Erste (und zweite) Hilfe bei Schlaganfall?

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13.08.11
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Hallo,
mein Bruder kam heute mit einem - gottseidank leichten - Schlaganfall - ins Krankenhaus.
Was kann man - jetzt, aktuell - tun? Außer dem, was dort getan wird, v.a. blutdrucksenkende Mittel.
Kann er das durch Ernährung und Verhalten jetzt beeinflussen? Wie kann man bleibende Schäden verhindern, Lähmungen und Sprachstörungen?
Wie sollte man überhaupt leben, um Schlaganfälle zu vermeiden? Es ist doch ein blockiertes Blutgefäß im Gehirn, das kurzzeitig die Versorgung unterbrochen hat, nicht wahr?
Viele Grüße
Arosa
 
Erste und zweite) Hilfe bei Schlaganfall?

hallo arosa ,

das wichtigste bei einem schlaganfall ist die schnelle ärztliche versorgung .

dann heißt es leider erst einmal abwarten welche eventuellen schäden der schlaganfall ausgelöst hat .

hier dazu mal eine info : www.netdoktor.de/Krankheiten/Schlaganfall/Ursachen/Schlaganfall-Ursachen-7406.html

ich wünsche deinem bruder alles gute

lg ory
 
Erste und zweite) Hilfe bei Schlaganfall?

Danke, ory, in jeder Hinsicht.
Mein Bruder gehört leider zum Typus "Django", der erst mal eine Nacht abgewartet hat, ob die Beschwerden nicht von selbst vergehen...
Grüße
A.
 
Erste und zweite) Hilfe bei Schlaganfall?

Hallo Arosa

Es tut mir leid...für Deinen Bruder, für Dich, für die gesamte Familie.
Hat denn Dein Bruder jetzt Beschwerden durch den Hirnschlag? Sprich sind die Beschwerden nicht über Nacht weggegangen? Wenn ja, welche hat er?

Liebe Grüsse
FataMorgana (ebenfalls ein Django-Typ, aber wohl aus anderen Gründen)
 
Danke zui11, ich werde das in Ruhe durchlesen, den Dr. Kern kenne ich noch von meiner Mutter, die eine große Anhängerin von Strodival war.
Leider hört Django wahrscheinlich nicht auf seine kleine Schwester, aber auch für einen selbst ist das wichtig.
FataMorgana, auch Dir danke. Mein Bruder hat in der gesamten linken Körper- und Kopfhälfte Bewegungseinschränkungen, die nicht über Nacht weg gingen.
Ich glaube, er sollte jetzt Bewegungsübungen machen, ich finde, er macht zu wenig...
Du hattest ja mal erzählt, trotz gesunder Lebensweise einen Schlaganfall gehabt zu haben. Wie bist Du dann damit umgegangen?
Viele Grüße
A.
 
Hallo Arosa

Also der mit der gesunden Lebensweise....das kam nicht von mir. Meine Lebensweise war nicht so die gesündeste. Ich hatte geraucht, die Pille genommen, war über 35 und zudem Vorhofflimmern. Ich hatte geschrieben ich hatte den Hirnschlag trotz Aspirin Cardio, was eigentlich vorbeugend hätte wirken sollen.
Ist Dein Bruder noch im Spital? Ich nehme an sein Hausarzt wird ihn sicher bald zur Physio oder auf eine stationäre REHA überweisen, wo die entsprechenden Uebungen begonnen werden. Was die einzelnen Uebungen angehen....man müsste wissen welche Regionen im Hirn beschädigt wurden. Vielleicht kann Dein Bruder nicht wollen.
Schau, ich hab eine Bekannte, die hatte vor gut 1 Jahr einen Hirntumor. Da wurde was herausgeschnitten. Seither kann sie zwar wieder gut (fehlerfrei) reden, sie kann beispielsweise auch smslen, aber sie kann eine Tastatur nicht mehr bedienen. Oder sie kann von heute auf morgen nicht mehr wissen, wie man den PC einschaltet. Der Befehl vom Hirn an die Hände funktioniert nicht. Drum, vielleicht kann Dein Bruder nicht wollen. Vielleicht kann er keine Befehle an seine linke Körperhälfte geben. Das gehört in fachliche Hände. Da nützt nichts, wenn Du ihn bedrängst. Du musst versuchen - wenn schon - ihn zu unterstützen, aber nicht zu drängen (auch wenns für einen Zuschauenden wohl einfach zum Haareausreissen ist).


