Aufarbeitung psychischer Probleme

Liebe Carrie,

aus Deinen Berichten lese ich Mut und Tapferkeit und sehr viel Liebe. Obwohl Dir so viel zugemutet wurde, sorgst Du Dich noch immer um Deine Familie und nimmst sie immer wieder in Schutz.

Auch ich habe psychische Probleme aus meiner Kindheit und Jugend in mein Erwachsenenleben mitgeschleppt, habe sie in meine eigene Familie hineingetragen und dadurch weiteres Leid verursacht. Ich habe erst vor gar nicht langer Zeit mit der Aufarbeitung begonnen.

Ein Phänomen ist mir dabei besonders aufgefallen und ich erkenne es auch bei Dir: Das Opfer fühlt sich als Täter, es fühlt sich verantwortlich, es glaubt, etwas gut machen zu müssen, es glaubt, wenn es nicht vergeben kann, ein schlechter Mensch zu sein - und verharrt durch diese (eigentlich pervertierten) Gefühle weiterhin in seiner Rolle und hält das ganze kranke und krank machende System damit unbewußt aufrecht.

Ich mache gerade erste Erfahrungen damit, mich aus dieser Rolle zu befreien. Es ist verdammt nicht einfach, aber ich habe mich von meinen Eltern distanziert (obwohl wir im selben Haus wohnen), damit ihre Probleme und ihre Vorstellungen endlich nicht mehr mein Leben bestimmen.

Dein Wunsch fort zu gehen und Deine Ängste vor den Gesprächen mit Deiner Mutter, Dein mulmiges Gefühl gegenüber Deinem Vater, die Spötteleien Deiner Familie, das alles klingt doch sehr danach, dass Distanz das beste für Dich wäre. Und: Wenn Du das Spiel nicht mehr mit spielst, vielleicht gibst Du den anderen damit auch die Chance ihre Rolle und ihr Verhalten zu ändern.

Vielleicht kann Dir das eine Anregung sein. Ich wünsche Dir alles Glück und

Licht und Liebe,

Sanne

Und, ganz allgemein: Wer hier nichts konstruktives beitragen kann, der sollte sich vielleicht lieber anderswo austoben.
 
Hallo Sanne,
erstmal finde ich den Spruch am Ende sehr schön...
Ja es stimmt, was Du sagst. Auch meine HP hat mir gesagt, dass ich mich frei machen muss von Schuldgefühlen. Das Komische ist...im Kopf weiß ich alles genau...aber wie Du sagst, es ist verdammt schwer das auch zu leben und vor allem zu fühlen. Es wird ein schlechtes Gewissen bleiben wenn ich ins Ausland gehe. Aber Distanz ist wirklich gut für mich. Es war gut dass ich einer etwas entfernteren Stadt mein Studium angefangen habe. In diesen 5 1/2 Jahren konnte ich mich schon etwas erholen sozusagen. Und ich genieße es.
Trotzdem bleibt da dieser nagende Gedanke...dass man die Familie im Stich lässt...dass man sowas nicht tut. Dass man eigene Wünsche zurückschrauben sollte für die Familie...
ist ja im Grunde auch ein buddhistsicher Gedanke...ich versuche nicht egoistisch zu sein... und da ich es aber gern wäre (und es vielleicht auch besser wäre, gesünder), fühle ich mich schlecht. Egoismus ist schlecht, ich bin ein schlechter Mensch, ich denke nur an mich statt an die Familie, die mich groß gezogen hat... das sind so meine unbewussten Gedankengänge. Dagegen weiß ich im Kopf, dass das Blödsinn ist. Denn wenn ich meine Träume nicht lebe, werde ich unglücklich und irgendwann kehrt sich das dann auch wieder um auf meine Familie...
Es ist dieser ewige Gewissenskonflikt, den wohl auch Menschen haben, deren Eltern plötzlich ein Pflegefall sind...auch wenn sie ein gutes Verhältnis zu ihnen hatten...können sie sie zu Hause pflegen? Sich dafür einschränken, eigene Pläne zurückstellen für eine Aufgabe, die man als selbstverständlich ansehen sollte...? Fast alle Religionen predigen sich selbst zurückzunehmen, für andere da zu sein...oft leidet die Psyche darunter, das eigene Ich, das sich vernachlässigt fühlt, aber dann wird gesagt, dass man das eigene Ich mal vergessen muss, das existiert sowieso nicht...einfach akzeptieren und nciht immer ankämpfen, dann wird man auch glücklich...
Ich bin jetzt keine großartig religiöse oder spirituelle Person, aber darum mach3e ich mir schon Gedanken... bin ich zu egoistisch? Nehme ich mich zu wichtig? Warum fange ich nicht einfach an, mein Schicksal zu akzeptieren? Warum jagen wir immer anderen Sachen hinterher und sind nicht einmal demütig und dankbar...?
Ich glaube solange ich nicht sicher bin was ich von diesem Gedanken halten soll, werden immer Gewissensbisse bleiben. Ich habe mir fest vorgenommen erstmal meine Träume zu erfüllen, erstmal "egoistisch" zu sein...

Ich bewundere zum Beispiel sehr Nonnen und Mönche, die ihr eigenes Ich wegschieben und sich dem Höheren widmen zum Beispiel.
mhm...alles nicht einfach...
 
