Wie mit innerer Wut umgehen?

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07.05.09
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Meine komplette Lebensgeschichte möchte ich hier nicht niederschreiben aus Rücksicht auf die Leser.

Folgendes zu meiner Person, bin 28 Jahre alt und berufstätig.

Ich bin ein recht sensibler Mensch, der immer darauf achtet, anderen Menschen nicht wehzutun, passe auf, dass ich mit meinen Äußerungen niemanden verletze usw.

Mein Problem ist, dass ich leider häufig Ziel von verbalen Angriffen anderer Menschen werde. Viele kritisieren mich, machen sich über mich lustig, selbst meine "sogenannten" Freunde. Leider habe ich das Problem, dass ich mich bei solchen verbalen Attacken oft nicht wehre.
Ich bin dann meistens so platt und die Situationen sind mir sehr peinlich, sodass ich nichts dagegen unternehme.

Ich muss dazu sagen, dass ich bereits in meiner Schulzeit über einen langen Zeitraum hinweg gemobbt wurde, da ich schon immer recht ruhig und zurückhaltend war. Ich war ständig auf der Suche nach Freunden, hatte aber kaum welche, wenn, dann haben sie mich nur ausgenutzt.

Ich möchte immer freundlich zu anderen Menschen sein, zuerst sind diese dann auch freundlich zu mir, nach einer Weile haben sie dann jedoch meistens keinen "Respekt" mehr vor mir und behandeln mich wie Dreck.

Da sich dieses Phänomen mittlerweile seit fast 20 Jahren ständig wiederholt, habe ich eine riesige innerliche Wut entwickelt, die mich regelrecht zerstört. Ich bekomme Magenschmerzen, Herzrasen, ein Engegefühl im Hals, ich zittere und bin manchmal einfach nur verzweifelt, wenn ich an all die Demütigungen denke, die mir wiederfahren sind. Ich habe das Gefühl, dass sich mein Körper selbst zerstört.

Wer hat ebenfalls Erfahrungen mit solche "inneren" Wut gemacht. Wie kann ich lernen, damit umzugehen? Wie kann ich mit den Erinnerungen aus meiner Kindheit umgehen? Warum reagiere ich so heftig auf Situationen aus meiner Kindheit/Vergangenheit?
Ich habe immer sehr an meiner Einsamkeit gelitten, merke nun jedoch, dass ich mittlerweile gar keine Lust mehr habe, mit andern Menschen in Kontakt zu treten.
Ich habe Angst, dass sich mein Zustand verschlimmert und ich noch irgendwelche Antidepressiva nehmen muss oder vollkommen in die Isolation gerate.

Ich würde mich freuen, wenn ich ein paar Tipps bekommen könnte.

Grüße
Lemona
 
Hallo lemona,

ich bin schon erheblich älter als Du, hätte mir vieles in meinem Leben besser gestalten können ...
Ich kenne das sehr gut – immer nett und freundlich sein, denn schließlich will ich ja auch, dass alle immer lieb zu mir sind. Aber so geht’s leider nicht.
...also habe ich jahrelang an meinem Selbstwert gearbeitet, in Seminaren, Gesprächsrunden, mit Büchern. Unterstützt von Bach-Blüten und Homöopathie. In letzter Zeit hat mir Systemische Kinesiologie sehr geholfen. Alles sehr aufwändig punkto Zeit und Geld, aber hat sich außerordentlich gelohnt. Manche Zeiten war die Aufarbeitung sehr schmerzhaft, doch das gehört wohl dazu.
Der Lohn ist, dass ich inzwischen nur mehr wenig Konflikte habe und mir die richtigen Worte automatisch einfallen – ohne andere zu diskriminieren, allermeistenfalls. Die Wut im Griff zu haben gelingt mir immer besser...

Also nur Mut zum Neubeginn!:kraft:
Alles Liebe
Crizei
 
Hallo Lemona

Ich kenne diese Thematik auch recht gut...

In der Zeit zw 14-18 habe ich aber erkannt, dass ich meine Wut auch einmal ausdrücken kann/muss.

Dann in der Ehe war es wieder schwieriger.... heutzutage mute ich meiner Umwelt zu, dass diese mich auch einmal wütend erlebt.

Klar war das zu Anfang nicht einfach, denn mein Umfeld reagierte schockiert und auch aggresiv auf meine Ausbrüche.. erst ruhige :)eek:) Gespräche über Gefühlslage in bestimmten Situationen brachten Klärung.

Was auch hilft, ist vor zu warnen, also wenn ich dann schon ''koche'', dann bin ich schlecht anzusprechen. Mein Gegenüber kann das natürlich nicht ''riechen'' also, wedle ich verbal mit der Gewitterwolke und somit werde ich dann auch in Ruhe gelassen.

