"Geht Profit vor Gesundheit?"

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Malve

Für alle, die es interessiert - heute Abend um 21.45 h wird in der Sendung "Hart aber fair" (ARD) über die Sicherheit von Arzneimitteln diskutiert.

Die Contergan-Katastrophe vor 50 Jahren: Pharmaindustrie und Politik wiegeln ab. Das könnte so heute nicht mehr passieren. Doch Skandale um tödliche Tabletten wie Lipobay und Vioxx verunsichern Menschen weiter. Wie sicher sind Arzneimittel heute? Kann sich ein Fall wie Contergan wiederholen? Wie wirksam kontrolliert der Staat?

DasErste.de - hart aber fair - Restrisiko auf Rezept: Geht Profit vor Gesundheit?

Gruss,
uma
 
Schon in der Fragestellung sieht man die Naivität zum Thema Gesundheit, die immer noch allgegenwärtig ist. Zwar gibt es wie überall auch hier Altruisten, aber der Normalfall sind sie nicht. Die Pharmaindustrie ist eine knallharte Branche, in der sich viel Geld machen läßt. Willentlich schaden will sie zwar nicht, aber die Risiken, die von ihren Stoffen ausgehen, reden sie regelmäßig klein; bis es halt wieder einmal knallt. Wenn die Menschen bloß kritischer und skeptischer wären; ihren Ärzten gegenüber und den allgegenwärtigen Tabletten, Pillen und Spritzen.

Viele Grüße, Horaz
 
Die Frage stellt sich gerade wieder einmal, ob Pharmahersteller nicht doch wissentlich schaden wollen:

Bayer-Herzmittel "Trasylol": Das Ende einer Arznei

Dieser Tod hatte sich längst angekündigt. Dass Arznei-Zulassungsbehörden das Bayer-Medikament "Trasylol" stoppen, wie jetzt in einer weltweit konzertierten Aktion geschehen, war nach Ansicht von Pharmakritikern überfällig. Sie forderten das Aus für das Gerinnungsmittel quasi schon, seit es auf dem Markt ist....
forderte schon Anfang 2006 ein Moratorium für die Arznei, als eine US-Studie auf tödliche Nebenwirkungen hinwies.

Dass sich der Zulassungsstopp trotz aller Warnungen noch so lange hinzog, liegt auch an der Komplexität der Beweisführung. Da klinische Studien teuer sind, werden sie in den allermeisten Fällen von den Firmen selbst durchgeführt. So legte Bayer immer wieder kleinere Studien vor, die dem Mittel Unbedenklichkeit beschieden. Eine Erhebung, die die kursierenden Bedenken stützte, hielt der Konzern dagegen noch vor einem Jahr "versehentlich" (Bayer) zurück.

Verlässlich Auskunft über die Schäden durch ein Arzneimittel können letztlich aber nur unabhängige Studien mit vielen Patienten und langer Laufzeit geben. Solche Studien kamen in den vergangenen zwei Jahren aus den USA - mit erschreckenden Ergebnissen. "Spätestens Anfang 2006 hätte ein Stufenplanverfahren beginnen sollen, um Risiken und Nutzen von Trasylol gezielt zu ermitteln", sagt Gerd Glaeske, Pharmazeut und Mitglied im Gesundheits-Sachverständigenrat der Bundesregierung. "Die Zulassung hätte ruhen müssen, um Druck auf den Hersteller auszuüben, endlich genügend Daten vorzulegen." Dass 14 Jahre zwischen der Zulassung und dem Stopp einer umstrittenen Arznei vergehen, hält auch Peter Sawicki für "untragbar". Glaeske fordert, Datenbanken mit den Daten mehrerer Millionen Patienten und ihren Arzneimitteln zu füttern: "Nur so können wir schnell auf Nebenwirkungen reagieren und Patienten wirkungsvoll schützen."
jetzt.de - Bayer-Herzmittel "Trasylol": Das Ende einer Arznei
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Die kanadische Studie mit etwa 3000 Menschen war abgebrochen worden, weil sich abzeichnete, daß die Verabreichung von Trasylol eindeutig mit Risiken einherging.....
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Es ist nicht der erste Rückschlag für Bayer. Ende Oktober gab das Unternehmen Ausbaupläne für sein Multiple-Sklerose-Mittel Betaferon auf. Der Leverkusener Konzern teilte mit, die Arbeit an einer höher dosierten Version des Mittels gestoppt zu haben, nachdem eine Studie fehlgeschlagen sei. Deshalb müsse das Unternehmen in seinem dritten Geschäftsquartal 152 Millionen Euro abschreiben (mehr...).

