Scharlach im Erwachsenenalter

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03.11.10
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17
Hallo Ihr Lieben,

ich bin gerade ein wenig frustriert und hoffe, das Ihr mir vielleicht mit Rat und Tat zu Seite stehen könnt.

Ich bin Mutter von 3 Kindern und bei zwei von ihnen wurde letzte Woche Scharlach diagnostiziert.
Mir geht es seit Donnerstag nachmittag auch nicht all zu gut. Ich habe Kopfschmerzen, mein Nacken tut weh, ich schwanke ständig zwischen warm und kalt, bin müde etc.

Daraufhin habe ich meine Hausärztin angerufen, um abklären zu lassen, ob ich mich angesteckt habe.
Ihre Reaktion: man kann im Erwachsenenalter kein Scharlach bekommen... bestenfalls eine Angina. Ich war am Freitag in ihrer Praxis und sie diagnostiziert mir, das ich einen grippalen Infekt habe und wollte einen Rachenabstrich auf keinen Fall durchführen. Ich bekam vom ihr Gripp-Heel aufgeschrieben und ne au für den Freitag...

Nun ja.. meine beste Freundin hatte in diesem Jahr Scharlach, im Internet steht auch, das diverse Scharlacherkrankungen möglich sind, auch im Erwachsenenalter.

Ich werde morgen früh zur der Kinderärztin gehen, in der Hoffnung, das die mich ernst nimmt und einen Abstich vornimmt.
Ich möchte zum einen niemanden anstecken und zum anderen ist mit den Spätfolgen einer nicht behandelten Scharlacherkrankung nicht zu spaßen.

Habt ihr in diesen Bereichen bereits Erfahrungen gemacht und könnt mir einen Tipp geben, wie ich mich am besten verhalten soll? Ich wüßte auch keinen anderen Allgemeinmediziner, zu dem ich gehen würde... denn bislang hatte ich meist den Eindruck, das meine Ärztin kompetent ist... nur schwindet das in den letzten Wochen und Monaten immer öfter....

Vielen liebe Dank für eure Kommentare.
Grüße
blaubeerauge
 
Hallo blaubeerauge,

an Deiner Stelle würde ich der Hausärztin die Zähne zeigen und sie Fragen wann sie den letzten Fortbildungskurs für Ärzte besucht hat. Anschließend würde ich mir ganz schnell einen neuen Hausarzt suchen.

Manchmal hilft aber auch eine Beschwerde bei der zuständigen Ärztekammer. Die Nr. findest Du im Telefonbuch bzw. die Krankenkassen sagen sie Dir auch. Habe ich mal bei einem Notarzt gemacht. Der Knabe war Urologe und hat bei meinem Enkel eine total falsche Diagnose gestellt. Wir sind dann damals mit dem Kleinen (inzwischen ist er 16) ins KH gefahren, die ihn nach der richtigen Diagnose sofort aufgenommen haben. Der Notarzt hat dann zwar bei unseren Kindern angerufen und sich entschuldigt, nur hätten wir seiner Diagnose vertraut, hätte unser Enkelsohn letzten Dezember nicht seinen 16. Geburtstag feiern können.

Das Dilemma in Deutschland ist, dass viele Ärzte Krankheiten nicht mehr so gut kennen, weil sie sehr selten auftreten. Vor allem tun sie sich verdammt schwer mit Kinderkrankheiten im erwachsenen Alter :mad:

Gruß

Cristiane
 
Hallo blaubeerauge,

...
Für eine sichere Diagnose reichen die äußeren Krankheitszeichen nicht aus, da verschiedene andere Erkrankungen ganz ähnliche Symptome verursachen können. Um sicher zu gehen, muss ein Schnelltest durchgeführt oder eine bakteriologische Kultur angelegt werden. Dazu nimmt der Arzt einen Abstrich von den Mandeln und züchtet im Labor eine Kultur an, so dass der Erreger sicher identifiziert werden kann.