Es ist immer ein schwierig Ding, mit verschluckten innerer Wut umzugehen.
Diese ungehemt auszuleben, ohne Begleitung, ist auch nicht unbedingt anzuraten.

Meinst du es währe eine Möglichkeit, wenigstens eine Zeitlang zu einem Therapeuten zu gehen -> evtl einer der gleichzeitig mit Kiniesiologie oder ähnlichen Methoden arbeitet?

Anschliessend könntest Du evtl mit EFT oder MET dich selber therapieren -> alte Glaubenssätze ablegen usw usf.

Was sind deine Gedanken wenn Du dies hier so liest?

LG Morja
 
hallo lemona,

du gehst hier verloren und erhälst eine bestätigung für deine inner einstellung.
gib dir einen schubs und antworte doch einfach morja.

ein ja ich habe die frage gelesen, reicht schon!

ein wütiger spruch tuts auch:wave:, dann wäre ja schon ein bisserl wut von innen nach außern verlagert:wave: ich weiß das! aus erfahrung;)

nimm einfach nur die letzte frage:) zum antworten, wie auch immer

ganz liebe grüße
nebel
 
Hallo Crizei, Hallo Morja und Hallo Nebel,

erst einmal vielen Dank für eure Antworten und die vielen guten Tipps.
Sicherlich ist es hilfreich, sich vielleicht mit einem professionellen Menschen, um dieses Problem zu kümmern (mit einem Psychologen).

Ich hatte vor einigen Jahren bereits eine Psychologin aufgesucht, die konnte mir jedoch nicht weiterhelfen. Ich musst kleine Playmobil-Männchen aufstellen und sie nach Farbe sortieren und danach sagen, welcher dieser Playmobil-Männchen der Depressive in mir ist und welcher der Fröhlich. Ich konnte mit dieser Methode irgendwie nichts anfangen.
Wenn ich meine Probleme manchmal nicht genau verbalisieren konnte, wurde diese Psychologin ungeduldig und sogar recht sauer. Außerdem sagte sie mir, ich hätte wohl ein wenig Pech gehabt bei den Leuten, die mir bis jetzt über den Weg gelaufen sind, denn sie kenne nur nette Menschen. Irgendwie leicht unprofessionell diese Haltung.
Danach meinte sie, ich sei einfach zu nett zu Menschen und müsste wohl auch manchmal meine Meinung sagen. Gut, dieser Tipp war vielleicht schon eher hilfreich.

Welche Erfahrungen habt ihr mit Psychologen gemacht? Würdet ihr mir eher einen Mann oder eine Frau empfehlen? Welche Methoden waren für euch hilfreich?

Ich habe irgendwie auch Angst, dass ich irgendwann gar nicht mehr aus diesem Teufelskreis herauskomme und dann nur noch Antidepressiva übrig bleiben, um "normal" leben zu können. Ich habe nämlich ganz heftige psychosomatische Beschwerden, die mich sehr beeinträchtigen.

Naja, irgendwie wird es vielleicht einen Weg geben.
Ich freue mich jedenfalls, dass es solch ein Forum mit vielen hilfsbereiten Menschen gibt, mit denen man sich mal austauschen kann.

Vielen Dank noch einmal für die Tipps und ich bin weiterhin offen für Anregungen etc.

Beste Grüße

Lemona
 
Hallo Lemona

Ich kenne diese Gefühle auch sehr sehr gut.. Bestimmt kannst du auch schlecht Nein sagen, wenn dich jemand um irgend etwas bittet? Obwohl du in manchen Fällen am liebsten sagen würdest, mach das doch mal selbst o.ä.?

Aber hast du denn gar keine Kollegen / innen, von denen du denkst, dass sie dich wirklich mögen und nicht nur ausnutzen wollen? Und wie sieht es mit deiner Familie aus, habt ihr ein gutes Verhältnis zueinander? Kannst du da deine Meinung sagen?

Bei mir hat am meisten geholfen, dass ich einem Verein beigetreten bin, wo viele unternehmungslustige und auch verrückte Leute dabei sind, wodurch ich gezwungenermassen immer wieder in solche Situationen geraten bin, vor denen ich mich zuvor immer gefürchtet hab.. Ich glaube, mir hat das geholfen, nicht mehr alle neuen Menschen gleich im vornherein als böse und "übermächtig" anzusehen, und somit kann ich auch immer besser zurückgeben, weshalb ich (denke ich jedenfalls) da doch einigermassen gut respektiert werde, und ich mich auch viel wohler fühle, als dies z.B. früher in der Schule der Fall war. Trotzdem habe ich auch immer mal noch wieder Mühe mit bestimmten Personen, besonders wenn diese ein allzu gutes "Selbstbewusstsein" haben und dazu arrogant und unfreundlich rüberkommen, solchen Leuten gegenüber bin ich gleich im vornherein negativ eingestellt, und möchte am liebsten überhaupt nichts mit denen zu tun haben.

