Korruption im deutschen Gesundheitswesen

Naja, die Chefetage greift auch schon gut ab:

13.04.2007
Bezüge vieler Krankenkassenmanager zwischen 150.000 und 220.000 Euro

dpa

Leipzig - Viele Manager der rund 250 gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland haben einem Pressebericht zufolge ein Jahresgrundgehalt zwischen 150.000 bis 220.000 Euro. Hinzu kommen in der Regel für Vorstandsmitglieder Sondervergütungen, Zusatzleistungen und beamtenrechtsähnliche Absicherungen für den Krankheits-, Ruhestands- und Amtsentbindungsfall. Das ergebe sich aus der erstmals für 2006 vollständig vorliegenden gesetzlich verfügten Auflistung der Kassen-Managervergütungen, schreibt die „Leipziger Volkszeitung“ vom Freitag.

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aerzteblatt studieren.de – Bezüge vieler Krankenkassenmanager zwischen 150.000 und 220.000 Euro

LG
Christian :wave:
 
Hallo Gerold und chris

Gemäss Gerold scheinen die deutschen mit 5.6% eine weniger effiziente Verwaltung zu haben als die Schweizerwo es sicher unter 4% liegt.

Bezüge vieler Krankenkassenmanager zwischen 150.000 und 220.000 Euro
Liegt im Rahmen, ein xy Manager in der Indusztrie verdient nicht weniger.
Wenn ich aber die schlechte Effizient sehe 8siehe oben) sollten sie schon weniger verdienen... smile
 
In der Bananenrepublik D-Land wir beim Doc sogar Quartalsweise Schwarzgeld bezahlt. Das sog. Eintrittsgeld ist aber genau so viel wert wie der Doc in der Lage ist mit seinen Bezügen zu wirtschaften. Die Lage spitzt sich in Ballungszentren bereits zu. Es werden bereits vor Monatsende ganze Praxen geschlossen weil die Knete alle ist.

Kein Geld = keine Leistung.

Wo das notwendige Kleingeld bleibt kann man oben nachlesen. Ich lasse die Finger von solchen Strukturen und mache es einfach auf eigene Faust. Mein Gott, wenn die Mitglieder so blöd sind sich jeden Monat noch 'nen Zehner extra aus der Tasche ziehen zu lassen und nicht mal die Klappe aufmachen wenn die bezahlte Dienstleistung garnicht erfolgt kann ich nur mit dem Kopf schütteln.

Wer diesen Text zuende gelesen hat schuldet mit 'nen Euro! :klatschen
 
nun die 10€ bekommt ja nicht der arzt (sondern die krankenkassen) und man zahlt ja auch "nur" alle 3 monate wenn man regelmäßig geht.
dies haben aber nicht die ärzte beschloßen sondern hat die cdu im bundesrat der spd abgetrozt.
wahr ist das ärzte vielen versuchungen durch geschenke der pharmaintdustrie ausgesezt sind. hier bräuchte es wirklich mal transparenz welcher arzt mit welchen firmen "kooperiert" . dann wüßte man wenigsten warum man was verschrieben bekommt.
lieber gruß
andreas
 
Folgendes Zitat aus: "Der PHARMA REPORT - Das Geschäft mit unserer Gesundheit" von Heide Neukirchen
Bücher von Amazon
ISBN: 3426778769


