Verzerrte Wahrnehmung etc...

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02.11.09
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Hi Leute,

Ich hoffe jemand hat Bock, den ganzen Text hier zu lesen. :p)
Ich bin ein junger Mann, bald 22-jährig und hätte Gedankengänge, die mich ziemlich beschäftigen.
Ich habe einen tollen Freundeskreis, besuche zur Zeit erfolgreich eine weiterführende Schule, habe eine für mich perfekte Freundin und auch familiär keine Probleme. An Selbstvertrauen mangelt es mir auch nicht, denke ich.
Allerdings ist in letzter Zeit etwas aufgetreten, das mich ziemlich beschäftigt.

Ich habe früher viel gekifft, dies allerdings nach einiger Zeit wieder sein gelassen, da ich mich während des bekifften Zustandes nicht mehr wirklich wohl fühlte und keinen Bock mehr auf Nebel in meinem Kopf hatte.
Ich habe das dann 2 Jahre gelassen und danach wieder mal mit meinen Kumpels mitgeraucht, die allerdings bereits einen sehr hohen Konsum haben. Ich war von einem Fest davor schon etwas angetrunken und kiffte munter einen Tüte nach der anderen mit.
Von einem Moment auf den anderen fiel ich in einen ziemlich harten Angstzustand, der mich glauben liess, dass alle Leute in meinem Umfeld, wirklich alle, mir ein Theater vorspielten und ich hinter ihrem Rücken eine komplette Lachnummer sei. Dass mir meine Freunde und Leute die ich kenne nur etwas vorspielen auf meine Kosten und dass ich eigentlich bei allen Leuten nur als ein Depp bekannt sei, dass ich zu wenig Beziehung zu meiner Familie habe etc. etc. Man kann es als einen kompletten Zusammenbruch einer Welt sehen und es war eine wirklich schlimme Erfahrung und ich bin ohne Kommentar und zum Unverständnis meiner Freunde nach Hause verschwunden. Ich habe die Nacht danach kein Auge zugetan und danach mit meinen Freunden darüber geredet, die das allerdings nicht wirklich ernst zu nehmen schienen.
Ich glaube ich habe es auch nicht allzu klar ausgedrückt, vielleicht aus Scham Details zu erzählen. Ich habe das Kiffen sofort wieder sein lassen.

Etwa ein halbes Jahr später war ich mit Kumpels und anderen Leute an einem Musikfestival und an einem Abend war ich so betrunken wie noch nie in meinem Leben, als diese Angstzustände wieder einsetzten. Ich verschwand wieder ohne ein Wort darüber zu verlieren nach Hause und bat meine Freundin zu Hilfe, die extra mit dem Auto zu mir fuhr um mich aufzufangen. Ich weiss nicht mehr alle Details aber sie erzählte mir dass ich ziemlich aufgelöst war und geweint habe und ihr nicht sagen konnte was los war.

Das dritte Mal waren wir auf dem Weg nach Hamburg diesen August, wieder hatte ich einiges intus, als am Hamburger Bahnhof wieder diese Angstzustände eintraten, wieder redete ich mir ein, dass alle ein Theater spielen. Nur war es diesmal so schlimm dass diese Vorstellungen bis zu meiner Freundin und meinen Eltern zurück gingen. Ich haben den Leuten, mit denen ich unterwegs war einen Zettel geschrieben und bin mit dem Zug 11 Stunden nach Hause gereist.

Seither verfolgt mich dieser Gedanke mit dem Theater fortwährend. Manchmal mehr, manchmal weniger, manchmal gar nicht. Ich habe ihn allerdings in meinem Kopf wie auf die Seite gelegt, mich daran "gewöhnt".

Ich habe viele Gespräche geführt mit meiner Freundin, meinen Eltern und meinen Freunden. Allesamt waren mehr oder weniger aufschlussreich. Mein Vater, der mit Drogenabhängigen arbeitet sagte mir, dass ich damals eine THC-Psychose erlitten habe und in einer Klinik hätte Enden können. Ich habe also verhältnismässig Glück gehabt, meinen Alkoholkonsum habe ich massiv eingedämmt auch wenn ich vorher niemals überdurchschnittlich viel getrunken habe. Ich kann inzwischen sagen, dass ich wirklich Angst vor dem Rauschzustand habe. Ich hatte immer wieder kleinere Löcher dieser Art, konnte mich allerdings immer selber wieder "herausdenken".

Es nervt mich, mich immer wieder mit diesen Gedanken herumschlagen zu müssen. Ich will endlich einen freien Kopf haben und mein Leben geniessen.