War jetzt vielleicht nicht unbedingt ein hilfreicher Tipp, aber ich denke, am ehesten hat man da Erfolg, wenn man versucht, möglichst offen auf neue Leute zuzugehen, ohne sich gleich im vornherein zu überlegen, was der andere wohl über einen denkt, ob der gleich was blödes fragen / sagen wird, wo ich keine Antwort drauf weiss, etc.. Aber ist natürlich viel leichter gesagt, als getan.. :schock: Ich muss mich da auch immer wieder an der Nase nehmen, habe auch immer wieder arge "Rückschläge" und bin noch laaaaaaaaaange nicht da, wo ich eigentlich hin will..

Was ich aber auf jedenfall in den letzten Jahren immer deutlicher zu spüren bekomme, je mehr man sich an Diskussionen beteiligt und je mehr man von sich aus erzählt (Thema spielt nicht unbedingt eine Rolle), desto interessanter wird man für die anderen, desto eher wird man in einer Gruppe aufgenommen.. ist ja klar, wenn wer nur dasteht und immer nur "ja, klar, etc." von sich gibt, das wird schnell langweilig, egal wie freundlich derjenige ist.. und dann kommen halt die Personen, welche selbst eigentlich auch unsicher sind, und merken, dass du dich nicht wehrst, sprich sie fühlen sich dann stärker, wenn sie jemand schwächeres niedermachen können..

so muss jetzt aber dringend weg, wenn mir noch was einfällt schreibe ich später nochmals :wave:

Liebe Grüsse vom Geischtli
 
Hallo Geschichtli,

die Erfahrungen bzw. Probleme, die Du in Deinem Beitrag geschildert hast, passen auch sehr gut auf mich.

An meiner Arbeitsstelle habe ich sehr nette Kollegen, die mich auch sehr mögen und meine Kollegin, die sich mit mir ein Büro teilt, ist auch super nett. Ich studiere nebenbei auch noch und auch hier habe ich viele Kommilitonen, die mich mögen.

Irgendwie ist es aber so, dass ich jetzt -obwohl eigentlich alles in Ordnung ist- ständig an meine Vergangenheit denken muss mit den jahrelangen Mobbingerfahrungen und der Einsamkeit. Irgendwie merke ich, dass mich die Sache sehr verändert hat und das ist das, was mich so furchtbar wütend macht.
Ich habe auch Angst vor neuen Situationen. Habe z.B. Angst in einen Verein zu gehen, wo sich alle schon kennen, damit ich nicht schon wieder in solch eine "Mobbinsituation" gerate.

Außerdem habe ich einige Bekannte, jedoch ist es so, dass ich mich ständig darum bemühen muss, damit wir uns mal treffen oder uns schreiben etc.
Wenn ich sie anrufe, dann freuen sie sich sehr, keiner kommt jedoch mal auf den Gedanken mich anzurufen.
Sie erzählen mir dann meistens stundenlang von ihren Problemen, will ich dann jedoch auch mal etwas von mir erzählen, dann sagen sie, dass sie Schluss machen müssen. Ganz plötzlich.

Naja, Du hast allerdings Recht, dass man den Kopf nicht in den Sand stecken darf, vielleicht sollte ich wirklich auch aktiver andere Menschen aufsuchen und nicht gleich aufgeben, wenn daraus keine Freundschaft wird oder jemand unfreundlich ist.

Ich werde alles geben, damit sich meine Situation verbessert, immerhin will ich meine alte Lebenqualität zurück.

Ich danke Dir jedenfalls für die guten Tipps. Freue mich über jeden Beitrag. Es macht mir jedenfalls viel Mut.

Beste Grüße

Lemona
 
Hallo Lemona,

das ist ja nicht gerade positiv was Du mit der Psychologin erlebt hast . Das tut mir leid.
Ich kann Dir den Tipp geben, eine tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie zu machen , denn dort bekommst Du die Möglichkeit Deine Wut abzuarbeiten und neue Strategien für Verletzungen durch Andere zu erarbeiten und erlittene zu verarbeiten, sowie auch nicht von anderen ausnutzen zu lassen.
Du bist noch jung , das kannst Du dann mit dem Beistand des/r Therapeuten/in noch schnell ändern.

