Neuropathischer Schmerz; Neuropathie

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Nach der Definition der Internationalen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes (IASP) wird von neuropathischem Schmerz dann gesprochen, wenn eine Läsion oder Dysfunktion des zentralen oder peripheren Nervensystems die Ursache der Schmerzen darstellt. Klinisch sind neuropathische Schmerzen, d.h. chronische Schmerzen nach Läsionen des Nervensystems, durch brennende Spontanschmerzen, einschießende Schmerzattacken und evozierte Schmerzen charakterisiert (TÖLLE und BARON 2002).

Die ihnen zugrunde liegenden Mechanismen sind komplex und noch immer nicht ausreichend geklärt. Damit bleibt die Therapie neuropathischer Schmerzen weiterhin schwierig und für die betroffenen Patienten oft unzureichend.
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Der neuropathische Schmerz entwickelt sich infolge von Beschädigung entweder des peripheren oder des zentralen Nervensystems. Anders als der normale Schmerz dient er nicht dem Dienst der Gefahrenerkennung. Er ist charakterisiert durch brennenden Spontanschmerz und/oder evozierten Schmerz verbunden mit Hyperalgesie und Allodynie (COLLINS und
CHESSELL 2005). Anders als physiologischer Schmerz (nozizeptiver Schmerz) ist der neuropathische Schmerz nicht selbstlimitierend und damit nicht einfach zu behandeln.
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https://edoc.ub.uni-muenchen.de/8483/1/Go_Stella.pdf

NEUROSCHMERZ - Chronische Neuroschmerzen

Hier eine Beschreibung der Schmerzchronifizierung:
Schmerztherapie - Google Bücher

https://www.bzb-online.de/nov07/53_57.pdf
(Hier geht es u.a. um "zahnmedizinisch relevante Neuropathien" wie Mund- und Zungenbrennen, atypische Gesichtsschmerzen u.a.

Gruss,
Oregano
 
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Hier ein ausführlicher Link über Symptome, Diagnose und mehr zur Neuropathie.

1. Was ist eine Polyneuropathie?
Unter einer Polyneuropathie versteht man eine Nervenerkrankung, bei der in der Regel viele Nerven gleichzeitig betroffen sind. (Ausnahmen bilden so genannte Mononeuropathien diese sind selten und geben immer besonderen Anlass eine andere Erkrankung auszuschließen) Bei den Nerven, die dabei gemeint sind, handelt es sich um Nervenstränge- und fasern, die für die Wahrnehmung und Leitung von Empfindungen ( wie Berührungsreize, Wärme, Kälte, Schmerz) unserer Haut und unseren Organen zum Gehirn zuständig sind. Und um die Nerven, über die unser Gehirn den Muskeln vermittelt und wie stark sie sich bei Bewegungen zusammenziehen müssen. Bei diesen Nerven handelt es sich um sichtbare und teilweise auch tastbare Leitungsbahnen, die mit Stromkabeln durchaus vergleichbar sind. An manchen körpernahen Stellen sind diese "Kabel" fingerdick, in ihren Endaufzweigungen sind sie haardünn. Ähnlich wie Stromkabel bestehen sie aus Leitungsbahn und Isolierung, wobei der innere Aufbau etwas komplizierter ist als bei einem Stromkabel. Bei den verschiedenen Formen der Polyneuropathie kann einerseits hauptsächlich die Isolierung (Myelin) Schaden nehmen, bei anderen Erkrankungen eher die eigentliche Leitungsbahn (Axon).
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Im höheren Alter sind andere Kriterien notwendig
Etwa 3% aller Menschen über 60 leiden unter einer Polyneuropathie. Bei der neurologischen Routineuntersuchung von Menschen über 60 Jahren finden sich allerdings viel häufiger Auffälligkeiten, wie man sie bei Polyneuropathien findet. In einer Metaanalyse der Daten von fast 10 000 Menschen ohne spezielle Beschwerden über 60 Jahren fand sich ein fehlendes Vibrationsempfinden an der Großzehe bei 29 % [95 % CI 18 % to 38%], über den Sprunggelenken bei 15 % [95 % CI 11 % to20%], und fehlende Achillessehnenreflexe bei 23 % [95 % CI 16 % to 30 %]. Ohne typische Beschwerden und ohne weitere Befunde (eingeschränkter Lagesinn, sensible Ataxie, Muskelschwäche, Nervenleitgeschwindigkeiten.......) sollte deshalb bei Menschen über 60 nur mit Vorsicht eine Polyneuropathie diagnostiziert werden.
Polyneuropathien

Gruss,
Oregano
 
Was kann ich tun, wenn bei meiner Poly-Neuropathie nachts dieser schlimme brennende Schmerz in den Beinen beginnt ?
 