Vor wenigen Jahren war Bayer in den USA wegen des Skandals um den Blutfettsenker Lipobay schwer getroffen worden. Lipobay, damals eines der umsatzträchtigsten Bayer-Medikamente, wurde 2001 vom Markt genommen. Es wurde mit dem Tod von mehr als hundert Menschen in Verbindung gebracht.
Riskantes Mittel: Bayer nimmt Herzmedikament weltweit vom Markt - Wirtschaft - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten
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Das Parkinson-Medikament Permax ist auf Empfehlung der US-Arzneimittelaufsicht FDA vom Markt zurückgezogen worden. Das Medikament enthält den Wirkstoff Pergolid, der das Risiko von Herzklappen-Fehlern erhöht und damit zu gefährlichen Herzschäden führen kann. Der Hersteller Lilly vertreibt den Wirkstoff Pergolid in Deutschland unter dem Namen Parkotil.
paradisi.de - Health & Ernährung - Erkrankungen - Parkinson - News - Amerikanisches Parkinson-Medikament vom Markt genommen
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Eine amerikanische Studie macht Vioxx für Herzprobleme verantwortlich. In den Vereinigten Staaten soll das Mittel gegen Gelenkentzündungen seit 1999 rund 140.000 Erkrankungen verursacht haben. Gerade wegen dieser Gefahr hatte die Herstellerfirma das Medikament zurück gezogen.
Eine Studie der US-Food and Drug Administration geht davon aus, dass Vioxx seit 1999 in den USA bis zu 140.000 koronare Herzerkrankungen verursacht hat. Das Medikament wurde 106,7 Mio. Patienten in Amerika und 400.000 in Großbritannien verschrieben. Die Herstellerfirma Merck erklärte, dass Vioxx vom Markt genommen wurde, als Forschungen das Risiko von Herzproblemen bestätigten.
www.medizinauskunft.de/artikel/diagnose/krankheiten/26_01_vioxx_herz.php
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Ich finde es auch nachdenkenswert, daß die Nachrichtern über den Rückzug eines Medikaments vom Markt meistens ganz groß in den Wirtschafts-Rubriken der Zeitungen oder in den Börsennachrichten berichtet wird....

Uta
 
Die Entwicklung der Impfung gegen Gebärmutterkrebs wurde in der Sendung als Beispiel für einen positiven Beitrag der Pharmaindustrie bezeichnet.
Und das trotz folgender Bedenken
Die Zulassung des Impfstoffes erfolgte auf schmaler Wissensbasis
Zulassung basierte lediglich auf vorläufigen Daten
Fachleute sehen eine indirekte Gefahr für Mädchen und Frauen
Die tatsächliche Gefahr, die von dieser Krebsart ausgeht wurde, aufgebläht.
Demnach schützt Gardasil nur vor einigen, keineswegs vor allen Viren. Eine Früherkennung bleibt daher weiterhin unverzichtbar. Eine Impfung könnte aber den jungen Frauen die illusorische Annahme eines umfassenden Schutzes suggerieren und sie veranlassen, weniger regelmäßig zum Gynäkologen zu gehen. Außerdem könnte die Impfung eine Besiedlung mit anderen gefährlichen Viren fördern. Beim genaueren Hinsehen entpuppt sich die Einführung des Impfmittels selbst als fragwürdig:
  1. Die Stiko ist nach Ansicht von Fachleuten von der Pharmaindustrie unterwandert.
  2. Heinz-Josef Schmitt, zum Zeitpunkt der Gardasil-Einführung Vorsitzender von Stiko ließ sich vier Monate vor der Markteinführung einen vom Gardasil-Hersteller gesponserten Förderpreis von 10.000 Euro verleihen. Das sei ehrenrührig, heißt es.
  3. Ex-Stiko-Chef Schmitt ist aber nicht (mehr) anfechtbar. Ist er doch inzwischen in der Impfsparte des Schweizer Pharmariesen Novartis beschäftigt…
Gebärmutterhalskrebs: Teure Impfung von Mädchen gerät in die Kritik » Krebsvorsorge, Schülerinnen, Gesundheit » CJD-Update, Weblog und Online-Magazin der Jugenddorf Christophorusschule Oberurff


uma
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ja, das ist mir auch aufgefallen.
Entweder haben die in der Sendung bewußt so ein fragwürdiges Mittel genannt oder sie habe sich nicht wirklich gut informiert.

Ich habe schon eine entsprechende Email abgeschickt.

Gruss,
Uta
 
Bertold Brecht sagte einmal:“Unsichtbar wird der Wahnsinn, wenn er genügend große Ausmaße angenommen hat.“ :wave:
 
Zu Gebärmutterkrebs ist noch folgendes zu sagen:
Die Wahrscheinlichkeit daran zu erkranken nimmt exponentiell mit der Anzahl der Sexualpartner zu. Aber das sind Wahrheiten die man heute nicht gerne hört und deshalb wie anderes auch, einfach stillgeschweigen wird
 
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