Frage zum Cantharidenpflaster (dringend...)

Hallo slipperyelm,

Und ich hab jetzt angefangen zu klopfen, wobei eine Stelle (die Schädelstelle am obersten Punkt des Ohres) deutlich empfindlicher ist (nicht schmerzhaft, ausser man drückt fest, was man vermutlich nicht machen soll...)
Das Drücken ist nicht weiter gefährlich, aber wenns zu weh tut, halt aufhören damit. Es gibt aber an, wo der Knackpunkt bei Deinen Problemen ist.
Der Ort deutet auf Allergie hin nach Nogiers Angaben.

Ok, jetzt verstehe ich, wie das Ohrläppchenstechen gemeint ist. Mach ich das dann regelmässig? Einmal am Tag? Ohren wechseln?

Das Sticheln am Ohrläppchen brauchst Du nur einmal zu machen. an dem Ohr in dem der Tinnitus steckt. Damit wird vorübergehend der Druck gesenkt und dann sollte eine Besserung eintreten. Wenn der Tinnitus wieder stärker wird, kann man es wiederholen, aber nicht öfter als 1x im Monat. Die Einstiche sollten nicht mehr als 3 sein.

Zur Technik des Stechens:
Man säubert das O.Läppchen mit Alkohol.

Jetzt die Ruhe bewahren, keine Eile.
Dann nimmt man das Lanzettchen ziemlich kurz hinter der scharfen Stelle,mit Daumen und Zeigefinger, setzt das Spitzchen auf die Haut auf und und drückt die Spitze kurz ein wenig ins Fleisch ein.

Man hat das Gefühl, daß der Hautwiderstand nachgibt als ob etwas platzt. Damit ist es auch schon gut. Das macht man an 3 Stellen nebeneinander ( ca 1 mm). Man kann dann das Läppchen nach hinten falten und ein wenig Blut abdrücken, 2-3 Tr. reichen schon. Die Stiche wieder reinigen und wenn gewollt ein Pflästerchen draufkleben- fertig.

Die Angst vor dieser Anwendung ist unberechtigt, denn wenn man so arbeitet tut es kaum weh.

Viel Erfolg
Rota
 
Danke für die Tipps bzgl Ohrenkerzen...Ich werd mich einfach mal alleine ranwagen und dann seh ich ja, wies läuft.

Rota, vielen Dank für die genaue Beschreibung des Ohrläppchen-Stechens.

Ich werde berichten, wie Eure Empfehlungen bei mir laufen...werd aber ein paar Tage brauchen um alles umzusetzten

Danke und Grüsse,
slippery
 
Also, ist schon ein bisschen spät, vielleicht, für eine Antwort auf eine "dringende" Frage. Dennoch möchte ich einfach berichten, dass ich seit Jahren Cantharidenpflaster hinter dem Ohr anwende. Die Gefahren, die hier beschrieben werden, können meiner Meinung nach nur von Leuten angedroht werden, die noch nie Cantharidenpflaster hinter den Ohren verwendet haben - oder sie haben extremes Pech gehabt, wenn sie dann eine Infektion erlitten haben.

Als meine Kinder klein waren, hat unsere Kinderärztin bei jeder "Erkältung", also Husten, Schnupfen etc., bei der auch Ohrenschmerzen drohten, Cantharidenpflaster hinter dem Ohr angewendet. Das führte dazu, dass meine Kinder niemals, wie die meisten anderen, Antibiotika wegen Mittelohrentzündung nehmen mussten. Die Cantharidenpflaster haben IMMER sehr schnell gewirkt. Sie entlasten sozusagen das Lymphsystem und holen die Schwellung von da, wo sie im Ohr weh tut, weg und bringen sie unter die Haut, wo die Flüssigkeit dann einfach abfließt.

Ich habe die Pflaster auch bei mir selbst ganz alleine angewendet, man muss da gar nichts beobachten. Also: man schneidet ein kleines Stück Cantharidenpflaster in der Größe von ca. 7 x 7 mm zu, klebt es mit der Rückseite in die Mitte auf ein Stück Klebeband (in D "Leukoplast" genannt), das ca. 2 cm lang sein sollte. Dann befestigt man es so hinter dem Ohr, dass das Cantharidenpflasterstück auf dem Mastoid (der knöchernen Erhebung hinter dem Ohr) zu liegen kommt.

Hier ist ein Bild von Wikimedia, auf dem die Auswirkung von Mittelohrentzündung hinter dem Ohr zu sehen ist. Genau an DER Stelle kommt das Pflaster drauf, um die Schwellung da raus zu holen:

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/f9/Mastoiditis1.jpg

Dann lässt man das Pflaster ca. 8 Stunden dort kleben. Es brennt vielleicht ein klein wenig (sehr wenig!). Irgendwann - je nach Dicke der Haut wohl - spürt man, dass dort eine Art Brandblase entstanden ist. Manchmal merkt man es auch daran, dass am Hals Flüssigkeit hinab läuft. Auch wenn sie Körpertemperatur hat, man spürt es, weil es kitzelt.

Dann ist es Zeit, das Pflaster abzunehmen.

Wenn die Blase also schon geöffnet ist, weil man das Pflaster eben so lange drauf gelassen hat, braucht man die Blase nicht mehr unter sterilen Bedingungen öffnen. Man lässt einfach die Finger davon, falls immer weiter Lymphe läuft, kann man es mit einem Tupfer oder einfachen Wattepads vorsichtig trocken tupfen und nach ca. 1 Stunde hat sich dort ein Schorf gebildet. Dieser fällt nach ein paar Tagen einfach ab. Danach ist die Stelle noch eine Weile rosa - neue Haut eben. Irgendwann sieht man nichts mehr.

Ich habe allerdings das Cantharidenpflaster nur bei Ohrenschmerzen und / oder verstopfter Nase, sowie bei Mittelohrentzündung angewendet. Und ich verstehe nicht, dass diese Behandlung nicht ganz einfach zum medizinischen Standard gehört. Schulmediziner haben möglicherweise oft die Bedenken, wie hier auch einige Leute. Sie sehen die "schreckliche" "Brand"blase und finden, das sei Körperverletzung. Doch dass die schulmedizinische Behandlung von Mittelohrentzündung mit Anitbiotika auch ein heftiger Eingriff in die Selbstheilung ist, das wollen sie oft nicht sehen.

Ich konnte übrigens sogar einmal einem Arzt, dem Ehemann einer Chorfreundin, mit dem Cantharidenpflaster helfen. Er hat sich NACHDEM die schulmedizinische Behandlung mit allem Möglichen, einschließlich Antibiotika, nicht geholfen hatten, auf ein solches eingelassen - und war begeistert!

Wer Angst vor dem Cantharidenpflaster hat, sollte einen Arzt oder HP suchen, der sich darauf einlässt, es auszuprobieren. Aber nicht von anderen, die es nicht selbst kennen, ausreden lassen.

Schöne Grüße
Mayana
 
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