Hallo Petrusch,

dieser brennende Schmerz nachts muß sehr unangenehm sein ...

Hast Du Diabetes, so daß evtl. etwas über eine gute Blutzuckereinstellung etwas gemacht werden kann?
Trinkst Du viel Alkohol?
Weißt Du, ob Du mit Vitaminen und Spurenelementen gut versorgt bist? So wird z.B. das Mittel Milgamma (B-Vitamine) beworben als Mittel bei Polyneuropathie: Diabetische Neuropathie - milgamma protect , und sicher gibt es noch mehr Mittel, die diesem entsprechen.

Welche Therapien hast Du schon versucht?:
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Es hat sich aber herausgestellt, dass einige Medikamente, die ursprünglich gegen Depression bzw. gegen epileptische Anfälle entwickelt wurden, gegen neuropathische Schmerzen sehr wirksam sind. [Hier ist wahrscheinlich Lyrica gemeint]
Neben Medikamenten setzten unsere Neurologen auch Verfahren wie die Hochton Elektrische Muskelstimulation (HTEMS®), bei der mittels einer Elektrode auf der Haut hochfrequente elektrische Impulse die Weiterleitung von Schmerzen und Missempfindungen mindert.

Auch die physikalische Therapie hilft bei der Schmerzbekämpfung. Mit Hilfe verschiedener Anwendungen kann die Durchblutung verbessert, die geschwächten Muskeln gestärkt und die Mobilität aufrecht erhalten werden. Dabei kommen z.B. Krankengymnastik, Wechsel- und Bewegungsbäder, Elektrobehandlung gelähmter Muskeln oder warme und kalte Wickel zum Einsatz.
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Polyneuropathie. Diagnostik & Therapie | Wissen & Patient

Dieser Thread könnte für Dich interessant sein:
https://www.symptome.ch/vbboard/erfolgsberichte/107222-polyneuropathie-besiegt.html

Zu den "Geräte"-Therapien gibt es hier schon ein paar Informationen:
https://www.symptome.ch/vbboard/diabetes/19959-diabetes-hochtontherapie.html

Grüsse,
Oregano
 
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Zu den Nervenerkrankungen, die Nervenschmerzen nach sich ziehen, gehört auch die Allodynie:

... Die Ursache von Allodynie liegt in der Regel in erkrankten Nerven und den von ihnen versorgten, oft vorgeschädigten Hautarealen. Bei Nervenschädigungen ist von körperlichen Ursachen der Allodynie die Rede. Häufig haben die Patienten in diesem Zusammenhang in der Vergangenheit Polyneuropathien erlitten, die eine spontane C-Nozizeptoraktivität aktiviert haben. Der chronische Verlust an Nervenfasern im Rahmen einer Polyneuropathie steht mit diesem Phänomen in Zusammenhang. In diesem Sinne ist auch das neuropathische Schmerzsyndrom durch Allodynie gekennzeichnet. Darüber hinaus kann eine Allodynie mit segmentalen Gewebeverlusten im Hinterhorn des Rückenmarks assoziiert sein. Ursächlich kann außerdem eine Trigeminusneuralgie sein, bei der ungeschützte Nervenfasern in direkter Nachbarschaft liegen und die Reizschwelle über ephaptische Neurotransmission herabsetzen. Für die schmerzauslösenden Prozesse können allerdings auch psychische Faktoren eine Rolle spielen. So begünstigen zum Beispiel Ängste und Somatisierungsneigungen etwaige Überempfindlichkeiten. Abhängig von der Lokalisation im Nervensystem wird die Allodynie als peripher (primär) oder zentral vermittelt (sekundär) bezeichnet. Zentral vermittelte Allodynien geht oft ein Schlaganfall oder eine Erkrankung wie Multiple Sklerose voraus. Patienten mit Allodynie empfinden schmerzlose Berührungsreize und Temperaturreize als schmerzhaft. In Abhängigkeit von den Symptomen wird die Allodynie in Untergruppen eingeteilt:
....*Quelle: Allodynie – Ursachen, Behandlung, Komplikation, Prognose, Vorbeugen

