Hausarzt zweifelt am Bericht des Facharztes - ich bekomme keine Überweisung...

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11.08.08
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Hausarzt zweifelt am Bericht des Facharztes - ich bekomme keine Überweisung...

Ich grüße Euch,

nach langer Zeit habe ich erfahren dass ich eine latente Schilddrüsenunterfunktion habe. Ich hatte lange Zeit sehr belastende Beschwerden..

Die UF stellte erst der zweite Arzt (Nuklearmediziner) fest. Wenn ich mich hier im Forum eher informiert hätte (es gab viele negative Äußerungen über die Ärztin + meine Erfahrungen), so würde ich niemals die erste Ärztin konsultieren. Nun zu meinem eigentlichen Problem...

Mein Hausarzt hat mir eröffnet, er akzeptiere den Bericht des Nuklearmediziners nicht und sagte, es handelt sich dabei um ein falsches Ergebnis. "Die schilddrüse sollte ein Facharzt untersuchen" - waren seine Worte.

Was mich aber noch tiefer getroffen hat, das war als er mir mitteilte, ich koste der Krankenkasse nur zu viel Geld.

Er fragte mich auch ob ich wieder ein Termin beim Nuklearmediziner hätte und sagte ich werde von ihm keine Überweisung bekommen. Ich bin nicht mal dazu gekommen ihn danach zu fragen.
Ich muss hinzufügen, ich war ca. 15 J. Patientin bei ihm...

Ich musste es mir von der Seele schreiben, denn meine Entäuschung ist sehr groß... :-(

Gruß
Mila

Ps. Darf ein Arzt die Ausstellung der Überweisung verweigern??
 
Hausarzt zweifelt am Bericht des Facharztes - ich bekomme keine Überweisung...

Darf ein Arzt die Ausstellung der Überweisung verweigern??

Klar braucht er dir keine geben, wenn er der Meinung ist, sie wäre unnötig. Du brauchst aber überhaupt keine, du kannst auch ohne Überweisung zu dem Nuklearmediziner gehen.

Wie wäre es, die Werte der SD hier rein zu stellen, vielleicht hat der HA ja auch Recht. Bist du sicher, dass die Beschwerden von der SD ausgelöst werden?
 
Hausarzt zweifelt am Bericht des Facharztes - ich bekomme keine Überweisung...

Hallo Mila76,

wie wäre es, wenn Du Deinen Hausarzt bitten würdest, Dir eine Überweisung zum Endokrinologen auszustellen? Der Endokrinologe ist der Facharzt für Schilddrüsenerkrankungen, und Du könntest ihn mit seiner Aussage
"Die schilddrüse sollte ein Facharzt untersuchen"
beim Wort nehmen. Ausserdem sollte eine Schilddrüsenerkrankung immer vom Facharzt behandelt werden. So kann es Dir letztendlich egal sein, ob Dein Hausarzt eine Diagnose akzeptiert oder nicht.

Liebe Grüsse,
uma
 
Hausarzt zweifelt am Bericht des Facharztes - ich bekomme keine Überweisung...

Hallo Mila,

> nach langer Zeit habe ich erfahren dass ich eine latente
> Schilddrüsenunterfunktion habe. Ich hatte lange Zeit sehr
> belastende Beschwerden..

Es ist nicht wichtig, welcher Arzt die SD-Unterfunktion akzeptiert - wichtig ist, welche Ursache die Unterfunktion hat und die findet der Hausarzt eher als der Spezialist. Die tatsächliche Ursache deiner Beschwerden ist nicht die SD, denn die SD-Unterfunktion hat ja selbst auch wieder eine Ursache und diese Ursache verursacht weitere Störungen und Beschwerden.

Krankheitsursache -> SD-Unterfunktion -> Beschwerden.
Krankheitsursache -> weitere funktionelle Störungen
Krankheitsursache -> weitere Krankheitsfolgen

Die SD zu behandeln ändert also nichts an der tatsächlichen Krankheitsursache, sondern unterdrückt nur eine von mehreren Krankheitsfolgen. Eine Heilung kann so natürlich nicht eintreten, sondern im besten Fall Symptomfreiheit.

Die tatsächlichen Krankheitsursachen liegen bei allen erworbenen Krankheiten entweder in Ernährungsfehlern, in belastenden Lebenssitutationen oder in Schadstoffeinwirkungen auf den Organismus. Dort müßtest du ansetzen, wenn du die tatsächliche Ursache deiner Beschwerden finden willst. Die Beseitigung der tatsächlichen Ursache ist eine absolut notwendige Voraussetzung für eine dauerhafte Heilung.
 
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Hallo Mila,

mich interessiert was Dein Hausarzt genau sagt. Glaubt er Deine Schilddrüse ist absolut in Ordnung oder findet er einfach dieser Nuklearmediziner ist nicht der richtige Facharzt :confused:?

Bei ersterem würde ich zu einem Endokrinologen gehen, entweder im neuen Quartal (dann bekommst Du von dort eine Überweisung zum Hausarzt :D) oder Du bezahlst halt noch einmal 10,- EUR Praxisgebühr, dann brauchst Du auch keine Überweisung.
Im zweiten Fall sprich ihn auf die Abklärung bei einem Endokrinologen an, vielleicht findet er diese Idee sogar gut.