Viele Grüße

divingwoman
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Lemona,

Auch ich hatte keine schöne Kindheit, aber das habe ich hinter mir gelassen, da ich ja daran nicht schuldig bin. Manchmal denke ich, dass es sogar besser ist, als wenn man so totalbeschützt heranwächst und dann wenn man erwachsen ist. als unerfahrenes wesen auf die Menschheit losgelassen wird.:eek:)

wichtig ist für Dich, dass Du Dich so wie Du bist anerkennst und Dich durch nichts und niemandem von Deiner Art zu sein stören lässt.
Du hast das Recht so zu sein wie Du bist. Lass Dir das nicht wegnehmen.
Leider ist es einfach so, dass wenn man sich nicht nach dem Schema "Normal" benimmt einem alle als Spinner behandeln.:mad:
Mir geht es manchmal auch so, aber es ist mir sch... egal, was die anderen von mir denken.:freu:
Dass Du keine Freunde findest, muss nicht sein, es gibt immer solche Menschen die wie Du denken und sind.:) Suche sie und Du wirst zufrieden werden und Deine Wut wird sich in Vergnügen umwandeln.
Von den Psychologen usw. würde ich die Finger lassen. Nur weil man anders reagiert als die Welt es will ist man noch lange nicht Krank.

Liebe Grüsse Ruedi:wave:
 
Hallo

Psychologen sind auch nicht immer geeignet bestimmte Dinge zu therapieren, denn bei tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapien wird das Unbewußte des Klienten erreicht und dadurch wird die Möglichkeit einer dauerhaften Veränderung erwirkt.

Und wer eine Pychotherapie macht ist doch nicht krank, nur er leidet darunter was ihm wiederfahren ist, und eine Therapie hilft sich von diesem Leidensdruck zu befreien und einen anderen Weg zu gehen.

Viele Grüße

divingwoman
 
Hallo Lemona, liebe Forum-Gemeinde,

auch ich habe Erfahrung mit psychologischen Sitzungen gemacht, die mir teilweise weiter geholfen haben. Ich habe weibliche und männliche Therapeuten kennen gelernt, gute, aber leider auch welche, die sich eher an mir abgeputzt haben, vielleicht um sich überlegen vorzukommen.:confused:

Aber alles in allem hat mir die Psychologie zu lange gedauert, um spürbare Erleichterung zu finden. Trotzdem habe ich zwischendurch auch mal die in Anspruch genommen, doch haben mir eher alternative Methoden geholfen. Wie schon erwähnt – manchmal schmerzhaft, weil sehr auf den Punkt kommend, aber sehr effektiv. Ich kann es jetzt gar nicht sagen, wie sich dies alles benannt hat, aber die Möglichkeiten haben sich geboten, und ich habe einiges ausprobiert (Selbstfindungs-Seminare, Gruppen-Gespräche -bzw. Arbeit etc.). Rückblickend kann ich feststellen, dass die meisten ok waren, d.h. mir geholfen haben, weil die Themen auf ganz tiefer, innerer Ebene (aufge)löst wurden. Doch hat es etwa 15 Jahre gebraucht, weil sich natürlich viel angesammelt hat (bin über 60), und es gibt psychosomatische Symptome, die ich noch nicht lösen konnte, weil sie wahrscheinlich auf einer noch ganz anderen Ebene liegen. Allerdings sehe ich bei Leuten meiner Umgebung, dass es in den letzten Jahren leichter ist, wenn man um Veränderung bemüht ist, warum auch immer. Irgendwie scheint es so zu sein, dass Hilfe daherkommt, wenn man sich öffnet und danach strebt. :kraft:

Ich habe gelernt, mit Aggression* und Mobbing anderer (die der Hauptgrund für meine Wut ist/war, weil ich mich dann gedemütigt, nicht anerkannt und wenig gewürdigt fühle) besser umzugehen. Wenn andere mich als Blitzableiter benützen, kann ich dem inzwischen Grenzen setzen (meistens jedenfalls), dann haben Demütigungen der Vergangenheit keine Macht mehr über mich. Dann gelingt es mir auch, dass es mir gleichgültig (im wahrsten Sinn des Wortes) ist, was der andere über mich denkt. Und ich übe mich darin, mir zu verzeihen, dass ich nicht perfekt bin. Ich bin sogar absichtlich ins „Fettnäpfchen“ gestiegen, aber das ist eine eher schwere Übung für mich.

