Herzerkrankung und nun ?

ory

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wenn jemand eine schwere herzerkrankung hatte scheint das leben erst einmal völlig aus den rudern geraten zu sein .

oft stellt sich eine verunsicherung ein mit den fragen :

was kann ich noch , was kann ich mir noch zumuten , welche anstrengungen kann dem herz zugemutet werden .

welche umstellung im leben kommt da auf einen zu .

was kann man selber zur genesung beitragen .

welche bewegungen ,welche ernährung oder wie auf stress reagieren .

welche lebensqualität bleibt übrig .

bei diesen gedanken kann es schnell auch noch zu einer depression kommen .

wie geht die familie damit um , wie kann sie helfen ohne noch mehr zu verunsichern .

sicherlich können zur beantwortung dieser fragen betroffene anderen betroffenen tipps zukommen lassen .

lg ory
 
Hallo ory

Vielen Dank, dass du diesen Beitrag eröffnet hast.

Die Rate derer, die nach einer Herzkrankheit/-operation an Depressionen erkranken ist erschreckend hoch. Doch gibt es zwei verschiedene Ursachen hierfür. Einerseits wird ganz klar die Psyche dafür als Grund genannt (was ja auch völlig verständlich ist). Andererseits gibt es die Hypothese, dass aufgrund der Herzproblematik quasi unser Unterbewusstsein/unser niederes selbst auf "Vorsicht" schaltet. Damit entstehen ein Haufen von chemischen Reaktionen im Körper, die eben auch Depressionen auslösen.

Aber genug Theorie.

Beruflich und auch privat kann ich wirklich nur dazu raten, mit dem Kardiologen zu schauen, ob man in eine Herzgruppe gehen kann. Wenn möglich sollte auch immer eine Reha gemacht werden.
Beides hilft sehr, da man einerseits merkt, dass man nicht allein ist mit seinem Problem, und andererseits wird dort darauf geachtet, dass die Person lernt, mit dem was er hat umzugehen und seine körperliche Konstitution zu verbessern.

Was man nicht tun sollte, ist sich "einigeln" (liest sich komisch das Wort).

Es gibt so vieles, was man hierzu schreiben könnte :)

Liebe Grüsse,
Desiderie
 
hallo Desiderie ,

Andererseits gibt es die Hypothese, dass aufgrund der Herzproblematik quasi unser Unterbewusstsein/unser niederes selbst auf "Vorsicht" schaltet. Damit entstehen ein Haufen von chemischen Reaktionen im Körper, die eben auch Depressionen auslösen.

hierzu ein wenig mehr wissen wäre die optimale „richtung „ ohne „hintergedanken“ die krankheit anders anzugehen .

lg ory
 
hallo Desiderie ,

Aber genug Theorie.

Ich finde die von dir geschriebene therorie interessant und würde wirklich mehr davon lesen ,weil ich einfach denke das hintergrundwissen allgemein viel zu wenig aufmerksamkeit bekommt .

gerade dieses unterbewusstesein/unser niedriges selbs ,ich nenne es einfach die nicht bewussten im krankheitsfall immervorhandene „hab-acht-stellung-gedanken „ und einen haufen symptome hervorrufen können , behindern dermaßen ein normales leben wieder zuführen das gerade da wirkliche aufklärung mit allem drum und dran von nöten wäre .

zumindest wäre es hier im forum machbar .;)

meistens bekommt der betroffene zwar eine rhea ,aber sich einer herzgruppe anzuschließen fällt schon wieder aus dem/seinem pflichtprogramm , entweder sind die wege zu weit(kein auto /bus oder bahn )oder es ist keine begleitung da die hilfreich zur seite steht , auch mag der betroffene oft nicht nach hilfe frage und so fängt wie du es so schön formuliert hast das „einigeln“ unbemerkt schon an .

obwohl die experten sich noch nicht so ganz einig sind ob nicht vielleicht eine depression vor einer herzerkrankung vorhanden war .ist der weg hier zu einer möglichen depression eigentlich schon gelegt
und warum soll es in diesem fall nicht auch zwei oder auch drei möglichkeiten geben .

