Von schlimmer Erkältung nicht erholt - Hashimoto

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22.10.10
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Hallo liebe Forenmitglieder,

vor einem Jahr fing es an, ich bekam eine schlimme Erkältung von der ich mich nicht mehr erholte. Nach einigen Wochen bekam ich aus heiterem Himmel einen schlimmen Schwindelanfall, mein Mann rief einen Notarzt, dieser meinte, es seien Durchblutungsstörungen im Kopf, die durch die Blutdrucksenkenden Mittel, die ich einnehmen muss, ausgelöst würde. Ich fühlte mich total schlapp und krank, ein Blutbild zeigte aber keine Auffälligkeiten. Dann begann mein Blutdruck zu steigen, Werte von 220/130 waren bald keine Seltenheit mehr. Mein Hausarzt verschrieb mir verschiedene Blutdruck senkende Mittel die aber nicht zum Erfolg führten. Da ich ständig starken Druck im Kopf hatte und mir schwindelig war wurde ein CCT vom Kopf gemacht, ohne Befund. Dazu kamen starke Schmerzen im Rücken ( unter dem Schulterblatt) auf mein drängen hin wurde ich an einen Orthopäden überwiesen. Das Röntgenbild zeigte einen Verschleiß des Halswirbels. Nun ging mein Hausarzt davon aus, der Schwindel und meine Beschwerden im Kopf würden durch die Halswirbelsäule kommen. Ich bekam Massagen, Fango und Krankengymnastik aber es stellte sich keine wesentliche Besserung ein.
Inzwischen ging es mir immer schlechter, Schwindel, starker Druck im Kopf, ständige Müdigkeit, Sehstörungen, Magenbeschwerden, Gliederschmerzen, eingeschlafene Hände. Nachdem ich dann innerhalb von 14 Tagen dreimal einen Notarzt benötigte wurde diesem Arzt die Sache zu dumm, also Einweisung ins Krankenhaus, dort wurde mein Blutdruck behandelt und ich wurde nach Hause geschickt. Damit gab sich der Notarzt jedoch nicht zufrieden und machte eine neue Blutuntersuchung und es zeigte sich, das meine Schilddrüse hochgradig entzündet ist. Es wurde eine Ultraschalluntersuchung gemacht, meine Schilddrüse ist vergrößert, ich habe keine Über- und keine Unterfunktion aber nach Aussage der Ärzte wohl Hashimoto-Thyreoditis. Eigentlich war ich nun froh das überhaupt mal was gefunden wurde, da ich inzwischen schon den Eindruck hatte, die Ärzte hielten mich für einen Hypochonder, und hoffte nun auf Besserung. Ich wurde aber schnell eines Besseren belehrt. Sowohl der Notarzt wie auch der Arzt der die Schilddrüsenuntersuchung gemacht hatte erklärten mir, daran könne man nichts machen und ich müsse mit den Beschweden leben. Mein Hausarzt war anderer Meinung und verschrieb mir, L-Thyroxin 75 1 Tablette, da ich mittlerweile was Medikamente angeht sehr unsicher geworden bin, wegen der Nebenwirkungen, habe ich eine halbe Tablette genommen und nun ging es mir noch schlechter, ich bekam Herzrasen, Schweißausbrüche, Zittern, der Schwindel wurde schlimmer. Ich wurde so nervös, zerkratze mir Beine und Kopf und habe das Gefühl ich platze. Eigentlich fühle ich mich nur noch halbwegs gut, wenn ich liege, dann ist auch der Schwindel weg. Nun meine Frage an euch, soll ich die Tabletten weiternehmen, vielleicht eine viertel Tablette versuchen. Ich muss ehrlich sagen, ich bin total verzweifelt, wie soll das weitergehen, ich bekomme Haus und Garten nicht mehr geregelt. Mag nichts mehr unternehmen, könnte nur noch heulen und am liebsten den ganzen Tag liegen und schlafen.
Hat jemand von euch auch diese Probleme und kann mir einen Rat geben wie ich damit umgehen soll und was ich vielleicht noch machen könnte?

