Herzaussetzer und nun?

Probier mal rein Rohkost zu essen, so wie es vom Baum/Strauch, oder aus der Erde kommt. Da wird dir es bestimmt sehr schnell besser gehen.
 
Hallo zusammen,

ich will hier gerne mal ein update zu meinen Extrasystolen machen. Nach kardiologischer Untersuchung sind die VES bei mir auf eine andere Ursache als dem Herzen selber zurück zu führen. Mitte nächster Woche bekomme ich noch ein abschließendes LZ-EKG, um die Anzahl und die Art des ES noch einmal unter die Lupe zu nehmen.

Ich selber habe bemerkt, dass die ES in der Häufigkeit stark nachgelassen haben, wenigstens die von mir gespürten und ich spüre sie fast alle.

Seit acht Wochen bekomme ich das Medikament Tromcardin, bestehend aus Kalium und Magnesium + einigen anderen Vitaminen und Folsäure. Ich nehme davon morgens und abends je eine Tablette und ich denke, dass ein Mineralstoffmangel die ES bei mir zusammen mit dem Roemheld-Syndrom ausgelöst haben.

Denn die TS treten nur in Verbindung mit Blähungen auf. Die habe ich zwar auch noch, doch da ich vermutlich eine Elektolytentgleisung hatte, die nun ausgeglichen ist, reagiert mein "Herzlein" nicht mehr so bockig mit Extraschlägen, wenns mal von unten her ein wenig drückt.

Also toi toi toi, von mehr als 200 ES am Tag ist es nun auf gut und gerne 5 - 10 ES zurück gegangen. Damit kann ich leben, weiß ich doch nun, dass die ungefährlich sind.
Ich hoffe, dass das LZ-EKG nicht etwas anderes dazu sagt, denke aber vom Gefühl her, dass das gut ausgehen wird.

Lieben Gruß, Tanja:)
 
Hallo zusammen,

nun brauche ich doch mal eure Hilfe. Das Ergebnis des LZ-EKT von Vorgestern liegt mir vor und wirft einige Fragen auf, die mich beunruhigen.

Zur Vorgeschichte:
Mein LZ-EKK vor genau einem Jahr sagte folgendes:

213 VES, keine Couplets, keine Triplets, keine Salven, keine Pausen länger als 2 sec., keine SVES.
Keine signifikante Herzrythmusstörung. Therapie nicht erforderlich.

Das jetzige LZ-EKG weist folgendes aus:
min HF 53, max HF 133, SDNN 118 ms, PNN50 1,55%
146 SVES, Couplets 35, Triplets 2, SVPT 1:14 QRS bis 152, Pausen 1 2:53 sec., keine SV-Tachykardien.
Befund: SR, keine VES, vereinzelte SVES, Procedere: eher konservativ.

So, und nun? Warum hatte ich vor einem Jahr nur VES und jetzt nur SVES ? Da ist doch etwas oberfaul, oder kann so etwas ein? Und was hat das mit der SVPT von einer Minute und 14 Secunden mit bis zu 152 Schlägen zu bedeuten? Gespürt habe ic h das übreigens als starkes "Blubbern" im oberen Darmbereich zu genau der Zeit, die nun im Befund steht.

Ich mache mir doch ernsthaft Sorgen, dass mein Herz einfach stehen bleibt. Wie würdet ihr auf diesen Befund reagieren, wie damit umgehen? Oder ist das wirklich unbedenklich?

Bitte antwortet mir schnell, denn ich kriege sehr schnell eine Panik, je mehr ich darüber nachdenke. Sollte ich noch einmal einen dritten Kardiologen aufsuchen? Viele Fragen, aber die schwirren mir so durch den Kopf und der jetzige Kardiologe oder seine Helferinnen verweisen schlicht auf den Hausarzt. Doch den kann ich erst am Montag erreichen.

Danke schon mal für eure Antworten und
lieben Gruß
Tanja
 
Ich kann dir hier mal folgendes geben - hierbai handelt es sich um Wikipedia-Inhalte:

SVES
Supraventrikuläre Extrasystolen entstehen oberhalb der Bifurkation des His-Bündels, meistens im Vorhof (Atrium). Man unterteilt sie in atriale SVES (ektopes Zentrum im Vorhofmyokard) und nodale SVES (ektopes Zentrum am AV-Knoten, auch AV-junktionale SVES). Bei atrialen SVES wird der Sinusknoten mitentladen. Dadurch verschiebt sich sein Rhythmus genau um die Erregungsleitungszeit vom ektopen Fokus zum Sinusknoten (nichtkompensatorische Pause). Bei der nodalen Extrasystole wird der Vorhof rückläufig entladen. Beide können die Herzkammern aus ihrem Rhythmus bringen (supraventrikuläre Arrhythmie). SVES beim Gesunden bedürfen keiner Therapie, beim Vorliegen einer Herzerkrankung wird vorrangig diese behandelt.

