Zöliakie: Endlich Heilung in Sicht?

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Seven

Hallo zusammen!
Nun getraue ich mich auch mal, ein Threat zu erstellen, juppie!

Mein Mann leidet seit bald 10 Jahren an Zöliakie, dies wurde bei ihm damals mittels Biopsie durch einen Spezialisten diagnostiziert. Also ich muss sagen, am Anfang habe ich geweint als mir das Ausmass dieser Krankheit auf unseren Haushalts- und Speiseplan bewusst wurde. Doch in den letzten Jahren haben wir unsere Menus so abgeändert, dass mein Mann auch mitessen kann, ohne dass ich immer Sondermenus zubereiten muss. Also wir essen halt einfach Reis statt Teigwaren oder ich schau gleich bei der Zubereitung der Saucen, dass ich gewisse Sachen weglasse, sozusagen essen meine Kinder und ich nun oft auch glutenfrei. Und wenn wir doch mal Lust auf Spaghetti oder Pizza haben, dann gibts halt was doppeltes.

Ich muss ja sagen, dass durch diese Krankheit unser Speiseplan viel bewusster gestaltet wird, wir viel mehr Frischkost essen und somit auch viel gesünder leben. All die Fertigprodukte gehen ja nicht mehr...tja eigentlich ist das alles nur eine reine Umgewöhnung.

Nun habe ich letztens im Wikipedia etwas nach Zöliakie gesurft (das mache ich von Zeit zu Zeit, um mich mal wieder auf den neuesten Stand der Dinge zu bringen), und da habe ich doch tatsächlich gelesen, dass man dabei ist, ein Medikament zu erforschen, das den Leidgeprüften Heilung bringen soll, lest selbst:

"Ein derzeitiger Forschungsansatz zur Entwicklung einer neuen Behandlungsmöglichkeit der Zöliakie besteht in einer Enzymersatztherapie. Neuerdings ist es gelungen, Enzyme aus keimendem Getreide oder einem Pilz zu isolieren, die das Gluten in kleine Stücke zerschneiden können. Die Bruchteile könnten dann vom Immunsystem der betroffenen Menschen nicht mehr erkannt werden und würden dementsprechend auch keine Entzündung mehr auslösen. Der theoretische Ansatz sieht vor, die Enzyme in Tabletten zu verpacken. Eingenommen vor oder während einer Mahlzeit könnte die Mischung in der Nahrung enthaltenes Gluten unschädlich machen. Im Labor hat sich die Enzymmischung bereits bewährt. Schwierigkeiten bereiten derzeit noch die unterschiedlichen Säuregrade in Magen und Darm. Für eine wirksame Behandlung müsste sichergestellt sein, dass die Enzyme auch bei unterschiedlichen pH-Werten zuverlässig arbeiten. Außerdem ist die Geschwindigkeit der Gluten-Verdauung entscheidend, denn das Gluten muss komplett zerlegt sein, bis es im Darm ankommt, damit die Therapie ausreichend Sicherheit bietet.[16]"

Darf man nun Hoffnung haben, oder wie wertet ihr diesen Artikel?

Liebe Grüsse
Seven

Ich wollte noch anfügen: Also als ich das meinem Mann vorgelesen habe, hat er sich tierisch gefreut, sein Kommentar dazu: "Also endlich mal wieder eine Pizza beim Italierne, dafür würde ich töten!!!" :)

Nur ging mir noch durch den Kopf: Falls nun so ein Medikament tatsächlich auf den Markt käme, was würde dann aus der ganzen Industrie, die sich um diese Gluten-freien Produkte aufgebaut hat? Die könnten ja alle einpacken, denn wer isst schon freiwillig so ein pampiges unappetitliches, vakuumverpacktes Brötchen, wenn man sich beim Bäcker ein frischen, knuspriges, wohlschmeckendes, warmes butterweiches Gipfeli holen kann!!!!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hier der LInk zum Wikipedia-Artikel, aus dem Seven zitiert:

Zöliakie
+++++++++++++++++++++++

Hallo Seven,

so ein Präparat wirkt ja nicht bei allen gleich. Insofern würde ich mir vorläufig um die Industrie, die mit glutenfreien Präparaten Geld verdient, noch nicht allzu viel Gedanken machen. Am Ende stellt sie dann ja vielleicht selbst so ein Enzym her?
Ich habe versucht, noch mehr über so ein Enzympräparat zu finden, ist mir aber nicht gelungen.

