Freunde teilen Gefühle

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14.10.09
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Hallo liebes Team und Forumbesucher,

um nicht um den Brei zu reden, sondern einmal loszulassen, was mich bedrückt und den Grund warum ich hier poste zu erklären, hier mein Thema mit Hoffnung darauf, dass jemand einen Rat für mich hat:
ich befinde mich in einer Psychotherapie, d.h. Gesprächstherapie seit nun fast einem Jahr. Ich entschied mich dafür aus Einsamkeit, einer daraus resultierenden Depression in der Vergangenheit und der darüber hinaus weiter bestehenden Einsamkeit. Die Problematik nahm ihren Anfang mit Beginn der Pubertät, hatte aber mit dieser kein Ende. Ich bin heute 26.
Worum geht es? Mein Zustand ist derjenige, dass mir mein Leben wertlos ist, aufgrund dieser einen Tatsache, dass ich keine Freunde habe. Jetzt, in dieser Jahreszeit lasse ich auch wieder Gedanken zu, die über ein Aus dem Leben gehen handeln. Weil ich leide. Es fiel mir oft und heutzutage teilweise auch noch, nicht schwer, Kontakte zu knüpfen, bei denen eine Sympathie zwischen mir dem anderen gegenseitig zu spüren war. Aber dann. Das war's, nie kannte ich einen Schritt weiter um ein Kennenlernen zu ermöglichen. Wußte nicht, was ich sagen sollte, nicht worüber ich reden sollte, nichts, worüber ich mit demjenigen, der mir sympathisch war einfach nur lachen sollte. Ich konnte nie mit anderen lachen. Ich kann nicht mit jemandem lachen. Für eine Freundschaft ist dies aber nun einmal essentiell. Ich hätte auch keine andere Vorstellung von Freundschaft, um das mal aus dem Weg zu räumen. Mich macht diese Tatsache tiefgründig traurig, nun, so sehr, dass ich seit vielen vielen Jahren keinen Sinn in meinem Leben sah und mir im Laufe auch vieles einfach nur gleichgültig geworden ist. Kein Leben, ein (Alp-)Traum, oder Trance.
Ich bin nicht häßlich, habe keine Scheu vor Smalltalk, bin ein neugieriger Mensch, der eine Ausbildung im Autohaus hinter sich hat, einem nicht gerade ungeselligem Umfeld, habe eine Mitgliedschaft im Sportcenter.. ich lebe and der Oberfläche.
Mein Problem ist einfach, dass ich keine schönen Gefühle mit jemanden teilen kann--> abgesehen von flachen Reaktionen oder Lachen, flach,weil es nicht spontan und von Herzen kommt, auch wenn ich größte Sympathie für ihn empfinde. Für mich nenne ich es mittlerweile eine Art Autismus. Warum ist das so? Was kann es für Gründe geben? Ich würde mich ansonsten als ganz normaler Mensch bezeichnen. Der kalt nach außen ist .. und innerlich zerbrochen, weil er kein Gefühl mit einem lieben Menschen, der vor oder neben oder bei ihm stand, teilen konnte, aber nichts anderes als das wollte.
Nach einem Jahr Therapie frage ich mich, warum es von der Ärztin keine nähere Diagnose gibt, keinen Plan. Ich fühle mich oft davor zu Beginn der Therapie Stunde irgendetwas zu erzählen, was mich beschäftigte, weil das Schweigen binnen Sekunden ein äußerst unangenehmes Gefühl ist und ich mich auch sehr demütig fühle, weil sich jemand mit meinem Problem überhaupt beschäftigt, ich einen Therapieplatz gefunden habe. Ich werde sie das nächste mal nach einem "Plan", nach einem "Konzept" der Behandlung fragen. Dennoch macht es mich wütend nach so langer Zeit keine festen Punkte wie Ziele oder Ursachen oder Annäherungen an meine Problematik zu haben. Einsamkeit zerfrisst die Seele. Sie ist für mich ein langsamer, qualvoller Tod.
 
