Titanstift im Knie raus oder drin lassen?

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Hallo,
ich habe seit 8 Jahren aufgrund einer Kreuzband Op einen Titanstift im Knie (50 mm lang 3 mm durchmesser)

Der Stift ist im Oberschenkel und dient dazu, dass das neue kreuzband fest positioniert werden konnte. es wurde wie eine schlaufe festgehalten und unten mit einer biologisch abbaubaren schraube stramm gezogen.

wie auch immer.

verwächst titan mit knochen oder mit der sehne?

ich will den titanstift loswerden, falls der eingriff nicht allzu groß ist.

hab zwar keine bemerkbaren beschwerden, aber seit 2 jahren verfolgt es mich seelisch?
was meint ihr?
 
hallo modular ,
herzlich willkommen :wave:
verwächst titan mit knochen oder mit der sehne?
ich denke mit knochen und sehnen .
ich will den titanstift loswerden, falls der eingriff nicht allzu groß ist.
vorstellen kann ich mir , das die entfernung durch eine op womöglich kein klacks ist .
magst du mitteilen welche gedanken dich belasten , das titan drinnen zu lassen ?.

fg ory
 
Hallo ory,

Vielen Dank für die schnelle Antwort.

Da ich insgesamt die kreuzband op bereut habe, möchte ich mich nicht noch mal unnötig unters Messer legen.

Mit dem Verwachsen ist es glaub ich nicht sicher.
Mein Zahnarzt hat mich mal aufgeklärt.
Im Kiefer sei es so, dass das titanimplantat nach paar Wochen mit 2 Fingern rausgezogen werden kann.
Daraus folgt, dass der knochen titan nicht annehmen wollte. Das hängt wohl vom Menschen ab.

Was mich belastet. ?
Bis vor drei Jahren noch gar nichts. Hatte also 5 Jahre lang kein Problem damit.
Naja seit drei Jahren beschäftige ich mich mit meiner Gesundheit und hab für ein wenig Ordnung in meinem "Haus" gesorgt.

Vor 2 Jahren hab ich amalgam entfernen lassen.

Ich sehe den titanstift als Fremdkörper, welcher eigentlich nichts im Körper zu suchen hat.
Ich gehe davon aus dass der Stift auch keine Funktion mehr hat, denn das kreuzband ist höchst wahrscheinlich mit dem knochen verwachsen.

wie auch immer. Ich denke meiner Meinung nach viel zu viel darüber nach. Das war vorher nicht so.

Drin würde ich es lassen, wenn die op viel zu aufwendig wäre. Dazu risikoreich und Narkose erfordert. Denn bis heute hab ich jede op bereut (drei insgesamt).

Ich werde das natürlich mit dem damaligen Operateur besprechen. Bis ich den Termin habe, das dauert natürlich noch...
 
Hallo,

ich war heute beim Arzt.
Er sagt dazu folgendes:

dies sei ein großer Eingriff/risikoreich
Vollnarkose wird benötigt
große Spielerei mit Hammer und Meißel
Röntgenbelastung bis der Transfixstift aus Titan gefunden werden kann.
Er empfiehlt es mir nicht , kurzgefasst.

Für meine seelische Belastung hat er kein Verständnis.
Er kam sehr abweisend rüber und schien insgesamt kaum Interesse zu zeigen.
ER meinte auch, du wusstest es doch vor der Op , dass du einen Titanstift drinbehälst. Naürlich hat man mir das nicht gesagt, die haben ja kaum Zeit für Erklärungen/Aufklärung...
Ganz am Ende, ja wir können es entfernen aber überleg dir das nochmal, du weißt nicht worauf du dich einlässt.

In der Praxis geht es aber auch wie eine Massenabfertigung zu. Mit dem OP-Arzt kann man kaum sprechen, wie denn auch, er ist ja nur am oprerieren. Die belügen/verarschen auch immer einen. Obwohl man Termine mit dem Op Arzt vereinbart, wird einem am Tag des Termins gesagt, ein anderer Arzt führt die Sprechstunde mit dir. Der Op arzt operiert ja :).
Das haben die schon das 2. Mal mit mir gemacht. Beim ersten mal, habe ich erst im Nachhinein erfahren....

Wurde keinem so ein Transfixstift aus Titan entfernt?
Mich würde es wirklich interessieren ob es sooooo aufwendig ist. Mit Narkose würde ich die Op sowieso nicht mehr machen...
 
