Basale Stimulation für (stark) Behinderte

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Zielgruppe der Basalen Stimulation in der Pflege?

Alle Menschen, die in ihrer Fähigkeit zur Wahrnehmung, Bewegung und Kommunikation eingeschränkt oder gestört sind, zum Beispiel: Bewußtlose, Beatmete, Desorientierte, Somnolente, Schädel-Hirn-Traumatisierte, Sterbende; Patienten mit hypoxischem Hirnschaden, Morbus Alzheimer, hemiplegischem, apallischem oder komatösem Syndrom, stark in ihrer Beweglichkeit eingeschränkte Patienten, behinderte Menschen und auch Frühgeborene.

All diesen Menschen ist gemeinsam, dass sie:
  • "körperliche Nähe brauchen, um andere Menschen wahrnehmen zu können
  • den Pflegenden brauchen, der ihnen die Umwelt auf einfachste Weise nahe bringt
  • den Pflegenden brauchen, der ihnen Fortbewegung und Lageveränderung ermöglicht
  • den Pflegenden brauchen, der sie auch ohne Sprache versteht und sie zuverlässigt versorgt und pflegt"
    (vgl. Fröhlich 1998)
Ein Mensch lebt autonom durch die und in der Wechselbeziehung zu seiner Umwelt. Je stärker seine Autonomie und seine Beziehungsfähigkeit zur Umwelt betroffen sind, desto mehr ist er auf die Beziehung durch seine Umwelt angewiesen.
......
In diesem Konzept geschieht Pflege als wechselseitiger Lernprozess. Pflegende bieten einem Patienten Tätigkeiten an (z.B. eine Umlagerung) und warten nach dem ersten Impuls Reaktionen dieses Patienten ab. Diese Reaktionen werden im weiteren Handeln berücksichtigt und leiten nach Möglichkeit die Pflegenden in der Aktivität an. Dies erfordert von den Pflegenden die Bereitschaft, den Patienten innerhalb seiner reduzierten Möglichkeiten kennenzulernen ebenso wie Flexibilität und ein erhöhtes Repertoire an Handlungsmöglichkeiten, um auf die Äußerungen dieses Patienten eingehen und die Aktivität kommunikativ gestalten zu können. Dieser Patient bestimmt dadurch die Pflege mit. Er erhält den Eindruck, dass er respektiert und interessiert beachtet wird, er lernt zu vertrauen und erfährt seine eigene Wirksamkeit und Selbstbestimmung
www.basale-stimulation.de/Allgemein/index.php?lang=de

Ich komme gerade von einem Besuch in einem Pflegeheim. Der dort besuchte Verwandte wirkt von außen her ganz lebendig; man merkt ihm nicht an, daß er sein Leben nicht mehr alleine führen kann. Aber es ist so. Dadurch, daß er in einer "Geschützten Abteilung" untergebracht ist, leidet er sehr darunter, daß er wie die anderen Dementen, die sich kaum mehr ausdrücken können, behandelt wird und eher noch weniger Zuwendung abbekommt als die anderen, weil er sich ja selbst helfen kann.

Ob nun in so einem Fall diese "basale Stimulation" richtig ist: ich weiß es nicht. Aber ich weiß, daß der Alltag dort nicht stimulierend ist.

Gruss,
Uta
 
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