Olaf Bodden, der "müde Stürmer". CFS

  • Themenstarter oli
  • Erstellt am

oli

Später entwickelte sich daraus das Chronische Erschöpfungssyndrom. Bis heute hat sich Bodden von dieser Krankheit nicht erholt. Er musste seine Karriere beenden und ist mittlerweile erwerbsunfähig. Ausgerechnet er, der Musterprofi, der immer von seiner Kraft gelebt hat, ist zu schwach, um spazieren zu gehen.

Wie sah die Therapie aus?
Bodden: Sie war sehr umfassend: Spritzen, Infusionen, Hormongaben, Immunglobuline. Es hat etwa ein halbes Jahr gedauert, bis ich gemerkt habe, dass die Behandlung anschlägt. Es ging mir Stück für Stück besser. Ich nahm zu, konnte wieder Zeitung lesen und Fernsehen schauen. Das war vorher alles nicht möglich. Ich war mehr tot als lebendig.
Hat Ihre Krankenkasse die Kosten problemlos übernommen?
Bodden: Von wegen. Keinen Cent habe ich von meiner Krankenkasse gesehen. Die sagt, das sei medizinisch nicht notwendig gewesen.

Sie haben alles selber bezahlt?
Bodden: Ja, mehrere hunderttausend Euro. Und die möchte ich von meiner Krankenkasse zurückerstattet haben. Seit sechs Jahren liege ich deshalb mit der Kasse im Rechtsstreit. Ein Gutachten löst das nächste ab. Das ist ziemlich nervig.
Ist denn ein Ende absehbar?
Bodden: Eigentlich sollte schon vor zwei Jahren ein Schlussstrich gezogen werden. Dann hat aber das Gericht dem von ihm beauftragten Gutachter offenbar nicht geglaubt. Er kam nämlich zu einer für mich positiven Einschätzung. Das muss man sich mal vorstellen: Da beauftragt ein Gericht einen Gutachter, der urteilt in meinem Sinne, und dann sagen die Richter: dem glauben wir nicht. Das war natürlich ein Schlag ins Gesicht für mich.
Quelle: Mainpost.de | Interview mit Olaf Bodden zum Erschöpfungssyndrom

Weitere Infos: Olaf Bodden - Wikipedia

 
Oben