*Zum Thema das Taschenbuch „Keine Angst vor Aggressionen“

Ich freue mich, dass es dieses Forum-Thema gibt, denn es ist immer hilfreich die Meinungen und Empfindungen anderer zu erfahren und damit selbst ein Stück weiter zu kommen. Es verbindet und wirkt befreiend:bier:

Liebste Grüße
Crizei
:)
 
hallo lemona,

ich vermute mal, da schauen viele leute zurück um dir mut zumachen
nach vorne zu laufen.

die suche nach dem menschen der dir die fürsorge geben kann, gibt es vielleicht garnicht. manchmal wird man gefunden.
ob mann oder frau bei der suche nach einem psychotherapeuten musst du bei dir selbst nachfragen, da kann dir keiner raten. vielleicht lautet die frage für dich von wem lasse ich mir helfen und was möchte ich haben.

und manchmal gehe ich yuotuben, da gehen dann auch manchmal türen auf:)



:wave:nebel
 
Hallo Lemona,

ich möchte nicht verallgemeinern, aber vielleicht hilft es dir:

deine innere Wut kannst du am besten loswerden, indem du sie zunächst einmal zulässt , annimmst :brav: und wertfrei für in Ordnung befindest :bier: und sie dann an etwas auslässt, das keinen Schaden nehmen kann. Das kann ein Kissen sein oder ein Holzklotz, du kannst den Fernseher anbrüllen oder den Garten umgraben, 20 Bahnen schwimmen, einen Sandsack verprügeln oder mit dem Fuß gegen das Garagentor treten, ganz nach deinem Geschmack :holzhack:.

Als nächsten Schritt kannst du dich damit gedanklich befassen, dass es sowohl in Ordnung ist, sauer auf jemanden zu sein als auch, wenn jemand anderes mal sauer auf dich ist, auch wenn es Freunde sind. Davon geht die Welt nicht unter und es ist ganz normal, dass so etwas vorkommt. Außerdem ist die Welt voller Missverständnisse, vieles geschieht ohne böse Absichten und je eher man das als nicht schlimm erkennt umso besser. Ach ja, und: wer sagt, dass wir immer lieb sein müssen? Andere sind auch mal ruppig und denken sich nichts dabei. :schaukel:

Mir hat das vor sehr vielen Jahren aus einem ähnlichen Teufelskreis herausgeholfen. Ich hatte schlichtwegs mein Erfahrungsmuster aus der Kindheit und Jugend übernommen und die Muster der Eltern ("bist du brav, bin ich lieb zu dir, wenn ich aber böse mit dir bin, dann warst du nicht ok") ins Erwachsenenleben mitgenommen. Aus dem Bedürfnis heraus niemanden zu verletzen und zu enttäuschen, weil ich selber viel verletzt und enttäuscht wurde, war ich immer freundlich und lieb und habe vieles toleriert. In der Erwartung, die anderen wären ebenso jovial und rücksichtsvoll, war ich enttäuscht, wenn es nicht so war und fühlte mich "getadelt". Im Grunde glaubte ich wohl, wenn ich nett und rücksichtsvoll zu den anderen bin, müssten sie das mit der gleichen Rücksicht und Achtsamkeit "belohnen", da ich ja nichts falsch gemacht habe. Wenn das nicht der Fall war traf mich das tief, obwohl ich heute weiß, dass ich aufgrund meiner defensiven Haltung einfach ein leichtes Opfer für diejenigen war, die solche wunden Punkte intuitiv erfassen und unbewusst genau da hineinhauen, was jedoch ein Zeichen für ihre eigenen Schwächen ist. :schlag:

Ich habe das falsche Gedankenmuster langsam erkannt erkannt und es hat sich mit der Zeit verändert. Mir halfen dabei Bücher oder Erfahrungsberichte und Zitate daraus wie z.B. "es ist nicht schlimm, wenn mal jemand sauer auf mich ist" oder "ich gehe zwar nicht über Leichen, aber durchaus über Leichtverletzte" oder ähnliches. Aus dem Zusammenhang gerissen klingt das jetzt etwas komisch, aber im Wesentlichen ging es darum, dass die Welt halt nicht ausschließlich lieb und nett ist, so wie ich das gerne gehabt hätte, und mit der Änderung der Sichtweise änderte sich auch meine Wahrnehmung, so dass ich meine "Anlasszukritikvermeidungstaktik" langsam aufgeben konnte.

Bei einer Psychologin war ich auch, aber da ging es um meine Ehe und ich habe mit ihrer Hilfe erkannt, dass manche Menschen eben nicht offen für einen sind und nicht unbedingt das eigene Verhalten daran schuld ist, wenn sie einen nicht respektieren. Meine Probleme mit dem Selbstwert habe ich dort nicht lösen können, das hätte vermutlich 1 Mio Sitzungen gebraucht. Aber es hat mir die Augen geöffnet dafür, wie stark ich selber beeinflussen kann wie andere mit mir umgehen, indem ich mich zuerst einmal selbst anerkannt habe und gelernt habe, mich abzugrenzen ohne mich zurück zu ziehen. Im Grunde lief es darauf hinaus, mir selbst zuzugestehen, mitsamt meiner Schwächen ich selbst zu sein so wie ich anderen zugestehe, sie selbst zu sein mit ihren Schwächen und Stärken. In der praktischen Erprobung und Anwendung dieser neuen Sichtweisen wuchs auch mein Selbstvertrauen und parallel dazu stieg mein Selbstwertgefühl.