VES
Bei einer ventrikulären Extrasystole breitet sich die Erregung von einem ventrikulären ektopen (außerhalb der normalen Schrittmacherstrukturen gelegenen) Fokus über die Herzkammern aus. Dabei bleibt entweder der Herzrhythmus unbeeinflusst, da die nächste Sinuserregung nach der extrasystolischen Refraktärzeit der Ventrikel eintrifft (v. a. bei niedrigen Herzfrequenzen und früher Extrasystole), oder es kommt zu einer kompensatorischen Pause. Man unterscheidet rechtsventrikuläre von linksventrikulären Extrasystolen. Die einfallenden Extrasystolen haben einen verbreiterten QRS-Komplex.

Mehrere Extrasystolen aus einem Erregungszentrum (monotop) erscheinen im EKG gleichartig (monomorph). Polytope Extrasystolen entstehen hingegen in verschiedenen Erregungszentren und unterscheiden sich deshalb auch im EKG (polymorph). Paarweise auftretende Extrasystolen werden als Couplets, drei oder mehr direkt aufeinander folgende Extrasystolen als Salven bezeichnet. Folgt auf jede normale Erregung des Herzens eine VES, spricht man vom Bigeminus.

Die Einteilung der VES richtet sich nach der Lown-Klassifikation. Wie bei der SVES ist auch die VES beim Gesunden nicht behandlungswürdig. Beim Vorliegen von auslösenden Erkrankungen werden vorrangig diese behandelt. Bei komplexen Rhythmusstörungen bei einer kardialen Grunderkrankung kann eine Behandlung mit Antiarrhythmika notwendig sein

Couplets
Diese erklären sich aus der Beschreibung der VES - Es sind also mehrere Extrasystolen die kurz aufeinanderfolgen.

SVPT
Was das ist weiss ich auch nicht. Aber das kann dir dein Kardeologe mit Sicherheit beantworten. Ich denke aber, dass es nichts schlimmes ist, da er dir sonst sicherlich mit Medikamenten etc. geholfen hätte
.

Ich gebe dir wirklich den Tip, dich zu beruhigen. Ich kann sehr gut nachvollziehen wie du dich fühlst, da ich in der selben "Scheisse" stecke. Aber ich bin auch sicher, dass meien Extrasystolen vegetativ sind - Ich hab weit mehr als 8 Herzechos und 3 Kardeologen besucht :) Auch LZ, KZE und Belatungsekg hinter mir - alles Bestens.

Selbst das LZ EKG misst nicht alles perfekt - z.B. können Husten, stolpern, etc. alles als Extrasystolen im EKG gewertet werden. (schnelle Bewegungen, etc.) Also nimm das nicht alles so sehr ernst was da steht.

Die wichtigste und zuverlässigste Untersuchung ist nach wie vor das Herzecho mti Doppler. Da sieht man in der Regel alles (ausnahmen gibt es immer), aber wenn 2-3 Kardeologen dir das bestätigen, kannste darauf vertrauen.

Das EVS plötzlich SVES werden können ist auch möglich.

Ich würde auch wetten,d ass du während des EKGs immer mal wieder nervös warst - allein dein Puls mit 133 zeigt das im Prinzip. Ich würde wirklich sagen, dass es bei dir mit 99% Wahrscheinlichkeit vom vegetativen Nervensystem kommt.

Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du diese Panik los lässt. Dass du vergisst was du hast (eben doch nicht hast), etc. Fang an zu leben. Du vergisst mit der Panik dein Leben - was nützt es dir gesund zu sein, aber nicht zu wirklich zu leben und das Leben zu geniessen? :)

Häufige Gründe für Extrasystolen
- psychische Belastung
- Allergien/Intolleranzen (ggf. mal darauf Testen? - IGE Wert)
- Ernsthafte Erkranungen (wurden ja ausgeschlossen)

Also , denk daran - LEBE dein LEBEN und verbinge nicht die Zeit mit Panik und Ängsten :)

Kannst mi vertrauen, ich weiss wovon ich rede :) Habe Monate in den Paniken und Ängsten gelebt. Mittlerweile akzeptiere ich die Extrasystoen und an manchen Tagen hab ich Sie gar nicht, an manchen ganz leicht und wieder an manchen sehr stark :) Aber nur eins ist wichtig und das sag ich mir selber immer wieder - ICH BIN GESUND!

Ich wünsche dir alles, alles Gute, viel Kraft, Mut und Glauben :)
 
Also , denk daran - LEBE dein LEBEN und verbinge nicht die Zeit mit Panik und Ängsten :)
Hallo Shibbo,

danke und nochmals danke für Deinen Beitrag und die zitierten Worte. Ja, ich beginne so langsam, die ES als etwas Normales zu sehen. Wenn sie dann kommen, sage ich schon manchmal vor mich hin "ach mein liebes Herz, Du brauchst Dich doch nicht immer melden, ich passe schon auf dich auf".;)

Manchmal hilft es, dann wieder steigt die Angst hoch. Doch auch die kann ich inzwischen besser beherrschen (dank Psychotherapie).
Du vergisst mit der Panik dein Leben - was nützt es dir gesund zu sein, aber nicht zu wirklich zu leben und das Leben zu geniessen?
Wahre Worte, die ich gerne beherzigen will.