https://gesundpedia.de/Allodynie

Da auch Zahn- und Kieferprobleme (chronische Entzündungen, unverträgliche bzw. giftige Materialien, Wurzelbehandlungen usw.) zu Nervenschmerzen führen können, wäre es im Falle von Nervenschmerzen wie z.B. dem Restless-Leg-Syndrom gut, auch die Zähne genau anzuschauen bzw. anschauen zu lassen. Falls diese Nervenschmerzen im Zusammenhang mit einer Zahnbehandlung aufgetreten sind, wäre das ein zusätzlicher Grund, zu einem guten und ganzheitlichen Zahnarzt zu gehen.
Gleiches gilt für die Ernährung: auch unverträgliche Nahrung kann zu Nervenschmerzen führen. Da können Allergien und Intoleranzen eine Rolle spielen.

Grüsse,
Oregano
 
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Etwa fünf Millionen Menschen in Deutschland leiden an neuropathischen Schmerzen. Sie entstehen durch Schädigungen des peripheren oder zentralen Nervensystems.
Die Ursachen sind vielfältig: Oftmals treten die Missempfindungen nach Operationen, beispielsweise bei Bypass-OPs, oder Unfällen auf, etwa wenn das Rückenmark verletzt ist. Auch Phantomschmerzen, unter denen nicht wenige Patienten nach einer Amputation leiden, zählen zu den neuropathischen, mechanisch induzierten Schmerzen.
Typisch ist eine Veränderung der Hautsensibilität. Reize wie Kälte, Hitze oder Berührungen werden stärker oder kaum empfunden.
Problematisch wird es, wenn der Schmerz sich verselbständigt und chronisch wird. Die Lebensqualität der Betroffenen ist dann erheblich beeinträchtigt. Häufig können sie ihren Beruf nicht mehr ausüben, sie vernachlässigen Freizeitbeschäftigungen und Freundschaften. Die Folgen sind Isolation, Resignation und Depression.

Die Entwicklung von neuropathischen, trauma-induzierten Schmerzen, die nach Operationen oder Unfällen häufig auftreten, muss so früh wie möglich unterbunden werden. Denn sind die neuropathischen Schmerzen erst einmal entstanden, wirken Therapien nur noch eingeschränkt. Hinzu kommt, dass die entspechenden Medikamente starke Nebenwirkungen haben.

Wenn Immunzellen zum Feind werden

Hier setzen Forscherinnen und Forscher des Fraunhofer IME in Frankfurt an. Sie forschen an alternativen Therapien für die frühzeitige Behandlung von neuropathischen Schmerzen. In Tests konnten sie nachweisen, dass verschiedene Lipide, die als Signalmoleküle bei Verletzungen freigesetzt werden, die Entzündungsreaktionen an den beschädigten Nerven steuern. »Die Nerven schlagen Alarm und setzen Lipide frei, um dem Immunsystem zu signalisieren, dass eine Verletzung vorliegt und die Ursache beseitigt werden muss«, sagt Prof. Dr. Klaus Scholich, Gruppenleiter Biomedizinische Analytik und Imaging am Fraunhofer IME. »Bei neuropathischen Schmerzen werden die angelockten Immunzellen nach einiger Zeit zum Feind. Sie interagieren derart mit den Nerven, dass die betroffenen Areale permanent entzündet sind. Die Nervenschmerzen können nicht mehr abflauen, sie werden chronisch.
Indem wir Signalwege unterbrechen, die Immunzellen anlocken, können wir die Schmerzen deutlich verringern.« Möglich ist dies beispielsweise durch den rechtzeitigen Einsatz von Schmerzmitteln wie Ibuprofen und Diclofenac. Frühzeitig verabreicht, können diese Medikamente die Herstellung des Lipids Prostaglandin E2 stoppen, das eine entscheidende Rolle bei trauma-induzierten Schmerzen spielt, da es sowohl die Nerven sensibilisiert als auch das Immunsystem aktiviert.

