Methusalem muß keine Last sein

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Methusalem muss keine Last sein
Die Gesellschaft altert. Und sie fürchtet sich vor mehr Krankheit, längerem Leiden und steigenden Kosten. Eine Herausforderung für die Pharmaforschung: Spezielle Arzneien für alte Menschen.

Von Helmut Laschet



45 Prozent aller Krankheitskosten fallen bei über 65jährigen an, das sind gut 18 Prozent der Menschen heute. Ihr Anteil wird sich langfristig verdoppeln.

Bluthochdruck kann heute gut behandelt werden. Der Erfolg ist unverkennbar. Binnen 50 Jahren ist die Mortalität als Folge von Herzkreislauf-Erkrankungen halbiert worden. Aber: Hypertonie ist immer noch eine untertherapierte Krankheit.

Der wichtigste Grund, so Professor Walter Müller (Frankfurt) in einer gestern im Auftrag des Verbandes Forschender Arzneimittelhersteller publizierten Studie: Noncompliance, weil Hypertonie keine Beschwerden macht, aber Dauertherapie erfordert. Ein innovativer Ansatz, so Müller, könnte eine Bluthochdruck-Impfung sein, mit der durch immunologische Inaktivierung von Angiotensin II der Blutdruck lang anhaltend gesenkt werden könnte, weil die Therapietreue deutlich verbessert wird. Erste klinische Befunde deuten auf eine Wirksamkeit hin, so Müller.

Eine andere Herausforderung: Arthrose. Die Krankheit führt oft zur Frühverrentung, starken Schmerzen und Verlust der Autonomie, ist aber nicht tödlich. Die Therapie ist nur symptomatisch und mit starken Nebenwirkungen verbunden. Gebraucht werden, so Müller, neue Medikamente, die den Knorpelabbau stoppen, und neue Analgetika, die verträglicher sind.

Alzheimer, so Schmidt und die Koautorin Professor Adelheid Kuhlmey, könnte eine derjenigen Alterskrankheiten sein, die die Kompressionsthese - weniger Kosten bei rechtzeitiger Therapie - stützt. Voraussetzung: Es wird eine Therapie gefunden, die den Krankheitsprozess besser verzögert.

Illusorisch sei es aber, so VFA-Chefin Cornelia Yzer, die Industrie könne Innovationen auf Kommando entwickeln. Ihre Forderung: Bei der Bewertung neuer Arzneimittel deren Nutzen aus der Perspektive von Patienten und Gesellschaft zu betrachten und dafür zu sorgen, dass Innovationen den Patienten rasch zur Verfügung gestellt werden.

Guten Morgen,

dieser Artikel stand heute in der Ärztezeitung und liest sich oberflächlich betrachtet wirklich gut. Ich denke jedoch, dass es absoluter Blödsinn ist, weitere Medikamente zu entwickeln, wenn sich die Menschen nicht einmal auf sich selbst und ihre Gesundheit besinnen. Das heißt, dass die ganzen Impfungen und Medikamente mal wieder nur an den Symptomen arbeiten, aber nicht den Ursprung beseitigen. Das bedeutet:

Mehr Bewegung und noch mehr Bewegung, keine denaturierte Nahrung, keine konservierte Nahrung, auf enzymhaltige Nahrung achten, ggf. Nahrungsergänzungsmittel, da der Bedarf teilweise nicht mehr durch die Nahrung gedeckt werden kann, auf ein gesundes Umfeld achten, soweit dies möglich ist. Aufklärung schon für Eltern - hier bin ich immer wieder baß erstaunt, was die Kinder so alles zu essen bekommen, wie wenig auf Bewegung geachtet wird und das ist kein Einzelfall. Leider wird hier schon der Grundstein für die Zukunft gelegt und die Frage stellt sich wirklich warum wir immer mehr adipöse Kinder und immer mehr Kinder mit Autoimmunerkrankungen haben. Ich persönlich denke, dass wir alle schon von Geburt an einem latenten Vergiftungsprozeß unterliegen und wir sollten versuchen diesen Prozeß so weit als möglich auszuschließen, bzw. dagegen zu arbeiten. Leider bringt eine dahingehende Forschung jedoch keinen großen Profit, denn am gesunden Menschen kann man nun kein Geld verdienen. Und unser Krankenversicherungssystem (Deutschland) wird ab nächstem Jahr nur noch die kranken Menschen fördern. Kurz verständlich: je kränker der Patient, desto mehr wird der Arzt ihn zukünftig hofieren, da sein Verdienst damit ansteigen wird.

