mich natürlich mit der Frage, warum er das Histamin nicht toleriert? Hätte ich in der Schwangerschaft und Stillzeit besser mit meinen Nahrungsmittelunverträglichkeiten umgehen sollen? Oder lag es doch daran, dass er schon mit ca. 3 Monaten die erste Impfung bekommen hat?

Falls du mit deinem Latein schon weiter bist als ich, bitte ich dich dringend um Rat
 
Hallo Salima,

Ups, ist ja schon ewig her, aber ich will die Antwort nicht schuldig bleiben.

ich habe meine Kinder auch so vollwertig ernährt... aber wenn man dan darufkommt, dass sie gerade mit Fructose und Getreide ein Problem haben, dann sieht man das mit anderen Augen.

Ich kann dazu nichts sagen, da ich die Ernährung deiner Kinder nicht im Detail kenne. Meiner Erfahrung nach treten Intoleranzen bei einer naturbelassenen Ernährung nicht auf und verschwinden auch wieder, wenn man die Ernährung konsequent naturbelassen gestaltet. Da solche Krankheiten sich aber über Generationen hinweg entwickeln und dummerweise doppelt so lange brauchen, um aus der Generationenfolge zu verschwinden, wie sie brauchten, um hineinzukommen, kann es durchaus sein, daß die Krankheiten trotz naturbelassener Ernährung noch bestehen. Da hilft nur Geduld und Konsequenz.

Meine Erfahrung zeigt aber, daß in nahezu allen Fällen Ernährungsfehler gemacht wurden - ohne, daß ich dir das jetzt unterstellen möchte. Der eine füttert Sojamilch zu, der andere Fruchtzwerge nach dem Motto "einer kann nicht schaden", der nächste Säfte, wieder einer Quark, damit das Kind groß und stark wird, usw... Die potentiellen Fehlerquellen sind reichlich vorhanden und leider führen gerade bei Intoleranzen und Allergien schon kleine "Ausnahmen" dazu, daß die Beschwerden nicht verschwinden. Ich kenne Fälle, bei denen alleine das Zufüttern von etwas Sojamilch ausreichte, um das Ausheilen der Krankheit zu verhindern....

Mein Kleiner hat kiloweise Obst gegessen.. verträgt aber keine Fructose.

Dein Kleiner sollte nicht kiloweise Obst essen. Obst ist extrem auf Süße gezüchtet und sollte daher nicht mehr als 1/3 der täglichen Frischkost ausmachen. Mindestens zwei Drittel sollten unerhitzte Gemüse und Blattsalate sein.

Und Vollkorn soll Kleinkindern auch nicht gegeben werden.. ist bei "unreifem" Darm und/oder geschädigtem nicht so der Hit.

Es gibt keinen unreifen Darm. Der Säugling kann vom ersten Tag an alle Nähr- und Vitalstoffe verdauen und resorbieren. Das muß auch so sein, sonst könnte er die Muttermilch nicht verarbeiten. Bestenfalls könnte man sagen, daß sich die Darmflora erst noch entwickeln muß, aber das passiert automatisch entsprechend der Nahrung.

Das Kind kann daher durchaus auch von Anfang an Vollkorn verdauen. Ich kenne diverse Kinder, die mit Frischkornmilch bzw. Frischkornmandelmilch aufgezogen wurden. Keines hatte irgendwelche Probleme, solange die Mütter die Finger vom Fabrikzucker ließen. Und genau da liegt das Problem, denn Fabrikzucker macht Vollkornprodukte nunmal unverträglich. Da Fabrikzucker in der üblichen Säuglingsnahrung immer enthalten ist, kommt es zwangsläufig zu Blähungen, wenn man das mit Vollkorn kombiniert. Die Ursache ist aber nicht das Vollgetreide, sondern der Farbrikzucker.

Bei einer Schädigung des Darms muß der Arzt entscheiden, wie die Ernährung aussieht. In der Regel wird die Schädigung aber gerade durch die übliche Fabrikzucker-Auszugsmehl-Fabrikfett Ernährung verursacht, so daß meist eine Ernährung mit Vollkornprodukten sogar notwendig ist, um die Krankheit zu heilen.
 
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