Hab gestern übrigens mal wieder mit meiner Mutter telefoniert...sie hatte erstaunlich gute Laune...ist ja immer ein so ein Ding den richtigen Moment zu erwischen...aber wir haben fast eine Stunde gesprochen..
na ja...habe auch mal anklingen lassen dass ich nach dem Studium gern ins Ausland würde...davon will sie ja gar nix hören....sie hat dann gesagt, man sollte Kinder gar nicht erst in die Welt setzen, erst zieht man sie mit Liebe groß (ach?) und dann verschwinden sie auf Nimmerwiedersehen...
Eigentlich sieht man ja daran, wie egoistisch das von ihr ist. SIe hat Kinder in die Welt gesetzt, weil sie Kinder mag und um nicht alleine zu sein... nicht um ihren Kindern alles Glück zu wünschen...
wenn ich andere Familien kennen gelernt habe...wo die Eltern total stolz auf ihr Kind im Ausland waren oder so... die haben bestimmt auch gelitten wegen der Distanz, aber dann überwog der Gedanke dass das Kind da glücklich ist. Das Ding ist, dass diese Menschen ein eigenes Leben haben. Sich nicht selbst aufgegeben haben wegen ihrer Kinder (hey...das ist ja genau der Gedanke von vorhin...sie haben ihr eigenes Ich eben NICHT ignoriert und sich selbstlos der Familie grewidmet) und die haben jetzt was zu tun...das Kind ist nicht IHR Leben, sondern ein schöner Teil ihres Lebens...
Meine Mutter hinbgegen war nur Hausfrau, und jetzt ist sie zuhause und hat keine Aufgaben, keine Hobbies...na gut, sie ist ja auch schwer krank durch das ganze Amalgam, sie schafft es einfach nicht sich ne Aufgabe zu suchen... aber das machzt es halt so schwer für sie uns Kinder loszulassen. Aber darauf sollte ich keine Rücksicht nehmen...

selbstlos lieben sollte man nur, wenn man es auch kann... und es sich nicht nur einredet...und statt dessen nur um seiner selbst liebt... und selbstlose Liebe ist schwer, und wohl auch nur möglich wenn man mit sich selbst im Reinen ist. Das bin ich noch nicht, ich muss mich erst noch suchen und ausprobieren und leben...
Und das sollte mir kein schlechtes Gewissen machen! Ich breche ja nicht den Kontakt zu meiner Familie ab. Ich bin ja immer noch in derselben Welt. Man muss sich ja auch nicht sehen um sih gern zu haben...
Was mir noch Sorgen macht, ist meine Schwester...die darunter leiden wird weil ich praktisch ihre einzige Freundin bin... es ist nicht schön, sie ist fast 30 und hat eigentlich nur ihren Job, ihren Freund und sonst nix. Okay, es ist nicht leicht Freunde zu finden ... in den 5 1/2 Jahren hier in dieser neuen Stadt kann ich sagen, dass ich einen guten und eine kleine Handvoll Bekanntschaft-Freunde gefunden habe...leider keine beste Freundin, das wünsche ich mir manchmal... Aber dafür habe ich mich als beste Freundin entdeckt. Ich weiß, dass ich sehr gut alleine zurechtkomme. Das hat meine Schwester nicht erfahren. Bei uns zuhause hatte sie mich als beste Freundin und drei Schulfreundinnen. Mit denen ist jeglicher Kontakt abgeborchn. Dann hat sie ihren freund kennen gelernt, ist mit ihm zusammengezogen und er ist jetzt ihre Bezugsperson.. und ich halt, wenn ich mal vorbeischaue...
Vielleicht auch ein Grund warum ich noch keine richtige feste Beziehung hatte...ich hatte Angst etwas aufzugeben..meine Freiheit...natürlich hätt eich manchmal gern jemanden zum kuscheln oder so..aber ich lebe im Grunde sehr gerne alleine und ich genieße meine Freiheiten...denke ich immer wenn ich streitende Pärchen auf der Straße sehe...sind die glücklicher? Eher nicht.
Ich brauche keinen Partner...braucht überhaupt jemand einen Partner?
Ich sehe mich da wie Denys Finch-Hatton aus Jenseits von Afrika...falls jemand den Film kennt...seine Ansichten über Liebe finde ich wunderbar. Lieben ohne etwas zu fordern und ohne die eigene Freiheit aufzugeben...
Also suche ich erstmal meinen Denys im Leben und solange bin ich halt allein...
aber um zum Thema zurückzukommen... also krieg ich auch von meiner Schwester ein schlechtes Gewissen verpasst... nur weil sie unfähig ist, andere Freund ezu suchen... Ich liebe meine Schwester, aber ich kann auch daraufd keine Rücksicht nehemn...
Es stimmt, Sanne, vielleicht lernen sie ja , wenn ich dann mal weg bin...

Dann kamren wir noch auf das Thema leibliche Eltern zu sprechen. Meine Mutter wurde ja adoptiert...hat nie versucht herauszufinden woher sie eigentlich kommt. Meine HP hat auch gesagt, dass das wichtig wäre...für sie und auch für mich. Wissen woher man kommt.
Ich hatte mich mal beim Adoptiv-Amt erkundigt, die brauchen wohl die Geburtsurkunde meiner Mutter... aber meine Mutter würd ees nciht schaffen nachzufroschen. Aus Angts vor den Adoptiveltern, aus allgemeiner Lebens-Unfähigkeit... Es wird schwierig jetzt nach über 50 Jahren, aber bei Kai Pflaume doer so finden die doch auch noch immer was raus. Werd beim nächsten Besuch mal nach der Geburtsurkunde fragen und die Sache npochmal angehen... ich habe auch Angts meine Adoptiv-Großeltern zu verletzen, aber ich wüsste auch sehr gerne mehr über meine lebliche Familie mütterlicherseits...
 
