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Da Histamin auch bei STress ausgeschüttet wird, ist es wichtig, vor Operationen darauf hinzuweisen, daß man Probleme mit dem Abbau von Histamin hat.

Jarisch schreibt dazu:

...
Im Rahmen von chirurgischen Operationen ist der Anästhesist immer wieder mit Blutdruckabfall und Atemproblemen konfrontiert. Oft trifft es den Anästhesisten unvorbereitet, weil anamnestisch über diesbezügliche Erkrankungen nichts bekannt war.
Nun muss man wissen, dass Histamin durch dramatische Ereignisse erhöht freigesetzt wird, das heißt, jeder Schlag auf den Körper, jeder Unfall, jede Unfallverletzung, aber auch das Ansetzen des Skalpells am Beginn eines operativen Eingriffes führt zu einer erhöhten Histamin-Freisetzung. Ist der Patient nun Histamin-intolerant, so kann das vermehrt freigesetzte Histamin zu Blutdruckabfall und/oder Atemstörungen führen. Es ist daher die Antihistaminika-Prämedikation (Gabe von H1-Rezeptorenblockern) vor der Operation absolut zu empfehlen. Zu diesem Thema gibt es eine kürzlich veröffentlichte Studie im Lancet, die ganz deutlich nachweist, dass das perioperative Risiko (also das Risiko während einer Operation) mit einer Antihistaminika-Prämedikation deutlich reduziert wird.
Aus dem Gesagten geht hervor, dass nicht nur die allgemein gestellte Frage nach einer stattgehabten Allergie, die vom Anästhesisten bzw. Internisten vor der Operation gestellt wird, letztlich von Bedeutung ist, sondern die Frage nach einer Histamin-Intoleranz. Leider wird insbesondere die letzte Frage fast immer vergessen, obwohl sie von enormer Wichtigkeit sein kann. Es ist ja so, dass der zu operierende Patient im
Operationssaal weder Hausstaubmilben noch Pollen noch Tierhaaren ausgesetzt ist, sondern dass er die Histamin-Intoleranz immer "mit sich trägt" und auf entsprechende Histamin-Belastungen entsprechend reagiert.
Der Rat für den untersuchenden Arzt ist daher, nicht nur die Frage nach einer allfälligen Allergie, sondern auch nach einer Histamin-Abbaustörung zu stellen.
Der Rat für den zu behandelnden Patienten vor einer Operation ist daher eine Prämedikation mittels H1-Rezeptorenblocker Idealerweise abgesprochen mit dem Operateur.
...
Operatione/Narkosen - nmi-Portal: Nahrungsmittel-Intoleranz
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ISBN: 313105381X


Zusätzlich frage ich mich, ob Schlaflosigkeit nach Operationen zu den Nachwirkungen dazu gehört? Ich hatte zwei Operationen, nach denen ich ca. 10 Tage so gut wie gar nicht schlafen konnte. Die Ärzte meinten, ich solle Baldrian nehmen. Erfolg: Null :mad:. Die Akupunktur, die ich dann bekam, half ein bißchen, aber so ganz gut wurde es eigentlich nicht mehr mit dem SChlafen.

Grüsse,
Oregano
 
Hallo zusammen,

ich hatte im vergangenen Jahr eine OP und legte beim Narkose-Vorgespräch das Gutachten eines Umweltmediziners vor. Damit machte ich mich nicht sehr beliebt, aber es hatte positive Konsequenzen:

Ich bekam vor der Narkose Cortison und Antihistaminika i.v. Und das Erwachen aus der Narkose war dermassen gut, ich fühlte mich so gut wie Jahre vorher nicht mehr. Keine Übelkeit, kein Schwindel, keine Benommenheit, nichts. Und Appetit ohne Ende.

Kann jedem mit bekannter Histaminose und/oder Allergien nur dringend empfehlen, vor eine OP unbedingt darauf hinzuweisen (Befunde sind da äusserst hilfreich).

Grüsse
Eva
 
Mir ging es ähnlich, Eva.
Ich habe deutlich darauf hingewiesen, daß der Histaminabbau bei mir nicht wirklich funktioniert und sie deshalb ja auf mich aufpassen sollen.
Die Op verlief gut, und ich bin ohne Erbrechen, Übelkeit oder sonst irgendetwas aufgewacht.
Nur das Nichtschlafenkönnen hat mir ganz schön zugesetzt, und keiner konnte mir sagen, warum ich nicht schlafen konnte.

Grüsse,
Oregano
 
Die Charité schlägt im Zusammenhang von Operationen und Mastozytose folgende Maßnahmen vor:


https://www.mastozytose-charite.de/fileadmin/pdf/Hinweise_zu_Narkosen_Operationen_IMCC_v3.pdf

Da steht u.a.:
... Eine intravenöse Applikation intravenöser Medikamente, insbesondere Muskelrelaxantien, ist generell empfohlen. ...

mh - mir wäre es unsympathisch, überhaupt Muskelrelaxantien zu bekommen, denn die stehen eigentlich auf der Liste der bei HIT unverträglichen Medikamente:

... Muskelrelaxantien: Tubocurarin, Suxamethonium, Pancuronium ...
https://histaminarm.wordpress.com/allgemein/

(sehr informativer Artikel zur HIT).

Grüsse,
Oregano
 
Danke für die Beiträge.
Aus Erfahrung kann ich sagen, dass ich vor einer geplanten OP seitens der Anästhesisten nicht nach einer bestehenden Histaminintoleranz befragt wurde.
 
hallo.

bei meinem enkel wurde in der uni erlangen beckenstanze und rückenmark-biobsie durchgeführt.

ihm wurde vor der op fenistil und kortison gespritzt .
wärend der op nochmal und 5 stunden später auch nochmal,
da er immer wieder flush und herzrasen bekam.

egal was für allergien da sind,bei einer geplanten op
ist es immer besser vorzubeugen.

lg gabi
 
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