Ganz lieben Gruß,
Tanja:)
 
Freut mich, dass ich dich etwas beruhigen konnte - ich wünsche dir auch wirklich, dass du es kannst. Denn du wirst sehen, die Extrasystolen werden immer weniger werden.

Auch gar nicht mit dem Herz sprechen - nich mal annähernd an das Herz denken. Wenn die Sie spürst einfach weiter machen als wäre gar nichts :)
 
Hallo,

in diesem Thread versammeln sich anscheinend überwiegend Menschen mit Herzneurose oder Herzphobie (Freud sprach schon vor 1900 von Herzangstneurose). Diese Vermutung wird von den Betroffenen nicht so gern gehört (sie meinen, sie würden nicht ernst genommen). Aber es gibt wohl kaum eine Erkrankung mit besserer Prognose: es ist erwiesen, daß Herzneurotiker im Durchschnitt seltener oder - je nach Anlage der Studie - später in ihrem Leben Infarkte erleiden. Vermutlich leben sie gesünder. (Vgl. den Klassiker: H. E. Richter, D. Beckmann: "Herzneurose", viele Auflagen. Die Analytiker meinen übrigens, Herzneurose komme von einer ungelösten Mutterbindung. Bißchen unspezifisch, aber mag ja sein.)

Tja, unsere Herzen stolpern einfach - im wörtlichen und im übertragenen Sinn. Das schadet ihnen nichts - und uns auch nicht. Ich hatte mit ca. 20 eine massive Herzneurose, rechnete dauernd mit meinem sofortigen Sekundenherztod - und Jahrzehnte später lauf ich immer noch rum. Lange analytische Psychotherapie war völlig unwirksam - der Spuk verging, als die "Welt" mich mehr interessierte als mein naher Tod: als ich mich ein paarmal fürchterlich tragisch verliebte, dann wider Erwarten doch eine tolle Frau fand (genauer: sie mich :freu: ) - die hätte mich ausgelacht, allenfalls fröhlich mein Herz geküßt :kiss: , wäre ich ihr mit solchem Zeug :mad::mad: gekommen - und Kinder und richtig viel Arbeit. Jemand hier schrieb von dem Gefühl, das Herz springe heraus - jaaa, toll, genau dazu ist es da. Das Bild ist auch eine Metapher für Liebe.

Und ich hatte mehrfach fantastische Ärzte. Als mein Vater am Infarkt gestorben war (fettleibig, Kettenraucher, ohne Bewegung, depressiv), verstärkte dies natürlich meine Angst und ich flehte den Internisten an, doch wenigstens ein Belastungs-EKG zu schreiben. Er, freundlich-unerbittlich: "Nein. Ich hab Sie kürzlich den XY-Berg [eine ziemlich steile Straße in meiner Heimatstadt] mit dem Rad rauftreten sehen. Mehr bringt ein Bel.-EKG auch nicht."

Es gibt eine Menge verschiedener "Arrythmien" - etwas komplex. Gute Internisten können in den allermeisten Fällen durch einfaches Auskultieren ohne aufwendige Untersuchungen erkennen, ob eine der ungünstigen, behandlungsbedürftigen Varianten vorliegen könnte. Besonders Privatpatienten werden freilich oft viel "ernster" genommen, als ihnen gut tut: Bei ihnen rentieren sich aufwendige apparative Untersuchungen. Von der NPA (National Physicians Alliance) - s. Archives of Internal Medicine - erschien vor wenigen Tagen ein Denkschrift "Less is more". In der wird betont, daß häufig - auch in der Kardiologie - unnötige Untersuchungen zu unklaren Befunden führen, diese zu weiteren, diesmal invasiven Untersuchungen und zur Übertherapie mit ihren selber therapiebedürftigen Nebenwirkungen.

Natürlich hat es Sinn - neben der Befolgung der üblichen Empfehlungen - etwa ab 50 die wichtigsten Parameter alle paar Jahre zu checken: Schwermetalle (v.a. Quecksilber, Blei), Blutfette, CRP, Homocystein, Lp(a), ADMA u.a. Die meisten normalisieren sich durch grünbetonte Rohkost; manchmal braucht es dazu NEMs.

Natürlich hat die Sache auch noch einen anderen Aspekt: Einmal werden unsere Herzen wirklich stehen bleiben. Definitiv. Es ist gut, sich die unausweichliche Vergänglichkeit immer wieder nüchtern vor Augen zu halten. Dadurch wird die Gegenwart kostbarer (paradox - ist aber so), und die Motivation, sie zu nutzen, steigt. Nutzen kann man sie durch Liebe und Arbeit. Nur. - Vor einer Weile sagte der Arzt nach einer kardiologischen Routineuntersuchung (inzwischen bin ich in einem Alter, in dem die empfohlen sind) lächelnd "Keine Todesursache erkennbar." Und nachher, als ich wegging, plötzlich ernst: "Aber vergessen Sie nicht - es gibt Unfälle." Er meinte: das Herz kann auch "einfach so", ohne jede erkennbare Ursache, stehenbleiben. Das alte MEDIA VITA IN MORTE SUMUS. - "Der Tod ist groß. // Wir sind die seinen / lachenden Munds. / Wenn wir uns mitten im Leben meinen / wagt er zu weinen / mitten in uns." (Rilke)

Ein langes, glückliches Leben
(stolpernd oder nicht)
wünscht
Windpferd
 
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Die meisten normalisieren sich durch grünbetonte Rohkost;
Hallo Windpferd,

was Rohkost anbelangt, so bedeuted gerade jene in diesen Tagen ein erhebliches Risiko. Ich meine wegen EHEC. Aber das wird sich ja hoffentlich bald mal wieder normalisieren.