Hab gestern übrigens mal wieder mit meiner Mutter telefoniert...sie hatte erstaunlich gute Laune...ist ja immer ein so ein Ding den richtigen Moment zu erwischen...aber wir haben fast eine Stunde gesprochen..
na ja...habe auch mal anklingen lassen dass ich nach dem Studium gern ins Ausland würde...davon will sie ja gar nix hören....sie hat dann gesagt, man sollte Kinder gar nicht erst in die Welt setzen, erst zieht man sie mit Liebe groß (ach?) und dann verschwinden sie auf Nimmerwiedersehen...

Liebe, liebe Carrie,

ich erkenne hier sehr viel von meiner eigenen Geschichte wieder. Dieses bange sein vor der Begegnung oder dem Telefonat mit der Mutter: Auf welchem Fuß wird man sie erwischen? Wird sie mir wohlgesonnen sein? Oder hat sie wieder etwas zu kritisieren? Wenn sie sich schlecht fühlt, darf ich mich nicht gut fühlen. Da würde ich sie ja verraten. Und sie ist doch meine Mutter! Ich kann Dir sagen, ich kann es oft körperlich spüren, wenn sie schlecht gelaunt ist. Das zieht mich dann total runter und kann mich stundenlang gefangenhalten, früher sogar Tage, bis mir dann bewußt wird, dass es ja gar nicht MEINE schlechten Gefühle sind. Mach Dir bewußt: es sind nicht meine Gefühle, es sind ihre: Und wenn sie Dir schlechte Gefühle macht, dann schick sie zu ihr zurück, denn sie muss sie selbst in den Griff bekommen; das hast Du ja schon erkannt. Und dem Kind ein schlechtes Gewissen zu machen, dass es undankbar sei, dass die Eltern ihm egal sind: Das ist einfach nur gemein! Man muss es als Gemeinheit erkennen und sich davon distanzieren.

Meine Mutter hinbgegen war nur Hausfrau, und jetzt ist sie zuhause und hat keine Aufgaben, keine Hobbies..

Auch hier die Parallele: Meine Mutter sitzt den ganzen Tag vor der Glotze. Ich finde das so schlimm, dass ich seit über einem Jahr gar nicht mehr ferngesehen habe. So will ich einfach nicht dasitzen! Und sie kann ja nichts machen, es geht ihr ja so schlecht und sie kommt nirgends hin, weil sie hat ja keinen Führerschein, und sie hat alles für ihre Kinder geopfert und was ist der Dank?

Und auch die Sorge um die Schwester kenne ich. Meine jüngste Schwester hatte (und hat immer noch) schwere Probleme wegen der Mutter-Tochter-Beziehung. Viele Jahre habe ich mich um sie gekümmert, bei ihr geschlafen, wenn sie Herzattacken hatte, hab mit ihr Schulwechsel, Arztbesuche, Prüfungen durchgestanden. Und jetzt kann sie mein distanziertes Verhältnis zu meinen Eltern nicht akzeptieren, und dass ich endlich das mache, was ich will und was mich glücklich macht. Aber ich sag Dir nochmal: Wenn Du meinst Rücksicht nehmen zu müssen, unterstützt Du das, was da seit Jahren falsch läuft. Und: In einem Buch las ich wirklich lieben könne nur der Mensch, der selbstzentriert ist. Da haben uns die Religionen einiges aufgebürdet, eine schwere Last. Sich selbst zurücknehmen, negieren, bis zur Selbstaufgabe. Das kann keine Schöpferin gewollt haben. Es ist einfach keine Basis für echte Liebe! Und im übrigen: Ist Dir schon mal aufgefallen, dass dieses Zurücknehmen der eigenen Bedürfnisse immer mehr von Mädchen und Frauen verlangt wird, als von Jungen und Männern? Wer übernimmt denn in den meisten Fällen ganz selbstvertständlich das Versorgen und Kümmern und Pflegen?

Und zur Partnerberziehung: Auch da habe ich die Probleme mit meiner Mutter aufzuarbeiten. Oft fühle ich mich wie ein kleines Mädchen, das die Liebe der Eltern sucht. Und selbst wenn der Partner mir weh tut, mich verletzt, mir etwas nicht gefällt, kann ich das oft nicht aussprechen aus Angst, dass mir dann die Liebe entzogen wird. Das ist eine Sache mit der ich noch längst nicht fertig bin. Und ich bin schon einige Jährchen älter als Du! Ich finde, Du liegst da schon ganz gut im Rennen. Auch Deine Entscheidung (erst mal) allein zu bleiben finde ich total richtig. Geh Deinen Weg! Viel Mut,