Korruption - Eine Hand wäscht die andere

Am türkischen Lara-Strand sonnten sich auf Einladung der beiden Pharmakonzerne Boots Healthcare und Schering über einhundert Ärzte nebst weiblichem und männlichem Anhang. Lediglich zwischen 12 und 16 Uhr, wenn es draußen zu heiß war, mussten sich die Mediziner in einem geschlossenen Raum zur Fortbildung melden. Die Lernstunden konnten die Teilnehmer beim Diner im 5-Sterne-Hotel Larespark schnell wieder vergessen.
Es waren keine deutschen, es waren russische Ärzte, die es sich auf Kosten der Industrie am türkischen Strand gutgehen ließen. In Deutschland stehen derartig üppige Einladungen seit dem 16. Februar 2004 auf dem Index der »Freiwilligen Selbstkontrolle für die Arzneimittelindustrie e.V.«. Der Verein ist eine Gründung der forschenden Arzneimittelhersteller. Seine Funktion ist mit pharmazeutischer Antibestechungs- TÜV am Treffendsten beschrieben.
Die Unternehmen reagierten damit auf eine Drohung der Bundesregierung, einen Antikorruptionsbeamten zur Überwachung ihrer Geschäftsgeptlogenheiten einzusetzen. Arzneimittelhersteller, die der Versuchung weiterhin nicht widerstehen können, Mediziner mit kleinen oder großen Schweinereien zu bestechen, müssen mit Verwarnungen und 50 000 Euro Bußgeld rechnen.
Im Wiederholungsfall sind 250 000 Euro fällig. Bei schweren Verstößen wird der Name des Missetäters öffentlich gemacht.
Vorausgesetzt, Tat und Täter kommen dem Verein zu Ohren.
Michael Grusa, dickschädelig und freundlich, ist der erste Geschäftsführer des Kontrollvereins mit Sitz in der Berliner Friedrichstraße. » Das Dreiecksverhältnis Arzneimittelindustrie, Arzt und Patient ist gestört und muss wiederhergestellt werden«, umschreibt Grusa seine ordnungspolitische Funktion. Der Jurist malt mit flinken Strichen ein Dreieck auf ein weißes Papier. Die Verbindungslinie . zwischen den Eckpunkten Arzt und Pharmaunternehmen macht er doppelt so dick wie die zwischen Arzt und Patient. »Die zwei sind dick miteinander«, heißt es im Volksmund.
Wäre Grusa ein besserer Zeichner, würde er einen Golfplatz, ein elegantes Restaurant und ein Fachzeitschriften-Abonnement entlang der fetten Linie aufs Papier bringen. Solche Zuwendungen waren bisher der Kitt zwischen Ärzten und Medikamentenherstellern.
Grusas Gesetzbuch trägt den drögen Titel Verhaltensempfehlungen für die Zusammenarbeit der pharmazeutischen Industrie mit Ärzten. Anwälte der Münchner Kanzlei Clifford Chance haben auf 38 Seiten präzise aufgeschrieben, was den Vereinsmitgliedern und anderen Pharmaunternehmen nicht mehr gestattet ist.
Die Verbote lassen erahnen, was jahrelang gang und gäbe war.
Auf Seite 24 der Verhaltensempfehlungen heißt es zum Beispiel: » Fortbildungsveranstaltungen sollen nicht in attraktiven Skiorten, auf Ferieninseln oder in anderen beliebten Urlaubsorten stattfinden.« Bietet ein Hotel »etwa auf Sylt oder Mallorca« einen sonst nirgendwo erzielbaren Sonderpreis an, muss die einladende Pharmafirma laut Codex trotzdem die Veranstaltung an einen über jeden Zweifel erhabenen Arbeitsort verlegen, »in eine Stadt ohne besonderen touristischen Charakter«. Die bei Ärzten so beliebte Erlebnisgastronomie am Abend eines Fortbildungstages mit Unterhaltungsprogramm und 3-Sterne-Küche ist gestrichen. Als adäquate Abfütterungsgrenze wird ein Limit von 50 Euro pro Person empfohlen.
Die Teilnahme an Ärztepreisausschreiben, bei denen der Gewinn nicht allein vom Zufall abhängt, ist »an die wissenschaftliche oder fachliche Qualifikation« und nicht an » Umsatzgeschäfte oder Beschaffungsentscheidungen « zu koppeln. Die kleinen Aufmerksamkeiten der Pharmareferenten für die Sprechstundenhilfe wie Kalender und Schreibblock dürfen den Wert von 5 Euro nicht mehr übersteigen. Nun sind Kreativagenturen dabei, die Kleinutensilien so aufwendig einzupacken, dass sie nach weit mehr aussehen, als sie kosten.
Sittenwächter Grusa hat derweil alle Hände voll zu tun, die Pharmafirmen auf Linie zu bringen. Golfturniere für Ärzte haben trotz Codex weiterhin Konjunktur. Auf den Einladungen vermerken die Arzneimittelhersteller »traditionelles Golfturnier«. Offenbar ein zarter Hinweis, dass sie es den Medizinern nicht zumuten können, auf die liebgewordene Veranstaltung abrupt zu verzichten. Bei Fortbildungsveranstaltungen ist Schmalhans immer noch kein Küchenmeister, auch wenn der venezianische Gondoliere heute ein Kanufahrer ist.
 
Selbstkontrolle ohne Wirkungsnachweis
Der Verein "Freiwillige Selbstkontrolle für die Arzneimittelindustrie" hat offengelegt, mit welchen Tricks die Pharmaindustrie Ärzte beeinflusst. Namen werden nicht genannt - und die Vergehen werden auch nicht geahndet.

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www.sueddeutsche.de/gesundheit/artikel/845/111734/

LG
Christian :wave:
 
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