Und wenn Dein Hausarzt einfach stur darauf beharrt, dass Deine Beschwerden und die Diagnose Quatsch sind gibt es nur eine Lösung:
Suche Dir einen anderen Hausarzt :greis:!


Liebe Grüße :wave:.

Heather
 
Hausarzt zweifelt am Bericht des Facharztes - ich bekomme keine Überweisung...

Hallo Joachim,

Es ist nicht wichtig, welcher Arzt die SD-Unterfunktion akzeptiert - wichtig ist, welche Ursache die Unterfunktion hat und die findet der Hausarzt eher als der Spezialist. Die tatsächliche Ursache deiner Beschwerden ist nicht die SD, denn die SD-Unterfunktion hat ja selbst auch wieder eine Ursache und diese Ursache verursacht weitere Störungen und Beschwerden.

ich bleibe dabei: der Facharzt ist der Endokrinologe. Egal, um welche Ursache es sich handelt - eine Schilddrüsenerkrankung muss "fachgerecht" behandelt werden, und Betroffene können ein Lied davon singen, wenn sie sich auf den Hausarzt verlassen:mad:.

Ursachen für Schilddrüsenerkankungen können mannigfaltig sein, und ich bin nicht gegen Nachforschungen, woher z.B. eine Autoimmunerkrankung kommt; nichtsdestotrotz ist eine ordentliche Therapie lebensnotwendig, und die kommt erfahrungsgemäss nicht vom Hausarzt.

Liebe Grüsse,
uma
 
Hausarzt zweifelt am Bericht des Facharztes - ich bekomme keine Überweisung...

Liebe Mila,

Joachim hat was schönes geschrieben, wo ich voll und ganz gleicher Meinung bin!

er schrieb den Satz:"Die Beseitigung der tatsächlichen Ursache ist eine Absolut notwendige Voraussetzung für eine dauerhafte Heilung!"

Dann denke ich auch, dass Heather und Uma richtig liegen...
Uma schreibt: Der Facharzt ist der Endokrinologe!
Und ich denke, für was gibt es Fachärzte?
Dein Arzt hat Dir ja mitgeteilt wie Du schreibst:Er hat gesagt:Die Schilddrüse sollte ein Facharzt untersuchen! Was ist daran so falsch? Es ist ja auch sehr gut sein, wenn man sich mehrere Meinungen einholt oder?

Auch Heather giebt Dir hier sehr guten Rat, obwohl Sie schreibt:Bei extrem würde ich zu einem Endokrinologen gehen!
Warum nicht gleich? Ansonsten sehe ich es auch so, wie Heather es schreibt!

Doch dies mit dem Arzt, kann es denn sein, dass es da zu einem Mißverständnis gekommen ist?
Wenn er ein guter Arzt gewesen ist 15 Jahre lang, dann würde ich nicht so leicht brechen mit ihm, denn es findet sich nicht an einer jeden Ecke ein guter Arzt...doch wenn Du herausfinden tust, mit sorgfältiger Prüfung, es ist kein guter Arzt für Dich, dann würde ich auch einen Schnitt machen und mir einen anderen suchen! Doch dieses musst Du selbst prüfen und entscheiden!
Noch ist es nicht so weit, dass wir nicht zu einem Arzt unserer Wahl gehen können!
Vieleicht kommt das noch wer weiß? Im Sinne der Befangenheit hast Du immer die Möglichkeit zu einem anderem Arzt zu gehen, dies steht Dir sogar per Gesetz zu!
Keiner muss da hilflos sein, wenn es um die Arztwahl geht!

Alles liebe wünsche ich Dir, es wird schon werden!

Liebe Grüße von Jogi
 
Hausarzt zweifelt am Bericht des Facharztes - ich bekomme keine Überweisung...

Hallo, ihr Lieben!

Ich bin völlig irritiert von diesem Thread! Bis jetzt bin ich immer der Meinung gewesen, ein Nuk SEI der Fachmann für die Schilddrüse!!!

Übrigens ist meine Nuk die einzige, die die Sache mit der Schilddrüse richtig blickt. Beim Endo war ich damit völlig verloren. Auch mein Hausarzt blickt die Sache nicht richtig, weil er es ja auch gar nicht KANN bei all den vielfältigen Krankheiten etc., über die er Bescheid wissen muss. Da bleibt man halt mehr an der Oberfläche.

Aber ganz ehrlich: Wenn mir ein Arzt solche Sprüche an den Kopf klopfen würde, wäre ich das letzte Mal dort!!!:schlag: Der würde mich niiiee wiedersehen! Andere Mütter haben auch schöne Söhne :D, und bevor ich mich so behandeln lassen würde, führe ich bis in die Pampa, um meine Überweisung zu bekommen.

Mila, lass dich nicht unterkriegen!

Außerdem wäre es ja spannend, mal zu erfahren, WOHER die latente Unterfunktion überhaupt kommt. Bei Hashimoto ist es z.B. so, dass möglichst frühzeitig mit der Behandlung begonnen werden muss, damit das Autoimmun-Geschehen verlangsamt wird und die Schilddrüse sich etwas "zurücklehnen" kann. Je mehr sie nämlich arbeitet, desto mehr werden die Antikörper aufmerksam auf sie. Die "denken" nämlich leider, dass sie die Schilddrüse niedermachen müssen, und deshalb soll die Schilddrüse gaaaanz leise ;-) sein!!!