Dafür habe ich diese Aussage gefunden:
Besser gesagt nicht das Gluten selber sondern das Immunsystem zerstört die Zellen, da es das Gluten als Feind ansieht, wodurch es massig Antikörper bildet die nicht nur das Gluten unerbittlich wie einen Virus bekämpfen sondern auch noch den eigenen Körper angreifen und die Darmschleimhaut Zotten vernichten. Sind diese durch die Erkrankung erst einmal geschädigt oder gar zerstört, können die Nährstoffe und Flüssigkeiten nicht mehr richtig aufgenommen werden, wodurch sie logischerweise unverdaut im Darm verbleiben und Entzündungen hervorrufen die nicht nur äußerst schmerzhaft sind, sondern auch der Nährboden für weitergehende Erkrankungen sind.

So beeinträchtigt die Schädigung der Darmschleimhaut zum Beispiel auch die Milchzucker-Verdauung, was beiläufig auch noch zu einer Laktose Intoleranz führt und man damit zusätzlich auch keine Milch und Milchprodukte mehr verträgt.
Was sind Gluten?

Grüsse,
Oregano
 
Hat er noch weitere Unverträglichkeiten? Ich finde auf Gluten zu verzichten geht noch. Leute mit Fruktose- und Histaminintoleranz sind echt schlimmer dran.

Ihr macht Pizza selbst aus glutenfreien Mehl?
 
Hallo Oregano, ja da hast du vermutlich recht, eigentlich mach ich mir auch keine Gedanken um diese Industrien, aber es könnte doch sein, dass diese versuchen würden zu verhindern, dass solch ein Präparat auf den Markt käme (halt so Lobby-mässig wie in Amerika - ist vielleicht etwas weit hergeholt gell :rolleyes: )

Ja DerStreeck, Pizzaböden mach ich selber. Die aus der Drogerie sind einfach ungeniessbar. Die Migros hat ein glutenfreies Mehl (Allzweckmehl), mit dem man wirklich gut backen kann. Sogar meine Kinder mögen das :D

Nein, bis jetzt hat er keine anderen Unverträglichkeiten, die ärztlich festgestellt wurden. Er hat aber auch keine Beschwerden, die uns veranlassen würden, dies zu erforschen. Mein Mann hat auch immer Angst, dass der Arzt noch was findet, wenn er zum Untesuch geht...drum will er auch nicht gehen. Lieber keine schlafenden Hunde wecken, sozusagen. (Typisch Mann halt :p) )

Komischerweise hat man uns damals gesagt, dass wir uns an diesen glutenfreien Menuplan halten sollten, und es brauche auch keine weiteren Untersuche dazu. Ich persönlich fände es besser, wenn man z.B. alle 2 Jahre einen Check machen liesse, und sei es auch nur, um sich die Bestätigung zu holen, dass man alles richtig macht. Aber scheinbar ist dies nicht nötig. Ich fände eine ärztliche Begleitung einfach beruhigender, er könnte uns ja dann auch über Neuerungen usw. informieren. Nun müssen wir uns diese Infos eben selber beschaffen.

LG
Seven
 
Man kann glutenfreien Pizzateig mit in die Pizzeria nehmen und sich dort zubereiten lassen.

Bei mir war es auch so, dass ich seit ich glutenfrei esse, auch gesünder esse, viel mehr Frisches.

Grüße,
Samia
 
Hallo SamiaX

Ja im Ernst? Bei dem vielen Mehl, das da "herumfliegt"? Ist das nicht ein Risiko? Auch halt die Bestecke, die der Pizzaiolo da benutzt und dass er mit den "bemehlten" Händen quasi dann deinen Pizzateig berührt und die Zutaten sozusagen "verunreinigt"?

Also uns hat man ja damals gesagt, kein Stäubchen Mehl darf er mehr essen...
 
Hängt halt vom Pizzabäcker ab, man muss ihm halt sagen, was er alles beachten muss.

Ab 3 Krümel kann es Reaktion geben
 
Hallo Seven,

Mein Mann hat auch immer Angst, dass der Arzt noch was findet, wenn er zum Untesuch geht...drum will er auch nicht gehen...

Da kann ich Deinen Mann ganz gut verstehen. Abgesehen davon: wenn er sich gut fühlt mit einer glutenfreien Ernährung, dann ist doch alles bestens.
Was evtl. noch machbar wäre, wäre eine Darmspiegelung um zu schauen, ob die Darmzotten sich wieder erholt haben. Aber so toll ist ja eine Darmspiegelung auch nicht.

