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Was ist das für eine Ärztin?
Einen Ferritinwert von 500 hält sie für zumutbar?
LG
margie
Hallo Ditti
Als auch sporadischer Besucher des Symptome-Forums und als „gesunder Träger“ einer HH-Mutation (C282Y-H63D Compound Het) möchte ich meine Sichtweise vermitteln, die zum Teil im Widerspruch mit der Schulmedizin steht.
Auch ich habe mit Ferritin um 1100 bis 1200 begonnen und die Aderlässe bei Ferritin 500 ng/ml gestoppt, weil ich mich inzwischen in die Literatur eingelesen hatte und einen Facharzt für Haemochromatose an der Uni als Gesprächspartner gefunden hatte.
Als erstes hat er meine Hände angeschaut, da sich die ersten Symptome der HH häufig den Metakarpalgelenken (Mittelhandknochen) manifestieren. Nach seiner damaligen Meinung gehen einige der HH-Symptome nach Aderlasstherapie zurück, doch leider für die Betroffenen am wenigsten die Gelenkprobleme. Viele Gelenkschmerzen können auch mit rheumatischen Erkrankungen einhergehen und müssen nicht zwangsläufig mit Haemochromatose verbunden sein.
Ein Lungenröntgen kann ich wie Deine Aerztin nicht nachvollziehen. Seit 6 Jahren befasse ich mich mit den oberen Grenzwerten für Ferritin der unterschiedlichen Labors. Da gibt es Variationen von 340 bis 400 ng/ml für Männer. Neuerdings habe ich den oberen Grenzwert eines anderen Labors von 500 erhalten.
„Was ist das für eine Ärztin?
Einen Ferritinwert von 500 hält sie für zumutbar?“
@ Margie
Als Zahnarzt habe ich das Privileg, dass auch viele Aerzte in meine Praxis kommen, welche ich zu HH-Themen ausfragen kann. Einige haben auch Patienten mit HH-Genen, welche sie unterschiedlich behandeln. Vor einem Monat kam ein Arzt, der 2 Patienten betreut mit H63D- Mutationen (heterozygot und homozygot). Beide sind fühlen sich kerngesund und haben Ferritinwerte von 1200 und 1400, doch sind sie „Weingeniesser“, was immer man darunter verstehen kann. Er empfiehlt ihnen keine Aderlässe und macht eine periodische Ueberwachung der Leberwerte nach der Devise: „wait and see“, wie ich einer kürzlich erschienen Studie entnommen habe. Es könnte sein, dass die erwähnte Aerzin auch neuere Studien gelesen hat und nicht mehr so aggressiv vorgeht wie in den HH-Vereinigungen empfohlen wird.
Ich kenn mittlerweile sehr viele Menschen mit Ferritinwerten um die 1000 ng/ml, die kerngesund und „fitt wie ein Turnschuh“ sind. Der Genbefund HH bedeutet nicht, dass man krank wird - wegen der sehr niedrigen Penetration.
Meine Hypothese ist, dass es nicht das Eisen alleine sein kann, welches für die Symptome verantwortlich ist. Es muss noch zusätzliche, modifizierende Gene geben, welche bei wenigen Menschen leider die „Haemochromatose-Krankheit“ verursachen, doch die meisten Menschen mit gleichem Genbefund verschonen.
Dies ist die Aufgabe zukünftiger medizinischer Forschungen, und ich glaube, dass jeder einzelne mit dem Gentest-Programm 23andMe seinen Beitrag an der Forschung leisten kann.
Liebe Grüsse und alle einen guten Start ins 2015 mit viel Gesundheit.
IRONMAN