Weniger Arzt, weniger Medikamente, weniger Kosten – mehr Gesundheit?

Horaz

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Weniger Arzt, weniger Medikamente, weniger Kosten – mehr Gesundheit?

Ich bin seit langer Zeit der Meinung, dass unsere Gesundheitssysteme nicht nur teuer, sondern mitunter sogar schädlich sind. Von klein auf wird allen Menschen beigebracht: Wehwehchen? Dann Onkel Doktor! Statt frühzeitig und präventiv bereits die Kinder darauf vorzubereiten, wie Krankheiten verhindert werden können. Wie mit kleinen Wehwehchen umzugehen ist. Und dass nicht jedes Bauchzwicken gleich einen Arztbesuch erfordert - dass der Arzt bei akuten Problemen äußerst wichtig ist - dass aber der Mensch für seine Gesundheit zuerst mal selbst verantwortlich ist.

Eine Studie aus Österreich hat wieder einmal ein paar Daten dazu zusammengetragen:

Österreicher nehmen zu viele Medikamente - oesterreich.ORF.at

Auszüge aus einem Text des ORF, der im obigen Link vollständig zu lesen ist.

Alarmierend ist eine Salzburger Studie, wonach die Österreicher viel zu viele Medikamente einnehmen, in zweierlei Hinsicht: Die oft unnötigen und teuren Arzneien schaden der Gesundheit der Patienten und sind ein großer Kostenfaktor im Gesundheitswesen.
Denn ein beunruhigender Teil des bisherigen Systems ist nicht nur teuer, sondern häufig sogar schädlich für Patientinnen und Patienten.
Ein Beispiel von vielen
Herta G., 85, stand an der Autobushaltestelle: "Da hat sich plötzlich alles gedreht, und dann bin ich in der Klinik wieder aufgewacht", erzählt die Salzburgerin. Eine Autofahrerin hatte die Bewusstlose bemerkt, der Rettungshubschrauber brachte sie in die Klinik. Es bestand Verdacht auf eine Hirnblutung.
Doch die Untersuchungen ergaben ein anderes Bild: Kreislaufkollaps, ausgelöst durch doppelt verordnete Arzneimittel und Wechselwirkungen der insgesamt 16 Medikamente, die der alten Dame davor vom Allgemeinmediziner und zwei Fachärzten verordnet worden waren.
Krankenhäuser voll von Arzneiopfern
G. ist kein Einzelfall: Einer von zehn Menschen - das sind 250.000 Patienten im Jahr - landet nur deshalb im Krankenhaus, weil Arzneimittel seine Gesundheit nicht verbesserten, sondern massiv beeinträchtigten, ergab eine neue Studie der Paracelsus-Universität Salzburg.
Bis zu 25 Medikamente täglich
Pharmakologen kritisieren: Die enormen Kostensteigerungen der Arzneimittel sind zu einem guten Teil darauf zurückzuführen, dass vor allem ältere Menschen Unmengen von Medikamenten verordnet bekommen - durchschnittlich waren es in der Salzburger Studie sieben, in Einzelfällen bis zu 25 täglich
Im niederösterreichischen Horn untersuchten die Kliniker, wie viele der von niedergelassenen Ärzten ins Spital eingewiesenen Patienten tatsächlich ein Krankenhaus brauchen. Es waren gerade einmal 30 Prozent.
Viele Routinediagnosen sind überflüssig: Am Salzburger Landeskrankenhaus ergab eine Studie, dass 80 Prozent der Lungenröntgen und 70 Prozent der Bluttests, die routinemäßig vor einer Operation gemacht werden, gar nicht notwendig sind.


Viele Grüße, Horaz
 
Weniger Medikamente –> mehr Gesundheit, weniger Kosten und weniger Arzt?

Hallo Horaz,

Ja,

Krankenhäuser voll von Arzneiopfern
G. ist kein Einzelfall: Einer von zehn Menschen - das sind 250.000 Patienten im Jahr - landet nur deshalb im Krankenhaus, weil Arzneimittel seine Gesundheit nicht verbesserten, sondern massiv beeinträchtigten, ergab eine neue Studie der Paracelsus-Universität Salzburg.

das passt ja genau wieder zu dem was ich vorhin schrieb:
Leider kommt es allzu oft vor, dass Nebenwirkungen von Arzneimittel irrtümlicherweise (von den Medizinern) angesehen werden als neue Krankheit. Es fängt an mit ein Arzneimittel, und man endet so eines Tages mit ein Badezimmerschrank voll.
https://www.symptome.ch/vbboard/ges...rzneimittelnebenwirkung-vitalstoffmangel.html

Danke für den Beitrag! Es trägt ja bei an der Bewusstwerdung.

Die negative Wirkung der Medikamente ist ja Doppelt. Einerseits fügt man den Körper einen unnatürlichen Stoff zu, im Grunde oft ein Gift (was das System und Organde belastet) andererseits bewirkt es nicht selten dass Vitalstoffmängel entstehen, der Anfang zu ein als nächstes zu Diagnostizierender Krankheit, wofür dann meistenfalls ein Nächstes Medikament verschrieben wird.

Heute habe ich gelesen dass in Deutschland Medikamentnebenwirkungen die Dritthäufigste Todesursache seien.

So wird ja auch klar wo sich was ändern sollte im Gesundheitssystem. Nicht dadurch Patientengruppen für denen es keine wirksame Tablette gibt abzuwimmeln und zu sagen ihnen Fehle nichts sonder eine ganz andere annäherungsweise der Gesundheit.

