Hallo,
mal wieder:
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Die Auswirkungen des Fettstoffwechsels auf Leber, Galle, Bauchspeicheldrüse als Funktionseinheit.
Wer leber-galle-krank ist merkt,
1. daß diese beiden Organe funktionell nicht zu trennen sind,
2. daß die Sache etwas mit Nahrungsfett zu tun hat.
„Fett ist schwer verträglich“ , so glaubten Arzt und Patient festzustellen und man folgerte, eine fettarme Nahrung sei angezeigt.
Aber warum ist die Leber funktionsuntüchtig geworden? Die Tatsache, daß die Leber eine ganz wesentliche rolle beim Fettstoffwechsel zu erfüllen hat, ist bekannt. Warum gibt es Stauungen in der Galle, die bis zu Ablagerungen der empfindlich störenden Gallensteine
führen? Die heute übliche Parole, der Patient hat zuviel Fett gegessen, soll die eigentliche Ursache verschleiern! Es liegen seit Jahren wichtige Feststellungen darüber vor, daß bei Verwendung von Leinöl die achtfache Menge des heute üblichen Fettverbrauchs gegeben werden kann, ohne daß die geringsten Störungen auftreten. Die richtige Wahl des Fettes ist entscheidend für die so wichtige Funktion der Leber im gesamten Fettstoffwechsel.
Die Leber erhält über die Pfortader das venöse Blut, das mit Nährstoffen und Stoffwechelprodukten aus Magen und Darm und mit den Abbauprodukten aus der Milz beladen ist. Die Leber kann daher als wichtiger Umschlaghafen im Substanztransport des Stoffwechsels bezeichnet werden. Zu dieser Funktion gehört so mancherlei Umgruppierung, auch die Neubildung von biologischem material, die besonders im meristematischen Gewebe der Leber intensiv ist. Zu den Grundlegenden Bausteinen für jede Zellbildung gehören die hochungesätigten Fette und die schwefelhaltigen Eiweißanteile. Diese beiden sehr reaktionsfähigen Substanzen sind wesentliche und konstante Bestandteile einer jeden funktionsfähigen Zelle, sowie der lebenden Masse ganz allgemein, sie sind daher unerlässlich für die geordnete Zellteilung und somit für jedes Wachstum. Gerade die Neubildung von Zellen ist aber in der Leber besonders intensiv. Nur das Vorliegen der Lipoproteine, der Vertreter aus dem Bereich der Eiweiß- und Fettnahrung, deren große Oberflächenaktivität und starke Assoziationskräfte ihre Reaktionsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit bedingen, erhält alles Gewebe elastisch und geschmeidig. Verhärtungen der Leber, die heute so oft als böses
Symptom beobachtet werden, treten nur dann auf, wenn das erweichende, das strukturgebende Prinzip, wenn die richtigen Fette fehlen. Feste, harte, unpolare Fette, aber sind für die jugendlich zarte Leberzellen unerträglich. Leberverfettung, das Sichtbarwerden der Fettablagerungen, gilt als Leberdegeneration. Aber Fett wird dringend benötigt und bei geschwächter Leber erst recht. Sie bedarf der elektronenreichen Lipoide, die für die gesamte Funktion neue Aktivierungsenergie vermitteln. Es wurde schon erwähnt, daß die Leber besonders in der Lage ist, viel zugeführtes Fett zu binden, auch zugeführte Fettsäuren.
Wenn nun bei vielen Störungen der Leberfunktion Fett als krankhaftes Symptom abgelagert wird, so handelt es sich in der Praxis meist um diejenigen Fette, die an sich durch ihren eigenen Charakter die Aussonderung aus dem lebenden Substrat bedingen, da sie durch mangelnde Anpassungsfähigkeit und fehlenden Dipolarisierbarkeit, also auf Grund ihrer elektrischen Schwerfälligkeit stören. In einigen wenigen Fällen kann diese Ausscheidung von Fett aus dem Lebergewebe auch dadurch bedingt sein, daß Substanzen zugeführt werden, die zur Proteolyse der Lipoproteine führen. Auf Seite 30 haben wir diese Zusammenhänge in ihrer grundsätzlichen und allgemeinen Bedeutung aufgrund der „krypto-chemischen“ Gegebenheiten erörtert. Die Leber ist nun besonders reich an Lipoproteinen mit den sogenannten „verborgenen Fetten“, die in der krypto-ionischen“ Assoziation vorliegen. Mit der Hilfe von Tetrachlorkohlenwasserstoff wird im Tierversuch innerhalb kurzer zeit diese „Fettleber“ erzeugt. Auch andere Substanzen, die in voranstehenden Kapiteln als proteolytische Substanzen beschreiben wurden, wie z. B. Azofarbstoffe, narkotische Mittel sowie Paraffine sind in der lage, „fettige Degeneration“ der Leber zu erzeugen. Die Zufuhr der hydrierten, gehärteten Fette, die einerseits aufgrund ihres physikalisch-chemischen Verhaltens durch ihre Lösungsaffinität proteolytisch auf die Lipoproteine einwirken, andererseits selber als Fett ausgesondert und abgelagert werden, sind natürlich in besonderem Umfang in der Lage, die fettige Degeneration der Leber hervorzurufen und sie dadurch funktionsuntüchtig zu machen.
