Diagnose-Software für Ärzte

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Paula3

Unabhängig vom Fachgebiet zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Fragen stellen

Software „Anamneseguide“ soll dem Arzt auf die Sprünge helfen

Deutsches Ärzteblatt: Software: Schwerpunkt Anamnese (07.02.2014)
Seltene Krankheiten, atypische klinische Verläufe, psychosomatische Störungen – gerade bei komplexen Krankengeschichten werden entscheidende Hinweise oft übersehen. Fehldiagnosen und erfolglose Therapien sind die Konsequenz für Patienten, Ärzte und Versicherungen. Nicht nur bei seltenen Erkrankungen vergehen oft Jahre, bis endgültig die richtige Diagnose gestellt wird.

Inzwischen ist nachgewiesen, dass 15 Prozent aller gestellten Diagnosen falsch sind, das heißt, auch nach berücksichtigter Verlaufsbeobachtung wird die korrekte klinische Ursache der Beschwerden erst zu spät erkannt*. Studien haben die Außerachtlassung relevanter Differenzialdiagnosen, also das verfrühte Abschließen mit einem Fall als die Hauptquelle für Fehldiagnosen identifizieren können.

Kann eine Software in diesem Problemfeld sinnvolle Lösungsansätze bieten? Ja, sie kann, …. soll sie den Anwender in seinen eigenen Überlegungen unterstützen und einen neuen Blick auf die Teile des Puzzles ermöglichen.

Die Software „Anamneseguide“ setzt hier an: Sie hilft dem Arzt, zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Fragen zu stellen, unabhängig von seinem Fachgebiet und Blickfeld. Auf diese Weise wird die Patientengeschichte nach wichtigen Hinweisen „abgeklopft“, und Puzzlestücke, die zuvor übersehen, verschwiegen oder nicht als relevant wahrgenommen wurden, können entdeckt werden. ….. können doch fast 70 Prozent aller Diagnosen allein mit Hilfe von Anamnese und klinischer Untersuchung gestellt werden.

Die Software vereint die Anamnesefunktion mit einer Diagnosendatenbank. Anhand der Symptome und Laborwerte, die der Nutzer manuell eingibt, stellt der Anamneseguide detaillierte anamnestische Fragen nach weiteren Symptomen, Risikofaktoren oder Vor- und Begleiterkrankungen, die sich auf die zum jeweiligen Zeitpunkt wahrscheinlichsten Diagnosen beziehen. Technisch greift die Software dafür auf ein künstliches neuronales Netz zurück, um weiterführende Fragen auszuwählen und Antworten in Form von Differenzialdiagnosen zu generieren. Gleichzeitig sind die Algorithmen der Software darauf ausgerichtet, auch weniger wahrscheinliche Diagnosen in den „Überlegungen“ zu berücksichtigen…..

Die Anamneseguide-Software befindet sich in einem fortgeschrittenen Stadium der Entwicklung und wird voraussichtlich in der ersten Jahreshälfte 2014 klinisch validiert werden. Sie steht in ihrer Grundfunktionalität als Webservice kostenfrei zur Verfügung und benötigt keinerlei Installation

AnamneseGuide.de. Zusätzlich gibt es sie als native iPhone-App.

David Ervenich
 
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