Hallo Sternenzelt,:)

herzlich willkommen und danke für deinen Beitrag.

Diese Situation ist für dich sicher belastend, was auch verständlich ist. Vielleicht kann ich dir den ein oder anderen Ansatz geben.:)

Mir fallen beim Lesen deines Textes spontan zwei Sachen ein.

Deine Beschwerden können eine körperliche oder eine seelische Ursache haben. Es kann aber auch beides zutreffen, was auch nicht selten der Fall ist.

Zur körperlichen Seite fallen mir Nahrungsmittelallergien, ein Mangel an Vitaminen und Mineralien ein, Umweltgifte, Zahnmateriaien ein (Palladium, Amalgam, evt. auch Gold)

Vitamine-, Mineralien sind der Brennstoff für den Körper damit er richtig funktioniert. Gute Tipps findest du in unserer Nitro- und Neurostress-Rubrik. Vielleicht spielt auch diese Thematik bei dir eine Rolle.:)

Die zweite Komponente ist die seelische Seite. Wenn du mit anderen Menschen zusammen bist, bist du dann ganz bei dem jenigen, der dir gegenüber steht, oder bist du dabei in Gedanken? Wenn man in Gedanken ist, zum Beispiel Angst davor hat, das man wieder keine richtigen Gefühle entwickeln kann, das etwas mit einem nicht stimmt, dann entwickelt man in diesem Moment die unguten Gefühle, passend zu den Gedanken, und ein spontanes Gefühl, was der Situation angemessen wäre, bleibt aus.
Falls das bei dir der Fall sein sollte, dann kannst du das gezielt üben mit Achtsamkeitsübungen.

Die meisten Menschen leben in der Wirklichkeit ihrer Gedanken, manche mehr manche weniger. Das liegt daran das der Verstand jede Situation, die er sieht, mit dem was bereits in der Vergangenheit gewesen ist, abgleicht, und auch bewertet. Waren die Begegnungen mit Freunden ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr gut für dich, dann laufen die alten Programme wieder ab. Das ist aber nichts schlimmes, weil man das ändern kann. Mit dem Wachbewusstsein, kannst du jederzeit ganz bei der Sache sein und die alten Muster loslassen. Das braucht zwar etwas Zeit. Aber alleine das Wissen darum, kann einen zu einem Beobachter machen. Man ist da keineswegs hilflos. Es kann Freude machen daran zu arbeiten, weil man sich eine neue Fähigkeit aneignet, die sehr wertvoll ist. :)

https://www.symptome.ch/threads/achtsamkeit-im-hier-und-jetzt-sein.22605/

https://www.symptome.ch/threads/achtsamkeitsuebungen.22689/
 
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hallo sternenzelt,

auch von mir ein herzlich willkommen .

ich möchte dir vorab eine kompliment machen.

deine einwandfreie schreibweise über dich und dein problem hat mich sehr beeindruckt.


Ich werde sie das nächste mal nach einem "Plan", nach einem "Konzept" der Behandlung fragen. Dennoch macht es mich wütend nach so langer Zeit keine festen Punkte wie Ziele oder Ursachen oder Annäherungen an meine Problematik zu haben.

nach einem jahr therapie glaube ich sollte sich tatsächlich innerhalb der behandlung schon ein konzept ergeben haben .
ich habe mir erlaubt sätze aus deinem schreiben rauszuholen die mir besonders mitteilsam waren........aber eher am anfang einer therapie wichtig sein sollten.

