Frage zum Histaminwert

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7.358
Hallo zusammen,

habe aufgrund von HPU und allergischen Reaktionen auf Medikamente, die hauptsächlich als Rötungen und Juckreiz auftreten, meinen Histaminwert im Vollblut testen lassen.

Der Wert ist in einem normalen Bereich.

Meine Frage hierzu ist: Muß ich eigentlich, bevor dieser Wert gemessen wird, histaminreich essen. Schnellt dann erst der Blutwert in die Höhe? Kann es sein, dass der Wert nur normal ist, weil ich einige Tage/Wochen histaminarm gegessen habe?

Es kann nämlich überhaupt nicht sein, dass ich kein Histaminproblem habe. Alles, aber auch wirklich alle Symptome deuten darauf hin.:confused:

Herzliche Grüße
Kayen:wave:
 
Hallo Kayen,

wo hast Du den Histaminwert messen lassen?

Soweit ich das bis jetzt mitbekommen habe, ist der Histaminwert nicht unbedingt ein klares Indiz dafür, daß man allergisch reagiert. Dafür wird eher der IgE-Wert bestimmt.

Soviel ich weiß, wird bei einem Verdacht auf eine Histaminintoleranz bzw. einer Mastozytose eher die Tryptase gemessen. Aber eindeutig ist das alles wohl nicht.

Histamin ist typischerweise auch erhöht bei Mastozytose bzw. Urticaria pigmentosa, aber auch bei Polycythaemia vera durch Vermehrung der basophilen Granulozyten: Insbesondere bei älteren Menschen mit Pruritus sine materia sollte daran gedacht werden. Urticaria, als Paradigmaerkrankung für Histamin, zeigt fast immer normale (!) Histaminwerte, jedoch oft eine Verminderung der Diaminoxydase (einem Histamin abbauenden Enzym). Beim Anaphylaktischen Schock ist Histamin, aber auch die gleichzeitig freigesetzte Tryptase erhöht, interessanterweise auch die Diaminoxydase. Letzteres kann als Versuch des Körpers interpretiert werden, durch Freisetzung aller Diaminoxydasereserven den drohenden Schock zu bekämpfen....
Histamin-Intoleranz: Ein oft übersehenes Problem

Eine Reaktion auf Medikamente kann auch durch eine HIT bedingt sein; das muss keine Allergie sein. Eine Intoleranz kommt auf anderem Weg zustande als eine Allergie.

Gruss,
Uta
 
Hallo Uta,

lieben Dank für Deine informative Rückantwort. Der Histaminwert wurde vom Hausarzt überprüft. Vielleicht hat er auf diesem Gebiet nicht so viel Ahnung. Tropenmedizin ist ja sein Spezialgebiet. Eine Urticaria (chronisch) wurde mal vom Hautarzt festgestellt. Vielleicht wäre für die Abklärung ein Hautarzt angebrachter? Mein letzter Hautarztbesuch wegen meiner Histaminsymptome war wenig informativ. Ich habe ihm so alle meine Symptome geschildert: z.B. rot werden beim Rotweintrinken, Nesselausschlag bei Opiaten, Fisch undWein führt manchmal richtig zu Nesselfieber. Die einzige Antwort war von ihm, dann trinken sie eben keinen Rotwein, nehmen keine Opiate und essen keinen Fisch. Durch war er damit.:confused:
Irgendwie hat man dann gar keine Lust mehr und man wird mehr und mehr zu seinem eigenen Therapeuten.

Liebe Grüße
Kayen:wave:
 
Es bleibt einem gar nichts anderes übrig als eigener Therapeut zu sein, weil gerade in Sachen HIT sich die meisten Ärzte nicht auskennen. Ich höre auch immer mal, daß die HIT eine Allergie wäre :confused: :eek:) ...

Du kannst ausprobieren, wie es Dir mit Pellind geht. Aber sonst bleibt tatsächlich nur übrig, erst einmal Histaminbomben zu meiden und dafür zu sorgen, daß der Darm saniert wird, Gifte vermieden und evtl. fehlende Vitamine und Spurenelemente genommen werden.

Gruss,
Uta
 
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