Du lieber Himmel, der Arzt hat es Dir doch deutlich gesagt: Was Du jetzt hast, das weißt Du, aber was Du durch die Operation bekommst, das weißt Du eben nicht! Und kannst dann auch nichts mehr ändern, denn geschnitten ist geschnitten.
Iltschi
 
Es kommt immer auf das "Wie" an. Richtig überzeugt hat er mich nicht. Ich weiß nur, dass ich ein Titanstift im Knie habe, mehr nicht. Außerdem hab ich seit der OP leichte untere Rückenschmerzen. Ob der Stift oder Die Op was damit zu tun hat, weiß ich nicht. Ich weiß außerdem, dass so ein Fremdkörper nach gesundem Menschenverstand nichts im Körper zu suchen hat.
Naja, hätte man mich damals vernüftig aufgeklärt, hätte ich die Op vielleicht auch nicht machen lassen. Dass der ein Titanstift für immer bleiben soll, hab ich erst nach der Op bei Nachfrage erfahren...
 
Es kommt immer auf das "Wie" an. Richtig überzeugt hat er mich nicht. Ich weiß nur, dass ich ein Titanstift im Knie habe, mehr nicht. Außerdem hab ich seit der OP leichte untere Rückenschmerzen. Ob der Stift oder Die Op was damit zu tun hat, weiß ich nicht.

Hallo Modular,

ich hatte gestern mal im Netz nach einer Auskunft zu Deiner Frage gesucht. Man findet viel über Nägel, Schrauben, Stifte, Platten usw. die eingesetzt werden. Manche davon werden später wieder entfernt. Bei anderen bleiben sie drin. Andere wieder schwächen die Knochen in denen sie stecken, weil hier der Kreislauf Kalzium Ein- und Abbau, die Durchblutung im Knochen wegen dieser Teile nicht mehr 100%ig funktioniert und die Knochen nicht mehr so stark sind, wie sie es normalerweise wären. Dann ist eine Entfernung problematisch, weil der Knochen ohnehin brüchiger geworden ist, nach Entfernung des Implantates leicht brechen kann. Evtl. erholt er sich wieder, dauert aber sehr lange.

Zum Knie speziell fand ich nur Implantation, aber keine Entfernung. Auch reicht Deine Beschreibung nicht aus, um feststellen zu können wo genau das Implantat in Deinem Fall sitzt. Davon hängt aber ab, ob eine Entfernung überhaupt sinnvoll ist.

Zu den Schmerzen im unteren Rücken: bewegst Du das Knie völlig normal oder hat sich eine unbewußte Schonhaltung eingeschlichen? Dies kann schon nach der OP in der Rekonvaleszenzzeit geschehen sein. Das solltest Du auf jeden Fall mal von einem Orthopäden, besser noch von einem Osteopathen, überprüfen lassen. Falls vorhanden mit Physiotherapie korrigieren und darauf achten, daß sie sich danach nicht wieder einschleicht.

Solltest Du im Knie keinerlei Beschwerden haben, es normal belasten und bewegen können, erscheint eine OP zwecks Stiftentfernung nicht sinnvoll. Gerade bei Knie-OPs ist das Risiko für Infektionen besonders hoch. Eine Narkose, die Du nicht willst, wird auch fällig. Die meisten Chirurgen sind von einer Rückenmarksnarkose nicht sehr angetan - sie ziehen die Vollnarkose selbst bei Fußoperationen vor, um sicher zu gehen, daß sich der Patient auf keinen Fall bewegt. Eine Bewegung im falschen Moment kann zu ungewollten Verletzungen und Komplikationen im OP-Bereich führen.

Gruß,
Clematis
 
Hallo Clematis,

vielen Dank für deine Mühen und deiner Auskunft.

also der Titanstift (Transfixstift, 50 mm lang, 3 mm Kopfdurchmesser) befindet sich im Oberschenkelkopf (rechtes Knie) und wurde laut der Arztskizze von außen nach leicht schräg oben reingesetzt. Er ist nicht weit vom Gelenk entfernt. laut der Skizze sieht der Stift Kegelförmig aus und ist am anderen Ende spitz, ob es so ist weiß ich nicht.

Was mich stärker zum Nachdenken gebracht hat, war die Aufklärung von meinem Zahnarzt über Titanimplantate im Kieferknochen. Er meinte, es kann sein, dass der Knochen das Impantat nicht annimmt, sprich er kann das Implantat nach paar Wochen ohne Mühen mit zwei Fingern herausziehen....
Da das Implantat reingeschraubt wird, wird Knochensubstanz abgebaut... Also tut es dem Körper nicht gut, so meine Schlussfolgerung...

Ein anderes interessantes Analagon ist das, was ich kürzlich erfahren habe. Ein Kupfernagel im Baumstamm rein hauen. Was passiert nach paar Jahren.... googlet mal

So diese beiden Sachen, haben mich stark darüber nachdenken lassen.

Ob es andere (nicht am Knie) nicht bemerkbare Nebenwirkungen oder Spätfolgen verursacht, weiß ich nicht. Möglich wäre es

Zum Rücken:
bei der Op wurden Sehnen vom gleichen Bein (Oberschenkel Rückseite) entfernt und als Kreuzband erstetzt.
Ich vermute, dass es auch einer Asymmetrie verursacht hat. Die Schmerzen haben ja auch auf einer Seite angefangen... Zum schonen gebe ich dir recht. Das habe ich übertrieben gemacht. Hatte am Ulnaris-Nerv auch mal ein Problem. auch stark geschont und bei jeder kleinen Bewegung kribbeln verursacht. Naja ne Op wollte ich nicht, hab es so im Griff bekommen, belasten, dehnen....