1 hier mein Thema mit Hoffnung darauf, dass jemand einen Rat für mich hat:
2 Weil ich leide. .
3 Ich kann nicht mit jemandem lachen
4 Mich macht diese Tatsache tiefgründig traurig, ..
5 ich lebe and der Oberfläche
6 Warum ist das so? Was kann es für Gründe geben?
7 Ich würde mich ansonsten als ganz normaler Mensch bezeichnen
8 Der kalt nach außen ist .. und innerlich zerbrochen, .
9 Ich fühle mich oft davor zu Beginn der Therapie Stunde irgendetwas zu erzählen, was mich beschäftigte, weil das Schweigen binnen Sekunden ein äußerst unangenehmes Gefühl ist und ich mich auch sehr demütig fühle, weil sich jemand mit meinem Problem überhaupt beschäftigt, ich einen Therapieplatz gefunden habe.
10 Einsamkeit zerfrisst die Seele. Sie ist für mich ein langsamer, qualvoller Tod.


vielleicht magst du ja " noch" etwas näher auf diese sätze eingehen!!??

lg ory
 
Was für eine Art von Therapie machst Du denn?

Ich fühle mich oft davor zu Beginn der Therapie Stunde irgendetwas zu erzählen, was mich beschäftigte, weil das Schweigen binnen Sekunden ein äußerst unangenehmes Gefühl ist und ich mich auch sehr demütig fühle, weil sich jemand mit meinem Problem überhaupt beschäftigt, ich einen Therapieplatz gefunden habe.

Wenn Deine Therapeutin Dich am Anfang anschweigt, dann würde ich das mal ansprechen: daß es Dir schwer fällt, ein Thema anzufangen und sie bittest, ein Thema anzusprechen, damit Ihr Schritt für Schritt die für Dich wichtigen Themen angehen könnte.

Grüsse,
Uta
 
"Wenn du mit anderen Menschen zusammen bist, bist du dann ganz bei dem jenigen, der dir gegenüber steht, oder bist du dabei in Gedanken? ...Angst davor hat, ..und ein spontanes Gefühl, was der Situation angemessen wäre, bleibt aus."

Ja, damit hast du ins Schwarze getroffen. In genau dieser Situation steckte ich, vor allem unaufhörlich mit 16, 17, 18 Jahren. Mit 18/19 dann wußte ich überhaupt nicht mehr weiter, bis dahin, dass alles - vom Aufstehen über Bewegen wie Gehen (wohin?) bis zum Einschlafen einschlafen selbst - so sinnlos war, dass ich nun schon gar keinen Sinn darin sah etwas zu essen. Wofür?? Um meinen Körper hochzufahren für den Einsatz seiner Fähigkeiten, die ich nicht ge-/brauchen konnte. Ich hätte mich am liebsten einfach aufgelöst, es blieb aber ein Körper, für den ich verantwortlich war, auch weil er sich in einer Wohneinrichtung für Auszubildende befand (ich war damals dort um in meiner alten Schule mein Abitur fertig zu machen, mein Elternhaus wegen Arbeit umziehen musste). Es hätte einer Aufsehen erregenden, und eventuell auch "schmutzigen" Tat bedurft um ihn weg zu schaffen. Vor allem das Aufsehen wollte ich nicht. Ich stand neben mir, täuschte ausreichend Normalität vor wo ich mußte, auch wenn ich schon lange nicht mehr wußte, warum ich einen Fuß vor den nächsten trat, aufstand, mich hin setzte, den Finger bewegte.
Ausschließlich das Fortbestehen des Körperlichen ließ mich (sogar) Abitur machen (frage mich heute noch wie) und dann anschließend kurzentschlossen weiteres wie ein soziales Jahr, wo ich ja auch wieder funktionieren musste. Lernte dann zufällig meinen ersten Freund kennen, mit ihm die ersten Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht. In der Zeit nach dem Abitur in der fremden Stadt gelang es mir ziemlich gut eine "Persönlichkeit" aufzusetzen. Ich fand aber nie annähernd zurück zu spontan gelebten Gefühlen, die einer "Situation angemessen" sind. (Welche mir aus Kindertagen bekannt sind)