Dein Beitrag gefällt mir sehr gut, er enthält ganz viel Wahrheiten, die ich an mir selber bereits feststellen konnte.
Meine Herzneurose ist nun überstanden, erst der dritte Kardiologe konnte mich von meinem gesunden Herzen überzeugen. Seither lassen mich die weinigen Stolperer ziemlich unberührt. Alles ist im grünen Bereich.

Lieben Gruß, Tanja:)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Tanja,

freut mich sehr, daß es Dir offenbar gut geht. Möge Dein Herz fröhlich weiterstolpern. Wenn diese Angst mal weg ist, kommt sie wohl nicht wieder - soweit ich weiß.

Ich fand's damals, in meiner Genesungszeit, toll, immer wieder mal wild zu sprinten - und zu fühlen, wie das Herz steil raufregelt und bald wieder nah am Ruhepuls schlägt. Fast ein Symbol dafür, daß man weiterleben darf.

Über EHEC mach ich mir keine Sorgen. Gegenwärtig sind knapp ein Hundertstel von einem Promille der Bevölkerung (< 1 : 100.000) in D erkrankt. Das ist fast nichts im Vergleich mit anderen Alltagsrisiken. Sogar das RKI, das so gern gewinnträchtige Katastrophenszenarien ausmalt, hängt dies Ding nicht hoch.

Einfach Bio-Sachen und waschen. Übrigens trinke ich grad während des Schreibens ziemlich hochprozentigen Grassaft. Ungekocht.

Auf Dein Wohl!
Windpferd


PS: Dein Wahlspruch - "Wer meint, gesund zu sein . . ." bringt mich zum Lachen.

Überhaupt ist Hypochondrie schon manchmal lustig. Ich, superhypochondrisch früher, hab mal ein knappes Dutzend von Tumormarkern eigenmächtig untersuchen lassen. Und siehe, einer, zuständig für Lungen-Ca war klar positiv. In Todesangst rannte ich zu einem alten, freundlichen Internisten. Der seufzte nur: "Oh Gott. Wenn Sie so viel untersuchen lassen! Dann haben wir sooo viel zu tun, um das alles wieder wegzumachen." Hatte nicht gewußt, daß die allermeisten Marker gar nicht verläßlich sind.
 
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Einfach Bio-Sachen und waschen. Übrigens trinke ich grad während des Schreibens ziemlich hochprozentigen Grassaft. Ungekocht.

Auf Dein Wohl!
Hallo Windpferd,

danke, dass Du auf mein Wohl diesen mir völlig unbekannten Grassaft trinkst. Aber tut mir leid, zur "Grasfresserin" bin ich noch nicht mutiert. Doch wer's mag..........:)

Lieben Gruß, Tanja
(Aus Niedersachsen, wo EHEC derzeit etwas öfter vorkommt und mich alles rohe Grünzeug meiden lässt)
 
Ist schön echt heftig mit EHEC.....liebe Rohkost...kann es in Uruguay voll durchführen aber beobachte die Entwicklung in Europa. Allerdings Grassaft habe ich noch nie probiert. Schmeckt das? Wie macht man das?

Haltet euch an einfache Hygineregeln. Waschen, waschen, waschen.

LG, Difi
 
Guten Morgen Difi,

Du bist ja früh am Morgen unterwegs! Bewunderung! Ach, ich seh grad, Du lebst in Uruguay - da war's ja Abend um die Zeit.

Grassaft. Man braucht einen Flecken Erde, wo Hunde nicht gassi geführt werden und wo nicht gedüngt ist. (Mitten in der Stadt nicht immer leicht zu finden.) Dann mit einem scharfen, langen Messer abschneiden, was einem gefällt. Möglichst großer Anteil von Wildkräutern - soweit man die eben kennt. (Empfehlenswert: W. Fleischhauer: "Essbare Wildkräuter" und ders.: "Wildkräutersalate". Freilich beschäftige F. sich nur mit der mitteleuropäischen Flora.) Ich liebe u.a. Löwenzahn, Brennesseln (für die braucht man natürlich Handschuhe), Wegerich, Klee, Bärlauch. Nichts Dürres, nichts von der Hitze sehr Erschlafftes. Auch Blätter von Bäumen gehen - hab ich noch nicht versucht. Dann gleich in kaltes Wasser einlegen, spülen und in den Entsafter.

