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https://www.allergiezentrum.org/images/pdfs/Histaminintoleranzsyndrom.pdf

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Zusammenfassung
Das Histaminintoleranzsyndrom ähnelt in der Symptomatik der allergischen, IgE- vermittelten Reaktion. Die betroffenen Patienten, meist Frauen mittleren Alters, leiden z.B. unter Kopfschmerzen und Fließschnupfen, insbesondere nach dem Verzehr histaminreicher Nahrungsmittel, dem Genuss alkoholischer Getränke oder der Einnahme bestimmter Medikamente. Neben diesen Symptomen sind ebenfalls lebensbedrohliche anaphylaktische Reaktionen zu beobachten.
Der vorliegende Artikel beschreibt die biochemischen Prozesse und zellulären Hintergründe des HIS und zeigt die diagnostischen und therapeutischen Verfahren in der HNO-Heilkunde auf. Unser Ziel ist es, die Aufmerksamkeit auf dieses oft unerkannte Krankheitsbild zu lenken und zu einem vertieften immunologischen Verständnis beizutragen.
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Ein ziemlich wissenschaftlich geschriebener Artikel, der einiges an Wissen enthält. Am besten liest man den Artikel und schreibt sich Stichpunkte auf, um sie dann evtl. praktisch zu verwerten.

Was mich interessieren würde:
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Die postheparine Freisetzung der DAO ist allerdings höchst inkonsistent und weist eine hohe interindividuelle Variabilität auf[14]. Neuere Methoden umgehen diesen Schritt:

Garcia-Martin et. al konnten einen sensitiven Assay etablieren, der auf der Oxidation von O-Dianisidin beruht und Cadaverindihydrochlorid als Substrat nutzt[6].
Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass der Assay ohne radioaktive Markierung auskommt. Anhand der ermittelten enzymatischen Aktivität kann nun eine Aussage über das Vorliegen eines Histaminintoleranz-Syndroms getroffen werden: liegt die Aktivität bei ≥10 U/ml ist sie unwahrscheinlich, bei <10 U/ml wahrscheinlich, ein Wert von < 3 U/ml ist nahezu beweisend für einen pathologischen Befund.
Einschränkend ist dieses diagnostische Verfahren nicht bei schwangeren Frauen einsetzbar, da diese einen 500 – 1000fach höheren Spiegel an DAO als Nicht-Schwangere haben.
Um falsch negative Befunde auszuschließen sollte bei Patienten, die klinische Merkmale des Histaminintoleranz-Syndroms aufweisen, zusätzlich der Histaminspiegel im Serum untersucht werden [10, 20, 22]. Hierfür existieren verschiedene Radio- und Enzym-Immunoassays. Weiterhin kann es sinnvoll sein, Kupfer, Vitamin B6 und Vitamin C zu bestimmen. Diese dienen der DAO als Kofaktoren und sind essentiell für die Funktion des Enzyms und damit für die Metabolisierung des Histamins. Bei pathologischen Befunden ist ggfls. eine Substitutionsbehandlung erforderlich.

Als Goldstandard in der HIS-Diagnostik gilt der doppelblinde, placebokontrollierte orale Provokationstest (DBPCFC) nach histaminarmer Diät
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Ist das der übliche Test, wenn man einen Gastroenterologen bzw Arzt findet, der bereit ist zu testen? Wird so heute die DAO getestet?

Grüsse,
Oregano
 
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