Grüsse,
Oregano
 
Ja eben Oregano, drum würde ich eine Begleitung durch einen Arzt schätzen, der vielleicht alle 2 Jahre eine solche Spiegelung macht, einfach damit wir wissen, dass wir es richtig machen. Da er jedoch schon seit fast einem Jahrzehnt eigentlich beschwerdefrei damit lebt, vermute ich mal, dass wir gar nicht so viel verkehrt machen ;)

Er hat einfach regelmässig seine schlechten Zeiten (Depressionen und Panikattacken), wo ich persönlich aber oft schlecht einschätzen kann, ob dies einen Zusammenhang mit der Zöliakie hat. Oder vielleicht auch umgekehrt. Irgendwie hat ja alles immer einen Zusammenhang.

Wie gesagt: wenn ich es wäre, würde ich öfter zum Arzt gehen und alle Möglichkeiten ausschöpfen. Unser Land bietet ein so gutes Gesundheitssystem, dass wir wirklich fast für jede Krankheit einen Arzt und entsprechende Medikamente oder Therapiemöglichkeiten finden. Es gibt viele Länder, wo das nicht so ist. Viele wissen es manchmal einfach nicht zu schätzen finde ich.

Grüessli
 
Hallo Seven,

bei einer Schilddrüsenerkrankung gibt es oft auch andere Autoimmunkrankheiten wie z.B. Zöliakie und hereditäre Fruktose-Intoleranz. Insofern wäre es wirklich ganz gut, wenn alle Schilddrüsenwerte gemacht würden.

Grüsse,
Oregano
 
Hallo Oregano

Gestern hatte mein Mann wiedermal einen kleinen Hänger. Ich habe dann gleich das Thema Schilddrüsen angesprochen. Ist noch schwer ihm das zu erklären. Aber wir werden jetzt mal einen Termin für so einen Test vereinbaren. Danke für den Tipp!!! :)
 
Hallo Oregano

Vielen Dank für die Liste. Wir wohnen jedoch in der Schweiz, deshalb muss ich selber was finden. Aber dank deiner Hilfe weiss ich jetzt jedenfalls, wonach ich suchen muss. Danke!:kiss:

Liebe Grüsse
Seven
 
Zöliakie: Enzyme

Finde ich gut, vor allem in Hotels oder auswärts, man kann nicht immer sagen, ob nicht Spuren drinnen sind.

Das es sich um ein Enzymmangel handelt, denke ich schon lange, zudem Enzymmangel bei ADHS und Autismus ebenfalls diskutiert wird und Gluten und Kaseinfreies bei beiden Krankheiten helfen!
 
Hallo Seven,

"Ein derzeitiger Forschungsansatz zur Entwicklung einer neuen Behandlungsmöglichkeit der Zöliakie besteht in einer Enzymersatztherapie. "

Darf man nun Hoffnung haben, oder wie wertet ihr diesen Artikel?

Du fragst nach Heilung und ich muß antworten: Nein, keine Heilung in Sicht, jedenfalls nicht mit diesem Mittel.

Das Mittel heilt die Krankheit ja nicht, sondern sorgt nur dafür, daß keine Symptome auftreten. Von einer Heilung kannst du nur dann sprechen, wenn der Organismus wieder problemlos Gluten verarbeiten kann, so wie das vor der Krankheit der Fall war. Das Mittel kann also gar nicht heilen, es dient nur der Symptomunterdrückung (und dazu, die Taschen des Herstellers zu füllen).

Die Krankheit wird durch solche Mittel nur noch mehr manifestiert, weil der Betroffene durch das Medikament ja keine Veranlassung mehr hat, die Ursachen der Zöliakie abzustellen. Das ist aber zwingend notwendig, wenn man die Krankheit tatsächlich heilen will.

Die Zöliakie ist eine ernährungsbedingte Zivilisationskrankheit. Sie entsteht durch eine langjährige Ernährung mit stark verarbeiteten Nahrungsmitteln. Die Hauptfehler liegen im Verzehr von Fabrikzucker, Auszugsmehlen, Fabrikfetten und zuwenig Frischkost.

Durch diese Ernährungsfehler entsteht ein chronischer Vitalstoffmangel und daraus resultieren Stoffwechselstörungen im gesamten Organismus. Nach unterschiedlicher Zeit manifestieren sich diese Störungen dann in entsprechenden Symptomen. Die entzündliche Reaktion der Darmschleimhaut auf Gluten ist also nur eines von vielen Symptomen dieser Ursache.