Diese Maschinen sind leider nicht billig. Ich habe vor 2 Jahren einen "Greenstar" geschenkt bekommen, mit dem ich sehr zufrieden bin. (Von Rohkost Naturkost Gesundheit von Keimling - bin nicht sicher.) Er beruht auf einem raffinierten System zweier ineinandergreifender Schneckenwalzen, von einem Elektromotor getrieben. (Vielleicht sind auch andere Küchenmaschinen geeignet; davon versteh ich leider nichts. Mit normalen Mixern geht's jedenfalls nicht.) Man darf das Gras nicht einfach reinwerfen oder -stopfen, sondern muß es mit etwas Achtsamkeit büschelweise reinstecken. Die Maschine trennt den Saft von dem nahezu trockenen "Trester", den man als Dünger verwenden kann. Die Maschine gleich nach Gebrauch gründlich spülen.

Der Saft wird gleich in große Flaschen abgefüllt und in den Kühlschrank gestellt. Er ist sehr konzentriert; ich verdünne ihn mit der fünffachen Menge Wasser. Ziemlich sättigend. Ich habe ihn zum ersten Mal gekostet bei einem eintägigen Kurs eines bekannten Umweltmediziners. Hat mir erst mal überhaupt nicht geschmeckt, aber aus Ehrfurcht . . .

Nun, was einem schmeckt, ist ja wohl überwiegend anerzogen. Mein Geschmack war halt wie üblich verdorben durch lauter Gekochtes, viel zuviel Kohlehydrate (auch Einfachzucker, was ja ein Suchtmittel ist). Jedenfalls konnte ich mich relativ leicht umerziehen. In einer Zeit, in der ich mich, immer wieder rückfällig aber schließlich erfolgreich, auf "grünbetonte Rohkost" (mit aus Rohmilch selbstgemachtem Joghurt, Eidotter, Samen, ein wenig Nüsse, selten kleine Seefische), sog. "Gorilla-Diät" umstellte. Die erste spürbare Belohnung war, daß ich nach dem Essen nicht mehr müde wurde (was zuvor lästig war), was auf eine "Verdauungsleukozytose" zurückgeführt wird (allerdings strittig). Auch der postprandiale Pulsansteig um bis zu 20 bpm (nach Coca ein Test für NMUVn) fiel weg. Ebenso die manchmal chronische Obstipation. Kaum noch Infektionen, keine Herpes-I-Rezidive mehr. (Das kann freilich auch durch ziemlich radikale Gebißsanierung und viiiel DMPS etc. bedingt sein.)

Der Geschmack ist schwer zu beschreiben. Es gibt in den westlichen Sprachen viel zu wenig Vokabular für Geschmackswahrnehmungen - obwohl die vorhanden und sehr verschiedenartig sind. (Ein Mangel an Weisheit? - das lateinische Wort für "weise" ist ja mit dem für "schmecken" verwandt.) Ähnlich wie bei Wein (obwohl es da die Oinologen gibt, die Weine atemberaubend gut beschreiben können, nicht nachvollziehbar für Laien). Er schmeckt jedenfalls interessant, to say the least, würzig, aromatisch, herzhaft, manchmal etwas bitter , manchmal auch irgendwie flach, langweilig. Auf den ersten Schluck mag ihn fast niemand. (Bitterstoffe, v.a. bittere Tees, haben mir übrigens sehr geholfen, mich von Süßkram zu entwöhnen. Dafür gibt es auch eine Erklärung, die ich vergessen hab.)

Also - guten Appetit! Was immer Ihr in Uruguay so futtert.

Herzlich
Windpferd
 
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Sehr spannend.....Windpferd....

Hier lebtman wie in Europa um 1970. man kennt zwar Dünger..ist aber oft zu teuer...BIO ist hier vieles, weil man es immer noch so macht wie bei Omma!

Ist das wirklich unser Problem?

Der Geschmack ist schwer zu beschreiben. Es gibt in den westlichen Sprachen viel zu wenig Vokabular für Geschmackswahrnehmungen - obwohl die vorhanden und sehr verschiedenartig sind. (Ein Mangel an Weisheit? - das lateinische Wort für "weise" ist ja mit dem für "schmecken" verwandt.) Ähnlich wie bei Wein (obwohl es da die Oinologen gibt, die Weine atemberaubend gut beschreiben können, nicht nachvollziehbar für Laien). Er schmeckt jedenfalls interessant, to say the least, würzig, aromatisch, herzhaft, manchmal etwas bitter , manchmal auch irgendwie flach, langweilig. Auf den ersten Schluck mag ihn fast niemand. (Bitterstoffe, v.a. bittere Tees, haben mir übrigens sehr geholfen, mich von Süßkram zu entwöhnen. Dafür gibt es auch eine Erklärung, die ich vergessen hab.)

Warum Entwöhnung von der Muttermilch?

LG, Diif
 
Difi: Buenos dias!
:morgenkaffee:

(Ach, schon hier ein halbes Scheitern: hierzulande gibt es dieses auf dem Kopf stehende Ausrufungszeichen nicht, das vor das "Buenos" gehört . . .)

