Hallo Yuubu,
Wie kann ich "jetzt" noch einen B12-Mangel nachweisen?
Ich verstehe das Problem - Sogar ohne Behandlung vorab ist es in manchen Fällen auch schon gar nicht leicht einen Mangel/Aufnahmeproblem eindeutig zu Diagnostizieren.
In Deinem Fall, sollte Dein Serumwert - bei Weiterbehandlung - kurz vor der Nächste Spritze immer noch rund die 1000 liegen, wenn er (schon) deutlich viel niedriger wäre, sollte man davon ausgehen dass immer noch die rede ist von ein funktioneller Mangel und ein (ganz oder teils) entleerter Speicher (die Dreijahresvorrat die es normalerweise geben sollte).
Dann wäre m.E. eine andere Methode, falls die Behandlung eingestellt wurde, über eine Zeitspanne mit Intervalle mehrfach die Werte (entweder Serum B12 oder auch Holo TC) zu bestimmen. Zeigen die werte eine deutlich absinkende Tendenz, wäre das auch ein klares Anzeichen das ein Problem vorliegt mit Aufnahmefähigkeit/Stoffwechsel von Vitamin B12.
Und drittens, was eigentlich das einfachste ist: Masstab sollte sein: Sprechen die Beschwerden deutlich an auf einer Behandlung mit Vitamin B12 - ist das DER Beweis dass ein Mangel vorlag. Ebenso wenn Beschwerden wieder zunehmen wenn die Behandlung eingestellt wird oder sie langsam zunehmen in der Zeit zwisschen zwei Behandlungen.
Auch dies ist hier und da zu lesen in Fachartikel, doch offensichtlich leben wir in einer Zeit der Zwangsneurotischen Objektivierungslust und sind die Angaben des Patienten offensichtlich bei vielen Ärzten da scheinbar uninteressant. Blöd doch ist es, wenn es so sein kann dass eine Behandlung dazu führt dass der Patient weniger Beschwerden hat, seine Angaben dazu dann nicht ernst zu nehmen.
Dabei wäre es, wie Du selber auch schon festgestellt hast, am Wichtigsten einen Arzt zu finden der sich auskennt mit Vitamin B12 Mangel (und Perniziöse Anämie und andere gastro-intestinale Ursachen). (Internisten oder Endokrinologen sollten eigentlich besser auf dem Laufenden sein als Hausärzte.. )
Oder auch ein (Haus-)Arzt der "Open Minded" ist, Deine Beschwerden und Angaben ernst nimmt, und bereit wäre sich weiter/tiefer zu Informieren oder Informieren zu lassen zum Thema.
Es gibt ja schon vieles an gutes Infomaterial. Zum Beispiel das hier:
Deutsches Ärzteblatt: Archiv "Ursachen und frühzeitige Diagnostik von Vitamin-B12-Mangel" (03.10.2008)
... wenn die Damen und Herren fleissig ihre eigene Fachzeitschrifte lesen würden, sollte es eigentlich gar nicht zu solchen Situationen kommen dass man mit unbehandelter oder halb behandelter B12 Mangel herumläuft.
Therapie
Die Behandlung eines B12-Mangels ist abhängig von den zugrunde liegenden Ursachen. Eine blockierte oder reduzierte orale Bioverfügbarkeit wie bei einer perniziösen Anämie erfordert Vitamin-B12-Injektionen. Liegen dagegen keine offensichtlichen Gründe für eine Injektion vor, ist zunächst die orale Substitution eine sinnvolle Strategie.
Wichtig: Ich denke man sollte dieser Abschnitt aus dem Artikel wie folgt interpretieren/übersetzen: Allenfalls, in allen Fälle sollte mit Injektionen behandelt werden, es sei denn die Ursache ist diätisch/Ernährungsbedingt (Vegetarismus, Veganismus) - denn, alles andere hat ja seine Ursache im nachfolgenden Prozess also, internistisch und wäre, sicherlich solange nicht eindeutig feststeht wo im Prozess die Aufnahme beeinträchtigt ist, das risiko auf Mangelaufnahme eines oralen Supplements, das Risiko auf weiterer Unterversorgung zu gross.
Und m.E. ist das hier auch ein ganz wichtiger Textabschnitt aus dem Artikel:
In der Bevölkerung liegt die Prävalenz von B12-Mangel bei jüngeren Personen bei 5 bis 7 % (e7, 13).
Damit sollte das Märchen, dass der B12 Mangel nur bei ältere Personen oder Veganer/Veganisten und Alkoholiker zu finden wäre, eigentlich endlich mal aus der Welt sein.
Hier noch ein Folgeartikel zum oben verlinkten:
https://aerzteblatt.lnsdata.de/pdf/106/17/m290.pdf
Ich kann Dir leider keinen Arzt nennen der sich gut damit auskennt, und Du in guten Händen wärst, da ich nicht aus D/Ö/CH bin. Trotzdem hoffe ich dass ich Dich hiermit doch ein wenig weiterhelfen konnte,
Herzliche Grüsse,
Kim