Zunächst mal zu mir:
Hatte seit ein paar Monaten auch eher unspezifische Beschwerden einer Leistungsminderung. Aber kein "richtiger" Infekt, kein Fieber o.ä. (CRP <1,00 mg/l).
Bei der vorsorglichen Abklärung beim Kardiologen (wegen Wiederbeginn Training) wurde vor kurzem dann ein
Perikarderguss (8 mm an der Herzspitze) im Herzecho festgestellt, so dass ich mich auch etwas mit dem Thema beschäftigt habe. Folgende Artikel fand ich dazu sehr interessant:
https://www.kup.at/kup/pdf/9547.pdf
https://www.praxis.ch/pdf/1999/PX_39/Px_1999_88_1573.pdf
Soweit ich das verstanden habe: Einerseits kann ein Perikarderguss ernsthafte Ursachen haben, so dass eine gründliche Abklärung geboten ist. Andererseits kann man trotz gründlicher Abklärung oftmals nicht die Ursache herausfinden.
Zur Frage des diagnostischen Aufwands habe ich einen Bekannten (Chefarzt Kardiologie, der selber schon viele Punktionen gemacht hat) befragen können, leider wegen der Entfernung nur telefonisch. Von einer Punktion/Biopsie hat er abgeraten, aber ein Kardio-MRT empfohlen.
Das MRT-Ergebnis konnte ich gleich im Anschluss mit dem MRT-Arzt (Kardiologe, kein Radiologe wie sonst oft üblich) besprechen. Im MRT fanden sich keine Hinweise auf einen Erguss, sondern deutliches epi-/perikardiales Fett. Im Herzecho soll sich ein Erguss manchmal nur schwer von Fett unterscheiden lassen. Im MRT soll das mit speziellen Sequenzen sicherer gehen. Wobei: MRT ist nicht gleich MRT!
Und auch sonst im MRT keinerlei Hinweise auf myokardiale Entzündung/Narben/Fibrosen. Das klingt für mich erstmal überzeugend.
Mein BMI liegt übrigens bei 22, also völlig normal, so dass man also eigentlich kein Herz-Fett vermuten würde.
@jollyroger
Kennst du deine MRT-Befunde? Wurde darin zumindest der Erguss bestätigt? Und nur zur Ursache nichts gesagt? Bzw. eine entzündliche Ursache ausgeschlossen?
Und selbst dass schiebt mein hausarzt auf die psyche, weil er da nichts sieht...
Einmal nee psychodiagnose und dann ist man für immer gebrandmarkt...
Ein gewisses Risiko in der Richtung besteht natürlich. Aber was meinst Du konkret damit? Denn auf die Stirn geschrieben bekommt man eine Psychodiagnose ja zum Glück nicht. Einem neuen Arzt muss man später davon nichts erzählen. Und wenn es jetzt helfen würde ...
Andererseits, wenn ich mir durchlese, was bei dir an Diagnostik in sehr kurzer Zeit bisher betrieben wurde: 2xKH je 2 Wochen, 2xMRT, 4xAutoimmuntest, ... ich denke, dass du da ohnehin schon einen gewissen Stempel bekommen hast. Waren das eher koordinierte Untersuchungen/Behandlungen (Ärzte wußten von Voruntersuchungen/Ergebnissen) oder waren die eher unabhängig voneinander?
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es meist besser ist, wenn man direkt versucht, dass die Ärzte einem die (scheinbaren) Widersprüche in den Befunden zu erläutern: Mein schriftlicher MRT-Befund steht zwar im Widerspruch zum Herzecho-Befund meines Kardiologen. Der Grund dafür geht aber aus dem Befund nicht hervor und wird auch sonst nicht klar. Im persönlichen Gespräch mit dem MRT-Arzt ging das aber, so dass ich den Kardiologen darauf konkret ansprechen kann und das ganze für mich plausibel und nachvollziehbar wird.
Und grundsätzlich:
BMI bei dir von 17 bzw. 16 finde ich schon sehr wenig. Andererseits beim Belastungstest 225 Watt mit Puls 155 sehr gut. Wie passt das zusammen? Wie alt, groß, schwer bist du? Leistungssportler?
War das lange vor dem Erguss oder jetzt aktuell?
Dein Argument, dass es nicht am Untergewicht liegen kann, weil du das schon lange hast, scheint mir nicht stichhaltig. Es kann doch sein, dass du schon sehr lange am Limit warst. Solange die sonstigen Umstände günstig waren, konnte dein Körper das kompensieren. Aber irgendwann läuft das Fass über. Viele Dinge sind multifaktoriell. Wenn du zu BMI 16 oder 17 und Beschwerden googelst, findest du jede Menge. Nur, wenn man sonst keinerlei Beschwerden hat, hat das Untergewicht für sich selbst, keinen Krankheitswert. Dies ist aber bei dir seit einiger Zeit nicht mehr so. Ich würde deinen BMI als mögliche (Mit-)Ursache nicht einfach ignorieren.