Was würdet Ihr mir vorschlagen?

Viele Danke an alle, die sich Zeit nehmen. :)
 
Hallo Salaval,

Erstmal willkommen im Forum! :)

Zu Deinen Erfahrungen fallen mir zwei Dinge ein:
1. die Ursache und
2. die Lösung

Zur Ursache: Eine solche Psychose wie Du sie nach der Erklärung Deines Freundes annimmst, ist meiner Meinung nach sehr gut vorstellbar.
Nur sehe ich die Ursache nicht im stofflichen, sondern eher im seelischen Bereich - Deine Angstzustände wurden zwar unter THC- bzw. Alkohol-Einfluss ausgelöst, diese beiden Stoffe sind aber nicht in dem Sinne "schuld" daran.

THC wird bei Naturvölkern entweder dazu verwendet, um in einen höheren Bewusstseinszustand zu gelangen, oder aber um sich "hinunter" in die eigene Seele zu begeben (je nach bewusster Lenkung). Letztere Wirkung kann auch durch Alkohol erzielt werden.

Ein "Rausch" ist ein veränderter Bewusstseinzustand. Wenn Du diese Angstanfälle unter Einfluss von Alkohol und THC erleidest, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Ängste die Du dann verspürst, in Deinem Unterbewusstsein real vorhanden sind.

Um Dich etwas zu beruhigen: die Angst, nicht akzeptiert oder geliebt zu werden, ist grundlegend menschlich. Schliesslich definiert sich der Mensch stets durch die Rückmeldungen von anderen Individuen - niemals aus sich selber heraus.

Wiederholter Alkoholkonsum kann dann durch körperliche Erinnerung den Angstzustand wieder aufleben lassen.

Somit brauchen wir eine Lösung:
Ich denke, dass Du die Gedanken und Ängste vorerst durch den Verzicht auf Alkohol bzw. Cannabis ausschalten könntest. Das löst jedoch das Problem nicht. - Du willst ja schliesslich Dein Leben geniessen, und dazu gehört (nehme ich an) auch mal ein Bier :bier:

Du solltest also die Ursachen für diese Angst untersuchen und aufarbeiten. Du schreibst, Du hast schon mit einigen Leuten darüber gesprochen - das ist sehr gut. Du bist auf dem besten Weg, die Angst zu begreifen, wenn Du sie erforschst.

Es gibt viele Richtungen, die Dich darin unterstützen können, Dich mit dieser Thematik auseinander zu setzen. Um nur einige zu nennen:

- Cranio Sacral und Shiatsu arbeiten mit Körperenergieströmungen, durch die Blockaden aufgelöst werden, auf körperlicher sowie seelischer Ebene

- die klassische Psychotherapie (nicht zu verwechseln mit Psychiater!) erforscht den Ursprung des Problems durch Gesprächssitzungen

- die Hypnosetherapie kann Dich per Suggestion zum Zeitpunkt des Ursprungs des Problems zurückführen und dieses bearbeiten

Alle drei Methoden würde ich Dir wärmstens empfehlen - natürlich nur bei wirklich ausgebildeten Fachleuten - denn sie sehen Deine Angst nicht als Problem, sondern als Entwicklungsmöglichkeit.

Liebe Grüsse schickt Dir
meela :wave:
 
Hallo Salaval,:)

erstmal herzlich willkommen hier im Forum.

Es nervt mich, mich immer wieder mit diesen Gedanken herumschlagen zu müssen. Ich will endlich einen freien Kopf haben und mein Leben geniessen.
Das verstehe ich gut. Gedanken, die einem einmal negative Gefühle verschafft haben. können hartnäckig sein. Sie loszuwerden funktioniert meist nicht, weil man sie damit nur verstärkt.

Was du versuchen könntest wäre EFT. Hier eine Beschreibung zu EFT. Die Beschreibung ist eine Übersetzung aus dem amerikanischen. Sie klingt fast wie ein Werbefilm, erklärt aber die Methode recht anschaulich.




Und hier ein Übungsbuch mit DVD zum üben.

Bücher von Amazon
ISBN: 3442337577


Grüsse von Juliette
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

Vielen lieben Dank von mir schonmal für den tollen Hinweis, Juliette!
EFT ist mir bis jetzt neu..

Da ich mich ziemlich durch die Homepages geklickt habe, bis ich den im Video erwähnten Gratis-Download gefunden habe, poste ich Euch hier noch den Direktlink:

EFT-Handbuch gratis downloaden

Das werd' ich mir dann gleich mal zu Gemüte führen... Klingt sehr spannend!

Liebe Grüsse :wave:
meela
 
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