Wenn du nun mit einem solchen Medikament einfach nur verhinderst, daß der Darm auf das Gluten reagiert, dann hat sich dadurch ja weder etwas an der Krankheit, noch an der Ursache geändert. Die Stoffwechselstörungen bestehen weiter und es zeigen sich im Lauf der Zeit immer mehr Symptome in unterschiedlichen Bereichen des Organismus. Das geht von Allergien über Rheuma, Steinbildungen, usw. bis zum Herzinfarkt und Schlaganfall. Alles die gleiche Ursache.

Würde man, statt die Symptome der Zöliakie mit dem Medikament zu unterdrücken, die eigentlichen Ursachen der Krankheit abstellen, dann würde man gleichzeitig auch die Entstehung all dieser anderen Krankheiten verhindern. So aber unterdrückt man erst das eine Symptom, dann das nächste, dann ein drittes und am Ende ist man dort, wo viele Leute im Alter sind: Am Küchentisch mit einem Plastikschächtelchen mit vielen bunten Pillen gegen all die Symptome vor sich...

Die Zöliakie ist ärztlicher Erfahrung gemäß "heilbar", wenn man die Ernährungsfehler konsequent abstellt. Das heißt, man kann den Organismus wieder in den Zustand bringen, daß er mit Gluten keine Probleme mehr hat. Man kann aber nie mehr den Zustand erreichen, daß man jahrzehntelang Ernährungsfehler machen kann, ohne daß Krankheitssymptome auftreten. Deshalb "heilbar" in Anführungszeichen. Je länger die Krankheit besteht, umso konsequenter müssen die Ursachen abgestellt werden und umso geringer die Chancen. Und natürlich sind die angerichteten Schäden der Darmschleimhaut meist irreversibel.

Ihr habe mit eurer derzeitigen Ernährung - keine Fertigprodukte, viel Frischkost - schon mal einen guten Ansatz. Wenn ihr das weiter optimieren würdet, könntet ihr je nach Schwere der Krankheit einiges mehr erreichen. Ein kleines Beispiel: Ihr kauft vermutlich fertiges Mehl. Das ist zwar glutenfrei und löst dadurch keine Symptome aus, aber es ist ein Auszugsmehl - und das ist eine der Hauptursachen der Zöliakie. Auch wenn vordergründig keine Beschwerden auftreten, verschlimmert ihr damit die Krankheit immer weiter. Das zeigt sich dann darin, daß man immer sensibler auf noch so kleine Mengen Gluten reagiert.

Ich persönlich würde in dieser Situation folgendes tun:

- Den Frischkostanteil so hoch wie möglich halten
- Tierisches Eiweiß strikt meiden!
- Fabrikzucker strikt meiden - egal in welcher Form
- Auszugsmehle strikt meiden und durch frisch gemahlenes Vollgetreide ersetzen (erst einmal natürlich nur Reis, Mais, Hirse, Buchweizen, Quinoa, Amaranth)
- Fabrikfette strikt meiden und durch naturbelassene Öle und Fette ersetzen. Also keine Margarine und ähnlichen Müll, sondern Butter, Sahne, Nüsse, Kerne, Saaten, kaltgepreßte Öle (native extra, bio!)

Da ich kein Arzt bin, darf ich keine Therapien empfehlen. Das obige ist daher auch nur das, was ich persönlich tun würde, um die Ursachen der Zöliakie abzustellen bzw. einer Zöliakie vorzubeugen. Es kann durchaus sein, daß man parallel zur einer solchen ursächlichen Heilbehandlung auch erst einmal noch Medikamente benötigt. Die Gesamtsituation des Kranken kann daher immer nur ein Arzt nach gründlicher Anamnese beurteilen und deshalb gehört die Krankheitsbehandlung auch immer in ärztliche Hände. Es sollte nur eben ein Arzt sein, der sich auch mit den Krankheitsursachen auskennt - und die sind leider sehr, sehr selten...
 
Ihr kauft vermutlich fertiges Mehl. Das ist zwar glutenfrei und löst dadurch keine Symptome aus, aber es ist ein Auszugsmehl - und das ist eine der Hauptursachen der Zöliakie.

Hallo Joachim,

wenn glutenfreies Mehl gekauft wird, dann ist die Zöliakie doch bereits vorhanden. Also kann es - ob Auszugsmehl oder nicht - auch nicht die Ursache für Zöliakie sein?