Bei einer psychologischen Beratung oder Psychotherapie muss die Chemie zwischen dem Behandler und dem Klienten stimmen, daher sollte man sich erst nach der ersten Sitzung entscheiden, ob man weitermacht oder nicht. Wenn es nicht passt, dann lieber wechseln.

Viele liebe Grüße :)
Gabi
 
hallo zusammen,
ich bin neu hier und habe den Bericht von Lemona gelesen und könnte losheulen...ich habe praktisch das gleiche Problem - kein Selbstwertgefühl, traue mich nicht, mich zu wehren, bin dadurch dankbares "Opfer"= innere Aggressionen. Finde den Bericht von lealee wunderbar! Bin auch in psychologischer Behandlung, bräuchte aber verm. auch noch viele, viele Sitzungen um "geheilt zu werden"...vielleicht schreibe ich mal meine Geschichte hier auf,
bis bald, susie
 
Hallo Lemona

Gemobbt werden nur Menschen, die schwach wirken. Die Menschen die Mobben, würden sich nie eine Person aussuchen, die gleich stark, oder noch stärker ist, denn dann hätten sie ja kein "erfolgs Erlebnis". Es ist leider so.

Das erste ist also, du musst dich stärker machen.

Ein Mensch der keine Grenzen setzt, dessen Grenzen werden/können nicht eingehalten werden. Also setzte klare Grenzen.

Nimm dir die Person die dich am meisten plagt zur Seite. Nicht dann wenn er dich gerade nieder gemacht hast und du eh schon gelähmt bist, sondern du machst mit dieser Person ab und fängst an zu reden. Sage, das es dir weh tut so behandelt zu werden und warum er/sie das macht. Es ist möglich das daraus ein sehr interessantes Gespräch entsteht.

Wie kannst du dich stärken und zugleich deine Aggressionen abbauen? Klar ist, friss nicht in dich rein! Lass deine angestauten Aggressionen raus. Nimm dir ein Kissen und schlage darauf ein. Das beste was du machen kannst ist ein selbstverteidigungs Kurs, oder mach Kampfsport. In kürze wirst du mehr Selbstbewusstsein haben und deine Aggressionen kannst du dort auch raus lassen.
 
hallo zusammen,
Ich habe das Gefühl, dass es mit meinem nicht vorhandenen Selbstwertgefühl wieder viel schlimmer wird. Als Kind zuhause durfte ich keine eigene Meinung haben( solange du die Füsse unter unseren Tisch stellst....) ich war so eingeschüchtert und "dressiert", auch ich dachte immer, wenn ich brav bin liebt man mich....dann habe ich geheiratet, hatte eine sehr liebe,aber dominante Schwiegermutter,die alles im Griff haben wollte,sie ist vor fünf Jahren gestorben. Auch in meiner Ehe fühle ich mich nicht mehr wohl, die Kinder sind gross und werden bald ausfliegen,ich bin Hausfrau, habe mich in dieser Rolle eigentlich immer wohl gefühlt. Vielleicht liegt es daran, dass ich älter werde( bin 44 Jahre alt) und wieder mehr Zeit habe um nachzudenken. Ich fühle mich auch im Alltag unterfordert und nicht ausgefüllt.Es hat bei uns zu Hause viele "Baustellen", die ich anpacken möchte, mein Mann bremst mich jedoch immer wieder aus- also wieder eins auf den Deckel! Diskutieren kann ich nicht mit ihm,er reagiert dann entweder so, dass er sagt: hast Du sonst keine Probleme? Geh doch zum Psychiater! ( ich bin seit einem halben Jahr in psychologischer Behandlung) oder er läuft einfach davon und stellt den Fernseher an o. Ähnliches. Ich stehe wieder da wie doof...Aber wenn e r etwas will, soll ich sofort bei Fuss stehen, wenn ich nicht "folge", ist er beleidigt... wenn i c h dann frustriert bin, sagt er ich ziehe wieder eine "Schnurre",ich laufe immer den ganzen Tag mit einem hässigen Gesicht herum, es dreht sich immer im Kreis!Bei einer Kienesiologin war ich auch schon oft, um mich behandeln zu lassen und auch einfach zum Reden, sie meint, es seie im Moment nicht ratsam, mich von meinem Mann zu trennen, da ich nicht "geerdet" seie, also stark genug, ich würde praktisch Gefahr laufen, gleich in die nächste Katastrophe zu rennen..
Vor ca. zwei Jahren wollte ich auch schon mit meinem Mann zu einer Eheberatung, er sagte nur, wenn ich das mache, seie er weg...ich habe den Termin wieder abgesagt...Letzte Woche hat meine 17-jährige Tochter zu mir gesagt, hey Mami, wenn Du etwas tun willst, dann tu es, es ist D e i n Leben,-tja, wenn ich nur den Mut dazu hätte....
Liebe Grüsse, susie
 
