Ciprofloxacin - keine Nebenwirkungen = niemals Nebenwirkungen?

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Hallo Gemeinde

Ich möchte gerne eine etwas generelle Frage stellen.

Ich hatte seit Mitte der Neunziger Jahre, bis und mit 2010 14 mal Cyprofloxacin verschrieben bekommen für einen jeweils unkomplizierten Harnwegsinfekt. Fast jedes Jahr. Jedes Mal genau 5 Tage lang. Und die Therapie war jedes Mal erfolgreich.

7 Jahre hatte ich nach diversen ergriffenen Massnahmen Ruhe. Nun zwang mich kürzlich aus völlig anderen Gründen eine bakterielle Prostatitis zu einer 20 tägigen Cyprofloxacin Therapie. Auch diese wurde erfolgreich behandelt.

Dabei hatte ich nie irgendwelche auffallenden Nebenwirkungen, auch jetzt nicht. Obwohl mir erst jetzt, nach diversen Recherchen bewusst wurde, welche Risiken dieses Antibiotika mit sich bringt.

Nun die Frage: Kann ich davon ausgehen, dass wenn ich bislang in der Vergangenheit nie Nebenwirkungen mit diesem Antibiotikum hatte, dass auch mit der 20 tägigen Gabe keine Problem auftreten? Kann man das so pauschal beantworten? Ich habe nirgends eine Antwort auf diese Frage gefunden.

Liebe Grüsse
Don
 
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Hallo Donner,

man soll niemals nie sagen ... :eek:):rolleyes:

Ich finde, Du kannst froh sein, daß die Behandlungen mit Ciprofloxacin geholfen haben.
Ist eigentlich jeweils auch ein Antibiogramm gemacht worden, bevor es verschrieben wurde? Es könnte ja sein, daß es nicht wirkt, und dann hättest Du dieses AB ganz umsonst geschluckt.

20 Tage Ciprofloxacin ist eine lange Zeit! Aber ich denke, Dein Arzt hat da nach den üblichen Empfehlungen gehandelt. Trotzdem: Je länger so ein AB genommen wird, desto größer die Gefahr der Resistenzbildung.
Ist denn klar, warum diese Harnwegsentzündungen bzw. Prostateentzündung entstanden sind und kannst Du da weiter etwas tun, damit sie nicht wiederkommt?

https://www.aerzteblatt.de/archiv/6330/Fluorchinolone-Ciprofloxacin-bei-Harnwegsinfektion
https://www.symptome.ch/vbboard/ges...rchinolone-gyrasehemmer-gefahren-risiken.html
Pharmazeutische Zeitung online: Prostatitis: Hartnäckig und schwer zu behandeln

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Donner,

da hast Du bisher aber scheinbar wirklich Glück gehabt. Nach so vielen Behandlungen mit einem Wirkstoff ist mit Sicherheit eine Resistenz entstanden die nicht zu unterschätzen ist, wenn es mal ernst wird. Lies mal unser Wiki Antibiotika . Fast nach jeder AB-Behandlung bleiben einige der Bakterien lebensfähig, die sich anschließend wieder vermehren und dann widerstandfähiger gegen das Mittel als der Ausgangsstamm sind. Das geht so lange gut bis das AB gar nicht mehr wirkt und dann wird es kritisch. Eigentlich müsste das der Arzt wissen oder warst Du bei verschiedenen Ärzten und hast gezielt Ciprofloxacin verlangt?
 
Hallo Don

Nun die Frage: Kann ich davon ausgehen, dass wenn ich bislang in der Vergangenheit nie Nebenwirkungen mit diesem Antibiotikum hatte, dass auch mit der 20 tägigen Gabe keine Problem auftreten? Kann man das so pauschal beantworten? Ich habe nirgends eine Antwort auf diese Frage gefunden.

Abgesehen von der Resistenzproblematik kann ich dir aus erster Hand berichten: Auch die Gefahr einer 'adversen Reaktion' bleibt , bzw. steigt mit Zunahme der eingenommenen Menge bei Fluorchinolonen.

Dies habe ich bei einer Bekannten (Apothekerin :eek:) erlebt, die über Jahre immer wieder Cipro wegen Cystitis bekam und wo sich dann erst langsam gravierende Schäden zeigten, die eindeutig Cipro zuzuordnen waren/sind.
 