Licht und Liebe und Wärme sendet Dir

Sanne
 
Ach Mensch, ja vieles kommt einem so bekannt vor...
es ist komisch...ich hab auch seit Jahren nicht merh ferngesehen. Vor zwei jahren etwa ist mein Antennenkabel kaputtgegangen und ich hab seitdem keinen Fernseher merh und vermisse nichts. Andere Jugendliche rebellieren gegen ihre Eltern indem sie viel fernsehen gucken (weil es verboten war von den Eltern) oder indem sie ganz schlampig leben (weil sien immer ihr Zimmer aufräumen mussten). Da meine Mutter asuch nur TV glotzt und fast schon messie´haft schlampig lebt, rebelliere ich, indem ich kein TV gucke und pingelig ordentlich bin. Das ist auch so ein Ding...ist schon fast zwanghaft, bei mir in der wohnung ist es immer aufgeräumt...man glaubt kaum dass hier ne Studentin wohnt. Wenn ich bei Freunden zu Gast bin denke ich immer...wie kann man in dem Chaos leben? Das kommt einfach weil ich jahrelang in einem Chaos leben musste. Wenn ich heute zu Besuch bin bei meiner Mutter, mag ich überhaupt nichts anfassen. Ich ekel mich. Es stinkt, überall liegen Sachen rum, kaputte und nutzlose Dinge, in der Küche steht das Mittagessen von gestern...ich schäme mich das zu sagen aber ich ekel mich davor meine Mutter zu umarmen. Als sie bei mir zu Besuch war (einmal in 5 1/2 Jahren hat sie es geschafft) hat sie sogar da noch nach diesem Mief gerochen... Und ihr Freund ist noch viel schlimmer... Schläft den ganzen Tag, raucht die Wohnung voll (bei uns wurde nie geraucht) und wenn ich ihm beim Besuch die Hand gegeben hab, achte ich unbewusst darauf mit der Hand nicht mehr mir ins Gesicht zu fassen oder so... ich ekel mich. Traurig.
Auch das mit der Partnerschaft stimmt. Ich trau mich auch nie auszusprechen was ich will und was mir nicht passt. Ich habe immer Angst dann nicht mehr geliebt zu werden, den anderen zu verletzen...
Ja ich bin froh, dass ich relativ jung mir all das bewusst mache... dass ich auch relativ früh herausgefunden habe, dass Amalgam meinen Charakter auch sehr bestimmt hat. Ich bin dafür sehr dankbar.
Liebe Sanne, auch Dir ganz viel Erfolg und Kraft auf Deinem weiteren Weg und vielen Dank für Deine lieben Worte
Carrie
 
Liebe Carrie,

Was mir noch Sorgen macht, ist meine Schwester...die darunter leiden wird weil ich praktisch ihre einzige Freundin bin... es ist nicht schön, sie ist fast 30 und hat eigentlich nur ihren Job, ihren Freund und sonst nix.

Ich denke, dass du aber auch ihre Freundin bleiben kannst, wenn du im Ausland bist. Es gibt doch heutzutage so viel Möglichkeiten zu kommunizieren, auch wenn ihr euch nicht seht.
Über Internettelefonie kannst du z.B. stundenlang ganz billig telefonieren, oder ihr trefft euch im Chat und besprecht ihre Kümmernisse usw. Es gibt so viel andere Möglichkeiten der Nähe, auch wenn man sich nicht sehen kann. Man muss nur offen sein für andere Wege. Wenn deiner Schwester der Kontakt zu dir wichtig ist, wird sie sicher gern auch andere Möglichkeiten nutzen, um dir nahe zu sein.

Vielleicht hilft dir das ein wenig zur Beruhigung des schlechten Gewissens in dieser Hinsicht.


Viele Grüße von Anne
 
Vielleicht ist es auch eine Chance für Deine Schwester, wenn sie jetzt merkt, daß sie keine Freundin außer Dir hat? Manchmal wird man erst aktiv, wenn es nicht mehr anders geht..
Gruss,
Uta
 
Ja, im Grunde sehen wir uns ja auch jetzt nicht so oft...es ist wohl einfach ein tröstlicher Gedanke dass ich nur 100 km weg bin und jederzeit schnell vorbeischauen kann im Notfall. Ich wünsche meiner Schwester, dass sie es dann schafft, aber ich glaube es kaum. Sie hat es ja die letzten jahre nicht geschafft obwohl wir uns nur einmal im Monat höchstens sehen... immer nur ihr Freund...
Na ja, in den nächsten Monaten kann sich ja noch viel tun. ich weiß ja noch nciht mal genau ob ich es in nächster Zeit ins Ausland schaffe. Ich hoffe es und ich will es, aber letztendlich muss man schauen ...

Aber...eine positivie Nachricht heute: ich war heute bei einem Seminar und hab da jemanden kennen gelernt, na ja, das ist übertrieben...aber wir haben uns nett unterhalten und für mich war es halt eines der ersten Male, wo ich unbefangen mit einem männlichen Wesen ungefähr meiner Altersklasse kommuniziert habe... Und heute nachmittag beim einkaufen hab ich auch noch ein bißchen geflirtet...wieder gleichaltrig... so langsam krieg ich wohl die Kurve ;-)

:fans: in diesem Sinne... hab gerad diesen Smiley entdeckt und so fühle ich mich heute...sehr gut.
Liebste Grüße an Euch!!
 
So... jetzt hab ich sovirel übert die negativen Ereigniss ein meinem Leben geschrieben...heute morgen beim aufwachen dachte ich, ich sollte mich nicht nur auf das Negative beschränken...im Gegenteil, ich sollte eher die positiven Erinnerungen sehen. Denn es muss schöne Momente gegebene haben. Sonst wäre ich heute nicht der Mensch der ich bin. Aber man neigt dazu immer nur das Negative zu sehen. Und in meinen Berichten bisher kommen meine Eltern als gefühlskalte Monster hevor... Sie haben viel falsch gemacht, aber sie sind menschlich und sie haben sicher auch viel gut gemacht. Und daran will ich jetzt versuchen mich zu erinnern... wird bestimmt schwieriger, denn wie gesagt zuerst kommt einem nur das Shclechte in den Sinn...

