HWS, Allergien, Mitochondriopathie, etc.: Ergebnis von Genfood?

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25.09.07
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Hallo,

was meint Ihr, sind Krankheiten wie z.B.:
- Allergien / Intoleranzen
- Mitochondriopathien / mitochondriale Erkrankungen
- Schilddrüsenfehlfunktionen
- usw.

das Ergebnis genmanipulierter Nahrungsmittel? Ich erinnere mich an Aussagen man könne erst in 10-20 Jahren abschätzen welche Auswirkungen das auf den menschlichen (tierischen) Organismus hat...

Manche denken Sie können sich sicher fühlen da sie nur Bio essen :schock:?:
Neue EU-Verordnung: Bio-Kost darf genmanipuliert sein - Nachrichten Wirtschaft - WELT ONLINE

Ich und meine Familie haben auch schon von Anfang an "versucht" Genfood zu vermeiden, aber eigentlich ist das doch kaum möglich.

Was denkt Ihr darüber :mail:?


Liebe Grüße :wave:.

Heather
 
hmm, also ich möchte mich ganz gerne mal zu diesem Thema äusser, auch wenn ich vlt. nicht die geeignete Person bin, da ich beruflich selbst sehr viel mit GVOs zu tun habe und diesen Teil der Wissenschaft auch sehr zu schätzen gelernt habe:

In der Diskussion über Gentechnik in der Pflanzenzüchtung geht es vor allem um mögliche Risiken für Mensch und Umwelt und damit auch um den Sicherheitsaspekt hinsichtlich einer Verbreitung von beispielsweise Antibiotikaresistenzgenen.

Der Erfinder des "Goldenen Reises", Ingo Potrykus, und seine Kollegin Kirsten Schlüter haben die Wahrscheinlichkeit eines Transfers eines Resistenzgens gegen das Antibiotikum Kanamycin von transgenen Tomaten auf Darmbakterien berechnet. Die Hochrechnung ergab, dass bei täglichem Konsum einer solchen Tomate bei 260 Menschen höchstens eine Übertragung des Resistenzgens auf ein Darmbakterium zu erwarten wäre. Berechnungen der Übertragungswahrscheinlichkeit von Amipicillinresistenzgenen lauten ähnlich. Die Wahrscheinlichkeit solcher Transfers liegt schätzungsweise zwischen 2x10-11 bis 1,3x10-21.

Ausserdem dürfen/durften nach der neuen EU-Frei-setzungsrichtlinie beispielsweise Antibiotikaresistenzgene nur mehr bis 2004 (für Produkte) bzw. 2008 (für Freisetzungen) enthalten sein.

Insofern halte ich diese Panikmach vor Genfood einfach für stark übertrieben. Viel mehr sollte hier eine bewusste Aufklärung betrieben werden (die leider immer noch nicht erfolgt). So sollte man für den Verbraucher mehr Transparenz in Form einer eindeutigen Deklaration einräumen und endlich mit der Verbreitung von Horrorszenarien aufhören. Der "Otto-Normalbürger" hat die meisten Informationen über Genfood / Gentech aus drittklassigen Endzeit-Movies und gar keine reelle Vorstellung davon was sich tatsächlich hinter den Kulissen in einem solchen "Genlabor" abspielt.

Abschließend möchte ich darauf hinweisen, dass jede Zigarette, jedes Glas Alkohol deutlich gefährlicher einzuschätzen sind als das Risiko durch genverändertes Essen Erkrankung zu bekommen.

Wer sich weiter dafür interessiert: www.transgen.de/lebensmittel/einkauf/23.doku.html

grüße
 
Prof. Popp wies nach, dass Lebensmittel ultraschwaches Licht ausstrahlen. Das ist physikalisch messbar. Desweiteren wies er nach, dass genmanipulierte, verdorbene oder pestizidbehandelte Lebensmittel kein Licht "aussenden".

Ob und welchen Effekt diese Strahlung auf unseren Körper hat ist ungeklärt, allerdings kann kein seriöser Wissenschaftler behaupten Genfood sei bedenkenlos. Wahrscheinlich ist es genauso bedenkenlos wie Amalgam und Elektrosmog.
 