Dieser Abschnitt, zwar am Ende des Artikels aus Beitrag #1 möchte ich dabei auch hervorheben:
Ein weiterer Vorwurf: Es gebe "Medizin für Aktionäre". Mit Scheininnovationen gelinge es der Pharmaindustrie immer wieder, teure Arzneimittel auf den Markt zu drängen.

Und dazu noch folgendes, das "Auf den Markt drängen" gelingt momentan ja bestens:
- Durch den einfluss in der Medizin (fängt schon an bei der Ausbildung)
- Dadurch dass mit Geld der Pharmaindustrie vielen Wissenschaftlichen Studien finanziert werden, was wohl meist zum zwecke dient der Pharmaindustrie
- Praktizierende Ärzte werden mit sehr gezielte Marketingtechniken stark beeinflusst Medikamente zu verschreiben. Viele "Nachschulungen" sind ja schlicht Verkausseminare der Pharmaindustrie

und - und dieses werden vielen von uns sich wohl nicht bewusst sein - die Pharmaidustrie macht neben -wenn erlaubt- direkte Werbung für Arzneimittel (in meinem Land verboten) auch sogenannte "Krankheitswerbung".

Wie bei einer Werbe/Marketingkampagne, werd eine bestimmte Krankheit ganz gezielt in die Publizität gebracht. Auf einmal bekommen wir massiv Angst für zum Beispiel hohe Cholesterinwerte und glauben dann auch wir brauchen dafür dringend ein Medikament. Der Arzt glaubt dies Mitterweile ja auch...

So sind vielen von uns, sogar trotz weisen Rat bei der Erziehung, mittlerweile "Brainwashed", wie sagt man das auf Deutsch haben eine Hirnspülung gehabt und denken dass diese ganze Propaganda die (neue Wissenschaftliche) Warheit darstellt.

Tja und so ist es nun wohl wirklich nicht. Es ist ein trauriges ergebnis dass es überhaupt soweit kommt das man erst jetzt feststellt das irgendwas am System nicht taugt. Leider erst wenn es zu kostenaufwendig wird, und nicht schon wenn tausende von Menschen Jährlich in's Krankenhaus eingeliefert werden oder Sterben weil sie eigentlich Krank sind von ihre Medikamente. So gründlich hat das Marketingsystem der Pharmaindustrie wohl funktioniert... (Heute las ich auch dass nicht die grösste Geldmengen in Forschungsarbeit verschwinden, sondern in kosten für Marketing und Werbung... ! Wieso Medikamente so teuer sein sollen... )

Hier zeigt sich mal wieder wie die Bewegung im Leben oft ist, das was einst was Gutes war wandelt sich im Laufe der (langen) Zeit ganz langsam um in was Schlechtes, das kann nur geschehen wenn man nicht immer wieder Achtsam und Bewusst umgeht mit Sachen und zu vieles zu lange kritiklos an sich vorbeigehen lässt.

Ich finde es ganz gut Horaz, dass Du dieses Thema nochmal ansprichst. Ich denke sogar auch dass viele auch fast gar nicht mehr wissen können dass Medikamente eigentlich nur dazu da sein sollten für den Notfall.

Dass man auf Grund der Steigende Kosten jetzt auch andere Medizinische leistungen eher beschränken möchte finde ich eine Falsche schlussfolgerung. Damit werd der Patient/die Gesellschaft dann nochmals Bestraft für die Missformung/Missgestaltung des Gesundheitssystems und extreme kosten aufgrund der Leistungen der Pharmabranche.

Also würde ich sagen benütze den Gesunden verstand, und wenn es zu Krankheit kommt, denn gibt es auch Alternativen.

Ich möchte hier nicht die Illusion verbreiten oder verstärken dass jeder der sich gut ernährt, bewegt, und psychisch flexibel ist, verschont bleibt von jeder Form der Krankheit, oder Beeinträchtigung, oder schlimmer noch, die Illusion die auch vorkommt, das Krankheit als etwas selbstverschuldetes darzustellen sei.* Aber, hierum geht es mir:

schon darauf hinweisen dass man für ein Grossteil selber was tun kann um schlimmeres zu verhindern. Mal nachzugehen ob symptome hindeuten auf Mangelzustände, und wenn man ärztliche Hilfe braucht und sucht eher in die Richtung zu arbeiten. Wie man mit natürlichen und nebenwirkungsarmen oder -freien Mitteln und Massnahmen die Gesundheit optimiert, oder die Lebensqualität erhöhen könnte.
Man soll sein Immunsystem nicht schwächen - mittels zufügen von Medikamente die nicht zum überleben Notwendig sind - sondern immer optimal versuchen zu unterstützen, damit die körpereigene Heilkrafte auch ihre Wirkung haben können. Leider werden letztere oft enorm unterschätzt, und es würde mich nicht wunderen wenn auch dies eine "Errungenschaft" ist die wir den Pharmaindustrie, sei es indirekt, zu verdanken haben.

Krankheit und krankwerden, gehören auch zur realität, keiner von uns hat das ewige Leben, wie man damit umgeht kann und sollte man aber grösstenteils selber bestimmen, und ich denke am Liebsten so dass es die Gesundheit am wenigsten weiter schadet!

Herzliche Grüsse
Kim

PS: Aufgrund des obengenannten würde ich den Threadstitel lieber anders sehen ;)

Vorläufig würd ich da sagen: Weniger medikamente? -> Andererer Arzt und vielleicht ändert es sich dann Gesellschaftlich eines tages So dass es grossflächig auch wird wie im Threadstitel (in meine Version). :)



*: Verbreitung solcher Auffassungen finde ich absulut unethisch - und neigend zu anti-sozialem. Wenn erwünscht könnte ich meine Meinung hierzu auch weiter erlautern. ;)
 
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