"Ist das wirklich unser Problem?" fragst Du (im Zusammenhang mit Bio und Uruguay).
Nein, gewiß nicht. (Das Herzstolpern ja wohl auch nicht wirklich.) Aber was dann? Brauchen wir überhaupt ein Problem?

Und "Warum Entwöhnung von der Muttermilch?"
Keine Ahnung. Vielleicht ist das die Vertreibung aus dem Paradies? Ein Teil davon? (Und man könnte weiterfragen: Was ist denn meine "Muttermilch"? die mich immer noch nährt? Hier sind ja viele am Verhungern. Herzen vor allem?)

Fragen ohne Antwort. (Klar, Dichtung wär eine mögliche Antwort. Die Dichter wissen ja viel vom Herzen. Mehr als die Kardiologen? Aber das geht hier nicht. Warum?) Irgendwie öffnen unbeantwortbare Fragen den Raum. Das Herz? (Also nicht vollkommen off topic?) Viel weiter als Antworten. :danke: Gesünder wohl auch. Es bleibt ein Lächeln.

Das Lächeln wurde manchmal zum Lachen, als ich dann, neugierig geworden, Dein selbstbekundetes "Interesse" (lt. Profil) erwanderte, diese weite "www.razyboard.com"-Landschaft. Wo normale Menschen sich freundlich und einfach treffen, sich um Tiere kümmern, um Pflanzen, um uraltes Fondue-Geschirr, um ein winziges, empfehlenswertes Hotel, wo sie Geschichten erzählen . . . Die Mitteilungen im dortigen Forum viel kürzer - fünf Zeilen genügen meistens. Schon "Probleme", aber mit menschlichen Ausmaßen. Fast allgegenwärtig ein Hund, Rückenlage auf roter Matratze, mit super Bauchatmung. Allein der schon herzpflegend. Eben Uruguay, anscheinend (mit dem ich mich seit dem Geographieunterricht nicht mehr beschäftigt hab). Ein Hauch von weit her, aus meiner Kindheit, Jugend. Sag, "stolpern" bei Euch Herzen überhaupt?

Vielleicht :idee: tät es uns, mit unseren stolpernden Herzen und was auch immer, am besten, lange Ferien dort zu machen, z.B. in jenem Minihotel (die Besitzerin bäckt guten Kuchen, lese ich, vermutlich ernährungsphysiologisch nicht ganz kosher). Jugendherbergen gibt's ja auch. Viel billiger als alle unsere Therapien. Du - von "Beruf" schließlich "(Lebens-)Künstlerin" - könntest ja gelegentlich Guide sein. (Ach, schon wieder ein Projekt. Un-uruguaynisch wohl?)

Übrigens, eine Gruppe von bekannten Ärzten (Umweltmedizin) wollten in Brasilien eine "Funklochklinik" entwickeln. Da gibt es ja zauberhafte, einsame Gegenden ohne jeden Empfang. (Dort genesen die Menschen ohne Medikamente. Die Amalgamvergifteten scheiden Quecksilber aus ohne DMPS. Die impfgeschädigten Autisten werden gesund.) Aber kürzlich, so scheint es, dürfen Ausländer dort keinen Grund mehr erwerben. Ich werde die Gruppe mal auf Uruguay hinweisen.

Und noch eine "Brücke" gibt es: Joao de Deus, einen Wunderheiler aus Brasilien. (Vielleicht, für südamerikanische Verhältnisse nicht soo weit von Euch entfernt.) Ein seriöser, naturwissenschaftlich orientierter Arzt erzählte kürzlich, er habe da Heilungen gesehen, die medizinisch unmöglich sind. Ein hochkarätiger deutscher Arzt hat mindestens ein Buch über Joao übersetzt. Lustig auch: Joao darf nach brasilianischem Gesetz nicht heilen; wurde mehrfach verurteilt. Aber es ist so, daß gar nicht "er" heilt, vielmehr ergreift jeden Morgen eine wohltätige "Wesenheit" von ihm Besitz und heilt durch ihn. Also, entschied ein übergeordnetes Gericht schließlich, macht Joao sich nicht strafbar. Und die "Wesenheiten" kann man weder verhören noch verhalten. "Dinge gibt's, die gibt's gar nicht." Jedenfalls, Joao wird neuerdings auch nach Europa eingeladen, kommenden November ist er in Alsfeld / Hessen (Home | EARTH OASIS Travel). Grenzwertig, ich weiß. Natürlich "glaub" ich nicht an sowas. ;) Aber weiß ich so genau, woran ich "glaub"?

Jetzt aber Schluß! :zwinkern:
Dir und den Deinen einen glücklichen Herbst! :schaukel:
Addios
Cavallo del Vento


PS: Mit EHEC ist's nicht soo schlimm hier. Einer von Hunderttausend ist infiziert. (Die meisten überleben.) Tendenz zunehmend aber mit abnehmender Geschwindigkeit. Radfahren im Stadtverkehr ist wohl gefährlicher.
 