Vielen Dank für Eure Antworten

@Oregano: Ja es wurde ein Antibiogramm gemacht. Meine Bakterien wurden auf das AB hin getestet und ich sei "sensibel" darauf sagte mir der Arzt. Das ich es bereits so oft genommen hatte, wusste der Arzt auch. Betreffend der Resistenz. Bei mir wurden E-Coli Bakterien festgestellt. In Deinem ersten Link zum Ärzteblatt steht folgendes: "Escherichia coli; bei diesem Bakterium gibt es kaum Resistenzprobleme, wenn die richtigen Antibiotika eingesetzt werden" Also soweit OK aus dieser Sicht und mir nun klar warum es so gut funktioniert hat.

Betreffend Ursache Prostatitis: Stark verpannte Bekenbodenmuskeln. Ich kann es erahnen warum: Ich machte zwei Mal täglich über Jahre hinweg nach dem Toilettengang Beckenbodenübngen. Nur 2 Minuten, aber das reichte wohl. Die Prostata ist zwar in Ordnung aber durch das Einzwängen immer gereizt gewesen und nun angeschwollen. Beim verminderten Harndurchlass habe ich wohl den Harn in die Prostata gepresst. Nun muss ich das Gegenteil machen: Entspannungsübungen und Lockern. Mein After war auch zu fest. Das hat der Proktologe und der Urologe unabhängig voneinander gesagt. Ich solle unbedingt aufhören mit diesen Übungen. den ich hatte noch eine ziemliche Analfisur die mich mehre Monate geplagt hat weil der Stuhl zu gross war und fast nicht mehr durchgepasst hat. Die Hämorroide will der Proktologe noch leben lassen. Er hat gesagt sie sei zurückgegangen und die Enddarmspiegelung hat sehr gut ausgesehen. Vielleicht auch mitunter ein Grund für die E-Coli infektion durch das ganze Hantieren den After mit Salbe einreiben. Zum Glück ist das nun alles viel besser und fast schon wider normal.

@Kari: Also mit Sicherheit nicht ausgeschlossen. Ich hoffe doch ganz fest, dass es Deiner Bekannten wieder besser geht und dass es weiter aufwärts geht.

Eins weiss ich mit 100% Sicherheit: Wenn immer nur möglich werde nie mehr dieses AB nehmen. Und weiter meine Vorsichtsmassnhamen, dass ich erst gar nie wieder ABs nehmen muss. 8 Jahre hat's funktioniert. Dann mach ich weiter so.

Jetzt ist es zwei Tage her seit der letzten Tablette und es geht mir immer besser. Die einzige Nebenwirkung war eine Abgeschlagenheit/Gefühl der Ausszerrung. Das legt sich nun mehr und mehr. Diese Wochenende starte ich wieder mit meinem Training. Kanns kaum erwarten.

PS: Ich habe mir sehr viele Gedanken gemacht, warum ich keine Nebenwirkungen habe und was ggf. die Gründe ein können. Was in der ganzen Zeitspanne während den AB Episoden fast lückenlos vorkam ist folgendes: Ich habe im Nachhinein gelesen, dass Antioxidanzien eine grosse Rolle spielen könnten. Seit numher über 20 Jahre esse ich täglich konsequent Früchte und Bananen. Vor allem früher immer eine Orange und eine Kiwi. Das habe ich durchgezogen wenn immer möglich. Keine Ahnung ob die Menge dazu ausreichte. Weiter habe ich immer wieder Mal Zink und Magnesium supplementiert. Und etwas speziell: Seit über 20 Jahren mache ich Kreatinkuren. Kreatin lagert Wasser in die Muskelzellen ein. Dadurch musste ich immer auf eine hohe Flüssigkeitzufuhr achten. Ich habe oft 3L am Tag getrunken. UNd in der Off-Phase kam ich immer auf min 2L. Und das war immer einfach nur Wasser. Milch trinke ich auch seit 25 Jahren nicht mehr. Erwähnenswert ist vielleicht noch mein hoher Tomaten und Zwiebelkonsum über die Jahrzehnte hinweg.

Mehr kommt mir nicht in den Sinn. Kaum eine Ahnung ob das irgendwie einen Einfluss hatte. Trotzdem sind die genanten Lebensmitte teilweise potente Sachen. Also warum auch eigentlich nicht?

Ich bin nicht gläubig aber möchte an dieser Stelle trotzdem Gott danken, dass ich dieses AB bislang schadlos überstehen durfte es und hoffentlich die nächsten Wochen und Monate auch so anhält.

PS: @Oregano: Ich liebe diese Gewürz über alles! Kann nicht genug davon bekommen, hi hi :)

Liebe Grüsse
Don
 
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