Mir ist klar, dass es auf diesem Gebiet sehr kontroverse Meinungen gibt. Herr Popp kommt ganz klar aus einem anderen Bereich wie ich selbst. Er ist im Bereich Biophysik tätig und nicht wie ich selbst im Bereich Genetiktechnologie mit Schwerpunkt Onkologie. Wir betrachten diese Thematik daher von gänzlich unterschiedlichen Standpunkten.

Ich gebe Dir ganz klar recht damit, dass man diese Geschichte Gentechnologie nicht verharmlosen sollte _ allerdings warne ich vor übertriebener Panikmache. Es muss mehr Aufklärung erfolgen und hier steht insbesondere die Deklaration der gentechnisch veränderten Lebensmittel an erster Stelle und nicht wie bisher die Deklaration der nicht-veränderten!

habe selbst drei Jahre in einem Institut gearbeitet in dem nicht-gentec. food kontrolliert wurde. und aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass es eigentlich an der Tagesordnung war, dass in Ernußflips (auch namhafter hersteller) und häufig auch in vegetarischen Sojaprodukten plötzlich Roundup mais / soja gefunden wurde.

eigentlich traurig, insbesondere da solche hersteller ja gezielt damit werden, dass ihre produkte frei von gentec. sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Hauptmotiv der Gen-Lobby sind in meinen Augen Profitinteressen. Es geht darum, ein Monopol der weltweiten Nahrungsmittelversorgung aufzubauen, und das geht am bessten mit Terminator-Saatgut usw.. details dazu in diesem Buch:
F. William Engdahl: Saat der Zerstörung, genmanipuliertes Saatgut, GMO

Der Typ schreibt gute Bücher, nicht nur dieses.

Keine Ahnung, wie sich das auf die Gesundheit auswirkt, aber das als Ursache für HWS und Mitoch. herhalten zu lassen halte ich für sehr weit hergeholt.
 
Keine Ahnung, wie sich das auf die Gesundheit auswirkt, aber das als Ursache für HWS und Mitoch. herhalten zu lassen halte ich für sehr weit hergeholt.

Das halte ich auch nicht für wahrscheinlich. Aber Fakt ist doch, dass auf Gefahren von Genfood, sollte es welche geben, nicht hingewiesen werden wird.
 
allerdings warne ich vor übertriebener Panikmache.
Die Sauerei (Sorry, ich entschuldige mich gleich für diese Wortwahl) ist doch, daß hier freigesetzt wird, bevor jedes Risiko vollständig ausgeschlossen ist. Die Risiken werden bewusst in Kauf genommen und verharmlost. Es wird sogar vorsätzlich verunreinigt, um eine herkömmliche Produktion zu verunmöglichen.

Und das alles aus reiner Profitgier, dem Versuch "geistiges Eigentum" über Lebewesen zu erlangen, neue Abhängigkeiten und Monopolstrukturen zu errichten.

Die Wahrscheinlichkeit solcher Transfers liegt schätzungsweise zwischen 2x10-11 bis 1,3x10-21.
Die Wahrscheinlichkeit eines Supergaues wie Tschernobyl wurde vor dem Unfall als einem in 40.000 Jahren angegeben. Es hat allerdings nicht einmal 40 Jahre gedauert. Da wurde bei der Kalkulation eine Menge an Risiken nicht bedacht, wie wohl bei jeder Kalkulation von Risiken.
 
Hallo gene,

du schreibst:
habe selbst drei Jahre in einem Institut gearbeitet in dem nicht-gentec. food kontrolliert wurde. und aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass es eigentlich an der Tagesordnung war, dass in Ernußflips (auch namhafter hersteller) und häufig auch in vegetarischen Sojaprodukten plötzlich Roundup mais / soja gefunden wurde.
was glaubst du wieso diese Lebensmittel "verunreinigt" waren?
Für mich ist eines der Probleme bei dieser Sache dass es nahezu unmöglich ist die gen-manipulierten Pflanzen sauber getrennt zu halten von den herkömmlichen, "normalen" Pflanzen. Durch Luft/Wind, Bienen usw. werden ja schon Pflanzen vermischt. Auch vor Bio macht das nicht halt.