Darüber hinaus bindet Prostaglandin E2 den Rezeptor EP3. Neuronen, die diesen Rezeptor aufweisen, setzen das Signalmolekül CCL2 frei. Dieses fördert wiederum die Schmerzentwicklung entscheidend, da es immer neue Immunzellen zu den verletzten Nerven lockt und auch selbst die Schmerzwahrnehmung verstärkt, wie die IME-Forscher in ihren Untersuchungen herausfanden. »Wir konnten die nachgeschalteten Mechanismen aufklären, die über Entzündungsreaktionen die Entstehung neuropathischer Schmerzen begünstigen«, erläutert Prof. Scholich. »Der Rezeptor EP3 erkennt das Prostaglandin E2. Indem man nun den EP3 ausschaltet und somit die CCL2-Freisetzung hemmt, kann man die Schmerzentstehung deutlich verringern.« Das CCL2 ließe sich mit therapeutischen, spezifischen Antikörpern abfangen. Diese Antikörper könnten bei chronischen Schmerzen zum Einsatz kommen, wenn herkömmliche Arzneimittel wie Ibuprofen nicht mehr wirken. Der Nachteil: Antikörper müssen gespritzt werden. Da dies von den meisten Patienten als unangenehm empfunden wird, forschen Scholich und seine Kolleginnen und Kollegen an alternativen Wirkstoffen, die sich oral verabreichen lassen.
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https://idw-online.de/de/news729479

Soweit, so gut.
Es wird dann aber blöd, wenn man weder Ibuprofen noch Diclofenac verträgt.
Dann wären solche oben beschriebenen Antikörper eine Option.

Grüsse,
Oregano
 
Informationsdienst Wissenschaft (idw)

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Also nix anderes als ein Dienst der über die Presse der Bevölkerung was vorgaugelt und erzählen muss das man niemals bekommt. Bekommt wenn vielleicht man einen möglichen Zugang an eine Uni hat- @Oregano liess mal das Buch "Darm mit Charm" dann erfährst woher die Polyneuropathie kommt - vom Darm uns sonst nix. Das sind alles vom Darm ausgehende entzündete Nervenschmerzen die von den Viren und CWD-L-Form-Keimen verursacht werden.

Und ich hätte schon 30 Jahre Polyneuropathie an meinen Beinen. Man muss eben so einen Weißkittel finden der einem Polyneuropathie bescheinigt. Nur was nützt dem Betroffenen der Nachweis. Ja wenn er sich einen Behindertenausweis ergattern will, dann kommt das in ein paar Prozent zu Gewicht. Nur das Leiden geht weiter.

In Borreliose-SHG war einer der hatte zuvor in der Stadt ein Restless-SHG geleitet. Ein Ersatzgelenk im Knie hatte er auch schon und nach 8 Jahren wieder Borreliose. 15 Jahre zuvor hatte er schon Borreliose (Biofilm). Nun sind die Biofilm-Keime eben ins Knie gewandert und haben sein Gelenk wieder befallen und die Borreliose war auch wieder da. Seit 3 Jahren ist er verstorben - Fall erledigt und die ganze Restless-Medikamente die kannte er alle bis aufs Milligramm haben jemand genützt nur ihm nicht.

Und dann reden wir hier von Antikörper - nix bekommst - Psychopharmaka zur Schmerzunterdrückung gibts solange bis eingeschränkter hilfloser Kranker bist. Und dann halten sie dich solange am Leben, wie man mit Dir gute Abrechnungsgeschäfte vom Altenheim und der ärztlichen Betreuung machen kann. Zur Not holt dann der Gesundheitsminister in Mexiko und Ungarn persönlich Pflegekräfte.

Und das ist ein Beitrag eines Schmerzbetroffenen.
Und hier gibts zur Beschreibung die Realität in Bildern zu sehen.


Gruß nullzero
 
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