Zur Sache mit der Achtsamkeit: Nach oder bereits mittendrin der Depression mit 18/19 habe ich versucht, all die Gedankenkonstrukte der angesammelten Grübelei und Fahndung nach Ursachen sprichwörtlich über Bord zu werfen, denn es war tatsächlich so, dass ich dem Gepäck nicht mehr stand halten konnte. In Verbindung mit der Hungerei, weil ich keinen Hunger verspürte, geschah es auch. Und ich fühlte mich danach sehr befreit, hatte aber auch jegliche Identität verloren. Wer bin ich? Was macht mich aus? Was sind meine Eigenschaften? Was meine Interessen? Wo stehe ich? Wo will ich hin? Wußte ich nicht mehr.
Ich habe dann angefangen, den Moment für mich einzufangen. Zum Beispiel eine Situation in der Schule, wo ich unter meinen Mitschülern war. Wenn es etwas zu lachen gab, lachte ich mit, schaute beglückt in die Augen der anderen, die lachten. Es war mir ganz egal warum, und meist wußte ich es auch gar nicht. Ich nahm nur die Freude wahr und alles, wirklich alles andere war ausgeblendet. Nun, so schön auch diese menschliche Eigenschaft ist, ich stand ganz und gar einfach neben mir und mich erinnert diese Person von damals mehr an eine konfuse, unter Drogen stehende oder enorm beschränkte junge Frau.
Heute, es ist so, dass ich, wenn ich sage, dass ich "oberflächlich" lebe, nicht damit meine, alles an mir vorbei ziehen zu lassen, sondern wohl eher, dass ich einfach nur nicht lebe. Ich denke und bin mir schon auch sicher, dass ich auch allein aufgrund meiner Problematik mir Situationen recht bewußt mache (ohne Gedankenkonstrukte aufzubauen). Ich bin der Meinung, ich denke auch heute regelmäßig daran, Situationen, in denen ich mit anderen stecke, ihr Verhalten, mein Verhalten, wach zu beobachten und wahr zu nehmen. Als Heranwachsende zog alles nur an mir vorbei, ja.

Danke Juliette für die Worte und Anregungen!



Ich glaube, mit dem gesagten, habe ich etwas mehr erzählt. Danke ory!



Es ist eine psychoanalytische Gesprächstherapie.
Ich glaube, dass ich ihr schon mehrmals gesagt habe, dass ich meist nicht weiß, wie ich, wenn ich überhaupt.., anfangen soll. Wenn ich hinkomme, stellt sich immer die Frage, wie der Einstieg ist. Was aber auch nicht heißt, dass sie ausschließlich mich anfangen läßt. Ich bin immer verunsichert, weil ich mich natürlich gleich in jeder einzelnen Situation, gerade am Anfang, in psychotherapeutischer Analyse zu befinden sehe. Es ist eben stets ein (überflüssiges oder vielleicht therapeutisch beabsichtigtes?????) Hinderniss.
Danke für Deinen Beitrag Uta!
 
mh - ich glaube, bei einer psychanalytischen Gesprächstherapie ist das im Prinzip so: der Therapeut wartet, wann und was der Klient zu sagen hat.
Nicht ohne Grund gibt es US-Filme, in denen der Analytiker ganz andere Dinge erledigt, während der gut erzogene Klient redet und redet und redet ;).

Da aber die analytische Gesprächstherapie von den Kassen ziemlich lange bezahlt wird, ist das natürlich trotzdem eine Chance, die man nützen sollte.
Wie wäre es, wenn Du Dir Notizen machen würdest, die Du dann dort verwendest, um anzufangen?
Da gibt es doch so viel, was einem im Laufe der Tage begegnet, über das man sich Gedanken macht, das beschäftigt, ärgert, freut, deprimiert usw.?

Eine Bekannte von mir hat ihre Therapiestunden dazu genutzt, sich mit ihrem Therapeuten über Oper, Theater usw. zu unt erhalten. Sie kam immer recht fröhlich zurück von der Therapie, und ich glaube sogar, diese jeweils recht harmlosen Unterhaltungen haben ihr geholfen - warum auch immer.

