Zittern / Tremor

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Das kennt fast jeder: man kann zittern vor Kälte, Angst, Erregung, Stress.
Solches Zittern ist normal und vergeht auch wieder. Man "bebt" vor Zorn, die Stimme zittert ...

Es gibt aber auch Arten des Zitterns (Tremor), die behandelt werden müssen.
Meistens führt der Weg zunächst zum Hausarzt, denn zum Neurologen, evtl. zum Psychiater oder auch zu einem anderen Therapeuten.

Es gibt verschiedene Arten des Tremors.
Teilweise tritt der Tremor einfach so auf, ohne daß man sagen kann, wo er herkommt. Es gibt aber auch Krankheiten, wo der Tremor bezeichnend ist, wie z.b. Parkinson.

KRANKHEITEN, BEI DENEN EIN TREMOR AUFTRETEN KANN (FACHBEGRIFFE)

Hereditäre (erbliche), degenerative (Verfall, Rückbildung oder Entartung) oder idiopathische (ursächlich bisher unbekannte) Erkrankungen[/U]
Parkinson'sche Krankheit, pallido-nigrale Degeneration, olivo-ponto-zerebellare Atrophien, striato-nigrale Degeneration, Morbus Wilson, progressive Pallidumatrophie, Huntington-Krankheit, benigne hereditäre Chorea, Morbus Fahr (familiäre Form), paroxysmale dystone Choreoathetose, familiärer Intentionstremor, Lipofuszinose, Dyssynergia cerebellaris myoclonia, Ataxia teleangiectasia, Dystonia musculorum deformans, Dystonie mit Tagesschwankungen, Torticollis spasmodicus, Meige-Syndrom, essentieller Myoklonus und Tremor, essentieller Tremor, hereditärer Kinn-Tremor, aktionsinduzierter Tremor wie Schreibtremor, Stimm-Tremor, Golfer-Tremor ("yips") sowie Tremor der Lachmuskulatur, Klinefelter-Syndrom.

Zerebrale (Gehirn-)Erkrankungen unterschiedlicher Ursache
Entzündungen und Infektionen wie Multiple Sklerose, Neurolues, HIV-Infektion, FSME, Windpocken, Masern, Pocken, Typhus sowie Raumforderungen: Tumore, Zysten, Hämatome, AV-Malformationen, Insulte, Hirntrauma

Metabolische (Stoffwechsel-)Erkrankungen
Hyperthyreose, Hyperparathyreoidismus, Magnesium-Mangel, Hypokalzämie, Hypokalämie, Hypoglykämie, Leberfunktionsstörungen (chronische hepatozerebrale Degeneration), portosystemische Enzephalopathie, Nierenfunktionsstörungen, Vitamin-B12-Mangel

Periphere Neuropathien
Charcot-Marie-Tooth, Roussy-Levy-Syndrom, chronisch entzündliche Neuropathie, Guillain-Barré-Syndrom, Gammopathie, Malabsorptions-PNP, sympathische Reflexdystrophie, PNP bei Diabetes mellitus, Urämie, Porphyrie, spinale Muskelatrophie

Toxine
Nikotin, Quecksilber, Blei, Kohlenmonoxid, Mangan, Arsen, Cyanid, Naphthalene, Alkohol, Phosphor, Toluene, DDT, Lindan, Kepon, Dioxin

Medikamente
Sympathomimetika (z. B. Adrenalin), Bronchodilatoren, Theophyllin, Koffein, Tein, Dopaminergika sowie zentralwirksame Substanzen wie Neuroleptika, Reserpin, Tetrabenazin, Metoclopramid, Antidepressiva (besonders trizyklische), Lithium, Kokain, Alkohol. Ferner Steroide wie Progesteron, Antioestrogen, Adrenocorticosteroide. Außerdem: Valproat, Antiarrhythmika, Schilddrüsenhormone, Zytostatika, Immundepressiva u. a.

Sonstige Ursachen
Emotionen wie Angst und Stress, Muskelermüdung, Unterkühlung, Trauma in der Peripherie (Hände, Füße), sympathische Reflexdystrophie, Medikamentenentzug, Alkoholentzug, Kokainentzug, psychogener Tremor u. a.

