Fieber

Themenstarter
Beitritt
08.04.07
Beiträge
2.927
Über die Heilkraft des Fiebers und weshalb fiebersenkende Mittel möglichst nicht eingesetzt werden sollten:
Fieber ist keine Krankheit, sondern ein wichtiger Teil des körpereigenen Heilungsvorganges. Dadurch wird die Vermehrung von Viren und einigen Bakterienarten stark gehemmt. Durch Antibiotika kann man Viren nicht abtöten, aber ab einer Körpertemperatur von 39.5°C werden ca. 90% der krankheits-verursachenden Viren abgetötet.

Ansteigendes Fieber - Frösteln bis zum Schüttelfrost, Wärmebedürfnis des Körpers, kein Schwitzen, blasse Haut, Engstellung der Blutgefäße
In diesem Stadium sollte Wärme von außen zugeführt werden durch warme Decken, heiße Tees wie Linden- oder Holunderblütentee, Wärmflasche, warmes Bad, Fußbad, Bettruhe.

Fiebergipfel - Kopf und Körper glühen, der Puls ist beschleunigt

Abfallendes Fieber - Hitzegefühl, Schweißausbruch, rote Haut, Weitstellung der Blutgefäße
Zum Fieberabfall kommt es, wenn die Krankheitserreger bekämpft sind. Der Körper gibt nun seine überschüssige Wärme durch Schwitzen ab. Über den Schweiß werden Giftstoffe ausgeschieden. Durch die Verdunstungskälte kühlt die Körpertemperatur ab. Das Abkühlen kann durch kalte Waschungen usw. unterstützt werden.
Auch in diesem Stadium ist Bettruhe wichtig.

Hausmittel: Lindenblütentee, Holunderblütentee, Wadenwickel
Projekt des Deutschen Naturheilbundes eV: „Gesunde Kinder“ Die Heilkraft des Fiebers

Zum Arzt müssen Sie bei: hohem Fieber (über 39,5°C, mehr als 3 Tage), Kopfschmerz mit Nackensteifigkeit (Hirnhaut-Entzündung), zunehmendem Krankheitsgefühl, Bauchschmerzen, immer blasserer Haut, beschwerlicher Atmung, Benommenheit und schlechterem Reaktionsvermögen.

Hinweis Bei Kindern ist die Temperatur-Regelung hochwirksam: Sie kriegen schnell (z.B. in weniger als 1 Stunde) hohes Fieber (bis 40°C), das allerdings genauso schnell wieder abklingen kann.
Achtung: Das Kind muss genügend trinken (je nach Alter: 0,7-2 l/Tag)!
Fieber: Heilendes Feuer des Körpers

Homöopathische Mittel bei Fieber:
Aconitum D6

Plötzlich hoch ansteigendes Fieber durch Erkältung, ausgelöst durch trockene Kälte, Wind, plötzliche Frosteinwirkung, mit Unruhe, roter oder blasser Haut, ohne Schweiß, viel Durst.

Belladonna D6

Heftig, plötzlich ansteigendes Fieber, heißes Gesicht, kalte Füße, starkes Schwitzen, Delirium, Durst auf kaltes Wasser.

Belladonna folgt häufig auf Aconitum, wenn nach Aconitum Schwitzen auftritt. Bewährt hat sich, bei Beginn des Fiebers alle 10 Minuten 5 - 10 Globuli Aconit., bis Schwitzen auftritt, dann alle 10 Minuten Belladonna (5 bis 6 Gaben). Die Kinder sind nicht aufzuwecken, wenn sie zwischendurch einschlafen (kommt häufiger vor).

Ferrum phosphoricum D6

allmählich ansteigendes Fieber, blasses Aussehen, Frieren, trockener schmerzhafter Husten, manchmal Ohrenschmerzen.

Dosierung:

10 Globuli des passenden Mittels in einem Glas Wasser auflösen und stündlich einen Schluck trinken.
Wadenwickel-und-Auflagen

Liebe Grüsse
pita
 
Hi!

Ich bin ebenfalls ein absoluter Gegner von Medikamentengaben bei leichtem bis mittelstarkem Fieber. Eltern die ihre Kinder bei 38,4 Grad mit Medis vollstopfen haben halt schlicht und ergreifend keine Ahnung.