Meine güte ich hab dieses verdammte herzstolpern bzw ausetzer jeden Tag min. 10-15mal am Tag und glaube auch das jede min mein leben zu Ende geht viele lachen mich aus deswegen doch ich weiß es is da und das jeden Tag warum wie hört das auf werd ich jung sterben
 
Guten Morgen Mina Maus,

nein, Du wirst nicht jung sterben. Nicht wegen dieses Herzstolperns. Daß jede Minute das Leben zu Ende geht, diesen Eindruck hatten schon viele. (Ich auch - es ist Jehrzehnte her und ich leb immer noch, halbwegs fit.)

Hier lacht Dich auch gewiß niemand aus.

Lies doch ein klein wenig in dem vorangehen Thread, da findest Du schon einiges, was vielleicht auch mit Dir zu tun hat.

Und schreib bitte etwas mehr über Dich und über Deine Beschwerden. Sicher fällt hier jemandem etwas ein. Es muß nicht einfach so weitergehen.

Jetzt muß ich los. Dir einen guten Tag, trotzdem!

Liebe Grüße
Windpferd
 
Hallo Mina Maus,

man müßte wirklich eine Menge von Dir wissen, um zu Deinen Beschwerden was sagen zu können.

Zum Beispiel: wie ist Deine gegenwärtige Lebenssituation? Bist Du öfter traurig, bedrückt, pessimistisch usw.? In welchen Situationen, an welchen Orten treten die Herzbeschwerden bevorzugt auf und an welchen deutlich weniger? Was ist passiert, als (und kurz ehe) das anfing. Nimmst Du irgendwas ein an Medikamenten, Drogen? Warst Du schon beim Arzt? Wenn ja: was meinte der denn? Telefonierst Du viel mit Handy? Wieviel Schurlostelefone und WLANs stehen denn rum in Deiner Wohnung? in den Nachbarwohnungen? Gab es Veränderungen in Deinen zwischenmenschlichen Beziehungen? Wie ist Dein Schlaf?

Und vieles andere. Vor allem, was Dir selber einfällt.

Alles Liebe,
Windpferd
 
Guten Abend,

im Folgenden Auszüge aus einem ganzseitigen Artikel über BERNARD LOWN, einen der bedeutendsten lebenden Kardiologen (SZ vom 7. Juni, S. 16, Rubrik „Wissen“. Dort auch ein eindrucksvolles Porträtfoto).

(Das Lesen des Artikels hat meinen Herzrhythmus stabilisiert und gekräftigt. Vielleicht tut er das bei Euch auch.)


Heute ist der 90. Geburtstag von Bernard Lown – einem der bedeutendsten Kardiologen seit 1960, vielfachen Entdecker, Erfinder des Defibrillators, Entwickler der Lown-Klassifikation ventrikulärer Extrasystolen, Nobelpreisträger, Friedensaktivisten (Begründer der IPPNW, s.u.), „Menschenarzt“, Medizinkritiker (Begründer des „Ad-hoc-Committee to Defend Healthcare“ gegen die Profitorientierung der Medizin sowie gegen den Einsatz von zuviel Technologie und zu wenig „ärztlicher Kunst“).

„Die meisten Ärzte sind so verunsichert, dass sie bei jedem Patienten einen Ultraschall anfordern, ein Belastungs-EKG und eine Angiographie. Dabei kann man viel billigere Medizin machen – und bessere. Die Menschen müssen nicht von Spezialist zu Spezialist geschickt werden, dabei gehen sie verloren. Lost, they get lost! Patienten wissen nicht mehr, was mit ihnen gemacht wird und warum. Die werden immer unsicherer und ängstlicher und halten das Unwahrscheinliche für wahrscheinlich.“

Lown revolutionierte die Therapie Herzkranker. Er holte als erster Herzkranke mit Vorhofflimmern durch Elektroschockbehandlung (Kadioversion) zurück ins Leben. 1959 behandelte er einen Mann, bei dem immer wieder der Rhythmus entgleiste. Als Medikamente nicht mehr halfen, versuchte es der junge Arzt mit Strom. „Elektrische Spannung für das Herz, das war damals gegen jede Lehrmeinung. Mit Medikamenten hatte man Erfahrung, mit diesen konventionellen Methoden konnte man wenig falsch machen. Aber wir waren an den Grenzen der Medizin, betraten Neuland. Würde der Patient sterben so wäre auch mein Leben verpfuscht." – Der Patient und seine Frau wussten, dass ihn die Prozedur umbringen konnte. Lown schieb in die Krankenakte, dass er allein die Verantwortung übernehme. Nachdem die Elektroschocks gesetzt waren hörte Lown „langsam, stark und regelmäßig ein Lab-Dab, Lab-Dab, diese Herzgeräusche versetzten mich in Verzückung wie damals, als ich das erste Mal die Eröffnungstakte von Beethovens Fünfter gehört habe.“

Ein Jahr lang bastelte Lown an dem Defibrillator, verbesserte die Spannung. Bald hatte sich die neue Behandlungsmethode weltweit verbreitet, Millionen Menschenleben wurden so gerettet. – Er selbst entdeckte etliche Rhythmusstörungen; die Systematik dieser Störungen stammt von ihm. – Er konzipierte und realisierte die „Coronary Care Units“ (Kontinuierliche Überwachung des Herzrhythmus). Von ihm stammt die Lidocain-Therapie für ventrikuläre Extrasystolen und die erste Beschreibung einer nach ihm benannten Herzrhythmusstörung und des Sinusknotensyndroms.