Grüsse,
Uta
 
Liebe sternenzelt,:)

Ich kenne diese Form von Therapie auch. Mich hat sie auch immer etwas irritiert. Ich habe mich auch ertappt, dass ich nach Pausen einfach anfing zu reden, um überhaupt zu reden. Aber mir fehlten entscheidende Impulse und Fragen der Therapeutin.
Irgendwann habe ich angefangen Fragen zu stellen (so wie du es vorhast, sternenzelt) und bekam so Antworten bzw. lenkte so das Gespräch in eine Richtung, die mir mehr brachte.
Deshalb würde ich deine Frage auf jeden Fall stellen.
In dieser Therapieform soll der Patient, durch erzählen, Erlebnisse aufarbeiten. Der Therapeut bleibt so passiv wie möglich. Es kann sein, dass er dann Rückfragen stellt, aber oft kommt man trotzdem zu einer brauchbaren Lösung.:)

Falls du offen bist für Homöopathie und energetische Blockaden im Körper, kann ich dir auch folgende Behandlung empfehlen:
www.rubimed.com/de/main.asp
Dort werden seelische Konflikte ausgetestet und homöopathisch behandelt. Ich habe damit schon gute Erfahrungen gemacht.

Ansonsten sollte man den körperlichen Aspekt, wie ihn Juliette schon angesprochen hat, nicht außer acht lassen. Durch beispielsweise Mangelzustände oder eine Störung der Schilddrüse können auch psychische Probleme auftreten.

Liebe Grüße,
Kerstin
 
Es ist ja auch schon festgestellt worden, daß ein Omega-3-Fettsäure-Mangel an Depressionen beteiligt sein kann und durch die Einnahme von Omega3 deshalb das ganze sich bessern kann.

Außerdem ist Sport (Walken, Joggen, Radeln) als Ausdauersport hilfreich.
Vielleicht wäre es ein interessantes Experiment, mal pro Tag ca. 45 Minuten zu sporteln und zu schauen, ob das mehr Verbesserung bringt als eine Gesprächstherapie?

Gruss,
Uta
 
Zitat von juliane (Achtsamkeit - Im Hier und Jetzt sein )

Wenn alle Sinne geschärft sind und man im hier und jetzt ist, dann geht es einem meist erstaunlich gut. Das gelingt dem Menschen manchmal, wenn er eine interessante Person vor sich hat, bei Tätigkeiten die viel Spaß machen, wie Sport, Tanzen, Musik hören usw.

Die sache mit der achtsamkeit hat was ………….sowie das interesse für egal was da ist ,ist auch die achtsamkeit vorhanden .das kann ich nur bestätigen ;)

hallo sternenzelt,

Wer bin ich? Was macht mich aus? Was sind meine Eigenschaften? Was meine Interessen? Wo stehe ich? Wo will ich hin? Wußte ich nicht mehr.
diese fragen haben sicherlich deine ganze aufmerksamkeit beansprucht,

ein bisschen weniger „achtsamkeit“ deiner person gegenüber dafür aber mehr aufmerksamkeit auf etwas was dir spass macht ,das wünsche ich dir ………………mit sicherheit hast du einige interessen die dir sinnvoll erscheinen !!??

alles liebe ory
 
Hallo sternenzelt,

hast du mal eine KPU untersuchen lassen, sie kann auch zu diesen Phänomenen von Depressionen und Glaswand zwischen sich und sich, und sich und anderen führen.

Eine andere Assoziation, die mir kam, als ich Deine Geschichte gelesen habe, ist: vielleicht ist es für dich einen Versuch wert, körpertherapeutische elemente einzubinden. ist ein anderer zugang, einer den viele menschen seltener benutzen um sich auszudrücken oder sich selbst kennenzulernen; ich habe die erfahrung gemacht, dass es bei menschen, die sich über verstand/sprache sehr gut ausdrücken können, wie Du es kannst, sehr oft ganz neue erkenntnisse zu tage bringt.

die form kann vielfältig sein, geht von der psychoanalyse in kombi mit körpertherapie (es gibt auch psychologen, die beides anbieten) bis zu kreativem tanzen.

vielleicht kannst du damit etwas anfangen?