Tut mir leid, aber so ein Hausarzt macht mich völlig sauer, wie KANN man denn nur so ignorant sein?!?

Liebe Grüße :wave:
Sonora
 
Hausarzt zweifelt am Bericht des Facharztes - ich bekomme keine Überweisung...

Hallo, ihr Lieben!

Ich bin´s noch mal! Ich habe mich grad in meinem anderen Forum schlau gemacht. Es ist wohl so, dass wir alle (außer dem Hausarzt) Recht haben. Der Nuk ist zuständig für die Schilddrüse an sich, der Endo ist spezialisierter auf das gesamte Hormongeschehen. BEIDE sind definitiv richtig.

Liebe Grüße :wave:
Sonora
 
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Hallo uma.

> ich bleibe dabei: der Facharzt ist der Endokrinologe.

Natürlich ist der Endokrinologe ein Facharzt und wenn du eine Diagnose haben willst, ist er mit Sicherheit auch der richtige. Für eine ursächliche Therapie ist er allerdings der Falsche, denn Spezialisten haben nunmal die Eigenart den gesamten Menschen aus den Augen zu verlieren, weil sie sich nur noch mit einem einzigen speziellen Organ beschäftigen. Die Beschwerden, die sich an einer Schilddrüse zeigen, werden aber nicht von der Schilddrüse verursacht, sondern von außerhalb des Organismus - dort, wo ein Spezialist sich weder auskennt noch hinschaut. Der ganze Mensch ist eigentlich das Gebiet des Hausarztes, der im Idealfall den Patienten schon sein Leben lang kennt und so am ehesten ganzheitlich beurteilen kann, welche Ursache eine Krankheit haben kann. Der weiß dann unter Umständen auch, daß es vielleicht gerade in der Beziehung nicht so läuft und deshalb die Schilddrüse funktionell beeinträchtigt ist. Was weiß ein Endokrinologe von der Lebenssituation des Patienten? Richtig - in der Regel überhaupt nichts. Die Schilddrüse sagt ihm leider nicht "Heh, ich funktioniere nicht richtig, weil das vegetative System wegen dem ständigen Beziehungsstreß durcheinander ist."

> Egal, um welche Ursache es sich handelt - eine Schilddrüsenerkrankung
> muss "fachgerecht" behandelt werden, und Betroffene können ein Lied
> davon singen, wenn sie sich auf den Hausarzt verlassen:mad:.

Da stimme ich voll und ganz zu. Nur unterscheiden sich unsere Ansichten, was eine fachgerechte Behandlung ist. Eine fachgerechte Behandlung ist immer eine ganzheitliche Behandlung, die drei Wichtige Säulen hat:

1. Die Diagnose
2. Die symptomatische Behandlung, um akute Beschwerden zu lindern
3. Die ursächliche Heilbehandlung, um die Krankheit zu heilen

Da der Spezialist die Ursache der Krankheit in der Regel weder kennt, noch sich dafür interessiert, ist er zwar für Diagnose und symptomatische Linderungsbehandlung der Richtige, für die ursächliche Heilbehandlung aber mit hoher Wahrscheinlichkeit der Falsche.

Der Patient muß also letztendlich entscheiden, was er will: Symptomlinderung - Spezialist, Heilbehandlung - Hausarzt. Womit keineswegs gesagt sein soll, daß der Hausarzt generell besser ist, denn die Hausärzte, die diesen Namen verdienen, sind leider eine aussterbende Spezies. Der heutige Hausarzt ist meist Mediziner und hat von Ursachen leider meist auch nicht mehr Ahnung als der Spezialist und kennt den Patienten häufig auch nicht besser. Aber es gibt sie noch, die echten Hausärzte, man muß sie nur finden.

> Ursachen für Schilddrüsenerkankungen können mannigfaltig sein,

Für Scheinursachen stimme ich zu, aber die tatsächlichen Ursachen liegen immer in den drei genannten Bereichen. Es gibt keine Krankheit, die ihre Ursache innerhalb des Organismus hat - es sind immer äußere Einflüsse, die zur Krankheit führen.

Scheinursachen: Die vermeintlichen Ursachen, wie bspw. Hormonstörungen bei der SD-Unterfunktion. Die Hormonstörung hat zwar die SD-Unterfunktion zur Folge, ist aber selbst auch nur Folge einer anderen Ursache. Man muß die Ursachenkette immer bis zum Ende verfolgen, um die tatsächlichen Ursachen zu finden und genau dort muß man ansetzen. Alles andere ist eine symptomatische Linderungsbehandlung.

> und ich bin nicht gegen Nachforschungen, woher z.B. eine
> Autoimmunerkrankung kommt; nichtsdestotrotz ist eine ordentliche
> Therapie lebensnotwendig, und die kommt erfahrungsgemäss nicht
> vom Hausarzt.

Eine ordentliche Therapie ist meiner Meinung nach eine ursächliche Therapie - eventuell, falls akute Beschwerden oder Gefahren bestehen, in Verbindung mit einer symptomatischen Linderungsbehandlung. Siehst du das anders?
 
Hausarzt zweifelt am Bericht des Facharztes - ich bekomme keine Überweisung...

Hallo! :) Herzlichen Dank für Eure vielen Antworten.