Wenn Du mich fragst, wie ich mit dem Hirnschlag umgegangen bin...kann ich Dir so nicht sagen. Irgendwie lebt es sich einfach weiter, meist mehr schlecht als recht. Es gibt Phasen, wo man ganz tief unten im Loch ist, sich auch hinterfragt...aber es gibt auch Tage wo es besser geht und dankbar ist, dass es nicht noch ärger gekommen ist.
Wirklich schlimm ist einfach wenn ich überfordert werde und das bin ich sehr schnell. Weil mein Hirn nicht mehr so aktiv mitdenkt. Das ist Stress pur und wenn dann noch jemand Druck machen will, dass ich mehr dagegen machen müsste, dann würde ich am liebsten einfach nur wegrennen.

Mir gehts auch heute nach 7 Jahren noch so, dass ich nicht mehr alles sofort im Hirn abrufen kann. Oder dass ich von jetzt auf sofort Sachen nicht mehr weiss, die ich eine Stunde davor noch gekonnt hatte. Oder dass ich, wenn ich ein Buch lese, erst gegen Schluss merke, dass ich es schon mal gelesen hatte und und und.


Drum, lass Deinem Bruder etwas Zeit. Es macht zwar schon Sinn so früh als möglich mit REHA zu beginnen, aber trotzdem, er muss auch in der Lage hierfür sein.

liebe Grüsse und toitoitoi
FataMorgana
 
Hallo FataMorgana,
vielen Dank für die ausführliche Antwort.
Heute war ich wieder dort im Krankenhaus, man muss abwarten, step by step.
Er sagt, er mache Bewegungsübungen nachts... (Django will nicht, dass andere das sehen, vermute ich!)
Ich wünsche Dir auch alles Gute und viel Kraft!
A.
 
hey Arosa,

vielleicht kann man es homöopathisch versuchen .es gibt da viel positive erfahrungen mit einzelmittel und auch komplexmitteln.

arnica ,belladonna, ledum , hypericum ,nux vomica , die schlangengifte und andere .

komplexmittel gibt es auch .ich würde hier unbedingt zur behandlung raten!

LG
 
Hallo,
mein Bruder kam heute mit einem - gottseidank leichten - Schlaganfall - ins Krankenhaus.
Was kann man - jetzt, aktuell - tun? Außer dem, was dort getan wird, v.a. blutdrucksenkende Mittel.
Kann er das durch Ernährung und Verhalten jetzt beeinflussen? Wie kann man bleibende Schäden verhindern, Lähmungen und Sprachstörungen?
Wie sollte man überhaupt leben, um Schlaganfälle zu vermeiden? Es ist doch ein blockiertes Blutgefäß im Gehirn, das kurzzeitig die Versorgung unterbrochen hat, nicht wahr?

Ja, das ist es. Die Standardtherapie ist "Blutverdünnung" mittels Aspirin.
Dann sollte man weitere Ablagerungen in den Blutgefässen vermeiden, also den Cholesterinspiegel senken. Medikamentös und durch eine geeignete Diät, sprich: Nix fritiertes, keine Pommes und fettigen Chips, auch Rauchspeck ist keine gute Idee. Man vermeide Fett-Exzesse und nehme eine vielfältige Kost zu sich, ohne sich diesem unerbittlichen Diätterrorzu unterwerfen. Das Ganze ist auch vorbeugend gesund.
Eine Garantie gegen Schlaganfälle gibt es selbstredend nicht, auch nicht bei Einnahme von Homöokügelchen und Kräutersud, egal ob geschüttelt oder gerührt.

Ich habe vor wenigen Tagen eine ältere Dame ins Krankenhaus gebracht mit plötzlich aufgetretenen Sprachstörungen. Zwei Stunden später waren die wieder weg. Wichtig ist vor allem rasche Hilfe. Pech, wenn einem der Schlag im Schlaf trifft, dann geht es oft zu lange, bis das Problem erkannt ist. Wach bleiben ist trotzdem keine gute Idee.

Noch was zur Therapie: Demotivierende "Bewegungsübungen" in einer muffig riechenden Reha-Station ersetzt man raschest möglich durch Spaziergänge und andere anregenden Tätigkeiten, die dem Betroffenen nahe liegen.

Deinem Bruder alles Gute
wünscht
Puistola
 
Ich hatte selbst vor mehr als fünf Jahren eine Hirnblutung.

Eine Beantwortung Deiner Frage, was man selbst tun könne, richtet sich in hohem Maße nach dem Einzelfall.