Ziel der Therapie ist auch, Komplikationen zu verhindern, die bei Erwachsenen auftreten können. Wird Scharlach nicht entsprechend behandelt, können ernste Komplikationen und Spätfolgen auftreten. Beim so genannten toxischen Verlauf kann das von den Bakterien gebildete Gift zu hohem Fieber bis 41 Grad, Kreislaufversagen, Krämpfen und Herzmuskelentzündung führen. Beim so genannten septischen Verlauf breitet sich die Infektion durch den Blutkreislauf im ganzen Körper aus und kann zu Hirnhautentzündung oder vereiterten Nasennebenhöhlen führen. Als mögliche Spätfolge der Erkrankung kann rheumatisches Fieber auftreten, bei dem sich Antikörper gegen Herzklappengewebe oder gegen Nierengewebe richten. Zwei Wochen nach Krankheitsbeginn sollte man einen Urintest durchführen lassen, bei dem eine Nierenkörperchenentzündung ausgeschlossen werden soll. Wird Scharlach frühzeitig erkannt und entsprechend behandelt, kann man drei Tage nach Ausbruch der Krankheit schon wieder auf den Beinen sein. Zögern Sie also nicht, zum Arzt zu gehen!
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Viel Glück bei der Kinderärztin!

Allerdings habe ich immer wieder gehört, daß z.B. Kindergartenkinder immer wieder Scharlach nach Hause bringen und die Kinderärzte nicht jedes Mal bei Verdacht auf Scharlach auch einen Abstrich machen. Sie verschreiben auch nicht mehr jedes mal Antibiotika und meinen teilweise, daß sich Scharlach so verändert hat, daß das nicht mehr nötig ist.
https://www.n24.de/news/newsitem_6085087.html

Was nun richtig ist: ich weiß es nicht.

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet:
hallo blaubeerauge ,

das erwachsene nicht an scharlach erkranken kann ich nicht wirkich nachvollziehen , mir sind erwachsene mit scharlach-erkrankung bekannt .

allerdingst erkranken erwachsene nicht so schnell an scharlach wie kinder .

wird die infektion nicht richtig erkannt, könnten sich spätschäden an gelenken und inneren organen einstellen .
dies ist jedoch nicht häufiger der fall als bei anderen streptokokken-erregern auch .

vielleicht ist es tatsächlich ratsam einen abstrich vornehmen zulassen um beruhigter zu sein oder aber dann eventuell mit einer konsequente therapie die über 10 tage dauert zu beginnen .

lg ory
 
Vielen Dank für eure Worte.

Das ich mir einen neuen Hausarzt suchen werde, steht nun fest.... allerdings hilft das bei meinem akutellen Problem nicht weiter... denn es ist ja akut und dringend.... und ich weiß auf die Schnelle keinen Arzt, der mir da weiterhelfen kann.

Meine Kinderärztin hat in der letzten Woche den Schnelltest bei meiner Tochter gemacht und bei meinem jüngsten hat sie keinen machen müssen, da die Symtome eindeutig zu sehen waren. Sie hat beiden Antibitotika verordnet....
ich bin kein Fan davon, aber auf Grund der Spätfolgen, die Scharlach verursachen kann, ist es in dem Fall wohl mehr als indiziert.
Wir machen hinterher einen vernünfigen Darmaufbau und werden die Antibiotika vernünftig homöopatisch ausleiten.

Ich selbst habe auf Grund meiner gesundheitlichen Probleme eine Penecillin-Allergie entwickelt, von daher wird es wohl ein andere Mittel der Wahl geben.

Meine große Sorge ist nun, das die Kinderärztin mich nicht behandeln kann, da ich älter als 18 bin und es gibt da eine eindeutige gesetzliche Regelung... aber ich werde es auf jeden Fall versuchen. Mehr als "nein" kann sie ja wohl nicht sagen. Für eine AU und die VO der Medizin wird sich dann wohl hoffentlich meine Hausärztin hergeben... wenn nicht, werde ich eine Beschwerde über sie bei der Ärztekammer einlegen... wegen unterlassener Hilfeleistung.

Vorranig ist für mich erst einmal, das ich eine Diagnose bekomme und dementsprechend mich verhalten kann... um mich und andere zu schützen....
 
Hallo blaubeerauge,

geh doch mal zu einem HNO Arzt, der müsste doch den Abstrich machen können.

Gruß

Cristiane
 
ja, danke Cristiane, das werde ich machen.. habe sogar schon eine Überweisung in diesem Quartal, da ich eh zum Hörtest gehen wollte.... da muß ich noch nicht einmal Eintritt zahlen....
 
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