Rezeptfreie Alternativen zu Atosil?

Zu dem was du vorher schreibst ... es geht da um Rezeptoren, an die bestimmte Stoffe z.B. Glutamat oder auch Histamin andocken und dort wirken. Wenn diese Stoffe meinetwegen zu viel im Umlauf sind, und dann ihre Wirkung geblockt wird, weil der Rezeptor blockiert wird, z.B. durch Atosil, dann ist immer noch die gleiche Menge im Körper. Kann aber in dem Fall keine Wirkung mehr auslösen (oder eben weniger Wirkung).
Die andere Seite ist dann, dass man versuchen könnte, die Menge z.B. von Glutamat im Körper zu reduzieren.
 
Achso ok, jetzt habe ich verstanden. Dann müsste es mir zwar am Anfang, wenn ich Cannabis konsumiere, besser gehen, (das tut es sogar). Aber der nächste Tag und die darauf folgenden sind dafür für mich schrecklich und die DP ist sehr viel stärker...
 
Wäre jetzt die Frage, ob da wirklich noch niemand drauf gekommen ist, auf den möglichen Zusammenhang Depersonalisation und Glutamat - und was man machen kann, was da wirkt.

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https://de.wikipedia.org/wiki/Depersonalisation#Glutamat-Modulatoren

Das Antiepileptikum Lamotrigin war in einer placebo-kontrollierten Doppelblindstudie einem Scheinmedikament deutlich überlegen.[39] Ein Effekt von Lamotrigin wurde auch in einigen Einzelfällen beobachtet.[40][41][42] Dies widerspricht einer früheren kleineren Studie, in der niemand auf Lamotrigin ansprach.[43] Frühere retrospektive Studien deuten auf positive Effekte hin, wenn es in Kombination mit Serotonin-Wiederaufnahmehemmern verwendet wird.[44][45]

Eine kleine unpublizierte Studie mit dem NMDA-Agonisten Cycloserin verlief erfolglos.[46]

Es gibt Leute, die in dem Dpselfhelp.com forum davon berichten, dass sie es nehmen und es ihnen hilft.

Aber es gibt auch noch folgende Liste:

DP Medications & Treatments - Treatment Options - Depersonalization Community

Glutamatergic Drugs
A completely different approach to DP treatment involves using drugs that have an inhibitory effect on the glutamate neurotransmitter system. This system has long been thought to play a role in DP. The most commonly used glutamatergic drug for DP has its primary use elsewhere in medicine as an anti-convulsant (also known as an anti-seizure or anti-epilepsy drug).
Lamotrigine really comes into its own when used in combination with an SSRI (usually citalopram).

Aber das sind ja alles "härtere" Medikamente. Ob es so sinnvoll ist, sie mit 17 oder 18 Jahren zu nehmen... dann besorg ich mir lieber Atosil, oder eben ne pflanzliche Alternative, um die Zeit rumzukriegen, bis die Dp von selbst verschwindet...
 
Zuletzt bearbeitet:
Das sind dann ja auf jeden Fall auch chemische Mittel, oder? Aber interessant die Zusammenhänge und Wirkungen. Spezielle Glutamat-Blocker oder NMDA-Blocker gibt es wohl auch.

Irgendwo in diesem ganzen Neurotransmitter-System könnte (teilweise) die Lösung deiner Probleme liegen ...
 
jaja klar, sind antidepressiva und so weiter...