Einmal behandelte er „einen reichen Europäer. Der war zu allen kardiologischen Koryphäen weltweit gereist, die Experten waren sich einig, dass der Mann im nächsten halben Jahr operiert werden müsse, dringend." Lown untersuchte ihn, der Herzbefund war harmlos. „Kommen Sie in zehn Jahren wieder und gehen Sie Kardiologen aus dem Weg, habe ich ihm geraten“, sagt Lown und schmunzelt. [I]„Alle wollten nur sein Geld.“ [/I]Zehn Jahre später meldete sich der Mann aus Paris, gut gelaunt und beschwerdefrei.

Auch mit 90 kann er noch glaubhaft Zuversicht vermitteln, ohne alles rosarot zu übertünchen. Oft erlebte er, dass verängstigte Patienten ihn gleich nach der Untersuchung um einen neues Termin in wenigen Wochen baten. Er riet ihnen dann, frühestens in zehn Jahren wiederzukommen. Falls die Patienten ungläubig zurückfragten, ob er das ernst meine, entgegnete Lown, er habe keinen Zweifel daran, dass sie so lange lebten.

Ein guter Arzt erkennt, was die Menschen bewegt, aber nicht auf medizinische Gründe zurückzuführen ist. „Gebt ihnen Arbeit, gebt ihnen Wertschätzung“, sagt Lown. „Armut und Ungleichheit sind die wichtigsten Gründe für Krankheit. Zwei Jahre nach jeder Wirtschaftskrise steigt die Zahl der Infarkte. Ärzte müssen auch deshalb politisch aktiv sein.“ In den 60ern gründete er, zusammen mit Evgeny Tschasow, einem Moskauer Kollegen auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges IPPNW (International Physicians for the Prevention of Nuclear War / Internationale Ärzte zur Verhütung des Atomkriegs), eine Vereinigung, der 1985 200.000 Ärzte angehörten. (U.a. Horst Eberhard Richter – hier bereits erwähnt als Autor eines Buchs „Herzneurose“ – einer der bekanntesten in Deutschland.) In diesem Jahr nahmen Lown und Tschasow den Friedensnobelpreis für IPPNW entgegen (entgegen dem Protest von Bundeskanzler Helmut Kohl).

Er gibt seinen Patienten entkrampfende Hinweise, sich im Irrsinn des Alltags nicht noch verrückter zu machen. Sport, gar ins Fitness-Studio? Bernard Lown stöhnt. „Ich rate Patienten davon ab.“ Das helfe auch nicht gegen Todesangst. – Eine bestimmte Diät? Bernard Lown verdreht die Augen. „Was für ein Unsinn. Ich sage Patienten, dass sie keine Eier, keine Butter oder weniger Fleisch essen sollen. Die Leute sollten ihrem Geschmack folgen. Wenn wir etwas genießen, ist es gut für uns. So einfach kann das Leben sein.“ – Gelegentlich habe er aber Patienten doch zu Sport geraten. Aber nicht aus dem naheliegenden Grund. Sie wollen, dass ich für mein Herz Sport treibe?, haben Patienten gefragt. "Nein," sagte Lown, „das ist eine zufällige Nebenwirkung. Ich mache mir keine Sorge um Ihr Herz sondern um Ihre Stimmung. Sport hilft wunderbar gegen schlechte Laune und ist eines der besten Gegengifte gegen Depression.“

Lown hat in Boston Sprechstunde gehalten bis er 86 war. Seine Arbeit nannte er sein „Anti-Aging-Programm“. Er wolle ja verstehen, was die Menschen krank macht. Und „mit jedem Patienten verbinde ich etwas, seine besondere Geschichte, die merke ich mir. Außerdem sind Details ein Zeichen der Zuneigung.“ Er erinnert sich an Patienten, die er vor einem halben Jahrhundert gesehen hat.

Neben über 400 Beiträgen zu Fachzeitschriften stammen von ihm 4 Bücher. Davon sind derzeit erhältlich: „Die verlorene Kunst des Heilens. Anstiftung zum Umdenken“ (amerikanischer Untertitel: Practicing Compassion in Medicine) und „Ein Leben für das Leben. Ein Arzt kämpft gegen den atomaren Wahnsinn“ (amerikanischer Titel: Prescription for Survival). Als Ko-Autor: "Kardiologie".

Er ist seit 65 Jahren verheiratet und hat drei Kinder.
 
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Ja also um auf meine Lebens Situation zu kommen ich habe viel Stress da ich 5 Kinder hab die alle klein sind ja ich kann ohne mein Handy nicht leben und schlafe min. 8 Stunden in der Nacht doch trotzdem habe ich angst das was mit Mur nicht stimmt
 
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