Liebe Susie,:eek:)

Deine Schilderung erinnert mich an vieles bei mir. Ich war etwa im gleichen Alter wie Du, die Hormone veränderten sich, als ich den Schmerz über das Verhalten meines Mannes nicht mehr aushielt und vielen „guten Ratschlägen“ folgend, ausgezogen bin. Aber glücklich war ich dadurch nicht, weil die Verunsicherung wegen nicht vorhandener Selbstliebe dadurch nur größer wurde (siehe „nicht geerdet“! Kluge Kinesiologin). Und so war ich froh, dass er mich zurück wollte. Nur – wieder zu Hause, wurde alles noch ärger. Er erklärte sich zwar zur Paartherapie anfänglich bereit, wusste es aber so zu boykottieren, dass ich genervt abbrach. Es war eine gute Therapie, aber sehr teuer und er hielt mir die Kosten vor. Er war also nicht wirklich bereit, gemeinsam etwas zu verändern.

Heute, nach vielen Jahren ist meine Ehe (25 Jahre) zwar auch nicht glücklich im „Friede-Freude“-Sinn, aber ich habe viel gewonnen, weil jetzt mein Selbstwert (meist) stabil ist. Ich setze entschieden Grenzen und lasse meinen Ärger raus, schreie ihn schon mal nieder, sodass er mich ganz verwundert ansieht. Anfänglich wollte er mich in gewohnter Weise einschüchtern, aber ich wurde immer lauter, mit jedem Konflikt mehr; früher habe ich nur geweint. Er bleibt zwar meist stur bei seiner Line, stellt sich dagegen, stoppt mich, wo er kann (ich wende mich dann ganz meinen Angelegenheiten und Interessen zu) - ich merke jedoch, dass da Respekt von ihm kommt seit ich mich so verhalte. Ich lasse mich von ihm nicht mehr aus dem emotionalen Gleichgewicht bringen und schon gar nicht aufhalten.

Es hat jedoch, wie schon erwähnt, 15 Jahre gedauert, bis ich mutig genug war, mich zu behaupten. Erschwerend bei mir ist, 1.) dass ich eine neurologische Erkrankung habe, ähnlich MS. Doch durch die beständige Arbeit an mir geht es mir recht gut. Andere in meiner Situation sitzen im Rollstuhl und/oder sind im Heim. Und 2.) waren da dauernd und immer wieder schädigende Einflüsse durch meine Schwiegermutter, seinem Sohn aus 1. Ehe und seiner Exfrau.

Auch ich habe diese Kindheitsmuster (brav sein, nicht anecken, funktionieren) mitgebracht, aber ich wusste, davon muss ich mich verabschieden. Ich habe erkannt, dass ich letztlich durch die negativ beeinflussenden Personen endlich gelernt habe, wie stark ich eigentlich bin.
Ich habe viele entsprechende Bücher gelesen, viele Vorträge und Seminare besucht, Einzel-Sitzungen genommen – alles hat mich ein Stück weiter gebracht.

Dazwischen habe ich mich immer wieder gefragt, wie meine Gefühle für meinem Mann sind, denn inzwischen wäre ich stark genug, um mich zu trennen. Will ich aber nicht mehr, denn ich habe so viel gewonnen an Selbstachtung! Zwar habe ich auch immer wieder Tiefs, aber ich komme da meist gestärkt heraus.

Vielleicht als Tipp: Bei den allermeisten Paaren liegt „Angst vor Nähe“ vor, auch wenn es nicht so aussehen mag - und es betrifft immer beide. (Literatur – Seminare usw.) . Eigene Interessen aufbauen und pflegen ist wichtig! Schön, wenn der Mann da ab und zu mitmacht, wenn nicht, dann halt nicht.
Liebe Susie, nur Mut – setze die ersten Schritte. Ich bin mir sicher, es geht bei Dir viel schneller, weil wir eine besondere Zeit haben, denn die energetischen Verhältnisse auf unserer Erde sind jetzt weit positiver als noch vor 15 Jahren. Und dass dem Mutigen die Welt gehört, kann ich jetzt endlich bestätigen....Hör auf Deine Tochter! Und lass Dich nicht entmutigen von vermeintlichen Mißerfolgen, es muß ja nicht sofort gelingen!