Das Problem der fettigen Degeneration spielt bei Herzinfarkt die entscheidende Rolle, ebenso bei Rheuma. „Fettige Degeneration“ stellt das Kernproblem der Medizin heute dar und ist in allen Fällen auch in den mannigfaltigsten Variationen und Lokalisationen in seiner Wurzel in unserer Zeit ein markantes Zeichen für die umfassende Bedeutung des Fettsyndroms.
Zum Guten wie zum Bösen, als aktivierendes, lebensspendendes Prinzip wie als hemmendes allmählich tötendes, erstickendes Prinzip ist die Reichweite der Fette ungeheuer groß. Ihr Aktionsradius erstreckt sich über das gesamte Epithel von der zentralen wichtigen und größten Drüse, der Leber, bis hinein in alle Kapillaren des Gefäßsystems und die äußeren Anteile des Epithels , die gesamte Haut. Die Stauungen der an schwefelhaltigem Eiweiß reichen Galle werden durch Zufuhr der hochungesättigten Öle als lösendes Prinzip bald behoben. Auch hier ist die Assoziation der positiv aufgeladenen schwefelhaltigen Eiweißverbindungen mit den gegenpolig aktiven hochungesättigten Fettsäuren entscheidend wichtig Diese sind auch zur Auflösung der in Gallensteinen abgelagerten Cholesterine fähig.
Natürlich spielt die vorsichtige Dosierung nun eine Rolle. Aber fest steht zunächst, daß der Leber-Galle-Kranke unbedingt der Zufuhr guter Fette bedarf. Die rein pflanzliche Herkunft der Fette ist noch keine Garantie für das leber- und gallefreundliche Verhalten. Das früher bei Gallensteinen häufig angewandte Olivenöl soll heute weitgehend versagen. Die hochungesättigten Fettsäuren werden hier benötigt. Bei einem absoluten Mangel an diesen versagt auch das Olivenöl, ebenso Pflanzenmargarine. Am günstigsten, der Leber und Galle am willkommensten ist Leinöl oder leinölhaltiges speisefett wie z. B. Diäsan. Wichtig ist, daß Öle, von denen die Leber durch falsche Eßgewohnheiten entwöhnt worden war, allmählich in steigender Dosierung wieder zugeführt werden. Zweckmäßig gibt man die Fette in wasserlöslicher Form, gleich mit Eiweiß vergesellschaftet. Am besten bekömmlich ist zunächst die Form, wie Leinöl in der natur vorkommt, nämlich als Leinsaat. Diese sollte aber nicht als verdorbene Ware angeboten werden. Gute Leinsaat, geschrotet, in schmackhafter, leicht bekömmlicher Form, Leinsaat auch bei Vorliegen von Leber- und Gallekrebs liegt im LINOMEL vor. Nach einiger Zeit - allgemein schon nach wenigen Tagen – kann man mit der Zufuhr der biologisch wichtigen Fett-Eiweiß-Nahrung in Form der Öl-Eiweiß-Kost beginnen. Innerhalb von wenigen Tagen fühlt der Patient, wie das kranke Organ sich durch die Zufuhr der lebensnotwendigen Fette erholt, nur weil ihm endlich die Nahrung zugeführt wird, deren es so dringlich bedurfte. Die Bauchspeicheldrüse ist unlösbar mit dem Fettstoffwechsel verbunden. Ein Sekret des Darmes wirkt aktivierend auf die Absonderung des Pankreassaftes, dessen Produktion außerdem auch von der im Mund einsetzenden Verdauung bereits angeregt wird. Die Pankreaslipase, die durch die Galle aktiviert wird, spielt nun eine ganz entscheidende Rolle bei der Fettverdauung, beim Abbau und Transport der Fette. Überlastung der Bauchspeicheldrüse, die in der Bauchhöhle unmittelbar hinter dem Magen liegt und deren Funktionsausfall ganz