Der Tremor ist schwer zu behandeln und manchmal nur zu dämpfen.

Mehr dazu hier:
Zittern (Tremor)
Uta
 
das kenn ich, das gezitter. bei mir ist es nun seit 10 jahren da - besonders an den händen - und geht und geht nicht weg. hausarzt hat keinen grund gefunden, neurologe auch nicht ("ach, da probieren wir es doch mal mit beta-blockern" - was ich lieber schon nach ein paar tagen wieder gelassen habe) usw. jetzt wurde bei mir kryptopyrrolurie, gluten- und noch ein paar andere unverträglichkeiten festgestellt sowie einige mängel (z.b. magnesium). ich hab tatsächlich endlich ein wenig hoffnung, dass es sich durch nahrungsumstellung und nahrungsergänzungsmittel etwas verbessern könnte.
hat hier vielleicht bereits jemand solch eine erfahrung gemacht? oder kennt das gezitter? und wenn ja, wie geht ihr damit um?
 
Hallo Mogollon,

jetzt wurde bei mir kryptopyrrolurie, gluten- und noch ein paar andere unverträglichkeiten festgestellt sowie einige mängel (z.b. magnesium).

Kryptopyrrolurie + Glutenintoleranz + Mängel können sicher einiges anrichten. Ich denke, auch die B-Vitamine (allen voran B12) können das Zittern auslösen.
Gut, daß Du in dieser Richtung fündig geworden bist.
Bücher von Amazon
ISBN: 3939865044


Ich nehme an, daß Du nicht immer dieses Zittern hattest, und daß Du auch nicht immer schon eine Glutenintoleranz und Kryptopyrrolurie hattest?
Dann gibt es vielleicht einen Auslöser auch für diese Probleme. Das könnten evtl. Gifte aller Art sein. Dazu gehört auch Amalgam in den Zähnen, aber auch Wohngifte wie Formaldehyd und Permethrin usw.

Manchmal hat man auch nicht nur eine Intoleranz sondern gleich mehrere :mad::
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Grüsse,
Uta
 
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Dieser Artikel beschäftigt sich mit den verschiedenen Arten von Tremor:

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Tremor (Zittern)
Ruhetremor
Aktionstremor
Kinetischer Tremor
normaler Tremor
essentieller Tremor
zerebellärer Tremor
dystoner Tremor
orthostatischer Tremor
Kinntremor
Gaumentremor
Stimmtremor
Schreibtremor
psychogener Tremor
medikamenteninduzierter Tremor
neuropathischer Tremor
Kamptokormia
Tabellarische Zusammenfassungen
Links
Literatur
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Eine genaue Diagnose des Tremor ist die Basis einer Erfolg versprechenden Behandlung. Fehldiagnosen sind häufig, sie verursachen nicht nur unnötige Angst, z.B. bei Patienten bei denen ein gutartiger essentieller Tremor als Parkinsonsyndrom fehldiagnostiziert wird, oft wird dadurch auch eine erfolgreiche Behandlung unmöglich. Manchmal ist es wichtig behandelbare Ursachen zu erkennen. => Tremor bedarf einer fachärztlichen Diagnose.
...
Die Ursache und Pathogenese des essentiellen Tremors (ET) ist noch nicht exakt bekannt. Es gibt große Unterschiede in der Ausprägung und es ist davon auszugehen, dass verschiedene Krankheiten unter diesem Krankheitsbild subsumiert werden. 50% sind familiär bedingt. Es liegt ein autosomal, dominanter Erbgang mit variabler Penetranz vor. Dies bedeutet, dass zwar durchschnittlich die Hälfte der Kinder eines Betroffenen erkranken, dies aber in unterschiedlicher Ausprägung und auch nicht unbedingt im selben Alter.
Der Erbmodus scheint aber heterogen, das heißt es ist zu erwarten, dass am Ende auch genetisch verschiedene Defekte nachgewiesen werden.
Pathologisch sind bisher 2 verschiedene Formen bekannt. Ein Teil der Kranken hat bei der Autopsie sichtbare Lewy bodies und Lewyneuriten im Locus ceruleus und anderen Hirnstamm Strukturen. Bei anderen haben degenerative Veränderungen im Kleinhirn. (Movement Disorders Vol. 23, No. 2, 2008, pp. 174–182)
Bleibt trotzdem die Frage, ob irgendwelche Umweltfaktoren den Verlauf oder den Ausbruch, die Ausprägung beeinflussen. Nach einer Studie betrug die Konkordanz bei eineiigen Zwillingen 60–63% bei zweieiigen Zwillingen 27–42%, was nahe legt, dass neben den Genen Umweltfaktoren eine Rolle spielen. Ein Genort ist noch nicht gefunden.
Raucher scheinen nach einer neuen Untersuchung deutlich seltener an essentiellem Tremor zu erkranken als Nichtraucher. (Was ja auch für das sonst nicht verwandte Parkinsonsydrom gilt). Menschen die eine zeitlang geraucht haben haben nur eine halb so hohe Wahrscheinlichkeit am ET zu erkranken als Menschen die nie geraucht haben. (Movement Disorders Vol. 23, No. 2, 2008, pp. 246–252)
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Medikamente und Drogen, die einen Tremor auslösen oder verstärken können
Beispiele: Adrenokortikosteroide, Alkohol, Amphetamine, Antiarhythmika (Amiodaron), Antidepressiva (vor allem trizyklische Antidepressiva), Antiöstrogene (Tamoxifen), Antipsychotika, Betamimetika, Bronchodilatatoren (β2-Agonisten), Calcitonin, Cholinesterasehemmer, Dopamin, Epinephrin, Immunsuppressiva (Cyclosporin A),Koffein, Kokain, Lithium, Metoclopramid, Mexiletin, Procainamid, Neuroleptika, Perhexilin, Progesteron, (Medroxyprogesteronazetat), Reserpin, Schilddrüsenhormone, Steroide, Sympathikomimetika, Tetrabenazin, Theophyllin, Valproat, Zytostatika (Vincristin, Adriablastin, Cytosinarabinoside, Ifosfamid)

Gifte: Alkohol, Arsen , Blei, Chelatbildner, CO, DDT, Dioxin, Lindan, Mangan, Nikotin, Quecksilber, Tetrachlorkohlenstoff, Toluol, Zyanid
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Tremor, Ursachen des Zitterns

Wenn beim Tremor auch Gifte eine Rolle spielen, würde das teilweise die familiäre Häufung erklären, ganz ohne genetische Überlegungen. Wer z.B. in einem Holzschutzmittel-Haus aufgewachsen ist, könnte da betroffen sein.

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Oregano,

vor längerer Zeit hatte ich starke Probleme mit zittrigen Händen, insbesondere beim Schreiben. Altersbedingt? Vielleicht auch, denn die Resorbtion der Nährstoffe läßt dann nach. Das Zittern verschwand nachdem ich eine kombinierte Kur mit Vitaminen, Mineralien, Spurenelementen und Aminosäuren gemacht hatte. Seitdem ich diese Kur immer mal wiederhole, hat sich kein Zittern mehr eingestellt. Nährstoffmangel könnte also ebenfalls eine Ursache sein, die recht einfach zu beheben ist.

Desweiteren kann starker beruflicher, emotionaler Streß ein Auslöser sein. Wenn die Nerven blank liegen, kann sich das ebenfalls als Zittern bemerkbar machen. Hier können NEMs ebenfalls helfen, da diese auch von den Nerven als Nährstoffe benötigt werden.

Gruß,
Clematis
 
Hallo Clematis,
das interessiert mich. Könntest Du die eingenommenen Mittel auflisten? Ich habe das Zittern seit meiner Kindheit (seit Jahrzehnten) und bei uns ging's sehr sparsam runter. Da ist durchaus denkbar, dass über die Ernährung Mängel vorhanden waren und Auslöser sein könnten. Weil das nie untersucht und behandelt wurde, könnte das mit zunehmendem Alter für eine Verstärkung des Tremors verantwortlich sein.
VG
 
Mich würde es auch interessieren, schade das diese Themen immer beendet werden und niemand mehr was schreibt...
 
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