Alles Liebe an alle!:kraft:
 
Hallo Susie,

also ich denke mal deine Kinesiologin hat zumindest einen direkteren Kontakt als andere hier im Forum!
Sehr gut kann ich mir vorstellen das es eine gute Möglichkeit ist, ein Leiden zu beenden in dem man sich dem Entzieht!
Die Zeit zwischen 40 und 50 ist für viele Paare, aber auch insgesamt Menschen, eine Bewehrungsprobe, ein Einstieg in einen neuen Lebensabschnitt.
Ich selber hatte bis vor kurzem auch noch sehr zu knabbern, doch es wird langsam alles klarer, besser.
Ich hoffe Du kannst ebenfalls bald das selbe sagen!
Für mich begann erst eine Zeit der Verwirrung und dann des Lernen, lernen etwas weiter zu blicken, den Blick auf sich selber zu weiten.
Der erste, war der schwerste Schritt! ..- der Schritt, zu erkennen das die Problematik nicht im Aussen liegt sonder, wie ich mit dem Problem selber umgehe!
Bei genauerer Betrachtung stellte sich sogar oftmals heraus, es bin nicht Ich, sondern andere Menschen sind es, die tatsächlich ein Problem haben!
Bestimmt kennst Du doch jemanden der mit beiden Beinen fest im Leben steht, an den kein Problem wirklich rankommt! Versuche dich mal zu fragen weshalb Du scheinbar ein Problem hast, und diese andere Person nicht, versuche dich in Ihre Situation zu versetzen, zu ergründen wo die Unterschiede im Denken sind.
Keine Angst, man brauch sich selber dabei nicht verlieren, sondern man findet nur neue Möglichkeiten für das eigene Selbst!
Ich wünsche Dir noch allerbeste Erfolge an der Arbeit an deinem Eigenen Sein!

Gruß Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
liebe Crizei,:)
vielen Dank für Deinen Bericht, er hat mich sehr berührt!
Nun, ich bin froh, dass mir nicht geraten wird, meinen Mann zu verlassen, ich liebe ihn ja und wir haben auch gute und schöne Stunden zusammen...:). Meine Kiensiologin hat auch mal erklärt, man kann den/die anderen nicht ändern, aber man kann s i c h ändern! Das hat in mir natürlich zuerst wieder Frust und Trotz ausgelöst, doch nun erkenne ich langsam, dass es wirklich nur diesen Weg gibt.Wenn ich mich stärken kann :kraft:, werde ich meinem Mann,meiner Nachbarin oder wem auch immer, nicht mehr soviele Möglichkeiten mehr bieten können, mich zu treffen.:cool:Ich werde auch noch daran arbeiten müssen, die innere Wut gegen meine Eltern ( sie sind beide schon lange gestorben) ablegen zu können. Meine Kienesiologin hat es schon versucht, x-mal, aber diese Wunde scheint die Grösste zu sein.Es wurde mir schon empfohlen, eine Familienaufstellung zu machen,ich habe aber zu grossen Respekt davor, habe schon gehört, dass es sehr emotional werden könne, das macht mir Angst...ausserdem ist es ziemlich teuer.
Liebe Grüsse, susie
 
...ausserdem ist es ziemlich teuer.
Liebe Grüsse, susie

Zumindest kannst Du mal ganz ohne etwas bezahlen zu müssen, Dir selber Gedanken darüber machen, wie es kommen konnte das deine Eltern so geworden sind.
Genau so wie auch über jeden anderen Menschen.
Zumeisst sind Fehlentwicklungen im menschlichen Bereich nur auf fehlende Stärke zurückzuführen, dem Mangel am eigenen Durchsetzungsvermögen den Kampf gegen den eigenen inneren Schweinehund aufzunehmen.
Auf der anderen Seite auch oftmals nur Unverständnis der Vorgänge, so werden fatale Entscheidungen getroffen im fehlgeleiteten Bewusstsein etwas gutes zu tuen!
Auch ich hätte mit meinen Eltern heute einiges zu hadern, doch im Nachhinein genauers betrachtet; Sie wussten es damals einfach nicht besser, es war eine andere Zeit auch waren Sie geprägt durch Ihre Eltern!
So ist es wichtig sich von den Vorgängen um einen herum nicht sofort ein steifes Bild zu machen, denn dieses Bild ist in unserer Wahrnehmung, aber auch nur in der Wahrnehmung für uns die Reale Welt.
Vielmehr müssen wir die Situation möglichst aus den verschiedensten Perspektiven ausleuchten, dann erkennen wir erst wieviele Bilder und damit auch Welten tatsächlich existieren.
Alle Arbeit soll zu einem führen der "Selbst"-beherrschung, wenn Du dich selbst beherrschen kannst, kann dieses "Bild" der Aussenwelt auch nicht mehr mit dieser Macht auf Dich einwirken.

Gruß Andreas
 
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