Ein weiteres Problem sehe ich darin dass es zwar, laut Aussagen, bisher keine nachweisbaren Schäden durch gen-food gibt. Aber es ist auch nicht wirklich erwiesen dass es da keine Probleme gibt.
Was tut man in zwanzig Jahren, wenn man doch das ein oder andere Problem bemerkt? Es geht dann nicht mehr zu sagen: na, dann lassen wir es sein und verbieten Gen-food. Denn das ist nicht mehr rückgängig zu machen, die Veränderungen haben sich selbstständig gemacht.

Mir persönlich ist das ein zu gr0ßes Risiko, wir spielen mit Dingen die wir nicht im Ganzen verstehen und so auch die kompletten Konsquenzen nicht überschauen.
Und keiner kann sagen er mache da nicht mit, ich esse nur Bio. Denn wie gesagt, das Vermischen wird man nicht stoppen können.

nachdenkliche Grüße von Hexe :hexe:
 
@hexe: wie du selbst schon erkannt hast ist ein Trennen von gen / non-gen Food nahezu unmöglich.

Wir haben in der Regel Futtermais und Soja untersucht, die dann in Containerschiffen aus Brasilien, Argentinien und USA kommen (man höre und staune ;) ). Beispielsweise ist es in Deutschland durchaus zugelasssen Schweine und Hühner mit gentechnisch verändertem Futter zu ernähren (dass man die dann ja auch isst wird hierbei total vernachlässig, oder hast du schon mal ein Schwein mit Gentec-Emblem gegessen). Von unserer "Alibi-Kennzeichnungspflicht" sind tierische Produkte wie Fleisch, Milch
oder Eier deswegen auch ausdrücklich ausgenommen, eben gerade weil man so die gentechnische Fütterung vertuschen kann."

Woher die die Verunreinigungen in den fertigen Sojaprodukten kommen, liegt auf der Hand: Gentechnische Verunreinigungen bei Soja treten kaum durch Fremdeinkreuzungen während des Anbaus auf, sondern entstehen vor allem während des Transportes, der Lagerung und der Be- und Entfüllung der Lager. Zum Teil gibt es Verträge zwischen den Importeuren von "Non GMO Soja", die bis zum Anbau auf den Feldern reichen, teils wird das Soja aber erst bei der Anlieferung im Hafen getestet (<- bestenfalls !!! da keine Kontrollpflicht besteht, lassen manche Hersteller auch erst die fertigen Produkte testen, ist die Verunreinigung dann bereits vorhanden ... dann hat der Hersteller, oder eben der Verbraucher Pech!)

Nur sehr wenige Produkte enthalten derzeit nennenswerte, kennzeichnungspflichtige Anteile. Um nicht wegen jeder möglichen Verunreinigung ein Lebens- oder Futtermittel kennzeichnen zu müssen, wurde in der EU-Verordnung ein Grenzwert von 0,9 Prozent festgelegt, bis zu dem "technisch unvermeidbare und zufällige Beimengungen" toleriert werden, das heißt, eine Kennzeichnung nicht notwendig ist.

Wen die Rechtsgrundlage interessiert: www.bvl.bund.de/cln_027/nn_491394/DE/06__Gentechnik/gentechnik__node.html__nnn=true da findet man ne Menge Informationen, die zwar für den Laien nicht alle unbedingt verständlich formuliert sind, aber durchkämpfen lohnt sich wirklich für Interessierte.
 
.. aber hier lesen auch viele Deutsche mit :D...

Hoffentlich halten sich die Maispflanzen und die Bienchen auch an die festgelegten Abstände:

Das Gesetz enthält zudem klare Vorgaben für das Nebeneinander gentechnisch veränderter und unveränderter Pflanzen: Felder mit Genmais müssen künftig mindestens 150 Meter von konventionell bewirtschafteten Äckern entfernt sein. Der Abstand zu Öko-Anbauflächen muss 300 Meter betragen, um eine Vermischung zu verhindern. Benachbarte Bauern können sich aber absprechen und die Abstände unterschreiten. Für Auskreuzungen von Gen-Pflanzen auf andere Felder müssen weiter die Bauern haften. Mais ist die einzige Pflanze, die bisher außerhalb der Forschung gentechnisch verändert angebaut wird.
Bundestag beschließt umstrittenes Gentechnik-Gesetz | Top-Nachrichten | Reuters

Gruss,
Uta
 
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