Tobi09:
Ja, ich bin mir ziemlich sicher, dass meine Beschwerden mit der Schilddrüse zusammenhängen. Ausschließen kann ich natürlich andere Ursachen nicht gänzlich. Ich kann aber z.Z. sagen, dass es mir durch die Einnahme der Medikamente ein wenig besser geht, denn vor einiger Zeit habe ich mich noch sehr schlecht gefühlt.

Uma:
Ich habe völlig vergessen zu erwähnen, dass die erste Ärztin eine Endokrinologin war. Es ist die einzige Endokrinologische Praxis in meiner Stadt und wie ich bereits geschrieben habe, habe ich leider nicht sehr gute Erfahrung dort gemacht. Wie einige hier im Forum die auch beschrieben haben...
Aus diesem Grund habe ich einen Nuklearmediziner konsultiert.
Es kommt noch hinzu, dass die Werte abweichend sind (Endokrinologe + Nuklearmediziner). Wobei die Endokrinologin die Werte im Sommer getestet hat und der Nuklearmediziner vor kurzem.

Joachim:
Natürlich hast Du Recht, allerdings findet man selten einen Arzt, der die Ursache der Erkrankung erforschen möchte. Wir bekommen heutzutage doch meistens Mittelchen um unsere Beschwerden zu lindern.
Ein gutes Beispiel ist mein Hausarzt, er teilte mir vor einigen Monaten am Telefon mit: „Ihre Werten sind alle OK aber das Cholesterin ist etwas zu hoch – 253, passen sie bisschen auf“. ...und das war es auch schon. Ich ernähre mich seit vielen Jahren gut. Wie kann ich sonst „aufpassen“? (Das war eine rhetorische Frage :) Meistens war es auch der Fall, dass ich beim Nachfragen eine Antwort wie: „Das weiß ich nicht“ oder gar keine Antwort bekommen habe....

Heather:
Mein Hausarzt findet, dass meine Schilddrüse in Ordnung ist. Als ich den Bericht des Nuklearmediziners abgegeben habe, hat er nach dem Durchlesen gesagt, dass eine Schilddrüse vom Facharzt untersucht werden muss. Ich schließe daraus, dass er einen Nuklearmediziner nicht für einen Facharzt hält.
Zu der Endokrinologin, habe ich bereits Näheres erwähnt. :)
Ich habe Ende November ein Kontrolltermin beim Nuklearmediziner und werde auch die 10 Euro Praxisgebühr bezahlen.

Jogi:
Meine erste Wahl war ebenfalls die Endokrinologin, wobei ich da ziemlich enttäuscht wurde. (Näheres habe ich erwähnt).
Ich denke aber, dass es auch ein Gebiet des Nuklearmediziners ist und ich mich da eigentlich gut aufgehoben fühle.

Mein Hausarzt war lange Zeit ein guter Arzt. In den letzten (ca. 2) Jahren habe ich aber leider festgestellt, dass es immer weiter bergab ging... Es musste immer schnell gehen, ich habe manchmal unterschiedliche oder gar keine Erklärungen bekommen. ...und zum Schluss fühlt man sich wie eine Nummer. Ich vermute es ist die Routine aber auch zu viele Patienten...
Mein Gefühl sagte mir leider bereits schon seit einiger Zeit, dass das Patient-Arzt-Verhältnis getrübt ist, ich hoffte aber auf eine Besserung. Das ist aber nicht geschehen, deswegen ist ein Wechsel leider unumgänglich... :-(

Sonora:
Genau diese Erfahrung habe ich auch gemacht und habe zum Glück diesen Nuklearmediziner gefunden. Es ist aber sicherlich so, dass es sehr gute Endokrinologen gibt; Auf diesem Gebiet hatte ich aber leider Pech... Ich glaube, da haben wir beide ähnliche Erfahrungen gemacht. :)

Danke auch für Deine lieben Worte. :) Ich werde den Hausarzt auf jeden Fall leider wechseln müssen.

Mich würde es ebenfalls interessieren wie es zu der latenten Unterfunktion gekommen ist. Vor einigen Jahren hatte ich bereits eine leichte UF (lt. der damaligen Aussage meines Hausarztes) und musste ein Jodpräparat einnehmen. Als mir mein Hausarzt vor einigen Tagen (nach der Durchsicht der Unterlagen vom NUK) mitteilte, dass meine Schilddrüse immer gesund war, habe ich ihn an die damalige, von ihm vor Jahren festgestellte UF erinnert. Er sagte nur: „Sie hatten keine UF, Ihre Schilddrüse war nur zu klein“.
Leider kenne ich mich da nicht aus und weiß auch nicht ob eine zu kleine Schilddrüse nicht eine Unterfunktion bedeutet.


Nun bin ich so ausführlich wie es geht auf Eure Beiträge eingegangen und bedanke mich auch für Eure lieben Worte. :)

Viele Grüße
Mila


Hier noch ein Auszug aus dem Bericht:

TSH basal:-------4.8 mU/l (0.4-2.5)
fT3:-------4.5 pg/ml (2.3-5.3)
fT4:-------1.21 ng/dl (0.78-1.94)
TPO-AK:-------<30 U/ml (>60 U/ml pathol.)
TRAK:-------0.2 lU/l (<1 lU/l norm., >1.5 lU/l pathol.)