Mein Vater: Er hat die "natürliche" Rolle des Versorgerts übernommen. Es fiel ihm denke ich schwer Gefühle oder so zu zeigen (wie Männer ja oft sind...das ist wohl auch von der Natur so angelegt... Mann= hart, für das Materielle zuständig, Mutter=weich, sorgt für Liebe und Zuneigung)...
Okay, also er hat uns Kindern viel ermöglicht. Jedes Jahr schöne Urlaube, er hat viel mit uns unternommen...auch mal ins Freibad oder in den Freizeitpark. Ich erinner mich an sonntägliche Frühstücke zusammen ganz früher, das war superschön. Meine Schwester und ich spielten oben noch im Bett, mein Vater holte Brötchen, meine Mutter kochte Kaffee, dann wurden wir gerufen...
Weihnachten ...alle zusammen bei meinen Großeltern gefeiert....
zu Feiertagen gab es immer haufenweise Geschenke... das ist wirklich etwas was ich von meinem Vater gelernt habe...Großzügigkeit. Er hat uns eine Reihe von Haustieren gekauft und für die dann immer ganz tolle Käfige gebastelt.
Ich erinner mich als meine Mutter schon depressiver wurde und nicht mehr so putzte, da hat er es wohl manchmal nicht mehr ausgehalten und die Wohnung ko9mplett aufgeräumt, entrümpelt und geputzt. Ich kan ihn gut verstehen mittlerweile, dass er es irgendwann nicht mehr ausgehalten hat mit meiner Mutter. Er ist vor ihr geflohen wie ich. Er hat versucht auszuhalten wegen uns Kindern denke ich. Aber letztendlich hat er sich in die Arbeit, in den Alkohol und in den PC geflüchtet... er hat mir später mal erzählt, dass er die ganze Autofahrt über geheult hat an dem Tag als er ausgezogen ist. Er hat sich imer um uns Kinder gesorgt. Es war nie eine Frage ob er mich finanziell unterstützt, als ich studieren wollte. Er interessiert sich für meine Pläne und er findet es zwar auch schade wenn ich ins Ausland will, aber er stellt sich mir nicht in den Weg. Er möchte dass ich glücklich werde.
JETZT kriege ich ein schlechtes Gewissen. Ich hab so viel schlechtes über ihn geschrieben... aber das waren die Ansichten eines Kindes. Ein KInd versteht nicht was ich heute verstehe (und schon gar kein amalgambelastetes). Heute weiß ich warum mein vater gehandelt hat wie er es getan hat. Früher konnte ich das nicht. Das hat mich geprägt halt und ich lerne, dass es mich nicht belasten muss. Ich habe meinen Vater sehr lieb, auch wenn unser Verhältnis nicht sehr innig ist. Aber das ist wohl auch normal...
Es ist nicht so dass ich jetzt erst das erkannt habe. Ich habe meinem Vater schon lange "verziehen", und ich weiß schon lange, dass ich ihn lieb habe... aber durch dieses aufschreiben mache ich es mir noch mal deutlicher... alle seine Fehler sind menschlich und er hat uns Kinder immer geliebt.

Meine Mutter: sie liebt usn auch sehr, aber sie ist halt krank. Ich weiß nicht ob ich dann überhaupt was sagen kann dazu, denn sie ist halt ein anderer Mensch als der der sie hätte sein können wenn sie nicht dieses Gift im Körper hätte.
Ich erinner mich an liebevoll gekochte und dekorierte Mittagessen... als ich ganz sachlimm depressiv wurde in der Jugend, hat sie mal bei meiner Lehrerin angerufen...aus Angst ich könnte mir was antun...
hm...zu ihr fallen mir weniger positive Erinnerungen ein als an meinen Vater..sie war halt schon sehr früh depressiv und antriebslos. Fuhr nicht mit, wenn wir die Mutter meines Vaters besuchten oder ins Schwimmbad fuhren...
Meine HP hat ja auch immer gesagt, meine Probleme liegen im Verhältnis zu meiner Mutter, nicht beim Vater...
Und jetzt wo ich weiß, dass sie auch nicht sdafür kann...dass sie Amalgamopfer ist, kann ich auch ihr Verhalten akzeptieren.

Ich brauche also nicht länger Opfer zu sein. Ich habe Eltern mit Fehlern, die hat jeder. Ich bin nicht verantwortlich für diese Fehler.

Auch wenn mir das alles irgendwie schon klar war, hat es doch gut getan, das alles mal aufzuschreiben. Jetzt ist es mir noch deutlicher geworden.
Ganz ehrlich, ich kann das jedem empfehlen...einfach aufschreiben.... sich frei schreiben.
Im Großen und Ganzen war es sehr schön bis ich so 11 wurde ungefähr.
 
Hallo Carrie!

Hab Deine Zeilen erst gerade eben gelesen.

Es tut unendlich gut, sich das alles mal bewusst zu machen, aufzuschreiben, sich von der Seele zu reden. Auch ich hab nicht so das superrosige Zuhause in meiner Kindheit erlebt.
Am Anfang der Ausleitung kam mir dann das alles ziemlich hoch. Ich denke, wenn wir unseren Körper entgiften, dann drängen unterdrückte seelische Probleme unweigerlich an die Oberfläche und wir haben nicht mehr die Möglichkeit, sie unter den Teppich zu kehren.

