Gedanken erzeugen Gefühle - Gefühle erzeugen Gedanken

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Jeder Mensch denkt eine ganze Menge am Tag. Im Berufsleben und im Privatleben, reagieren wir auf die unterschiedlichen Eindrücke die auf uns einwirken. Wir nehmen wahr, bewerten und fühlen.
Neben unserem Bewusstsein haben wir auch ein Unterbewusstsein, das cirka 95 Prozent unseres Bewusstseins ausmacht.
Wiederholt der Mensch Gedanken und Handlungen, dann werden sie erst ins Kurzzeitgedächtnis und später ins Langzeitgedächtnis (Unterbewusstsein) übertragen. Durch diese Fähigkeit kann der Mensch Radfahren, Autofahren, Tanzen, Schreibmaschine schreiben, ohne sich darauf konzentrieren zu müssen.
Das ist schön und gut. Aber auch unsere Gefühle, die wir durch unsere Gedanken erzeugen, werden hier auf Abruf bereitgestellt.
Jeder kennt das, wenn man einen Menschen sieht, der einem symptatisch ist. Dann hat man ein gutes Gefühl. Passt dieser Mensch aber nicht in das Raster hinhein, das man sich von einem guten Menschen macht, dann entwicklt man Abwehr und ein schlechtes Gefühl. Genauso, wenn man Dinge tun soll, die einem nicht gefallen, Situationen die einen überfordern. Da ist dann Wiederstand, Wut, Ärger, Angst evt. sogar Hass. All diese Gefühle werden anhand von Gedanken und Bewertungen in wiederkehrenden Situationen wie ein Computerprogramm abgespult.
Das wir dem nicht hilflos ausgeliefert sind, sondern das wir bewusst Einfluss nehmen können auf unsere Gedanken, das wurde schon in zahlreichen Büchern dokumentiert.
Hier nochmal ein Beispiel das die Zusammenhänge erklärt.:)

Gefühle und Gedanken - wie sie zusammenhängen

Und hier eine Übung, die dabei hilft selbstbestimmt Handeln zu können::)

entspannungsort.ch: So sprechen Sie Klartext mit Ihrem Unterbewusstsein

Vielleicht hat der ein oder andere selbst Erfahrungen mit solchen Übungen gemacht und möchte sie uns hier mitteilen.:)
Was hat euch besonders gut geholfen?

Grüsse von Juliette
 
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Gedanken erzeugen Gefühle

Hallo Juliette,

ganz offenbar beziehst du Dich auf das "RET - ABC" von Albert Ellis, dem Begründer der Rational - Emotiven - Therapie, die man heute Rationalemotive - Verhaltenstherapie nennt und die zu den kognitiven Verhaltenstherapien zählt. Dies lässt sich zumindest aus dem von Dir angegebenen Link folgern.

Nun ist es so, dass A, ein auslösendes Ereignis, über die Gedankenebene zu einer Bewertung und damit zu einem Gefühl führt, dem dann eine Handlung und ein weiteres auslösendes Ereignis folgt.
A kann auf der Gefühlsebene liegen und somit zu neuen Gedanken und Bewerungen führen, so dass man davon ausgehen kann, dass es auch umgekehrt zu betrachten ist: auch Gefühle lösen Gedanken aus!
(Siehe bitte Skizze im Anhang).
Herzliche Grüße von
Leòn
 

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  • RET - Bild neu.A.doc
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Gedanken erzeugen Gefühle

Danke Leòn,

das scheint mir logisch und nachvollziehbar.

Ich versuchs mal an einem Beispiel mir zu verdeutlichen::)
Manchmal hat der Mensch ein komisches Gefühl in einer neuen Situation und er weiß nicht warum er sich so fühlt. Wenn man dann in der Vergangenheit sucht, stellt man fest, dass man eine ähnliche Situation einmal schlecht bewertet hat. Kommt man wieder in eine solche, dann ist erstmal das komische Gefühl da und es wird das alte Programm abgespult, mit den dazu passenden Gedanken.
Was war zuerst da, das Ei oder die Henne.:)

Grüsse von Juliette
 
Gedanken erzeugen Gefühle

Hallo Juliette,

ich vermute, dass es noch einfacher gehen kann! A ist ein negativ erlebtes Gefühl, dies wird auf der Gedankenebene durch eine negative Bewertung verstärkt und es kann sich vertiefen und ergibt - C - ein noch "schlechteres" Gefühl.

