Folliculitis decalvans

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07.12.17
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Hallo Leute, ich bin Daniel(21) bei mir wurde auch folliculitis decalvans festgestellt. Vor drei Jahren hat es angefangen - doch jetzt erst beginnt die Behandlung, welche sich über drei Monate ziehen soll mit "Eremfat 300 und Clindamycin AL 300".
Davor habe ich Skid 50 - 6 Wochen eingenommen. Es wurde besser, doch dann wurde es schlagartig schlimmer. So fängt jetz meine Therapie an. Es ist alles entzündet und schmerzt. Wie konntet ihr euch früher schlafen legen? Mit Schmerzmittel?
Wie sieht es bei euch mit dem Haarwuchs aus? Bekommt man nach der Behandlung kahle Stellen? Ich konnte noch keinen Haarausfall feststellen. Kommt es noch, oder gibt es Mittel und Wege es zu verhindern?
Freue mich über eure Erfahrungen und Tipps.
 
... Folliculitis decalvans

Eine der hartnäckigsten Kopfhauterkrankungen ist die Folliculitis decalvans, die sowohl Männer als auch Frauen betreffen kann (26, 27). Es handelt sich um eine intensive, granulozytär geprägte Entzündung mit Destruktion der Haarfollikel und der Kopfhaut. Pathogenetisch relevant ist ein Zusammenspiel zwischen Staphylokokken und einer überschießenden starken Entzündungsantwort. Klinisch zeigen sich narbig-atrophe Areale mit entzündlich gerötetem Rand (Abbildung 3). Am Rand finden sich oft Büschel- oder Pinselhaare. Sie sind Eintrittspforte für Staphylokokken und führen so zur weiteren Verschlimmerung der Entzündung (27).

Die Behandlung der Folliculitis decalvans ist langwierig und schwierig. Als Basistherapie sollten die Staphylokokken durch tägliche Kopfwäsche mit keimvermindernden Shampoos reduziert werden. Systemische Antibiotikatherapien über einen Zeitraum von 4–8 Wochen mit Clarithromycin oder Doxycyclin führen häufig zur Besserung, oft treten jedoch wieder Rezidive auf.

Am wirksamsten ist folgendes Kombinationsschema: Clindamycin (300–0–300 mg) und Rifampicin (300–0–300 mg) über 6 bis 12 Wochen. Danach sind fast alle Patienten beschwerdefrei, zum Teil über viele Monate hinweg (27, 28). Bei etwa der Hälfte der Behandelten kommt es zu Rezidiven, die einer erneuten Therapie bedürfen. Ein kleiner Teil der Patienten (1 von 17) muss die Therapie wegen gastrointestinaler Nebenwirkungen abbrechen (28).

Dapson 2 × 50 mg täglich über mehrere Monate bis Jahre kann die Entzündungsaktivität ebenfalls unter Kontrolle halten (e13, e14).

Um Rezidive zu vermeiden, müssen möglichst alle Büschelhaarfollikel operativ aus der Kopfhaut entfernt werden. Wenn die Erkrankung zum Stillstand gekommen ist, können größere Narbenareale operativ verkleinert werden.
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https://www.aerzteblatt.de/archiv/179396/Diagnostik-und-Therapie-von-Haar-und-Kopfhauterkrankungen

Hallo ReacT,

wenn man sich das Foto in dem Artikel anschaut: das sieht auch nicht gerade gut aus. Warst Du denn bei einem bzw. mehreren Hautärzten?


Clindamycin: Clindamycin: Nebenwirkungen - Onmeda.de

Eremfat: EREMFAT 150mg/ -300mg/ -450mg/ -600mg: Nebenwirkungen & Wechselwirkungen - Onmeda.de

Kann denn nicht zuerst die Haut von außen mit Salben, Lotionen usw. behandelt werden, bevor Du so lange Antibiotika schluckst? Und wenn schon Antibiotika: dann doch bitte mit Probiotika , damit der Darm nicht zu sehr leidet.