Was meinst Du mit "Frischkost"?

Grüsse,
oregano
 
Hallo Joachim,

mein Bruder ist 1971 mit Zöliakie auf die Welt gekommen ... nur wußte damals noch keiner von dieser Erkrankung. Daher kenne ich mich mit dem Thema wirklich gut aus.

Meine Mutter konnte ihn nicht stillen und musste Breinahrung geben ... es war ein Desaster ... für sie Detektivarbeit zu dieser Zeit ... zu verstehen, was da los ist ... sein aufgedunsener Bauch, seine Schreikrämpfe wegen der Bauchschmerzen usw.

Dann hatte er mit 2 eine Salmonelleninfektion, bei der er fast gestorben ist und anschließend gab es nur noch Weißbrötchen im Krankenhaus. :eek: Es ging ihm immer schlechter ...

Glücklicherweise gab es dort einen Arzt, der gerade auf einem Kongreß in USA das erste Mal von Zöliakie erfahren hat und es wurde gleich eine Biopsie gemacht (ohne Sedierung bei einem Kleinkind).

Es werden viele mit dieser Anlage geboren bevor sie überhaupt jemals Zucker, Auszugsmehl etc. zu sich genommen haben. Die spätere Version ist die Sprue bei Erwachsenen.

Für mich ist diese Erkrankung eins der Zeichen, dass unser Stoffwechsel bzw. unser Darm immer noch nicht an Getreide angepaßt ist (trotz 10.000 Jahren Ackerbau).

Mein Bruder ernährt sich seitdem sehr gesund. Viel Gemüse mit Reis/Kartoffeln, dazu Fleisch/Fisch, gutes Öl ... im Prinzip genauso wie ich. :) Es braucht kein Getreide, ist meine Meinung. Und das Ziel ist es auch nicht, das irgendwann wieder zu essen. Ihm geht es sehr gut damit.

Gerade Fleisch halte ich hier für sehr wichtig (was mein Bruder auch bestätigt), natürlich nicht vom Tier aus Massentierhaltung, sondern von der Wiese und auch nicht Riesenportionen, sondern regelmäßig ein kleines Stück.

Wieviele Deiner Kunden hast/kennst Du, die bei durch Biopsie nachgewiesener Zöliakie nun wieder regelmäßig glutenhaltiges Getreide essen?

VG
julisa
 
Hallo Joachim

Du sprichst davon, die Ursachen der Krankheit ABZUSTELLEN. Na wenn wir nur wüssten, wie das geht!!! Uns haben die Spezialisten gesagt, die einzige Möglichkeit ist Glutenverzicht bis ans Lebensende...wie soll man denn da was abstellen?

Mein Mann hat noch 6 Geschwister, die alle mit der selben Ernährung gross geworden sind, von denen hat aber keiner Zöliakie. Also kann es ja nicht NUR die Ursache einer falschen Ernährung sein...

Ich wäre gar nicht so sehr gegen eine Symptomunterdrückung - wie du sie nennst - denn keiner, der nicht betroffen ist, weiss was es heisst, auf all die feinen Sachen wie Pizza, Pasta, frischen knuspriges Brot, Kuchen, Guetzli usw. zu verzichten. Es wäre ja nur schon toll, wenn er dank dieses Medikaments vielleicht einmal pro Woche ins Restaurant dürfte und nach Herzenslust bestellen könnte. Man muss sich ja auch nicht gleich wieder in die Gluten stürzen :D

Zur Essenskultur meines Mannes ist Brot nicht wegzudenken. In den Balkanländern wird Brot einfach zu allem gegessen, sogar zu den Spaghetti :eek: (Kulturbanausen gell). Aber darum wäre es für meinen Mann enorme Lebensqualität, wenn er wieder etwas mehr leben und weniger Packungsbeilagen lesen dürfte.

Ich weiss nicht, wer von euch schon mal ein Brötchen aus glutenfreiem Mehr gegessen hat, so was dürfte sich meiner Meinung nach gar nicht "Brot" nennen...und auch all die anderen Lebensmittel wie Pasta, Bier, Kuchen aus glutenfreiem Mehl sind einfach nicht zu vergleichen...

So hoffen wir doch weiter, dass dieses Medikament weiterentwickelt wird und irgendwann in den kommenden Jahren den Weg in unsere Apotheken findet. Es wäre einfach ein Stück Lebensqualität...in diesem Sinne Prost :bier:

Liebe Grüsse
Seven
 
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