In beiden Fällen kommt es dann darauf an, B - Also die "alte" Bewertung - durch eine neue zu "ersetzen" (Rationales Selbstgespräch)! Dazu habe ich etwas als Anhang beigefügt!

Herzliche Grüße von
Leòn
 

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  • RET Veränderungsmodell Selbstgespräch.doc
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Gedanken erzeugen Gefühle

Der wichtigste Punkt für mich an all diesen Techniken ist, daß erst einmal ins BEWUSSTSEIN kommen muß, was mir Probleme macht. Die meisten dieser "spontanen" Reaktionen in Situationen laufen ja unterbewußt ab und werden mir gar nicht klar.

Entsprechend kann ich gar nichts ändern, solange ich nicht weiß, um was es hier geht.
"Focusing" kann evtl. helfen herauszufinden, warum meine Reaktionen in bestimmten Situationen immer gleich ablaufen und mich unglücklich machen.
German homepage (DE)

So gesehen würde ich den Titel dieses Threads eher umdrehen: "Gefühle erzeugen Gedanken".

Gruss,
Uta
 
Gedanken erzeugen Gefühle

Danke Uta, danke Leòn:)

für die Ergänzungen und Anregungen.

Zu Leòns Model.
Ja, das könnte ich mir Vorstellen, ich bemerke das komische Gefühl und die dazu passenden Gedanken und egal warum ich das auch immer habe, ich bewerte die Situation jetzt neu und führe in dieser Richtung ein Gespräch mit mir, indem ich die Situation als neutral und ok ansehe. Da braucht man dann auch nicht ewig in der Vergangenheit zu wühlen.

Focusing ist sehr interessant Uta.:)

Die Sache mit dem Bewusstsein, stellt sich meines Erachtens in dem Moment ein, wenn mir mein Verhalten auffällt, weil es mir nicht gefällt oder weil ich es mich stört. Sei es weil ich wütend werde, ängstlich bin, oder sonst irgend etwas empfinde was mir ein schlechtes Gefühl vermittelt. Wenn das nur hin und wieder vorkommt ist das ja ok, aber wenn es immer wieder gleich abläuft und sogar mein Leben beeinträchtigt, dann sieht man darin einen Handlungsbedarf.

Auf deine und Leòns Anregung hin werde ich den Tread umbenennen da beides zutrifft. Gedanken erzeugen Gefühle und Gefühle erzeugen Gedanken.

Grüsse von Juliette :wave:
 
Hallo Gutenmittag,

Julliette schrieb:

"Vielleicht hat der ein oder andere selbst Erfahrungen mit solchen Übungen gemacht und möchte sie uns hier mitteilen."

Irgendwie spüre ich ärger bei diesen Themen.. es ist m.E. so wie Leòn schon schrieb, Gefühle erzeugen Gedanken und Gedanken Gefühle - es ist ein konstanter Prozess, eher zu fassen in ein Modell wie eine bewegung in eine rollende Sanduhr wenn überhaupt zu fassen in ein Modell -

Ich denke wir reden hier eigentlich ganz slicht Einfach von einen bewussten Lebens- und Seinsstil. Ist das heutzutage eine solche Seltenheit? Dass ist doch ein normales Tägliches prozess - was mir Ausserdem nicht gefällt ist die Ego-betrachtungsweise - weil alles ist ein zusammenspiel.

So fände ich es sinvoller auszugehen von sowas wenn es um's bewerten und gedankenformen geht, und bewuste veränderungsprozesse:

Es gibt eine Interaktion - dies erzeugt ein Gefühl - simpel z.B. angenehm oder unangenehm.

Wenn das gegenüber sich so verhält dass man sich dabei angenehm fühlt - ist eine hilfreiche gedanke: Ah so einfach kann man ein angenehmes gefühl bei einem anderen menschen hervorrufen - das merke ich mir, und gewöhne ich mich an.