Es gibt so vieles, was man hierzu schreiben könnte
ich würde mich wirklich freuen würdest du es in der tat umsetzen und mehr dazu schreiben .

lg ory:wave:
 
Hall zusammen

MEIN Grund, warum ich nicht in eine Herzgruppe gegangen bin (ich hatte es eigentlich vorgehabt, nach der REHA): Ich war im Durchschnitt 20 Jahre jünger als der Rest.

Bereits in der REHA hatte ich gesehen, dass ältere herzkranke Menschen sich automatisch von Jüngeren je nach Bedarf Hilfestellung erwarten/erhoffen. Dass diese aber auch ein Herzproblem haben, sahen sie vorrangig nicht. Nur bin ich jetzt jemand, der reflexartig zu Hilfe kommt, was mir aber unter Umständen gar nicht gut tat.

Der Fehler, warum ich dann nicht in die Herzgruppe ging, lag eindeutig an mir...weil ich mich nicht abgrenzen konnte. Aber das kann ich heute noch nicht, trotz intensiver psychologischer Behandlung.

Ja ich war auch in einer Depression....ich kann noch nicht mal sagen, dass ich wirklich ganz 'draussen' bin (es kamen einfach noch zuviele andere Dinge dazu). Aber ich habe einen Weg für mich gefunden ohne Antidepressivas und medizinischen Beirat damit umzugehen, sodass ich psychisch einen mehrheitlich gut erträglichen Alltag leben kann.

Meine Angstattacken konnte ich mit einem Tee 'beseitigen'. Ok, die ganz tiefen Existenzängste werde ich vielleicht nie mehr ganz los...jeder, der einen Hirnschlag oder Herzinfarkt durchgemacht hat, mag vielleicht verstehen, wie ich das meine....aber man kann leben, ohne täglich daran erinnert zu werden.
Mir persönlich hats viel gebracht, wenn ich mich um andere Menschen kümmern konnte....aber ich musste erst ein ungefähren Eindruck erhalten, wieviel ich ertragen und investieren kann. Dies dauerte ein paar Jahre.

Liebe Grüsse :wave:
FataMorgana
 
Hallo Zusammen

Der Kardiologe meines Vaters hat eine Herzgruppe, die in einem Fitnessstudio trainieren darf. Dies geschieht natürlich unter ständiger Aufsicht. Aber dort sind alle altersstufen vertreten.

Ich sehe auch das Problem, dass die jüngeren sich dort nicht so ganz wohlfühlen. Dabei ist es gerade für Jüngere extrem wichtig, sich richtig zu bewegen.

Ein gutes Herz-und-Kreislauf-Training (bitte nicht verwechseln mit Her-Kreislauf-Training. Es müssen keine Marathonläufer aus sden "Patienten" werden) ist enorm wichtig fürs Herz. Ein kräftiges Herz kann gewisse Dinge einfach besser kompensieren. Dabei ist es im Grunde völlig egal, welche Art von Herzkrankheit man hat.

Ich habe eigentlich in meiner Herzgruppe "alles" gehabt. Vom Infarkt, zum Bypass, angeborener Herzfehler, plötzlicher Herzstillstand, Klappenfehler usw.
(Als Therapeut ne enorme Herausforderung. :p) man muss immer alles parat im Kopf und auch im Notfallkasten haben, jeder reagiert ja anders, falls was ist.)

Grundsätzlich können sich alle erholen. ABER jeder bestimmt selbst, wie viel ;)

Liebe FataMorgana
Du schreibst auch, "es kamen noch zu viele andere Dinge hinzu".....
So ist es leider immer. Man darf sich nicht unterkriegen lassen. Ist leicht gesagt.. Aber versuchen muss man es immer. Du hast ja schliesslich auch versucht die Depressionen loszuwerden. Attacken ebenso.
Du willst also Leben!

Wir Menschen sind leider oft Gewohnheitstiere - und nicht zuletzt auch Faultiere (mich eingeschlossen)!

Ausreden finden wir immer genug.