Alles Gute
LG
Cheyenne
 
Kerstin, vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht. Bin jetzt auf dem richtigen Weg, so wie du es beschrieben hast. Ich hatte mich schlichtweg nicht getraut. Wahrscheinlich weil ich meinen einzigen regelmäßigen Kontakt und die Chance, gehört zu werden, nicht auf's Spiel setzten wollte. Das hört sich enorm schlimm an. (...) allerdings.
Was dabei auch nicht unerheblich ist, ist dass ich stets enormen Druck hatte, mich nicht erklären zu können und deshalb nicht verstanden zu werden, sondern mit therapeutischer Methodik, die ich selbst nachvollziehen kann, ja, abgefertigt zu werden. Und das ist nicht gerade angenehm.
Auch heute bin ich noch der Meinung, dass es überhaupt gar nicht möglich ist, bzw. keine Voraussetzungen dafür gegeben sind, einen Menschen jeweils in einer Stunde alle ein bis drei Wochen kennen zu lernen.
Vielleicht ist es besser, wenn ich einen stationären Weg wähle. Der ist in wenigen Wochen abgefrühstückt und nicht so verwirrend wie die Intermezzi dieser jeweils einen Stunde. Vielleicht tue ich mir damit einen Gefallen. Und fühle mich dabei auch nicht so abgefertigt. Und die stete Hoffnung auf wirklich konstruktive Ansätze nicht wie bisher jedes Mal in den Wind geschlagen, und auch nicht so Druck-beladen, jedes mal das Beste zu geben um mein Leben in einer Stunde zu erklären.
Ich möchte diese Therapeutin nicht abwerten. Für mich aber ist es so dermaßen zäh und deprimierend "in der Suppe herum zu waten" ohne dass sich merklich zusammenhängende konstruktive Erkenntnisse auftun.

Es hört sich vielleicht zynisch an ory. Was aber bleibt an Glück und Freude, wenn man es nicht teilen kann.. Ich bin ein sehr neugieriger Mensch, für den Gesellschaft Wasser und Brot bedeutet (So auch meine Geschwister). Bis jetzt habe ich tatsächlich nichts gefunden, woran ich mich wegen der Sache selbst so sehr erfreue oder interessiere, dass ich eventuelle "Niederlagen" in der Kommunikation kompensieren kann.
Ich hoffe darum, dass ich bald anders denken kann und ich eine Nische für mich gefunden habe, die sinnvoll ist und mich, wodurch auch immer, vitalisiert. Sport mache ich übrigends schon regelmäßig.

Cheyenne, deine Idee mit einer "Körpertherapie" gefällt mir. Hier in meinem räumlichen Umfeld wird es handfest schwierig einen Therapeuten dazu zu finden. Vielleicht gäbe es da ja auch im stationären Rahmen Möglichkeiten. Ich habe auch schon hin und her überlegt, was ich in dieser Richtung anstellen könnte. Meine Konstitution, ein wenig auch wieder mal mein Ort legen mir da Steine in den Weg.

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viele Grüße. ein schönes Wochenende.
 
Liebe sternenzelt,

ich finde deine Idee, sich stationär behandeln zu lassen sehr gut.
Dann ist die Therapie viel intensiver und effektiver.

Ich war auch schonmal 7 Wochen in einer psychosomatischen Klinik und es hat mich sehr viel weitergebracht.

Liebe Grüße und auch dir ein schönes Wochenende! :)
Kerstin
 
nein ,es hört sich nicht zynisch an .
glück und freunde sollte man teilen dürfen/können um das gefühl zu haben das man wirklich lebt .
dir alles gute
lg ory
 
Danke nochmals!! Ihr seid wirklich sehr aufmerksam mir gegenüber. Und ich hätte nicht erwartet, so viel Rückmeldung zu bekommen.
 
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