Mit lieben Grüßen
Puzzi:traurig:
 
Hashimoto

Hallo Puzzi,

könntest Du Deine Schilddrüsenbefunde bitte einmal hier einstellen?
Uns interessieren die Laborwerte TSH, fT3, fT4; Antikörper TPO-AK, Tg-AK und TRAK.

Dass Du nach einer Einstiegsdosis von 75µg (Du hast allerdings nur die Hälfte genommen, was auch schon zuviel sein kann) Beschwerden hast, ist kein Wunder; der Körper muss sich an die Hormonzufuhr gewöhnen, und es sollte langsam und niedrig dosiert damit begonnen werden.

Ich würde Dir empfehlen, Dich beim Facharzt vorzustellen (Endokrinologe/Nuklearmediziner), weil die Schilddrüse ein nicht ganz einfaches Thema ist und sich andere Ärzte oft nur wenig damit auskennen:eek:).

Hier findest Du Informationen dazu:
Schilddrüse

Liebe Grüße,
Malve
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hashimoto

Hallo Malve,
vielen Dank für deine schnelle Antwort.
Hier nun meine Werte:TSH 1,35
FT3 3,06
 
Hashimoto

Da ist wohl gerade was schief gegangen, also noch einmal alles schreiben.

Hallo Malve,

vielen Dank für deine schnelle Antwort.

Hier nun meine Werte:
TSH 1,35
FT3 3,06
FT4 1,36
TPO-AK 3095
TG-AK und TRAk sind nicht untersucht worden.

Die Untersuchung meiner Schilddrüse ist im Medizinischen Versorgungszentrum für Nuklearmedizin durchgeführt worden.
Diagnose: Autoimmunthyreopathie, Eutyreose. V.d. endokriner Orbitopathie.

Da mein Hausarzt in Urlaub ist weiß ich nun nicht, soll ich L.-T. nun absetzen oder weiternehmen. Hat da vielleicht jemand einen Rat für mich?

Wie ich gelesen habe, soll auch Zink und Seelen hilfreich sein, in welcher Dosierung sollte man das zu sich nehmen?


Mit lieben Grüßen
Putzi
 
Hashimoto

Hallo Puzzi,

leider fehlen die Referenzwerte des Labors, jedoch kann man anhand der Antikörper sehen, dass Du tatsächlich eine Autoimmunerkrankung (Hashimoto) hast.

Der TSH-Wert ist soweit ok; viele Fachärzte empfehlen, bei Hashimoto einen Wert von nicht höher als 1.0 anzustreben. Dies scheint Ansichtssache zu sein.

Seit wann nimmst Du Schilddrüsenhormone? Du solltest sie keinesfalls absetzen. Es kann (muss aber nicht) lange dauern, bis die richtige/passende Einstellung mit Thyroxin (und das "Wohlfühlen") erreicht ist, hier ist also Geduld gefragt.

Wenn Du oben genannte Referenzwerte zur Hand hast - könntest Du sie uns bitte noch mitteilen?

Selen wird häufig empfohlen, weil dieses Spurenelement die Entzündungsaktivität der Schilddrüse eindämmen kann, was bei einer Autoimmunerkrankung wünschenswert ist. Normalerweise werden 200µg am Tag verordnet.

Liebe Grüße,
Malve
 
Hashimoto

Hallo Puzzi,

Die Untersuchung meiner Schilddrüse ist im Medizinischen Versorgungszentrum für Nuklearmedizin durchgeführt worden.
Diagnose: Autoimmunthyreopathie, Eutyreose. V.d. endokriner Orbitopathie.

Da mein Hausarzt in Urlaub ist weiß ich nun nicht, soll ich L.-T. nun absetzen oder weiternehmen. Hat da vielleicht jemand einen Rat für mich?

Wie ich gelesen habe, soll auch Zink und Seelen hilfreich sein, in welcher Dosierung sollte man das zu sich nehmen?

wie kommt es zu dieser Verdachtsdiagnose, endokrine Orbitopathie, wenn doch bei Dir keine TRAk ermittelt wurden??

Hast Du Probleme mit den Augen?

