Von einer Sprache in die andere wechseln: Gut für's Gehirn!

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Sprachengewirr ist gut fürs Gehirn
30.11.2015 - Vokabeln pauken war doch nicht umsonst! Britische und indische Forscher fanden heraus: Wer mehrere Sprachen spricht, erholt sich besser von einem Schlaganfall.
Nihonjin, suomi, oder français? Egal, Hauptsache regelmäßig sprechen! Bilinguale Menschen werden deutlich besser mit einem Schlaganfall fertig. Das besagt eine Studie von Neurologen und Psychologen an der Edinburgh Universität und am Nizam’s Institute of Medical Sciences im indischen Hyderabad, die sie nun in Stroke, dem Journal der American Heart Association (Impact of Bilingualism on Cognitive Outcome After Stroke), veröffentlichten. Wer zwei oder mehr Sprachen spricht, verdoppelt seine Chancen, nach einem Schlaganfall wieder komplett zu genesen.
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Sie müssen die eine Sprache unterdrücken und die andere aktivieren, um erfolgreich zu kommunizieren. Dieses Hin- und Herschalten bietet ein konstantes Gehirntraining, das wiederum bei der Erholung von einem Schlaganfall zuträglich sein könnte“, so Thomas Bak von der Edinburgh School of Philosophy, Psychology and Language Sciences.
Das Team um Bak hatte schon in früheren Studien herausgefunden, dass Bilingualität den Ausbruch von Demenzen mehrere Jahre nach hinten schieben kann. Die Forscher weisen darauf hin, dass der Effekt möglicherweise nur bei Menschen auftritt, die häufig von einer Sprache in die andere wechseln.
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Sprachengewirr ist gut fürs Gehirn - Laborwelt

Da hat es also noch einen Nutzen, wenn man mehrsprachig ist :). Es wäre interessant zu wissen, ob es unter den in Deutschland lebenden Ausländern, die zwei oder mehr Sprachen sprechen, tatsächlich spätere Demenz oder gleich gar keine gibt. Forschungs"objekte" gäbe es ja genug.
Ich kenne einige Familien, in denen mindestens drei Sprachen gesprochen werden: Türkisch, Arabisch, Deutsch und z.B. Englisch. Und das in einem stetigen Wechsel.

Grüsse,
Oregano
 
Sprachengewirr ist gut fürs Gehirn - Laborwelt
Da hat es also noch einen Nutzen, wenn man mehrsprachig ist :).
Türkisch, Arabisch, Deutsch und z.B. Englisch. Und das in einem stetigen Wechsel.

Hallo Oregano,

damit bringt man seine Synapsen kräftig in Schwung, das ist sicher. Meine Vermutung ist aber, daß es nicht unbedingt Sprachen sein müssen, der ständige Wechsel bei neu Hinzugelerntem, Ergänzen usw. könnte ebenso wirken, wenn es viel praktiziert wird. D.h. von einem Thema zum nächsten springen, Zusammenhänge stricken usw.

Bis mir eine Engländerin die Frage stellte, wie man das macht, z.B. beim Dolmetschen, pausenlos hin und her zu springen, hatte ich mir die Frage gar nie gestellt. Es funktionierte ja ;). Ich achtete dann mal darauf und stellte fest, daß das völlig automatisch und unbewußt geschieht. Ein bewußtes Übersetzen findet da nicht mehr statt, das macht man nur am Anfang beim Erlernen der Sprache, oder wenn einem tatsächlich ein Wort fehlt, das man nicht umschreiben kann.

Daher würde ich den Satz wie von Thomas Bak formuliert:
Sie müssen die eine Sprache unterdrücken und die andere aktivieren, um erfolgreich zu kommunizieren.
so nicht ausdrücken, denn da wird nichts unterdrückt oder aktiviert, es wird auch kein Schalter umgelegt, das wären bewußte Handlungen und Zeitvergeudung. Es sind wohl die elektromagnetischen Synapsen-Verbindungen, die für flüssiges Tempo sorgen. Beide Sprachen oder auch mehr, liegen im Gehirnstübchen immer und allzeit bereit vor und sind jederzeit in Millisekunden oder noch schneller abrufbar, man benutzt sie einfach, man muß nicht einmal eine Schublade öffnen... Fängt man dabei an zu überlegen, kommt man ins Stottern ;).

Dieses schnelle Wechseln zwischen den Sprachen und zwischen den Synapsen ist, wie Dr. Bak sagt, das wirksame Element. Und das läuft rasend schnell ab, so schnell, daß man es nicht wahrnehmen kann. Im Vergleich ist jeder Computer eine altersmüde Schnecke!

Es fühlt sich so an, als ob die gehörte Sprache schon auf dem Weg zum Ohr umgepolt wird oder die Antwort entsteht, vom Gehirn braucht nur noch die andere Version oder Antwort ausgespuckt zu werden. In einem Gespräch mit Partnern in unterschiedlichen Sprachen geht das ebenso reibungslos. Aber wehe man ist übermüdet: dann spricht man mit dem Engländer Deutsch, mit dem Franzosen Englisch. Das ist dann für einen Lacher gut und macht wieder munter ;).

Gruß,
Clematis
 
Aber wehe man ist übermüdet: dann spricht man mit dem Engländer Deutsch, mit dem Franzosen Englisch. Das ist dann für einen Lacher gut und macht wieder munter ;).

Oder ein Engländer fragt Dich, wie viele Meilen Dein Auto mit einer Gallone Sprit schafft. Hab ich im Kopf nicht geschafft - sowas erzeugt "Knoten" :D
 
Hab ich im Kopf nicht geschafft - sowas erzeugt "Knoten" :D

Hallo Karl,

oder vor 1971: 1 Guinea = 1 Pfund und 1 Shilling, 1 Pfund = 20 Shilling, 1 Shilling = 12 Pence
Damals eine Rechnung mit vielen kleinen Werten addieren = Kopfschmerzen!:D
Oder Gehirngymnastik?

Gruß,
Clematis
 
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