"Die Ursache ist ätiolog. unklar, zumal kein Nachweis einer floriden Autoimmunthyreoiditis oder einer floriden Autoimmunthyreopathie besteht... Die klin. Beschwerdesymptomatik ist durch die TSH-Stimulation hinreichend erklärt. Es besteht die Indikation zu einer Therapie."

Schilddrüsenvol. (NUK) 17 ml

Schilddrüsenvol. + TSH basal (vom Hausarzt im August) 13 ml, TSH 2,57 mU/l
 
Hausarzt zweifelt am Bericht des Facharztes - ich bekomme keine Überweisung...

Ob dein Hausarzt recht hat oder nicht ist ein Punkt, ein anderer auch wichtiger Punkt ist in meinen Augen sein Satz darüber dass du der Krankenkasse zuviel Geld kosten würdest. Ich möchte dir dringend raten deinen Hausarzt zu wechseln, egal wie lange du schon bei ihm Patientin bist! Ich habe (leider) sehr viele Ärzten kennen gelernt, sowohl Allgemeinmediziner als auch Fachärzte. Dabei habe ich immer wieder die Erfahrung gemacht, dass die guten Ärzte, denen wirklich am Patienten gelegen ist, diejenigen sind die sich über die Krankenkassen und die Gesundheitsreform ärgern und versuchen trotzdem für ihre Patienten die bestmögliche Behandlung heraus zu schlagen!

Wenn ein Arzt das Gegenteil davon tut, spricht das dafür das er in dir als Patienten keine vertrauenswürdige Person sieht. Such dir jemanden der vertrauenswürdiger ist und dich ernster nimmt!
 
Hausarzt zweifelt am Bericht des Facharztes - ich bekomme keine Überweisung...

Hallo Mila,

es gibt auch unter den Endokrinologen gute und schlechte; was ich sagen wollte ist, dass Schilddrüsenerkrankungen in sein Fachgebiet gehören - auch der Nuklearmediziner ist dafür ausgebildet. Ob man also zum Einen oder Anderen geht, bleibt jedem Einzelnen überlassen, und es wird häufig entweder auf Empfehlung oder nach der Nähe der Praxis entschieden.

Wenn die Werte von Endokrinologe und Nuklearmediziner voneinander abweichen, so hat das sicherlich mit den verschiedenen Untersuchungsterminen zu tun. Schilddrüsenwerte können sich schnell ändern, besonders dann, wenn sie sowieso im unklaren Bereich liegen.

Die Grösse Deiner Schilddrüse wird von den beiden Ärzten unterschiedlich angegeben; wenn ich das richtig verstanden habe, müsste sie von Sommer bis zum letzten Termin beim Nuklearmediziner sogar grösser geworden sein:confused:? (Wobei 17 ml und 13 ml nun nicht wirklich bedeuten, dass eine Unterfunktion zwingend vorliegen muss; die Schilddrüse einer Frau wird im Normalfall mit 18 ml angegeben.)

Du hast laut Bericht des Arztes einen TSH von 4.8, was zu hoch ist; die Obergrenze liegt nach neuesten Angaben bei 2.5.

Es ist gut, dass Du Ende November einen Kontrolltermin beim Nuklearmediziner hast; vielleicht klärt sich dann Einiges.

Liebe Grüsse,
uma
 
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Hallo Joachim,

wenn sich eine Schilddrüsenerkrankung z. B. nach einer Schwangerschaft und INFOLGE der veränderten Hormonsituation herausstellt (wie es bei vielen Frauen der Fall ist) - welche "ursächliche Heilbehandlung", wie Du schreibst, schlägst Du dann vor? Und wie siehst Du das mit den Verursachern?

Eine Schwangerschaft ist

- weder eine belastende Lebenssituation (zumindest nicht im Regelfall),
- noch eine Sache von Ernährungsfehlern
- noch eine Schadstoffbelastung.

Es gibt sicher Lebensumstände und eine Lebensführung, die Erkrankungen begünstigen können, allerdings kann man nicht alles auf die von Dir erwähnten Verursacher schieben. Du hast Deine Thesen, jemand Anderes hat andere Thesen, und es wäre vielleicht sinnvoll, eine gewisse Toleranz walten zu lassen.

Liebe Grüsse,
uma
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hausarzt zweifelt am Bericht des Facharztes - ich bekomme keine Überweisung...

Hallo uma,

Eine Schwangerschaft ist ja auch keine Krankheit, auch wenn das in der heutigen Medizin gerne mal anders gesehen wird.

Daß sich bei einer Schwangerschaft ab und zu Krankheiten einstellen (Übergewicht, Schwangerschaftsdiabetes oder eben auch funktionelle Störungen der Schilddrüse) liegt daran, weil diese Krankheiten bereits latent vorliegen. Sie basieren in der Regel auf Stoffwechselstörungen die durch einen Mangelzustand verursacht werden. Da der Organismus in der Schwangerschaft das Kind vorzieht, verstärkt die Schwangerschaft einen bestehenden Mangel, so daß latent vorhandene Krankheiten dadurch oft zum ersten Mal in Erscheinung treten und nach der Schwangerschaft erst einmal wieder verschwinden, wenn sich die Lage normalisiert.

> wenn sich eine Schilddrüsenerkrankung z. B. nach einer Schwangerschaft
> und INFOLGE der veränderten Hormonsituation herausstellt (wie es bei
> vielen Frauen der Fall ist) - welche "ursächliche Heilbehandlung", wie Du
> schreibst, schlägst Du dann vor? Und wie siehst Du das mit den
> Verursachern?