Selen ist hilfreich um die TPO-Antikörper zu senken und den Stoffwechsel bzgl. der Hormonumwandlung T4 -> T3 anzukurbeln. Die Empfehlung lautet: 200µg / Tag.

Zink ist eine andere Sache. Du könntest schadlos probieren ob Dir 10 - 15 mg / Tag eine Besserung von Symptomen bringt.

Liebe Grüsse
Frank
 
Hashimoto

Hallo Planer,

tja, wie kommen Ärzte zu solchen Diagnosen, ich vestehe so manches nicht. Von drei Ärzten, darunter der Nuklerarmediziner, sagen zwei, keine Hormone, nur mein Hausarzt ist anderer Meinung. Was soll man da als Patient wohl denken?:confused: Bin mal gespannt was mein Hausarzt zu der Diagnose sagen wird, wenn er aus dem Urlaub zurück ist.
Trotzdem glaube ich, mein Hausarzt liegt nicht verkehrt. Ich habe das Gefühl, es tritt eine leichte Besserung ein. Allerdings nehme ich nur noch eine viertel Tablette.
Mit den Augen habe ich arge Probleme, dazu hat mir der Nuklarmediziner geraten, ich solle Augentropfen nehmen und möglichst oft eine Sonnenbrille tragen. Hilft aber leider nicht wirklich.
Selen habe ich mir besorgt und Zink nehme ich auch, mal sehen ob das was bringt.
Liebe Grüße Puzzi
 
Hashimoto

Hallo Puzzi,

tja, wie kommen Ärzte zu solchen Diagnosen, ich vestehe so manches nicht. Von drei Ärzten, darunter der Nuklerarmediziner, sagen zwei, keine Hormone, nur mein Hausarzt ist anderer Meinung. Was soll man da als Patient wohl denken?:confused:

na ja, wenn man weiss wie Ärzte ausgebildet werden und wie denen die Hormone dargestellt werden, dann kann man deren Angst vor einer Hormongabe und damit vor einer Hormonverordnung an die Patienten verstehen.

Hormone sind mächtige Werkzeuge für den Körper, sie können einen Körper aufputschen oder komplett lahmlegen. Davor haben viele unerfahrene Ärzte Angst!

Andererseits können fehlende Hormone das gleiche tun: einen Körper erst beeinträchtigen und danach ebenfalls lahmlegen. Dieses Wissen haben die Doks (in der Mehrzahl) heute ebenfalls noch nicht. Sie wissen überwiegend nichts von den Problemen die bereits eine latente Unterfunktion z.B. an Schilddrüsenhormonen bereiten kann.

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Bin mal gespannt was mein Hausarzt zu der Diagnose sagen wird, wenn er aus dem Urlaub zurück ist.
Trotzdem glaube ich, mein Hausarzt liegt nicht verkehrt. Ich habe das Gefühl, es tritt eine leichte Besserung ein. Allerdings nehme ich nur noch eine viertel Tablette.
Mit den Augen habe ich arge Probleme, dazu hat mir der Nuklarmediziner geraten, ich solle Augentropfen nehmen und möglichst oft eine Sonnenbrille tragen. Hilft aber leider nicht wirklich.
Selen habe ich mir besorgt und Zink nehme ich auch, mal sehen ob das was bringt.
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Also Sonnenbrille, gute Augentropfen mehrmals täglich, einen TSH unter 1, ausgeglichene fT3 und fT4-Lage, einen guten Augenarzt (möglichst ein junger Arzt), einen guten Endokrinologen, das sind die Dinge die ich Dir herzlich empfehlen möchte wenn Deine Augenprobleme tatsächlich auf einer EO beruhen!

Und dazu unbedingt die TRAk bestimmen lassen.

Wenn Du eine EO hast und diese sich noch in der entzündlichen Phase befindet, dann hast Du noch alle Chancen. Ist die entzündliche Phase vorrüber, so hast Du nur noch operative (kosmetische) Chancen.

Augenprobleme können durchaus auch nur von Schilddrüsenproblemen herrühren - es muss nicht immer gleich eine EO sein! Letzteres wünsche ich Dir in der Frage welches die Ursache Deiner Augenprobleme sei.

Liebe Grüsse
Frank
 
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