Nur als Beispiel: Ich hatte einen Patienten, der war schwerhörig, hatte massive Schwellungen in den Beinen, Krampfadern, vormals Thrombose, Asthma, Diabetes und Rheuma. Trotzdem kam er nach 5facher Bypass-OP zu mir in die Herzgruppe. Klar, er spielte die schnelleren Spiele nicht mit, aber er hat ein angemessenes Training bekommen und es hat ihm Spass gemacht.
Es geht alles!

Ich wünsche Euch einen schönen Sonntag!
Gruss, Desiderie
 
Desiderie ....hört sich gut an. Habe es gerne gelesen und es leuchtet mir auch ein....

Nur als Beispiel: Ich hatte einen Patienten, der war schwerhörig, hatte massive Schwellungen in den Beinen, Krampfadern, vormals Thrombose, Asthma, Diabetes und Rheuma. Trotzdem kam er nach 5facher Bypass-OP zu mir in die Herzgruppe. Klar, er spielte die schnelleren Spiele nicht mit, aber er hat ein angemessenes Training bekommen und es hat ihm Spass gemacht.
Es geht alles!

Es geht alles....Prinzip Hoffnung.Difi
 
Hallo, Es gab mal eine Gesundheitssendung in einem der Dritten:" Schwaches Herz- gut behandelt". Die Sendung ist leider schon länger nicht mehr online, aber im Anhang gibt es den Text dazu.

Liebe Grüße
Datura
 
Hab den Anhang vergessen, aber jetzt!
 

Anhänge

  • schwaches Herz- gut behandelt.doc
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Ich kann nur immer wieder Strophantin empfehlen!
Kein anderes Herzmittel hat mir so gut - ohne Nebenwirkungen - geholfen, denn Strophantin ist ein pflanzliches, aber sehr potentes Mittel

www.strophantus.de/was-ist-strophantin.html

LG Kerstin
 
Hallo Angie,

das Präparat heißt Strodival mr und ist in jeder Apotheke ( leider nur mit Rezept) erhältlich. Es gibt auch homöopathische Mittel, die ich für nicht wirksam genug halte.

LG Kerstin
 
Hallo, Sonnenblume- Kerstin,

Ich habe die von Dir verlinkte Seite aufmerksam gelesen, auch diverse Links, hochinteressant!

Mir ist eingefallen, dass in meiner Kindheit/frühen Jugend das Wort "Strophantin" sozusagen in aller Munde war, mein Vater war Arzt, irgendwann hat man nichts mehr davon gehört.

Danke Dir für die Info!

Datura
 
danke datura ,

der link ist wirklich hoch interessant .

lg ory
 
Das freut mich, dass ich Euch vielleicht helfen konnte.
Nur Strophantin wird von der Pharma angefochten, wer weiß, wie lange es noch erhältlich sein wird.

LG Kerstin
 
Hallo,
habe mit Interesse den Thread gelesen und war begeistert, dass Strodival MR erwähnt wurde. Kann ich nur unterstreichen: Ich kenne jemanden, der 3 Herzinfarkte in einem Monat hatte. Die Ärzte wollten Bypass legen, trotz extrem schwachen körperlichen Zustand (die Person sah in den letzten Tagen des Krankenhausaufenthaltes aus wie kurz vorm Sterben). Eine derart schwere OP hat die Familie abgelehnt. Sie befürchtete zu viele Komplikationen (Versterben auf dem OP-Tisch, Koma, Pflegebedürftigkeit). Nach Widerstand der Ärzte (aber auch Androhung von rechtlichen Schritten) zurück nach Hause. Strodival MR eingeschlichen unter Obhut des verständnisvollen (zwar schulmedizinischen, aber menschlichen) Hausarztes: 1 Kapsel am Tag bis zu 8 Kapseln am Tag. Resultat kein Herzinfarkt mehr - seit einem halben Jahr. Gesundheitszustand besser als jeh vermutet.
Ein anderes Beispiel über häufige Herzinfarkte, die überwunden wurden bei Dagmar Heib | Infektionskrankheiten | Chronische Krankheiten | Krebs | Kinderheilkunde.
Und Strodival MR: Ja, gibt es nur auf Rezept und nicht jeder Hausarzt ist so verständig. Daher mal bei Anton Gräupner schauen (bitte googeln).
Alles Gute
 
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