Enzyme - aber nicht oberflächlich, sondern detailliert (chemisch)

hallo uta,

du nimmst doch auch aerius?

vielleicht hilft dir das da vorher gerade.

viele liebe grüsse von shelley :wave:
 
hallo,

ich habe gerade noch etwas gefunden von cyp3a4.

das antimalariamittel, welches ich nehme.
da steht auf meinem zettel ein wenig chaos.
versteht das wer?

es steht so:

interaktion mit cyp3a4 - hemmer od. induzierer und da ist zierer durchgestrichen und dafür steht darunter ktoren.
also interagiert dieses mittel mit cyp3a4 hemmer oder induktor?

was ist ein induktor?

dann steht noch: es hemmt cyp2d6.
...


Also ich bin keine Phramaziestudent und ich kenne auch die Malariamittel nicht, aber ich kann dir folgendes sagen:

Wir haben ein Enzymsystem welches sich Cytochrom P450 nennt.
Dieses System besteht aus vielen verschiedenen Enzymen, die nach ihren Sub-Famielen genannt werden und das sind halt die buchtsaben und zahlen nach cyp.

Viele Medikamente werden durch diese Enzyme abgegebaut (also im Endeffekt unwirksam gemacht und danach ausgeschieden) oder aktiviert, d.h. der eingenommene Stoff wird durch eine Reaktion verändert. Der veränderte Stoff ist dann der wirksame gegen die Krankheit oder was auch immer.

Andere Stoffe können diese Enzyme bzw. einzelne Sub-Enzyme hemmen, d.h. unwirksam machen.
Das kann sich dann z.B. auf dem Abbau von eingenommenen Medikamenten auswirken, indem nicht mehr genug von für dieses Medikament zum Abbau benötigten Enzyms da ist. Nimmst du dieses Medikament und den enzym hemmenden Stoff parallel ein, so steigt die Konzentration des meidkaments in deinem Körper an und irgendwann wird es gefährlich.

beispiel:
Grapefruit ist ein Hemmer des Enzyms (ich weiss es nicht mehr, aber als extremes Beispiel) Cyp715X99.
Du nimmst also morgens dein Medikament ein gegen Bluthochdruck.
Dieses medikament wird durch Cyp715X99 in 24 Stunden zu 100% abgebaut.
Aber um halb zehn in Deutschland machst du dein 2tes Frühstück und trinkst deinen Grpefruitsaft. Dies bewirkt, daß dein medikament erst in 30 Stunden vollständig abgebaut ist.
Da du am nächsten morgen aber wieder deine Blutdrucktablette nimmst, hast du jetzt mehr dieses Medikamentes im Blut als du dürftest.
Und das kann sich halt hochschaukeln.

Ein CypXYZ induktor ist ein Stoff, welches die Aktivität dieses Enzyms steigert, also Gegenteil von hemmen.
Das gibt es auch. Den Effekt am obigen Beispiel kannst du dir dann auch ausrechnen. Dein Blutdruckmedikament wird schneller abgebaut und abends ist es evtl. nicht mehr wirksam.

Hoffe, das war einigermassen verständlich.
 
hallo warpet,

danke du!

ich muss das nochmals lesen und studieren, was du geschrieben hast!

danke aber erst mal!

das war sehr informativ und gibt stoff zum denken.

viele liebe grüsse; deine shelley :wave:
 
Hier noch ein Link zur Verstoffwechselung von Medikamenten in der Leber:

Stiftung für Leberkrankheiten

.... Gene fördern oder hemmen Medikamentenwirkung

Die große Frage ist also, warum Medikamente nicht bei jedem Patienten gleich wirken? "Ein Grund ist unser genetischer Fingerabdruck", sagt der Pharmakologe. "Der erste Schritt muss also sein, die große Varianz der Medikamentenwirkung genau zu analysieren." Denn bei vielen Medikamenten kann man bereits vorab sagen, ob sie wirken oder nicht und welche Dosis man braucht. Grund dafür ist wiederum die unterschiedliche Ausstattung eines jeden mit Enzymen. Ihr Bauplan wird von den Genen bestimmt.

"Medikamente werden im Köper verstoffwechselt und das erfolgt über Enzyme, sie nehmen kleine chemische Modifikationen vor. Allerdings sind die Enzyme innerhalb der Bevölkerung nicht gleich aktiv", so Roots. Das heißt: bei einigen Menschen sind bestimmte Enzyme vorhanden, bei anderen existieren sie nicht, bei einem weiteren Teil sind manche Enzyme weniger aktiv und bei einem anderen arbeiten sie übermäßig.

Medikamentenwirkung hängt von Enzymen ab

Welche Folgen das haben kann, verdeutlicht Roots an einem Beispiel. "Das Enzym CYP2D6 ist wichtig für den Metabolismus, also für die Verstoffwechselung von Medikamenten. Aber dieses Enzym fehlt bei sieben Prozent der Bevölkerung. Hier kann man sich gut vorstellen, dass ein Medikament eine viel stärkere Wirkung haben kann, weil es nicht so schnell verstoffwechselt wird. Diese Patienten brauchen daher eine geringere Dosis." ....
www.tsb-berlin.de/de/tsb-gruppe/service/news/artikel/d/2010/03/04/a/nachlese-treffpunkt-wissenswerte-vom-wir-zum-ich-personalisierte-medizin/

CSN Blog 2009 Januar

Ich weiß immer noch nicht, wie man zuverlässig feststellen lassen kann, ob die eigenen Enzyme zur Entgiftung wirklich funktionieren, und ob das ein lebenslänglicher "Zustand" ist oder ein vorübergehender?

Gruss,
Uta
 
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