Was gut ist. Denn so bekommen wir die Möglichkeit, Altballast loszuwerden. Bei mir hat sich seit dem auch einiges gelöst und ich hab heute auch, nach dem Aufarbeiten ein völlig neues Selbstbild von mir bekommen, auch, wenn ich nicht wirklich ein anderer Mensch seither bin.

Du reflektierst viel über die Nächstenliebe (Buddhismus). Wichtig ist erstmal, das Du verstehst, das Du niemanden lieben kannst, wenn Du Dich nicht selbst zuerst liebst. Bibel: Liebe Deinen nächsten wie Dich selbst.

Quecksilber konserviert seelische Konflikte. Wenn wir es ausräumen, werden wir auch mit allem konfrontiert, was uns daran hindert, wirklich frei und selbstverantwortlich Mensch zu sein.

Genau das ist es ja, was die Ausleitung so kompliziert und schwierig erscheinen lässt. Nicht nur die körperlichen Nebenwirkungen, auch und gerade das, was uns dabei im inneren begegnet, ist manchmal recht viel zu verarbeiten.

Ich wünsch Dir, das Du in Liebe Deine Eltern loslassen lernst, sie machen ihre eigenen Erfahrungen hier auf Erden, genauso wie Du selbst. Jeder für sich, und trotzdem miteinander. Das ist schwierig, und doch denke ich, das Du auf dem richtigen Weg für Dich bist und das eigentlich nach dem wie Du schreibst schon längst verinnerlicht hast.

Lieber Gruss
Karin
 
JETZT kriege ich ein schlechtes Gewissen. Ich hab so viel schlechtes über ihn geschrieben...

Liebe Carrie,

Du musst kein schlechtes Gewissen haben. Es geht doch gar nicht darum zu sagen, wer Schuld hat an diesem oder jenem, sondern einfach nur zu erkennen, was passiert ist und warin die Gründe für die psychischen Probleme liegen, die uns oft so sehr belasten, dass wir nicht frei nach unserem Wesen leben und handeln können. Eigentlich weiß ich gar nicht, wer dieses Wesen eigentlich ist. Ich würde so gern wissen, wie ich wäre, wenn mir das alles nicht passiert wäre.

Es ist total spannend, dass auch Du gerade nach den guten Tagen in Deiner Kindheit geforscht hast. Ich habe gestern gemeinsam mit meiner Schwester dasselbe getan. Und es fiel uns unendlich schwer, obwohl es sicher gute Zeiten gab. ABER: Über allem lag ein Netz aus Angst, in dem wir gefangen waren. Immer diese Angst, etwas falsch zu machen, etwas zu machen, das der Mutter nicht gefällt. Und auch bei uns gab es keine Zärtlichkeit, weder zwischen meinen Eltern, noch zwischen ihnen und uns Kindern. Als mein Vater schwer krank war, hätte ich ihn gerne umarmt, aber ich konnte es einfach nicht. Das ist eine Szene, die sich mir ganz tief eingebrannt hat, totale Hilflosigkeit.

Angst und Lieblosigkeit, Schläge als einziger Körperkontakt über viele Jahre - das KANN doch nicht spurlos an einem Kind, einem Menschen vorübergehen. Manchmal denke ich auch: Da muss vielleicht noch etwas anderes gewesen sein, so schlimm war das doch nicht, andere haben viel Schlimmeres erlebt. Und doch, es war SO schlimm. Schlimm genug, um bis heute mit diesen Dingen zu kämpfen.

Ich habe auch eine Therapie hinter mir, alles immer wieder mit meinen Schwestern besprochen, habe jetzt einen Partner, der versucht mir Dinge bewußt zu machen, mich aufzubauen. Aber die Vergangenheit holt mich immer wieder ein. Dann hilft nur einen Augenblick inne zu halten, sich zu sagen jetzt reagiere ich so , weil... Aber es ist doch traurig, denn ich hänge noch immer in diesem Netz.

Es ist gut, sich mit Menschen zu beschäftigen und zu umgeben, die liebevoll sind. Es ist gut, sich gegenseitig Mut zu machen.

Licht und Liebe,

Sanne
 
Santa, ich finde es interessant, wenn du schreibst
Quecksilber konserviert seelische Konflikte.

Kann man das auch umkehren im Sinne von::idee:

Löse deine seelischen Konflikte und du entgiftest deinen Körper (vom Quecksilber)?
oder
Löse deine seelischen Konflikte, und das Quecksilber lagert sich nicht ein bzw. kann/muss sich nicht einlagern?

Sind nur so ein paar spontane Gedanken von mir.....:wave:
 
Stimmt, meine HP meinte auch dass ich seelische Konflikte lösen muss damit das Zeug rauskommt... und da ich jetzt alles nochmal aufgearbeitet habe und gestern 4 Tropfen Koriander auf den Handgelenken verrieben habe, hab ich heute mal wieder fette Mandelentzündung...hatte ich als Kind ständig...die Mandeln sollen auch als Entgiftungsorgan funktionieren...?
Na ja...jedenfalls hoffe ich dass ich weiter alles gut aufarbeite und weiter ausleite...
Liebe Grüße an Euch
Carrie
 
Hallo Pius!

Stimmt - deshalb arbeitet Klinghardt ja auch mit Psychokinesiologie zur Ausleitungsunterstützung.

Ohne Beseitigung der inneren Blockaden (der Seelischen), kommt man so manches Mal nicht wirklich weiter.

Hab das am eigenen Leib erfahren, wobei ich, wenn ich merke ich "hänge"
deshalb mir eine Reinkarnationssitzung mache, um weiterzukommen.