Eine Schwangerschaft verändert die Hormonsituation nicht so, daß dadurch funktionelle Störungen des Organismus entstehen. Der Mensch ist ja keine Fehlkonstruktion, sondern von Natur aus auf die Schwangerschaft ausgelegt. Wenn also in der Schwangerschaft Hormonstörungen auftreten, die zu funktionellen Störungen der SD führen, dann liegt zwangsläufig eine Ursache vor, die zur Hormonstörung führt. Deren tatsächliche Ursache liegt dann wiederum in langjährigen Ernährungsfehlern, belastenden Lebenssituationen oder Schadstoffeinwirkungen.

Das bedeutet keineswegs, daß so etwas nicht vom Arzt untersucht werden soll - schließlich kann hinter der Hormonstörung auch eine andere Krankheit stecken, die behandelt werden muß, bspw. ein Tumorgeschehen (das dann aber auch wieder eine Ursache hat).

> Es gibt sicher Lebensumstände und eine Lebensführung, die
> Erkrankungen begünstigen können, allerdings kann man nicht alles auf
> die von Dir erwähnten Verursacher schieben.

Ich beschäftige mich nun schon über ein Jahrzehnt mit diesen Themen und bis heute habe ich keine Krankheit gefunden, deren tatsächliche Ursache nicht in diesen Bereichen liegt. Unfälle mal ausgenommen...

> Du hast Deine Thesen, jemand Anderes hat andere Thesen, und es
> wäre vielleicht sinnvoll, eine gewisse Toleranz walten zu lassen.

Du verwechselst leider Konsequenz mit Intoleranz. Konzequenz bedeutet, zu seinen Ansichten zu stehen. Intoleranz bedeutet, nicht zu akzeptieren, daß Andere eine andere Meinung haben. Von mir aus darf jeder gerne seine Meinung haben und mir ist es weitgehend gleich, ob jemand meine Meinung teilt. Ich liefere Informationen und beantworte Fragen - mehr nicht.

In Diskussionen allerdings - die ja dazu dienen, Ansichten aufeinanderprallen zu lassen - vertrete ich aber meine Meinung genauso konsequent wie jeder andere.

Ich habe auch keine "Thesen", uma. Ich bin ärztlich geprüfter Gesundheitsberater GGB - was ich schreibe, basiert auf ärztlichen Erfahrungen an weit über 50.000 Patienten, meinen eigenen praktischen Erfahrungen des vergangegen Jahrzehnts und auf den Erfahrungen einiger Tausend anderer Gesundheitsberater. Ich halte Vorträge, mache Schulungen und berate Menschen zu Krankheitsursachen und Prävention - das sind also keine windigen "Thesen", sondern ganz handfeste praktische Erfahrungen. Ich sehe permanent, ob das, was ich erzähle, in der Praxis richtig ist oder nicht. Und ich würde ganz sicher nichts weitergeben, das sich in der Praxis als falsch herausgestellt hat.

Daß ich hierdurch eine gewisse Stabilität in meinen Aussagen habe und ich mich von irgendwelchen Theorien nicht aus der Ruhe bringen lasse, mag zwar vordergründig intolerant erscheinen, ist aber einfach nur die aus der Erfahrung resultierende Sicherheit. Wenn jemand eine andere Meinung hat, respektiere ich das gerne - jeder muß ja seinen eigenen Weg finden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hausarzt zweifelt am Bericht des Facharztes - ich bekomme keine Überweisung...

Lieber Joachim!

Seit Tagen mache ich diesen Thread auf und lese, will antworten, mache ihn wieder zu, denke mir, das hat ja keinen Sinn, mache ihn wieder auf, lese wieder...

Ich bin mir sicher, dass du aus vollem Herzen und im Inbrunst-Ton der Überzeugung schreibst, glaube, dass es dir ein Anliegen ist, anderen zu helfen, und das finde ich gut.

Aber eins kann ich nicht so stehen lassen: Es gibt einen Grund für Krankheiten, den du unter den Tisch fallen lässt (wenn ich ihn nicht einfach übersehen habe).

Niemand sollte leugnen, dass es ganz einfach genetische Defekte gibt und dass diese ausbrechen können, wenn einige Dinge zusammenkommen. Egal, ob es sich um Umweltbelastungen, Stress oder sonstwas handelt.

Wenn eine Krankheit dann ausgebrochen IST, dann MUSS DIESE Krankheit behandelt werden!!!

Wenn z.B. Hashimoto ausgebrochen ist, dann muss sie auch behandelt werden. Was "ursächliche" Behandlung ist, da hältst du dich sehr vage.

Fakt ist, dass bei Hashimoto der Körper die Schilddrüse als Feind ausgemacht hat. Neben der Behandlung der im Laufe der Zeit folgenden Unterfunktion hat die Gabe von Schilddrüsenhormon den Zweck, die Schilddrüse zu entlasten, damit sie nicht so stark arbeiten muss und dadurch die Antikörper noch extra auf sie aufmerksam werden.

Viele im Hashimoto-Forum haben alle möglichen Behandlungen versucht, haben auch viele alternative Versprechungen gehört und sich darauf eingelassen. Am Ende sind sie doch wieder auf Schilddrüsenhormon zurückgekommen.