Allgemein möchte ich aus eigener Erfahrung an erster Stelle raten, sich gut zu informieren. Die Möglichkeiten dazu sind besser denn je und sollten genutzt werden.

Sobald man die Akutphase in Krankenhaus und Reha überstanden hat, sollte man sich auf die "Standardbehandlung" nicht blind verlassen. Denn nicht immer ist das, was gerade "Standard" ist, für einen selber gut. Bei mir war und ist die "Standardtherapie" mit Cholesterinsenker sogar gefährlich gewesen. Immerhin ist der "Standard" da am sich ändern. Aber es dauert, bis neuere Erkenntnisse in Arztpraxen und auch in Krankenhäuser durchdringen. Aspirin, nebenbei gesagt, wäre für mich noch gefährlicher. Aber auch eine Hirnblutung, ein hämorrhagischer Insult, zählt als Schlaganfall, wenngleich etwa 85% der Schlaganfälle in unseren Breiten ischämische Insulte sind. Da können Statine, folgt man neueren Studien, durchaus hilfreich sein: Statistisch gesehen verringern sie die Gefahr eines erneuten Schlaganfalls. Bei einer Hirnblutung erhöhen sie aber die Gefahr einer Wiederholung!

Die von Dir angesprochene Ernährung ist ein weites Feld. Meines Erachtens kann man da sehr viel tun, viel mehr jedenfalls, als mancher Mediziner meint. Allerdings ist die konkrete Umsetzung vom Einzelfall abhängig. Ob Rohkost, Bruker, Logi usw. usw.: Sie alle haben ihre Erfolge und - worüber sie wenig bis nichts schreiben - Mißerfolge. Es gibt nicht die alleinseligmachende Art der Ernährung. Man muß für sich selbst ausprobieren, was einem bekommt und was nicht. Wenn z.B. eine/r gerne Fleisch ist, dann ist es müßig, mit vegetarischer Kost anzurücken. Sie/Er wird das in der Regel nicht durchhalten.

Man kann aber ein paar allgemeine Sachen sagen: Keine Industrienahrung, also wenn es irgend geht, alles selbst zubereiten. Bestimmte Stoffe minimieren, insbesondere den so beliebten und allüberall verwandten Haushaltszucker . Und, was wohl für viele, mich eingeschlossen, am schwierigsten ist: nicht zu viel essen, sondern sehr mäßig speisen.

Dann, je nach eigenem Befinden und sich von daher ergebenden Möglichkeiten, die leider eingeschränkt werden durch mehr oder minder große Behinderungen, die Schlaganfälle in den meisten Fällen mit sich bringen: Bewegung. Erst wenig, dann langsam steigern. Es ist erstaunlich, was der menschliche Körper auch nach einem Schlaganfall leisten kann, wenn man dranbleibt und nicht aufgibt. Bei mir war es ein Weg von Liegen auf der Intensivstation zu Gehen mit Rollator, dann Gehen ohne Rollator und schließlich, innerhalb von etwa 4 Jahren, zwei Stunden Jogging. Aber das alles braucht Zeit, viel Zeit.

Auch wenn man so weit nicht kommen kann oder will, sollte man die Macht der Bewegung nicht unterschätzen. Sie ist, zusammen mit guter Ernährung, auf die Dauer hilfreicher als jedes Medikament.

Deinem Bruder wünsche ich alles Gute. Es gilt, auch in schweren Lebenssituationen den Optimismus zu bewahren oder, wenn nicht (mehr) vorhanden, ihm (wieder) Raum zu schaffen.
 
Vielen Dank für Eure anteilnehmenden Antworten und Ratschläge, das tut auch seelisch gut.
Foghorn, deine Unterscheidung der beiden Infarkte gibt mir zu denken. denn Ähnliches ging mir auch schon durch den Kopf. Nicht bei meinem Bruder - ich denke, das wird jetzt genau untersucht - aber bei mir selbst hatte ich schon manchmal das Gefühl, dass Adern extrem schnell platzen und zum Bluterguss führen. Erst vor einer Woche, beim "Abdrücken" einer Bohrmaschine, ist eine Ader im Finger einfach geplatzt und es kam zum schmerzhaften Bluterguss. Und der Anlass - Bohren - war ja eigentlich gar nichts.
Und deine Erfahrungen in den Jahren nach dem Schlaganfall sind auch sehr ermutigend.
Viele Grüße
A.
 