Aber für mich persönlich sind 39,5 - 39,8 Grad die Grenze! Natürlich mache ich auch Wadenwickel, aber eben je nachdem wie es meinem Kind geht. Wenn o.g. Temperatur erreicht ist, sogar im Ohr gemessen wo man meiner Erfahrung nach durchaus noch ca. 0,5 Grad dazurechen kann, ist das Kind meist so fertig, dass ich ein Eingreifen für nötig und durchaus sinnvoll halte. Also bei solch hohen Werten würde ich meine Kinder nicht stundenlang dahinsiechen lassen. Die Belastung für den Kreislauf ist dann so hoch, dass meiner Meinung nach die Risiken überwiegen.

Mir ist das Thema Fieber durchaus vertraut denn ich war leider ein Fieberkrampf-Kind und hatte daher immer die Befürchtung diese Veranlagung weitervererbt zu haben. Aber da hatten wir Glück!


Liebe Grüße und eine schöne Woche.

Heather
 
Hallo,

soweit ich weiß ist Fieber im Grunde sogar wichtig bei einer Infektion. Fieber ist eine Reaktion vom Körper. Es ist soquasi wie ein warmgelaufener Motor, der Schwerstarbeit leistet. Es werden alle möglichen "Arbeiter", Antikörper, Makrophagen (Fresszellen) usw. gegen die Infektion mobilisiert. Wenn dann die Temeratur gesenkt wird, wird auch damit der Körper bei seiner "Arbeit" gebremst.
Aber ab max. 39,5 C sollte man schon senkende Mittel einsetzen, Wadenwickel. Pfefferminzwasser (mit äth. Öl) soll dabei sehr hilfreich sein.

Viele Grüße Petra
 
Hallo,

Diesen Artikel habe ich gefunden, bestätigt auch Pita.:)

Fiebersenkung Ja oder Nein?
Fieber ist eine natürliche Form der Abwehr. Nicht immer ist eine Senkung sinnvoll. Positive und negative Folgen des Fiebers müssen gegeneinander abgewogen werden. Mindestens drei Gründe sprechen dagegen, das Fieber nur um seinetwillen zu bekämpfen:

* Fieber ist ein vorübergehender Zustand, der von Kindern viel besser vertragen wird als von Erwachsenen.
* Die Therapie des Fiebers kann die Diagnosestellung verfälschen und die Wirkung der Therapie verzögern.
* Fieber eine „schlaue" und bei einigen Infektionen „auf Erfahrung basierende" physiologische Reaktion des Körpers gegen bestimmte Erreger, die unter den erhöhten Temperaturen entweder sich nicht mehr vermehren können oder gar zugrunde gehen.


Hier ist der komplette Artikel:

Allgemeine Hinweise: Fieber


Viele Grüße Petra
 
Hallo

Bin Gegner von Fiebersenkenden Sachen (bevorzugt: Wadenwickel) unter 40°C. Bein Kindern darf es auch noch etwas darüber sein, speziell wenn sie ansonsten noch recht gut "zwäg" sind. Fiebersenkende Mittel (Medis) setze ich erst ab klar über 41°C ein, wenn die vorherigen nichts genützt haben. Ist erst einmal bei Kleinkind, nachfolgend nach eine Impfung, vorgekommen.
 
Leider ist bei meinem Sohn höheres Fieber fast immer mit extrem quälenden Kopfschmerzen verbunden. Bekämpft man die Kopfschmerzen, ist damit aber meist die Senkung des Fiebers verbunden. Ein kalter Lappen auf dem schmerzenden Kopf ist aber leider nicht ausreichend. Was soll man denn da sonst tun?
 
Hallo Anne

Hier könnten Wadenwickel hilfreich sein, die "ziehen" die Hitze nach unten.

Liebe Grüsse
pita
 
Hallo,

das ist nur eine Idee. Evtl könnte Magnesium helfen. Magnesium hat ein enormes Wirkungsspektrum. Es hat u. a. eine starke Wirkung auf Zellen, auf die "Aufnahmebereitschaft" der Zellen. Bei mir im Krankenhaus wird es zur Verbesserung der Schmerzmedikamentwirkung, wie auch bei Kaliumgabe gegeben. Ist aber nur eine Idee.

Viele Grüße Petra
 
Hier https://www.symptome.ch/threads/autismus.9644/page-3#post-118913 hat Iris auch einen sehr guten Link zu diesem Thema angegeben:
Fieber: Nicht unterdrücken, sondern fördern

Fieber ist eine der effektivsten Unterstützungs-Massnahme zum Erwerb der lebenslangen immunologischen Kompetenz.