Ich will deine Meinung wirklich nicht runtermachen, du hast sicher in vielen Punkten (bedingt) Recht und es ist immer einen Versuch wert. Aber es ist nicht ok, genetische Anlagen einfach unter den Tisch zu kehren.

So, und wenn du doch schon darüber geredet hast, dann habe ich mich jetzt ganz schön blamiert :D:D:D

Liebe Grüße :wave:
Sonora
 
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Hallo Sonora,

> Aber eins kann ich nicht so stehen lassen: Es gibt einen Grund für
> Krankheiten, den du unter den Tisch fallen lässt (wenn ich ihn nicht
> einfach übersehen habe).

Ich bin gespannt! :)

> Niemand sollte leugnen, dass es ganz einfach genetische Defekte
> gibt und dass diese ausbrechen können, wenn einige Dinge
> zusammenkommen.

Wir tendieren immer dazu, unsere Sichtweisen an unserer eigenen Lebensspanne zu messen. Aber Krankheiten haben ihren Ursprung tatsächlich eher selten in unserem eigenen Leben, sondern die Ursachen bestehen oder bestanden schon Generationen vorher.

Natürlich gibt es genetische Defekte und das habe ich auch an keiner Stelle geleugnet. Es wäre ja auch absurd zu behaupten, daß es bspw. keine Trisomie21 gibt.

Aber auch diese Krankheiten fallen nicht einfach so vom Himmel, sondern haben Ursachen. Irgendwann kam es einmal zur Veränderung eines Gens und diese Veränderung wird nun leider vererbt. Die Krankheit ist dadurch unheilbar, aber das bedeutet nicht, daß es keine Ursache gibt. Unser Organismus verfügt über diverse Schutzmechanismen vor Gendefekten, bspw. über einen sehr effizienten DNA Reparaturmechanismus. Diese Mechanismen können überlastet werden (bspw. durch ionisierende Strahlung oder mutagene Substanzen) oder gestört werden (bspw. durch Schadstoffe wie Fluorid oder durch Stoffwechselstörungen). Die Ursachen liegen also im Bereich der Schadstoffe und Ernährungsfehler.

> Wenn eine Krankheit dann ausgebrochen IST, dann MUSS
> DIESE Krankheit behandelt werden!!!

Selbstverständlich muß jede Krankheit behandelt werden. Die Behandlung muß aber immer zwei Elemente haben:

1. Symptomatische Linderungsbehandlung
2. Ursächliche Heilbehandlung

Daß bei einem Gendefekt eine ursächliche Heilbehandlung unmöglich ist, steht außer Frage, denn der Gendefekt ist nicht umkehrbar. Daher beschränkt sich die Behandlung hier - falls sinnvoll - auf die symptomatische Linderungsbehandlung.

Bei anderen Krankheiten, wie bspw. Diabetes, führt die ursächliche Heilbehandlung zum Stillstand bzw. leichten Rückgang der Krankheit, während die begleitende symptomatische Linderungsbehandlung (Insulin-Ersatztherapie) unter Umständen nötig ist, um überleben zu können.

Bei wieder anderen Krankheiten, wie bspw. der Allergie reicht die ursächliche Heilbehandlung in der Regel aus, um die Krankheit zum Verschwinden zu bringen, so daß eine symptomatische Linderungsbehandlung überflüssig wird.

Je nach Krankheit sind die Möglichkeiten der Behandlung also unterschiedlich, aber allen Krankheiten ist gemein, daß sie eine Ursache haben - auch wenn sie nicht in der aktuellen Lebensspanne liegt.

> Wenn z.B. Hashimoto ausgebrochen ist, dann muss sie auch behandelt
> werden. Was "ursächliche" Behandlung ist, da hältst du dich sehr vage.

Eine ursächliche Heilbehandlung ist die Behandlung, die die tatsächlichen Urschen der Krankheit beseitigt. Das ist eine absolut notwendige Voraussetzung, um - falls das noch möglich ist - eine Krankheit zu heilen oder zum Stillstand zu bringen. Da die Ursachen von rund 80% der heutigen Krankheiten nachweislich in langjähriger Fehlernährung liegen, die Medizin dies aber ignoriert, werden viele Krankheiten nur symptomatisch behandelt. Tatsächlich kennt die Medizin eine ursächliche Heilbehandlung in den wenigsten Fällen, da man sich fast ausschließlich mit der Symptombeseitigung oder Unterdrückung beschäftigt. Deshalb gelten viele Krankheiten auch als unheilbar mit unbekannter Ursache. Auch Hashimoto wird so klassifiziert, wenn ich mich nicht irre.

> Fakt ist, dass bei Hashimoto der Körper die Schilddrüse als Feind
> ausgemacht hat.

Natürlich. Nur muß man sich aber doch mal fragen, warum ein Organismus plötzlich seine eigene Schilddrüse angreift. Das macht ein gesunder Organismus nicht. Es gibt also einen Grund, eine Ursache, für diese Fehlreaktion. Irgendetwas - irgendein ein Einfluß von außen - hat den bisher gesunden Organismus so gestört, daß sein Immunsystem nun plötzlich eigene Körperzellen angreift. Die Zerstörung der Schilddrüse ist die Folge, das Symptom, dieser Störung.