eindeutig vermehrte Ausscheidung von unverdautem Fett bewirkt, ist ein Symptom unserer Zeit. Überbelastung der Pankreasdrüse bis zur Erschöpfung und Bildung des Tumors im Pankreas ist heute häufiger zu beobachten denn je. Auch die Zuckerkrankheit ist ein Fettsyndrom wie der gesamte Komplex der Pankreatitis. Die Tatsache, daß die gesamten Störungen in dieser Funktionseinheit Leber-Galle-Pankreas bei diesem Oberbauchsyndrom eine gemeinsame Ursache im Fettstoffwechsel haben, wurde bisher nicht berücksichtigt. Dies betrifft aber sowohl den exokrinen Anteil der Pankreas, der den Pankreassaft sezerniert als auch die endokrinen Drüsen. , die als Langerhanssche Inseln bekannt sind, weil sie beim Zuckerkranken eine erhebliche Rolle spielen. Ihre Unterfunktion beim Zuckerkranken ist bekannt. Aus diesen Zellen eines gesunden Tieres stellt man das Insulin her, das dem Zuckerkranken kurzfristig Hilfe bringt, aber keine Kausaltherapie. Beginnt man beim Zuckerkranken mit der Verabreichung von Insulin, so erlahmt die Eigenproduktion von Insulin bald vollständig. Die Oxidationsvorgänge sind beim Zuckerkranken vermindert und werden durch laufende Insulininjektionen nicht gebessert, sondern weiter beeinträchtigt. Die gesamte Nahrungsverwertung wird durch Insulininjektionen nicht normalisiert, lediglich Blutzucker und Zuckerausscheidung werden in erträglichen Grenzen gehalten. Die Fettmenge wird dem Patienten von der Klinik vorgeschrieben, leider wird der Art des nahrungsfettes keine Beachtung geschenkt. Dies ist aber der entscheidende Faktor. Wird beim schweren Diabetiker das nahrungsfett im Sinne der Öl-Eiweiß-Kost umgestellt auf hochungesättigte Fettnahrung und Ausschaltung der Ballastfette und derjenigen Gifte die den Fettstoffwechsel drosseln, so tritt fast immer tatsächliche Gesundung des zuckerkranken Patienten ein. Die Störung im Zuckerstoffwechsel des Diabetikers ist eine der Auswirkungen, die von einer Sekrethemmung im Pankreas durch falsche nahrungsfette abhängt. Bei der zentralen Bedeutung der Bauchspeicheldrüse für den Fettstoffwechsel und für die gesamte Funktionseinheit Leber-Galle-Pankreas dürfte es nicht allzu abwegig sein, die Störung auch dieses Teiles der Bauchspeicheldrüse, der Langerhansschen Inseln, als Störung, die vorwiegend im Fettstoffwechsel begründet ist, zu erkennen. Dies gilt um so mehr als die darniederliegende Bio-Oxydation wichtige Kriterien für diese Tatsache liefert. Die Untersuchung der Blutlipoide bei Diabetikern bestätigte diese Erwartung. Die Anwendung dieser Erkenntnisse in der Ernährungstherapie bei Zuckerkranken bewies, daß auf diesem Wege, also durch Normalisierung des Fettstoffwechsels, Kausaltherapie, entscheidende und anhaltende Hilfe möglich ist. Die Funktionseinheit Leber-Galle-Pankreas gibt bei auftretenden Störungen sowie bei der Normalisierung durch geordnete Nahrungsfette Zeugnis dafür, wie umfassend der Fettstoffwechsel alle Organe und jede Lebensfunktion beeinflusst und beherrscht.
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Auszug aus das Fettsyndrom, von Dr. Johanna Budwig
Wie gesagt, lesen, lesen, lesen, lernen, lernen, lernen.
Natürlich mußt Du das aber nicht glauben, was oben steht
Liebe Grüße
Medizinmann