Ich fände es schön Eure Meinung dazu zu lesen.

Liebe Grüße

Chiara
 
Ich sehe die Bewegung weniger im Vordergrund, stimme Dir aber ansonsten zu, Chiara. Es geht bergab mit unserer Gesundheit, und das, was geschieht, ist tatsächlich "absoluter Blödsinn". Gut gesagt. Und mit dem Methusalem hast Du auch recht.

Viele Grüße
Baffomelia
 
Guten Morgen Baffomelia,

wenn du die ganzen Bewegungsmuffel sehen würdest, die ich teilweise in meinen Kursen habe, dann hättest du wahrscheinlich ein etwas anderes Bild. Ich spreche hier von Kindern, die noch nicht einmal richtig sitzen können, die noch keine 90° Vorwärtsbeuge hinbekommen und die schon nach 2 Minuten Bewegung ins Schnaufen kommen. Das ist doch nicht normal - oder? Ich bin gewiß nicht für exzessive Bewegung, sondern moderate Bewegung... aber die gehört meiner Meinung nach, zu einem gesunden Leben dazu.

U. a. gibt es Studien, dass eben diese moderate Bewegung Bluthochdruck genauso effektiv bekämpft wie Medikamente. Aber die Bewegung kostet halt nichts und wird zukünftig noch weniger empfohlen werden als derzeit.
 
Von Menschen geschaffene Großsysteme haben die Tendenz, ihren ursprünglichen Zweck zu "vergessen" und sich irgendwann vor allem selbst zu "ernähren". Das gilt auch für das Gesundheitssystem. Milliarden und Abermilliarden verschwinden darin, ohne dass das eigentliche Ziel "Gesundheit" dabei herauskäme. Kann es ja auch gar nicht. An Krankheiten wird verdient, nicht an der Gesundheit.

Längst hat die perverse Meinung die Öffentlichkeit erobert, dass viel Geld, das in Arztbesuche, aufwändige Diagnoseverfahren und Medikamente fließt, etwas mit Gesundheit zu tun hätte. Gesundheit können wir nur individuell schaffen, durch richtige Nahrung und Lebensführung, unter möglicher Vermeidung aller Gifte, die uns das System aufnötigt.

Eine unheilvolle Koalition aus Politik, Pharma, Ärzteverbänden und Kassen steuert das System im Sinne optimaler Kundenbindung (also möglichst viel krank) bei minimalen Aufwand, ohne ein Ziel Gesundheit ernsthaft vor Augen zu haben.

Wir müssen dem "inneren Arzt" mehr zuhören als dem äußeren! Wir müssen den Selbstheilungs- und Naturkräften mehr Aufmerksamkeit schenken. Wir sind dem System auf den Leim gegangen, das uns permanent motivierte, jeden schiefliegenden Pups zum Doktor zu tragen. Was einerseits die Kosten steigen läßt und auf anderer Seite Einnahmen erhöht!

Die einzigen, die an unserer Gesundheit interessiert sind, sind wir selbst.
Dementsprechend sollten wir leben und aufhören zu glauben, wir könnten unsere Unpäßlichkeiten beim Doktor abgeben und pudelwohl wieder herauskommen.

Ältere Menschen sind nicht automatisch ungesünder als junge. Nur die Summe der Zivilisationsschäden haben sich bei den meisten erhöht. Allein die Zahl der Stoffwechselkranken, für die jeder weitestgehend selbst verantwortlich ist, macht etwa 3/4 aller Krankheiten aus. Das sich aus Krankheiten ernährende System wird eines Tages an Unfinanzierbarkeit scheitern. Schon jetzt läuft ja alles in die Richtung, dass möglichst viele Kosten auf den einzelnen abgeladen werden. Auf diese Weise wird aber nach und nach auch eine Kostentransparenz entstehen, bei der ein Vorteil verspürt werden könnte, wenn auf Gesundheit durch Lebensführung und nicht durch Arztbesuche hingearbeitet wird.

Viele Grüße, Horaz
 
Zuletzt bearbeitet:
Solche Kinder kenne ich auch, Chiara. Natürlich ist das nicht normal und unendlich traurig. Trotzdem sehe ich die Ernährung als den wirksamsten Hebel an.

Viele Grüsse
Baffomelia
 
tja Horaz - dem kann ich nichts hinzufügen und leider auch nicht entkräften. Du hast es mal wieder auf den Punkt gebracht.
 
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