Der amerikanische Forscher Anthony R. Torres, Universität Utah, geht noch einen Schritt weiter: Er stellt die These auf, dass durch fiebersenkende Mittel die immunologische Entwicklung eines Kindes stark behindert wird. Er stellt die These auf, dass mit zunehmendem Einsatz von Antipyretika die Erkrankungsgefahr hinsichtlich Autismus oder nervenschädigenden Erkrankungen steigt.

Oft vergessen wird, dass auch seelische Belastungen und Traumatisierungen die Körpertemperatur erhöhen können (was Schulmediziner oft zur „Weißglut“ bringt, weil sie keine körperliche Ursache finden können).

Eltern und Kinderärzte beobachten bei Kindern immer wieder, dass sie nach einer heftigen, fieberhaften Infektionskrankheit grosse seelische, geistige oder körperlicher Entwicklungsschritte machen. Und: Wird die Fieberreaktion häufig verhindert oder unterbrochen, verlernt der Körper, die äusserst nützliche Schutz- und Heilreaktion zu verwenden. Der nicht erlernte oder durch Fiebersenker abtrainierte Heilprozess kann im späteren Erwachsenenalter erhebliche Folgen haben: Viele Erwachsene bekommen bei Infektions- und anderen Krankheiten, deren Heilung mit Fieber oft schneller verlaufen würde, kein heilendes Fieber mehr. Beispielsweise Entzündungen der Atemwege werden dann nicht mehr wie von der Natur vorgesehen ausgeheilt, sondern chronifizieren. Auch die Zunahme der Allergien kann, so vermuten naturheilkundlich orientierte Wissenschaftler, möglicherweise mit dem geschwächten Schutzmechanismus des Körpers zu tun haben.

Liebe Grüsse
pita
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo pita,

hatte den Thread noch gar nicht entdeckt.

Erwärmungsbad habe ich schon ausprobiert, aber nur sehr schlecht vertragen, da bei mir der Temperaturregler (Hypothalamus) ohnehin nicht richtig funktioniert. Sommerhitze ist für mich z.B. absolut unerträglich und kann sogar zu kritischen Zuständen (Addison Krise) führen.

Versuche seit kurzem aber gezielt "die Mitte zu erwärmen" im Sinne der TCM. Dabei kommt ernährungstechnisch auch viel Ingwer(tee) und andere wärmende Gewürze zum Einsatz, die momentan ohnehin aktuell sind. ;) (z.B. Koriandersamen, Nelke, Kardamon, Zimt)

Im Frühjahr hatte ich unter einem homöopathischen Mittel wenigstens schon mal wieder einen Miniinfekt mit fast 39°C und das versuche ich demnächst zu wiederholen.

@ Anne:

Falls dein Sohn Kopfschmerzen mit stark klopfendem, pulsierendem Charakter hat, dazu erweiterte Pupillen mit gerötetem Gesicht, wäre das oben bereits angeführte Belladonna eine gute Alternative. (Oft reicht sogar einmalig eine C30 oder diese in Wasser verkleppert in mehrere Gaben aufgeteilt.)
Es senkt zwar auch mild das Fieber, aber der Prozess wird dennoch durchgearbeitet, ist also keine Unterdrückung.
Hier gibt es noch eine etwas ausführlichere Version zu einigen Mitteln:
www.erste-hilfe-fuer-kinder.de/html/die_mittel.html



viele Grüße
Iris
 
Hallo Iris

Versuche seit kurzem aber gezielt "die Mitte zu erwärmen" im Sinne der TCM. Dabei kommt ernährungstechnisch auch viel Ingwer(tee) und andere wärmende Gewürze zum Einsatz, die momentan ohnehin aktuell sind. ;) (z.B. Koriandersamen, Nelke, Kardamon, Zimt)

Das finde ich eine sehr gute Idee :).
Jede TCM-Behandlung sollte ja auch immer die Mitte stärken.
Allein mit der Ernährung lässt sich damit so einiges erreichen. Wie Du sagst, sind die wärmenden Gewürze jetzt aktuell.

Weiteres zur TCM:
1. Äussere Kälte

Die Beschwerden sind akut und stark; die Kälte attackiert die Körperoberfläche; das kann sich zeigen in z.B. Halsschmerzen, Fieber, Schnupfen, Frösteln.

Therapie: Poren öffnen mit frischem Ingwer: Ingwer frisch raffeln und mit heissem Wasser übergiessen oder Ingwertee mit Honig (harmonisiert Wei Qi) ev. zusätzlich ein paar Scheiben Datteln zugeben.
TCM Winterkrankheiten: Äussere und innere Kälte

Liebe Grüsse
pita
 
Oben