Wenn das ein negatives Gefühl hervorruft: Geht es z.B. so: warum fühle ich mich jetzt negativ? Ist es weil etwas in mir angesprochen wurde was ich an mich nicht so gerne sehe? Und wie schlimm ist das - Muss ich das überhaupt dem gegenüber das übelnehmen und was bringe das an positives in die Interaktion? Oder gar: Das lag nicht an mich, aber war äusserst unangenehm, ich speichere dies mal, so dass ich mich nicht auch mal so verhalte ein anderer gegenüber, wenn es auch anders kann...

Wollen wir nur immer nur was angenehmes für uns oder auch für andere?

Das ist auch das Problem was ich habe mit diese "Mode Spiritualität" es ist zu einfach und zu einseitig... scheint aber sehr gut zu passen zu die bereits vorhandene "Religion" des Habens....

Und ob das einem letztendlich wirklich glücklich macht... ?

Herzliche Grüsse
Kim :)
 
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Wenn das ein negatives Gefühl hervorruft: Geht es z.B. so: warum fühle ich mich jetzt negativ? Ist es weil etwas in mir angesprochen wurde was ich an mich nicht so gerne sehe?

Ein negatives Gefühl kann auch aufkommen, weil ein sehr altes Gedankenmuster im Kopf drinsteckt, das sich immer wieder meldet in ganz bestimmten Situationen. Das hat mit meinem Verhalten oder mit Eigenschaften von mir gar nicht unbedingt etwas zu tun. Das kann daher kommen, daß in dieser bestimmten Situation eine alte erlebte Situation hochgeholt wird, die sonst gut begraben und verdrängt ist.
Deshalb ist es dann wichtig herauszufinden, was diese alte Situation war, um sie dann möglichst aufzulösen und damit neues Verhalten und Empfinden zu ermöglichen.

Gruss,
Uta
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Uta,

Ha ja, die möglichkeit gibt es ja auch - und das zählt wohl zu den etwas schwierigeren Formen des Veranderns der Gedanken und Gefühle, :) Als Positive Betrachtungsweise, finde ich dabei immer hilfeich: jedenfalls ist es oft immer noch leichter sich selbst (Gedanken-Gefühle) zu ändern als das Gegenüber in welcher form auch immer - ausserdem ist das oft auch die einzig sinnvolle option.

Liebe Grüsse,
Kim
 
... jedenfalls ist es oft immer noch leichter sich selbst (Gedanken-Gefühle) zu ändern als das Gegenüber....

Das stimmt auf jeden Fall !
Manchmal ist es auch gar nicht nötig, sich zu ändern. Es kann auch schon ausreichen zu erkennen,daß das Bild, das man von sich selbst in sich trägt, vom Verhalten Anderer geprägt worden ist, die Unrecht hatten und getan haben.
Dann ist das Wichtigste beim Erkennen der alten Ursache in einer jetzigen Situation: sich selbst akzeptieren, das verletzte Innere Kind in den Arm nehmen, sich selbst annehmen und abzugrenzen von alten Schuldzuweisungen.

Grüsse,
Uta
 
Früher habe ich nie sagen können, was ich denke oder fühle. Im positiven wie auch im negativen Sinne. Glücklicherweise habe ich das mit den Jahren recht gut abstellen können. Meistens antworte ich direkt - natürlich muss man hierbei eine diplomatische Art entwickeln, um nicht zu verletzen und damit negative Gefühle im Gegenüber zu erzeugen oder um nicht zu vereinnahmen. Das ist wohl der schwierige Part, wenn man sich öffnet.

Der Vorteil direkt zu sein ist für mich, dass z. B. Probleme schneller geklärt werden können und ein quälendes Nachdenken und "Runterschlucken" sich oft erübrigt. So trennt sich andererseits auch die "Spreu vom Weizen" und man merkt sehr schnell, wem man gegenüber steht und ob und wie man auf Dauer konstruktiv miteinander umgehen kann, ohne dabei nachtragend zu sein. Es fallen dann eine Menge unangenehmer Gedanken und Gefühle weg, die ja oft nur unsere Ängste oder Unsicherheiten widerspiegeln.