Hier hast du nun wieder die zwei Aspekte der Behandlung: Die symptomatische Linderungsbehandlung, die darin besteht, die zerstörerischen Vorgänge in der Schilddrüse medikamentös zu unterdrücken und die Folgen durch Hormonersatztherapie zu lindern. Und die ursächliche Behandlung, nämlich die Frage, was denn die eigentliche Ursache dieser Fehlreaktion des Immunsystems ist und das Abstellen dieser Ursache. Da sich die Medizin wie gesagt leider nicht um die Ursachen der Krankheiten kümmert, beschränkt sich die schulmedizinische Behandlung in der Regel auf die symptomatische Linderungsbehandlung, obwohl vielleicht die ursächliche Behandlung zu einer dauerhaften Heilung führen würde.

> Neben der Behandlung der im Laufe der Zeit folgenden Unterfunktion
> hat die Gabe von Schilddrüsenhormon den Zweck, die Schilddrüse zu
> entlasten, damit sie nicht so stark arbeiten muss und dadurch die
> Antikörper noch extra auf sie aufmerksam werden.

Ich lehne eine symptomatische Linderungsbehandlung in keinster Weise ab, sie ist wichtig und oft sogar lebensnotwendig.
Aber ohne das Abstellen der tatsächlichen Krankheitsursachen kann es nie zu einer Heilung kommen. Schlimmer noch: Werden die tatsächlichen Krankheitsursachen nicht abgestellt, verschlimmert sich die Krankheit natürlich immer weiter, was zu immer mehr Medikamenten, hohen Kosten und letztendlich zur Zerstörung des Organs führt. Das könnte man je nach Krankheit verhindern, aber eine ursächliche Heilbehandlung ist leider so überhaupt nicht lukrativ. Mit dem Abstellen der Krankheitsursachen verdient kein Arzt Geld, kein Medikament, keine Therapie, kein Buch wird verkauft. Wer sollte daran Interesse haben? Außer dem Betroffenen natürlich...

> Viele im Hashimoto-Forum haben alle möglichen Behandlungen
> versucht, haben auch viele alternative Versprechungen gehört und
> sich darauf eingelassen. Am Ende sind sie doch wieder auf
> Schilddrüsenhormon zurückgekommen.

Das ist auch zu erwarten, da sich die zerstörten Anteile der Schilddrüse ja nicht regenerieren. Das ist nur möglich, solange lediglich funktionelle Störungen bestehen.

Ich weiß leider auch nicht, wo die Ursachen dieser Krankheit genau liegen, aber ich weiß, daß sie in einem der genannten drei Bereiche liegen - und daß man genau dort aktiv werden muß, um die Krankheit ursächlich zu behandeln. Je nachdem, welche Behandlungen im genannten Forum ausprobiert wurden, gibt es drei Möglichkeiten für das Scheitern der Behandlung:

1. Die Behandlung war symptomatisch
2. Die Behandlung war ursächlich aber inkonsequent
3. Die Krankheit ist ursächlich nicht therapierbar (Gendefekt oder massive Schäden)

Nach meinem Verständnis für Hashimoto halte ich 1. und 2. für wahrscheinlicher als 3.

> Ich will deine Meinung wirklich nicht runtermachen,

Das empfinde ich auch nicht so. Du stellst kritische Fragen und hinterfragst meine Meinung und das finde ich sogar prima :) Das gibt mir Gelegenheit, Unklarheiten zu erklären und wenn du danach immer noch der Meinung bist, daß ich Unrecht habe, dann ist das auch in Ordnung. Kein Problem. Ich will hier ja nichts verkaufen, sondern lediglich zum Nachdenken über Krankheitsursachen anregen.

> du hast sicher in vielen Punkten (bedingt) Recht und es ist immer
> einen Versuch wert. Aber es ist nicht ok, genetische Anlagen einfach
> unter den Tisch zu kehren.

Ich hoffe, ich konnte das jetzt halbwegs brauchbar erläutern. Über die Genetik bin ich anfangs selbst gestolpert. Man muß dabei aber auch noch einen weiteren Aspekt berücksichtigen: Viele Krankheiten werden nur in Unkenntnis der tatsächlichen Ursache als genetisch bedingt bezeichnet. Man sieht nur, daß sich da etwas vererbt, also wird es als genetisch bedingt angesehen. Es wurde aber schon vor vielen Jahrzehnten von einem Forscher namens Bernasek nachgewiesen, daß die Folgen von Ernährungsfehlern als Vorbelastung auf die nächste Generation weitergegeben werden. Die daraus resultierenden Krankheiten brechen dadurch mit jeder Generation früher aus und verlaufen heftiger. Kennt man die tatsächliche Ursache nicht und weiß man nichts von der Vorbelastung der nachfolgenden Generation, dann hält man diese Krankheiten zwangsläufig für genetisch bedingt. Und so findest du bei den meisten heutigen Krankheiten auch die Aussage, sie seien genetisch bedingt oder es gäbe eine genetische Komponente. Bekannte Beispiele hierfür sind Diabetes und Rheuma, die beide tatsächlich rein ernährungsbedingt sind und überhaupt keinen genetischen Anteil (im Sinne einer irreparablen Genmutation) haben.

> So, und wenn du doch schon darüber geredet hast, dann habe
> ich mich jetzt ganz schön blamiert :D:D:D

Keineswegs. Bestenfalls blamiere ich mich, wenn ich unverständliches Zeug schreibe... :D
 
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