Grüsse,
Oregano
 
Hey Oregano,
Ich hatte davor schon eine Creme -> Erythromycin2%/Trimaciolonacetonid 0,1%/Hydrophile Hautemulsion NRF S.25 ad 50,0 - musste man in der Apotheke mischen und kühl lagern, hat nicht so viel gebracht :(
Die 3Monate sind vorbei - ich war bei der Untersuchung, der Arzt war begeistert. Ich konnte ohne Probleme meine Haare anfassen, alles war wieder gut. Ich bekam dann ein Haarschaum verschreiben (Deflatop: beinhaltet Kortison) damit sollte ich auf meine Kopfhaut, jeden morgen und jeden Abend etwas auftragen. Aber die Entzündungen kamen langsam wieder; so eilte ich zur Hautklinik erneut. Der Arzt meinte ich soll den Schaum weiter auftragen und wenn er leer ist nochmals kommen! (Dieser Kortisonschaum wird nicht mehr hergestellt und ist zur Zeit nicht lieferbar!!!!!) Aktuell: ich habe wieder einen starken Rückfall, weis auch nicht was ich machen soll. Ich war bei mehrern Hausärzten, bei einem privaten Hautarzt und in einer Hautklinik - ich bin mir zwar im klaren das es eine seltene Erkrankung ist, aber nichts hilft mir. Derzeit verusche ich mit Teebaumöl meinen Kopf einzumassieren und meine Haare mit frisch aufgebrüchtem Kamillentee zu waschen. Schlafen legen kann ich mich nur mit Schmerzmittel und gegen den Juckreiz habe ich Cetirizinratiopharm verschrieben bekommen. Glücklicherweise muss ich sagen das meine Kopfhaut nicht so aussieht, wie die Bilder im Internet - aber wenn es soweit kommt wär das eine totale Katastrophe ! Die Hautklinik meinte das es andere Maßnahmen geben würde, aber es noch dafür zu früh wäre. Jetzt suche ich einen Dermatologen in der Nähe auf und fange wohl von neuem an, mit Behandlungen oder was auch immer.

Hoffe das Leute auf diesen Bericht aufmerksam werden und der ein oder andere Betroffene seine Prozedur erleutern kann.
 
Hallo React,

ist eigentlich klar, ob es sich bei Dir um Bakterien handelt, die die Entzündung verursachen oder ist es ein Pilz oder beides? Das macht doch in der Behandlung einen Unterschied aus .

Vielleicht findest Du hier Anregungen, was Du tun könntest?:
... Naturheilkunde Behandlung

An erster Stelle steht hier die Ursachenforschung. Bei Diabetikern darf der Gang zum Arzt nicht fehlen, um festzustellen, ob der Patient auch medikamentös richtig eingestellt ist. Zudem muss die Ernährung des Betroffenen hinterfragt werden. Ist ein geschwächtes Immunsystem die Ursache für die Haarwurzelentzündungen, so sollten Maßnahmen ergriffen werden, die das Immunsystem stärken. Dabei kommen eine Stuhlsanierung, Eigenbluttherapie, Schröpfkopfbehandlung und verschiedenste Pflanzen, wie zum Beispiel die Taigawurzel, Echinacea, oder Propolis zum Einsatz.

Äußerlich angewandt hilft das Auftragen von Abszess-Salben, die Wirkstoffe der Lärche und der Kiefer enthalten und das Ausheilen fördern. Warme Kompressen, mit etwas Kamille angereichert, tragen zur Heilung bei. Homöopathische Mittel, wie zum Beispiel Hepar sulfuris, Silicea, Myristica sebifera kommen hier ebenfalls zum Einsatz.

Silicea wird gerne genommen, wenn Betroffene zu wiederkehrenden Eiterungen neigen, ...
Haarwurzelentzündung: Symptome, Ursachen und Behandlung

(bitte weiter lesen)

Überhaupt wäre der Besuch bei einem erfahrenen Homöopathen eine Möglichkeit...

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Oregano,
vielen Dank für diesen ausführlichen Link!

Liebe Grüße ReacT
 
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