Also zum Knie nochmal. Damals hatte ich lange Zeit ca. 2 Jahre danach noch Schmerzen beim Fussballspielen. Habe dann paar Jahre gar nichts mehr gemacht. Heute mache ich seit 2 Jahren Bodybuilding. Schwere Kniebeugen/Kreuheben mit 1,5 fache Körpergewicht. Am Knie an sich ist alles in Ordnung.

Gruß
modular
 
Was mich stärker zum Nachdenken gebracht hat, war die Aufklärung von meinem Zahnarzt über Titanimplantate im Kieferknochen. Er meinte, es kann sein, dass der Knochen das Impantat nicht annimmt, sprich er kann das Implantat nach paar Wochen ohne Mühen mit zwei Fingern herausziehen....

Hallo Modular,

da Du schon einige Zeit mit dem Stift unterwegs bist, dürfte die Aussage des Zahnarztes auf Dich nicht zutreffen. Ich denke das würdest Du merken.

Da das Implantat reingeschraubt wird, wird Knochensubstanz abgebaut... Also tut es dem Körper nicht gut, so meine Schlussfolgerung...
Der Oberschenkelknochen ist sehr kräftig, auch in seinen Ausmaßen, dieser kleine Stift, dürfte daher kaum größeren Schaden anrichten.

Ein anderes interessantes Analagon ist das, was ich kürzlich erfahren habe. Ein Kupfernagel im Baumstamm rein hauen. Was passiert nach paar Jahren.... googlet mal
;) Habe ich! Doch hier handelt es sich offenbar um einen Mythos...
Kupfernagel: Kein Rezept gegen Nachbars Baum

Außerdem wäre es sowieso ein himmelweiter Unterschied: Kupfer reagiert im Körper und ist ein Spurenelement, das im Organismus vorhanden ist. Dein Stift ist aber aus Titan und soweit mir bekannt, reagiert er nicht auf das menschliche Gewebe.

Ob es andere (nicht am Knie) nicht bemerkbare Nebenwirkungen oder Spätfolgen verursacht, weiß ich nicht. Möglich wäre es
Bei Implantaten kann es vorkommen, daß sie sich lockern, vielleicht auch leicht verschieben. Sollte derartiges eintreten, müßte der Stift entfernt oder neu positioniert werden. Meines Erachtens wäre das der einzige triftige Grund für eine neuerliche OP.

Ich vermute, dass es auch einer Asymmetrie verursacht hat. Die Schmerzen haben ja auch auf einer Seite angefangen... Zum schonen gebe ich dir recht. Das habe ich übertrieben gemacht.
Wie bereits gesagt, kann davon noch ein Rest geblieben sein. Das merkt man selbst oft gar nicht. Laß es also mal überprüfen und ggfs. Physiotherapie machen.

Hatte am Ulnaris-Nerv auch mal ein Problem. auch stark geschont und bei jeder kleinen Bewegung kribbeln verursacht. Naja ne Op wollte ich nicht, hab es so im Griff bekommen, belasten, dehnen....
Ulnarisprobleme entstehen vielfach dadurch, daß man besonders bei Schreibtischarbeit, den Ellenbogen auf der harten Tischplatte abstützt. Der Nerv wird eingeklemmt und meckert dann, kribbeln ist der Anfang, später taubes Gefühl in den Fingern, vom kleinen Finger angefangen und weiter Richtung Mittelfinger. Unternimmt man immer noch nichts wird's schmerzhaft.

Also zum Knie nochmal. Damals hatte ich lange Zeit ca. 2 Jahre danach noch Schmerzen beim Fussballspielen. Habe dann paar Jahre gar nichts mehr gemacht. Heute mache ich seit 2 Jahren Bodybuilding. Schwere Kniebeugen/Kreuheben mit 1,5 fache Körpergewicht. Am Knie an sich ist alles in Ordnung.
Dann solltest Du die Geister ruhen lassen! ;) Falls sich da was tut, wirst Du das frühzeitig merken und kannst dann immer noch etwas unternehmen. Jetzt, da alles i.O. ist, würde ich an Deiner Stelle eine riskante OP nicht machen lassen. Aber es ist natürlich Dein Knie... ;)

Grüße,
Clematis
 
Hallo Clematis,

danke für deine Meinung nochmal.
Du scheinst einiges auf dem Kasten zu haben :)
Ich überlege es mir noch mal. Natürlich würde ich es am liebsten loswerden, aber nicht um jeden Preis...

Falls jemand so eine Entfernung am eigenen Leibe erlebt hat, kann mir gerne davon berichten.

Viele Grüße
 
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