Viele Grüße
Anne
 
Hallo KimS:)

Ich denke auch das der Normalfall ohne Probleme abläuft.:)

Es gibt aber auch Menschen die stecken irgendwie fest in Gefühlen und kommen damit überhaupt nicht klar. Jemand mit einer gesunden Psyche kann vielleicht nicht nachvollziehen, das manche erst lernen müssen mit Gedanken, Gefühlen umzugehen.
Wenn Beispielsweise ein Mann sich in eine andere Frau verliebt, er aber seine Ehefrau auch liebt, weiß er oftmals nicht wohin mit seinen Gefühlen. Er versteht es nicht. Da kann es hilfreich sein, wenn er erfährt wie Gedanken Gefühle erzeugen und umgekehrt. Er sieht sich dann nicht mehr als wehrloses Opfer seiner Gefühle, sondern er kann bewusst eingreifen. Was für den einen vielleicht kein großer Akt ist, kann dem anderen schwer zu schaffen machen.
Da braucht man dann Hilfe, oder man lernt gewisse Techniken, um damit besser umgehen zu können. Ein weiteres Beispiel sind Angstpatienten. Für diese ist es wichtig die Zusammenhänge bewusst zu erfassen und anzuwenden.

Grüsse von Juliette :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Juliette,

In dem Sinne finde ich auch das erlernen und die andwendung dieser Technik sicherlich Sinvoll. :) Danke für die Antwort - auch an Uta.

- Ehm ja: nicht nur in dem Sinne, ich glaube es ist immer sinvoll und meine Anregung dabei war betreff die Anwendung - nicht nur Ich bezogen - oder anders gesagt Selbst bezogen in sofern dass man auch das Selbst in andere dabei (an-)erkennt und darin bezieht - daher auch... Leben ist eine Kunst.:)

Und es ist auch schön dass es Hilfe und Anweisungen dabei gibt!

Ich habe auch nichts gegen die Techniken, - Es kommt wie bei jedes "Mittel" ja nicht auf das Mittel sondern auf die Anwendung - der Zweck an was daraus resultiert - letztendlich. :)

Liebe Grüsse
Kim
 
Hallo Ihr Vier,

bei der Technik des RET geht es nicht unbedingt um die Schaffung eines "angenehmen Gefühls", sondern darum, zu einem sinnvollen, hilfreichen Handeln, insbesondere in Beziehungen zu kommen.

Es wird von der Einsicht ausgegangen, dass "Ich" selbst verantwortlich bin.

Ich denke auch, dass das "Rationale Selbstgespräch" bei ganz vielen Menschen "von alleine" funktioniert, b) in vielen Situationen leicht eingesetzt werden kann.

Dann gibt es allerdings situationen, in denen alte Muster, genauer gesagt "Einstellungen", dafür hat sich der Begriff "Glaubenssatz" eingebürgert, wirken.

Und dann kann ein bewusst eingesetztes "Selbstgespräch" meiner Meinung nach hilfreich sein, dem "auf die Spur" zu kommen!

Im Anhang füge ich mal zwei Übungsvorschläge bei!

Herzliche Grüße von
Leòn
 

Anhänge

  • Übungsblatt rationales Selbstgespräch.doc
    24 KB · Aufrufe: 27
  • Veränderung von Selbstgesprächen.doc
    32 KB · Aufrufe: 28
Danke Leòn,:)

das scheint mir eine gute Sache zu sein, zur eigenen Analyse. Werde ich mir merken.

Grüsse von Juliette
 
Hallo Leòn,

Schön, deine Anhänge zeigen ja super - in einfache kurz und klare Weise - wie einfach das eigentlich funktioniert!

Liebe Grüsse
Kim
 
Hallo Juliette und KimS,:)

ich danke Euch Beiden für die netten Rückmeldungen! :eek:) - Und es kann übrigens auch richtig Spaß machen, sich auf diese Weise mit eigenen "Haltungen" auseinander zu setzen, finde ich!

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Hallo,
In diesem Buch wird behauptet das die Gefühle zuerst da sind. Und es wird ein Selbsthilfeprogramm zum Auflösen emotionaler Energieblockaden angeboten. Die Methode nennt sich Psychoenergetics.
Kennt das jemand von euch oder hat es sogar ausprobiert? Es hört sich auf jeden Fall sehr interessant an, aber ich weiss nicht was ich von diesem Buch halten soll???

https://www.amazon.de/Selbsterkennt...rgieblockaden/dp/3928632280/ref=cm_cr_pr_pb_i
Selbsterkenntnis und Heilung. Die Auflösung emotionaler Energieblockaden Jordan P. Weiss und Dorothea Augustinski von Via Nova

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