Ja, da liegt denke ich auch mein und das Problem aller anderen, die Dp durch Cannabis haben, aber leider gibt es ja noch nicht "genug" Forschung darüber... Keiner weiß darüber bescheid... Ich habe ja das Glück, dass es bei mir seeeehr langsam immer besser wird. Nur ich habe manchmal Hochphasen, in denen ich gerne etwas hätte, was mich dann runter holt. Oder auch mal zum allgemeinen entspannen. Wenn ich Atosil jeden Tag nehmen dürfte, wäre es ja perfekt. Aber leider ist das ja nicht so gut, laut dem Internet... Und wirklich etwas stärkeres möchte ich auf keinen Fall nehmen.
Atosil macht mich auch schon ganz gut "platt", bzw. zieht mich runter :p
 
Und wenn du mal eine stark glutamat-reduzierte Ernährung probierst? Keine Ahnung, wie schnell sowas wirken könnte. Eben die Lebensmittel und Fertigprodukte meiden, die es am meisten enthalten ...?

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Ja, aber das Problem ist, dass es ja fast in allem drinne ist...

Aber ich könnte ja genau das Gegenteil versuchen, oder? Mal so 3-4 Lebensmittel, die am meisten davon enthalten einen Tag lang essen. Also nur diese. Und dann beobachten, ob meine Depersonalisation stärker wird.
 
Wie gesagt weniger, und die wirklichen Glutamat-Bomben weglassen - okay, oder umgekehrt, wenn dir das lieber ist :cool: ich würde eher auf schwächere Symptome setzen :rolleyes:

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Lol, aber die wirklichen Glutamat-Bomben, welche sind das denn? Von den Sachen, die auf der Liste sind, esse ich eh kaum was. Ab und zu ein Rindersteak, aber das auch nicht sooo oft. Deswegen.

Zudem bin ich ständig erschöpft und da fällt es mir psychisch einfach leichter, einfach mich mit den Bomben einzubauen, anstatt auf alles verzichten zu müssen. Denn dann müsste ich mehr nachdenken, mehr aufpassen usw, ist also für mich momentan mit mehr Stress verbunden. Damit du auch meinen Standpunkt verstehst...

Seitdem ich DP habe, bin ich darauf aus, am wenigsten Stress zu haben, denn alles strengt mich irgendwie an...
 
Kenn ich ähnlich mit anderen Ernährungs-Experimenten :)

Also nach der Liste ...
mg / 100 g Lebensmittel

341 - Grüne Bohnen gekocht
424 - Tomaten roh
443 - Hefeextrakt
688 - Joghurt, 3,5%
747 - Erbsen, gekocht
705 - Vollmilch, 3,5 %
1436 - Hühnerei roh
2033 - Sojasoße Fertigprodukt
2420 - Brühe instant (Brühwürfel)
2892 - Lachs, gedünstet
3371 - Walnüsse
3493 - Weizen-Vollkornmehl
3626 - Steak vom Rind, mariniert, gerillt
4852 - Schweineschnitzel gebraten
6537 - Parmesan, 45 %
6945 - Sojabrot
unten angefangen, wäre das z.B. größere Menge Sojabrot mit Schweineschnitzel und Parmesan ...?

Vielleicht 1/2 Liter Milch, 200, 300 Gramm Walnüsse, eine große Portion Lachs, 500 Gramm Joghurt.

Keine Ahnung, welche Mengen (Glutamat) wie wirken.

Man kann ja auch Glutamat als Geschmacksverstärker (Pulver) kaufen ... keine Ahnung, ob man das in größeren Mengen verantworten kann ... :cool:

Da gibts ja auch das China-Restaurant-Syndrom.
 
Ansonsten könnte man in der Richtung Glutamat/Neurotransmitter sicher auch Untersuchungen starten - ob zu viel im Körper, Blut?, wie auch immer.

Mit der Menge so einer 'Bombe' wäre ich aber wirklich vorsichtig, müsste man irgendwie versuchen abzuschätzen, bevor du gleich umfällst - was man ja wohl bei dem Ch.Rest.-Syndrom beobachtet hat.

Das sollte nicht sein :rolleyes:
 
Hab jetzt einfach mal Glutamat+Depersonalisation gesucht ... den Wiki-Artikel Depersonalisation kennst du vermutlich?
Das glutamaterge System

Es wird vermutet, dass Glutamat eine wichtige Rolle in der Pathophysiologie der Depersonalisation spielt.