@ Carrie: nimmst Du auch ein Lymphmittel zur Ausleitungsunterstützung? Bei mir hat das recht gut gegen die Lymphknoten- und Mandelentzündungen geholfen, die ich immer wieder hatte (toi toi toi, momentan sind es "nur die Nebenhöhlen, die sich melden.)

Lieber Gruss
Karin
 
Hallo, nee ein Lymphmittel hab ich bisher nicht genommen...danke für den Tipp. Was nimmst Du denn da?
 
Hallo Carrie!

Schade, das Dir deine PK da nichts dazu gesagt hat. Meine hat mir das Lymphatik N der Fa. Soluna, als ich Probleme hatte empfohlen. (spagyrische Rezeptur) Kannst in der Apotheke bestellen und ist nicht so teuer.

Das nehm ich seither immer wieder mal Kurmässig ein, weil es mir so gut getan hat und die Lymphe ist ja sehr wichtig bei der Ausleitung.

Lieber Gruss
Karin
 
Ich hab gerad nochmal alte Tagebücher von mir gelesen und mir ist was aufgefallen: im Oktober 1997 war ich beim Zahnarzt und er hat gebohrt. Ich habe aber keine Füllungen mehr. Ich dachte ich hätte nur in den Milchzähnen Füllungen gehabt. 97 war ich 15, da hat man doch keine Milchzähne mehr, oder? Ich hab jetzt nochmakl mit Spiegel nachgeguckt, da kann ich keine Füllung entdecken und wenn ich die letzten Male beim Zahnarzt war, geht der ja auch die Zähne durch und hätte ja auch eventuelle Füllungen notiert...
Was kann er also gebohrt haben? Komisch. Und vor allem: 4 tage später hab ich notiert, dass ich wieder ne fette Mandelentzündung hatte, 3 Monate später nochmal. Und vor allem: Einen Tag nach der Bohrung war der tag wo ich herausgefunden hatte dass mein Vater eine Affaire hat. Mann das passte ja alles wirklich super zusammen. Die Einträge danach wurden dann auch immer depressiver, mit leichtem Anflug von Wahnsinn und Schizophrenie...
Mein alter Zahnarzt ist leider im Ruhestand, aber vielleicht hat seien Nachfolgerin noch die alten Akten? Ob sowas aufbewahrt wird? Komisch das alles.
Morgen hab ich einen Zahnarzttermin bei einem ganzheitlichen Zahnarzt, der sich auch mit Amalgam auskennt. Vielleicht entdeckt der nochwas... und röntget auch mal...
 
Die Krankenblätter der Patienten müssen vom Zahnarzt 10 Jahre aufbewahrt werden. Wie das allerdings bei der Aufgabe der Praxis ist, weiß ich nicht.

Gruss,
Uta
 
da werd ich morgen früh mal anrufen bevor ich meinen Termin hab...
hatte auch schon überlegt ob ichn in den Milchzähnen Glasionomerzemente drin hatte, die wurden häufig bei Milchzähnen verwendet und bestehen aus Strontium-Aluminium-Silikaten...genau die Stoffe, die ich übermäßig viel in meiner haaranalyse hatte...
Hab aber auch gelesen, dass die Giftstoffe der Milchzähne dann auf die neuen Zähne übertragen werden. Ich hoffe der Zahnarzt morgen macht dann ein OPT und ich hoffe es heißt nicht Zähne ziehen ...
 