Foghorn, deine Unterscheidung der beiden Infarkte gibt mir zu denken.

Ja, das ist in der Tat schwierig für den Laien, das zu beurteilen, wenn er bei einer akuten "Streifung" anwesend ist. Ich habe daher für die alte Dame den Notfalldienst angerufen, und die haben sie abgeholt, wobei sie eine Infusion mit NaCl vornahmen.
Bevor dann im Spital eine Therapie eingeleitet wurde, wurde zur Diagnose ein CT (oder anderes geeignetes Verfahren, ich weiss es nicht genau) erstellt.

Im gegebenen Notfall gab es für micht natürlich keine Möglichkeit, erst mal im Internet zu gucken. Das bringt ja auch überhaupt nix, denn die Ärzte haben nicht nur eben mal im Internet gegoogelt und Symptome.ch mit seinen oft reichlich grotesken Verzerrungen geguckt, sondern ihr Fach studiert.

Selbstverständlich mach ich mich hinterher, also jetzt, auch auf diesem Forum schlau, denn Hintergrundwissen, Querdenkerei und Alternativ-Meinungen sind hilfreich zum Verständnis dessen, was geschehen ist, und wie es weitergehen könnte.

Die gute Nachricht:
Der Patientin geht es wieder so gut wie zuvor.


Forghorn schrieb:
Sobald man die Akutphase in Krankenhaus und Reha überstanden hat, sollte man sich auf die "Standardbehandlung" nicht blind verlassen.

Da bin ich vollumfänglich einverstanden, dann gibt es auch genügend Zeit, sich intensiv mit der Sache auseinanderzusetzen, Therapien und deren Erfolg zu evaluieren.


Puistola
 
Hallo Puistola, danke für Deine Antwort und es freut mich für die alte Dame, dass es so glimpflich verlief..
Aber ich muss meinem Bruder zustimmen bei seinem Zögern: viele Menschen haben mal eine eingeschlafene Hand/Arm, ohne gleich den Notarzt zu rufen, oder?
Grüße
A.
 
Aber ich muss meinem Bruder zustimmen bei seinem Zögern: viele Menschen haben mal eine eingeschlafene Hand/Arm, ohne gleich den Notarzt zu rufen, oder?

Uuh, liebe Arosa, das ist schwer zu sagen.
Ich denke, wenn das eingeschlafene Glied spontan auftritt, ohne äusseren Anlass, wäre das schon mal ein Grund, einem Arzt anzurufen oder dem medizinischen Dienst der Krankenkasse (damit hab ich angefangen, als die alte Dame die Worte nicht mehr richtig fand).

Mit nem Gruss an Deinen Bruder
Puistola
 
Es ist schlimmer geworden, entweder ein 2.Schlag oder noch der erste.
Er kann nicht mehr sprechen, sich kaum bewegen. Und Fieber...
LG
A.
 
och ne.........wie war das möglich? Er war doch noch im Spital? Bekommt er kein Marcoumar?
Ich fürchte, dass das ein weiterer Schlaganfall war. Wurde CT gemacht? Um Hirnblutung auszuschliessen. Sollte es ein Schlaganfall aufgrund von Gerinnsel sein, sieht man auf Bildern meist nichts.
Ich drücke Euch die Daumen, viel Kraft

FataMorgana
 
Zuletzt bearbeitet:
hallo arosa ,


es ist möglich das tage nach einer gehirnblutung oder einem schlaganfall erregungswellen der hirnrinde auftreten und weitere hirnschäden verursachen .Nach Schlaganfall: Stress macht alles schlimmer - n-tv.de da nach einem schlaganfall auch verständlicherweise ein emotionaler (stress) zusammenbruch des betroffenen vorhanden ist , müßte im KH mit den entsprechenden medikamente eigentlich eine vorsorgliche versorgung vorhanden gewesen sein.

auch von mir daumendrücken und alles gute für deinen bruder .

lg ory
 
Danke Euch beiden.
ganz verstanden habe ich die Erklärung der Ärztin nicht Er hat Blutverdünner bekommen, aber es sei keine Blutung gewesen. Sie erklärte etwas mit Eigenreparatur der Zellen, die aber nicht funktioniere.
Ich glaube nicht, dass er etwas gegen Stress bekommen hat, ory. Ich selbst habe ihn abends immer gefragt, ob er ein Beruhigungsmittel wolle, um besser zu schlafen, und er hat abgelehnt.
Viele Grüße
A.
 
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