... zu einem Überschuss von Glutamat an nicht-NMDA Glutamatrezeptoren führt und dadurch die störenden Effekte auslöst.
Ich denke mal, wenn jetzt allgemein zu viel Glutamat im Körper/Stoffwechsel ist, dann wäre da vielleicht immer so ein Überschuss an den nicht-NMDA-Rezeptoren. Der entsprechend störende Effekte vielleicht auslöst.

Hast du keinen fitten, modernen, jungen? Neurologen, der solche Zusammenhänge überblickt?
 
Hi, habe deine Antwort erst jetzt gelesen.

Ja klar, den Wikipedia-Artikel über Depersonalisation kenne ich.

Kontrolliert sowas der Neurologe? Also solche Zusammenhänge? Das lustige ist ja: Wenn ich zu viel Glutamat in mir habe, dann müsste es von Monat zu Monat minimal weniger werden. Aber wirklich gaaaaaz langsam. Und dafür müsste es ja dann auch einen Grund geben. Das Thema Depersonalisation ist sooo schei..... kompliziert, zum verzweifeln.
 
Ich weiß auch nicht. Oft sind es ja Neurologen/Psychiater/innen, dachte nur mit Neuro-transmitter usw.
Und dann mögen Histamin und Glutamat auch noch zusammen oder gegeneinander wirken.
Aber das mit dem Glutamat scheint auf jeden Fall keine ganz neue Idee/Erkenntnis zu sein.

Ich wünsch dir mal, dass das irgendwie weiterführen kann aus diesen blöden Geschichten und Problemen.
 
Es gibt noch ein Mittel auf dem schulmedizinischen Sektor, und zwar Atarax, welches weder zur Gruppe der Antidepressiva gehört noch ein Neuroleptikum ist.

ATARAX Tabletten: Wirkung & Dosierung - Onmeda.de


Von einer langfristigen Einnahme eines Neuroleptikums würde ich auch abraten, aufgrund von möglichen Nebenwirkungen die nicht mehr reversibel sind.

Atarax ist ein Mittel, welches in der Dermatologie bei Neurodermitis eingesetzt wird, aber gemäß Beipackzettel auch bei Angst- Unruhe- Spannungszuständen und OP-Ängsten.
Es soll in der Wirkweise dem Atosil ungefähr gleichgestellt sein; ist aber eben kein Neuroleptikum. Müsste man ausprobieren. Es ist auch verschreibungspflichtig und bei evtl. Herzrythmusstörungen in der Vorgeschichte würde ich abraten.

Und wie gesagt, nur bei Bedarf, damit man sich nicht unnötig mit Tabletten manipuliert; sondern weiterhin die Ursache herausfindet.
Rauchst Du aktuell denn noch Cannabis?
 
Hallo,

danke für deine Antwort. Nein, Cannabis rauche ich seit dem ich DP habe, seit einem Jahr nicht mehr.
Atarax ist aber verschreibungspflichtig, ich bin ja eher auf der Suche nach etwas pflanzlichem, was wenig Nebenwirkungen hat und meinem Körper - im Gegensatz zu den verschreibungspflichtigen Medikamenten, nicht schaden kann.

Laut anderen Foren kann man aber Atosil tagelang (2 wochen - 1 Monat) einnehmen, ohne Probleme damit zu haben. Und wie gesagt, ich brauche das nur in den Hochphasen, wenn ich nachts nicht schlafen kann, wenn mir zu viel durch den Kopf geht, wenn die Entfremdung zu stark ist. Dann ist das Ganze sehr hilfreich, vorallem, wenn ich bald Schule habe. Ich kann ja nicht ohne Schlaf in die Schule...
 
Wichtig ist noch zu erwähnen, Atarax hat kein Abhängigkeitspotenzial und gehört auch nicht in die Gruppe der Benzodiazepine.
 
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