Bei meinem letzten HP-Besuch kam als aktuelles psychiches Problem heraus: mangelnde Anerkennung. Damit konnte ich zunächst ja gar nix anfangen. "Unzufriedenheit, Zukunftsängste oder Stress" hätte ich ja gelten lassen, aber "mangelnde Anerkennung"?
Gestern hab ich mit meiner Schwester telefoniert und da ist es mir aufgefallen. Ja, doch, ich wünsche mir mehr Anerkennung von meiner Familie. Alles, was ich mache, ist in deren Augen irgendwie Blödsinn.
Das fing schon in der Jugend an: Ich fing an, mich mit dem Buddhismus zu beschäftigen. Dann wurde ich vegetarierin, ich sorgte mich um die Umwelt, ich weinte hemmungslos, als mein meerschweinchen starb...kurz: ich war in deren Augen irgendwie leicht esoterisch angehaucht, nicht realistisch genug.
Dann das Studium: musste es denn in einer anderen Stadt sein? Finden wir aber gar nicht gut.
Dann fing ich mit meiner Amalgamausleitung an... ach herrje, jetzt fällt sie auf diese Heilpraktiker rein...
Dann Praktika im Ausland...oje, das ist doch viel zu gefährlich (die waren in Italien)...und muss das sein...?
Und jetzt plane ich nach dem Studium wieder etwas, was ihnen nicht passt.
Meine Schwester hat alles richtig gemacht. Bodenständig ne Ausbildung gemacht, Job, verdient Gweld, hat ne festen Freund seit Jahren. Ich häng so rum, gondel in der Weltgeschichte, beschäftige mich mit seltsamen Themen und überhaupt...
Was ich mir wirklich mal wünschen würde, wäre ein "Das finden wir aber toll, was Du vorhast. Wir sind stolz auf Dich."
Na klar, sie machen sich auch vor allem Sorgen, aber vor allem ist es auch Egoismus. Anstatt sich für mich zu freuen, machen sie es mir mies und ein schlechtes Gewissen.
Zum Beispiel feiert mein Vater bald seinen 60. Geburtstag. Da fahre ich mit meiner Schwester hin, muss aber am nächsten Tag früh wieder los, weil eine Informationsveranstaltung zu meiner geplanbten Tätigkeit nach dem Studium stattfindet. Da ist er beleidigt, nach dem Motto "Ich hätte gerne mehr von Dir...und DU fährst gleich am nächsten Tag wieder ab." Hallo???
Wenn wir uns mal alle bei meiner Schwester treffen zum Beispiel, fährt er auch immer gleich den nächsten Tag wieder weg, weil er zur Arbeit muss. Als Kind hab ich ihn kaum gesehen, weil er so viel gearbeitet hat. Und jetzt macht er MIR Vorwürfe, weil er uns so wenig sieht? So läuft das nicht! Und das macht mich wütend und das belastet meine Leber. So sieht es aus.
"Wenn Dein Kind klein ist, gib ihm Wurzeln, wenn Dein Kind groß ist, gib ihm Flügel". Ich kann nicht behaupten, dass meine Familie diese Aufgabe sonderlich gut meistert.
Wenn man sein Kind liebt, also wirklich selbstlos liebt, dann unterstützt man es doch bei all seinen Plänen, egal ob die nun im Sinn der Eltern sind. Aber so sind meine Eltern nicht. Und mit Erschrecken merke ich, dass meine Schwester auch nicht so ist. Letztens hat sie erzählt, sie könnte sich mittlerweile doch gut vorstellen, ein Kind zu bekommen... dann ist man später nicht so allein... ich bin nicht sicher wie ernst sie das meinte, aber ich glaube, sie meinte es ziemlich ernst. Ist das der Grund warum Leute Kinder in die Welt setzen? Ich habe mich entschieden keine zu bekommen, weil ich nicht einsehe, in diese Welt ein Kind zu setzen. Vielleicht änder ich meine Meinung später, aber dann hoffentlich nicht aus dem Grund "damit ich nicht so alleine bin", sondern weil ich einem neuen Lebewesen eine Chance geben möchte, ein schönes Leben zu haben. Die Welt ein bißchen besser zu machen. (Ja, ich weiß, ich klinge total esoterisch und hippie, aber wer sagt denn dass das falsch ist? Üb erhaupt: warum ist ANDERS sein immer FALSCH? Zum Beispiel was meine Ess- und Shclaf- und Denkgewohnheiten angeht.. ich bin anders als die Mehrheit...aber ist das falsch?? Warum sind Leute beleidigt, nur weil ich auf deren Party oder so nichts esse...einfach weil es nicht meine Zeit zu essen ist? Warum ist es so uncool, um 20 Uhr ins Bett zu gehen? Ich bin ne absolute Lerche, und ich fühle mich gut, wenn ich früh ins Bett kann und früh aufstehe. So machen es doch auch kleine Kinder...ist das nicht der normale gesunde Rhythmus der Natur? Im Dunkeln schlafen?)
Na ja, jedenfalls wird auch die Kluft zwischen meiner Schwester und mir immer größer...und das finde ich sehr schade, wir waren beste Freundinnen, aber unsere Interessen sind mittlerweile Lichtjahre voeinander entfernt. SIe hatte vorgeschlagen diesen Sommer mal eine Woche gemeinsam in den Urlaub zu fahren. Find ich toll. Aber da ich nicht so viel Geld habe, hab ich ihr also vorgeschlagen, mit Ryanair runter zu fliegen und da dann Bed and Breakfast zu buchen....oje...da muss man sich ja selbst sein Essen machen und wird nicht vom Flughafen abgeholt und so...
Meine Schwester ist 29, aber sie verhält sich bereits wie ein spießiger Rentner, das kann doch nicht wahr sein... Na gut, ich verlange Akzeptanz meiner Lebensart, also respektiere ich auch ihre Art zu denken und zu leben. Aber ich wünsche mir wirklich, dass sie nicht alles, was ich sage, dann runtermachen... Ich übertreibe mit meinen Gesundheitsforschungen, steiger mich da rein... keiner von ihnen merkt die positiven Unterschiede zwischen meinem früheren Dahinvegetieren und dem fröhlichen selbstbewussteren Menschen, der ich heute bin. DAS finde ich wirklich traurig. Sie sehen immer nur die negativen Dinge: Ach, Du kannst immer noch keine Schokolade essen? Du Arme... Dass ich mittlerweile gar nicht mehr Schokolade essen WILL, weil ich merke, dass es mir so sehr hilft, entgeht ihnen. Und wenn ich ihnen sage, dass meine Mutter 90 % ihrer Beschwerden durch Zahnsanierung und Ausleitung loswerden könnte (davon bin ich wirklich überzeugt), dann glaubt mir das auch keiner...
Ja: mangelnde Anerkennung ist ein Problem für mich. Wie werde ich das los? Ich denke bei der nächsten Gelegenheit werde ich ihnen mal sagen, dass es mich verletzt, dass sie immer nur kritisieren und mir nie ein LOb aussprechen. Das ist ihnen bestimmt gar nicht bewusst (wie der Mehrheit der Menschen)...wir sind alle so mit uns selbst beschäftigt, und es ist ja so viel einfacher zu kritisieren als zu loben, wir sehen immer schneller das Negative als das Positive...wie kommt das? Warum sind wir so hart geworden? Waren wir das schon immer?
Ich nehme mir selbst vor, mehr Komplimente zu verteilen und noch mehr auf die positiven Seiten zu achten.
 
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